Der Studiobilder-Thread

@Südfunk 3 das war schon in der allerletzten Rille, kurz vor dem Umzug 2003 auf das Gelände am Rothenbaum (man sieht es am damals gerade neuen NDR-Design mit neuem Logo).
Das Studio war da gute 10 Jahre alt und runtergerockt. Ich hab das Pacific-Pult in der Zeit einmal leibhaftig gesehen, das war wirklich "auf".
 
So, dann woll'n wir mal... Ich war noch die Einlösung eines Versprechens schuldig, da bietet sich der Nachtdienst doch geradezu an - das hier sind die Studios im Landesfunkhaus M-V.
Das suboptimale und unterschiedlich anmutende Licht bitte ich zu entschuldigen, das sind Schnappschüsse mit dem Apfelfon bei unterschiedlich gedimmtem Kunstlicht.

Senderegie 1 - DHD RM52 Pult, Neumann Duschköpfe, Geithain Abhöre, Monitore v.l.n.r.: dira!-cartplayer, Verkehrsservie/Screener-PC, dira!-SAST, AWS, MotionMixes.
Die Ampeln signalisieren Mikrofon offen (rot), Verkehrskennung aktiv (blau), Off-Air-Recording (grün) sowie Telefonanruf (gelb) und Verkehrs-Warnmeldung gelb oder rot (weiss blitzend).
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In dem Wandschrank wohnen Pult-Hardware, Mikrofonvorverstärker (Jünger v02), CD-Player für den E-Fall und die Telefonhybride, sowie 24V-Netzteile usw.
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Senderegie 2 Moderatorenplatz - von hier kommt (gerade jetzt) die ARD Hitnacht:
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Und ein Produktionsstudio mit Platz und Mikrofonen für 4 Gäste gibt es auch noch - technisch fast identisch, hier allerdings Dynaudio als Abhöre:
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Das Studio ist voll sendefähig, das SAST-Bedienpanel ist rechts hinter dem Monitor verborgen:
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Ein bischen "Spielzeug" (die Playstation ist als BluRay-Player gedacht):
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Wenn Du mal ein Foto des N-Joy-Pultes von oben gesehen hättest, würdest Du auch diese Aussage zurücknehmen.

Dass solche Technik nach nur 9 Jahren überhaupt so aussehen kann, finde ich "beachtlich". Ich erinnere mich an S12 beim BR (oder noch krasser S9), da liefen Neumann-Pulte wohl um die 20 Jahre und sahen danach nicht so runtergerockt aus. Ok, das waren beides Produktionsregien, in denen technisches Personal arbeitete und die nicht 24/7 liefen, aber trotzdem...

Die Oberfläche des PR&E-Mixers war aber wohl auch nicht sonderlich "abgriff-fest".


@Messknecht: Danke! Mit RTW TM. Da wird nach R128 gemessen? Schade, dass man davon "on air" nichts merkt. Es gab mal eine Zeit, da war Magdeburg richtig sauber auf DVB, schon wieder viele Jahre her. Wirklich richtig sauber. Ohne Klirr, nicht verbogen, volle Dynamik. War wohl ein "Versehen" und wurde nach einiger Zeit wieder kassiert. Irgendwo müsste ich vielleicht noch einen "Beweismitschnitt" haben.

@Funkminister: Ebenfalls danke! NDR Meck-Pomm hatte ich nie "im Radio". Hatte einst im Ostseeurlaub bevorzugt NDR Info drin. Ganz früher in den 90ern reichte auch mal Fritz aus der Uckermark bis an die Rügenküste. Das Programm aus Schwerin war mir schon während der Linienbus-Fahrten auf Rügen irgendwie "zuviel". ;)
 
So, dann woll'n wir mal... Ich war noch die Einlösung eines Versprechens schuldig, da bietet sich der Nachtdienst doch geradezu an - das hier sind die Studios im Landesfunkhaus M-V.
Das suboptimale und unterschiedlich anmutende Licht bitte ich zu entschuldigen, das sind Schnappschüsse mit dem Apfelfon bei unterschiedlich gedimmtem Kunstlicht.

Senderegie 1 - DHD RM52 Pult, Neumann Duschköpfe, Geithain Abhöre, Monitore v.l.n.r.: dira!-cartplayer, Verkehrsservie/Screener-PC, dira!-SAST, AWS, MotionMixes.
Die Ampeln signalisieren Mikrofon offen (rot), Verkehrskennung aktiv (blau), Off-Air-Recording (grün) sowie Telefonanruf (gelb) und Verkehrs-Warnmeldung gelb oder rot (weiss blitzend).
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In dem Wandschrank wohnen Pult-Hardware, Mikrofonvorverstärker (Jünger v02), CD-Player für den E-Fall und die Telefonhybride, sowie 24V-Netzteile usw.
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Senderegie 2 Moderatorenplatz - von hier kommt (gerade jetzt) die ARD Hitnacht:
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Und ein Produktionsstudio mit Platz und Mikrofonen für 4 Gäste gibt es auch noch - technisch fast identisch, hier allerdings Dynaudio als Abhöre:
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Das Studio ist voll sendefähig, das SAST-Bedienpanel ist rechts hinter dem Monitor verborgen:
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Ein bischen "Spielzeug" (die Playstation ist als BluRay-Player gedacht):
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Zu den ersten beiden Fotos:
Wie bedient man denn das Pult? Da braucht man ja Teleskoparme, um beide Seiten bedienen zu können. Oder täuscht das optisch derart (was ich aber nicht glaube, die Tastatur ist ja eine gute Referenz ;) )?
 
Wie bedient man denn das Pult?
Aus den Schultern und den Ellbogen heraus vermutlich und nicht aus den Hand- und Fingergelenken heraus. Auch die sehr starke Anwinklung beider Seiten deutet für mich auf diese Interpretation von Ergonomie hin.

Bei NDR Info am Rothenbaum ists aber auch ziemlich weit auseinander:

NDR_Info_1210x374.jpg

(https://mci.de/portfolio-item/ndr-info-studiotechnischer-neubau/)

Die Nordlichter sind offenbar breitschultriger gebaut. :D
 
Motion Mixes... ihgitt...

Zu N-Joy-Radio: das Pult habe ich auch noch in ähnlich zerrockter Erinnerung. Aber: es klang gut. Bis zum Baustellentag. Ab da begann der Downgrade. Es gibt übrigens viele schicke Hochglanzstudios mit gruseligem Output, allerdings auch (optisch) allerletzte Bruchbuden mit richtig gutem Playout. Letztendlich liegt es an der Person an den Reglern und der Philosophie hinter der Station.
 
Aber: es klang gut. Bis zum Baustellentag. Ab da begann der Downgrade.
Was klang gut? Der Sound (Audioqualität) oder die Musikauswahl?

Die Audioqualität von N-Joy war hervorragend - bis wenige Minuten vor dem offiziellen Sendestart am 4.4.1994 um 16:44. Da erfolgte die Umschaltung von der Schleife auf das reguläre Studio. Seitdem war es eine Katastrophe, wie sie sich damals kaum ein anderes Programm - schon gar kein öffentlich-rechtliches - gewagt hatte.

Und das kann man heute noch belegen. Der Mitschnitt ist vorhanden. Die Schleife begann mit Dr. Alban - das reguläre Programm auch. Ich weiß zumindest, welcher Version ich den Vorzug geben würde und welches in die Mülltonne gehört. Aber hier passten akustische Anmutung und Programminhalt ja perfekt zusammen.

Wenn in den 50er - 80er Jahren solche Signale auf Sendung gegangen wären, hätte es personelle Konsequenzen gehabt. In Ost- und in Westdeutschland.

Und ich habe gerade im Nachbarthread ein Foto vom N-Joy-Pult gefunden, das den Endzustand mal aus der Nähe zeigte:

index.php

(https://www.radioforen.de/index.php?threads/funkhaus-historisch-diverse-sender.15311/post-246621)

Das war wirklich fertich. Gab es da eigentlich ein B-Studio oder wohin zog man bei Störungen um?
 

Anhänge

  • N-Joy Radio - Promoschleife vor Sendestart.mp3
    1,1 MB · Aufrufe: 33
  • N-Joy Radio - Sendestart 4.4.1994 16_44.mp3
    5 MB · Aufrufe: 43
Zuletzt bearbeitet:
@lg74 es gab nur ein Sendestudio, ob das Produktionsstudio sendefähig war weiss ich leider nicht, aber ich vermute nicht. Da stand nur ein Mackie 8Bus, ProTools und diverse Zuspieler.
Analog(pult) stürzt nicht ab, das Pult war sicher das letzte Gerät im Studio was ausgestiegen wäre. Man muss sie nicht mögen, aber robust sind die Kisten von Pacific schon, bis auf die Lackierung.

Zum Sendepult in Schwerin - ja, das ist ergonomisch eine mittlere Katastrophe. Wären die beiden Pultwannen nicht angewinkelt, ginge es noch, aber so ist es je nach Höhe des Tisches (ist elektrisch verstellbar) echt unangenehm, längere Zeit mit viel Handarbeit an den Reglern zu senden.
Richtig schwierig wird es dann, wenn man dann noch einen Wohlstandserker vor sich herträgt ;)
Da es aber Motorregler sind, arbeiten die meisten eh mit den Startknöppen, und geblendet wird nix... spart ein paar Zentimeter Armlänge.

Und nochmal ja - MotionMixes, doppeltes doppelbäh. Eine Software die so buggy ist, dass eine RME Audiokarte Gleichstrom (!) ausspuckt. Grandios.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallole,

die erste halbe Stunde hate damals auch SDR 3 übertragen, und ich habs auch mitgeschnitten...
Damals hatte ich mir so ein junges Programm auch gewünscht, nach dem im jahr zuvor Stadtradio Powerstation 107,7 zum Schlagerradio wurde....

Grüßle
AFu
 
das Pult war sicher das letzte Gerät im Studio was ausgestiegen wäre
Davon gehe ich auch aus. Die bei N-Joy wohl erstmalig durchgängige Verwendung eines PC-basierten Ausspielens im Programm halte ich angesichts der damals verfügbaren Rechentechnik (486er, ISA/VESA-Bus, Festplattengröße, RAM-Größe) und der zugehörigen Betriebssysteme für weitaus heikler. Das hatte man da als Fileformat? MP2 mit Hardware-Decoderkarten? Ein PC hat das damals unmöglich im Treiber erledigen können.

Damals hatte ich mir so ein junges Programm auch gewünscht
Ich nicht. Ich war entsetzt. Ich kannte da eine andere Liga von Jugendprogramm. Eine, in der Intelligenz, Vielfalt und gesellschaftliches Bewusstsein höher gewichtet waren als simple dumpfe Randale (und sei es auch nur akustische Randale, N-Joy war eine solche). Aber dieses Programm hatte MeckPomm ja nicht übernehmen wollen Ende 1991...
 
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Der beauftragte Studiobauer in Zusammenarbeit mit der Technikabteilung des jeweiligen Senders
Fast.
Die Technikabteilung hatte bei solchen Details keine Chance mitzusprechen, das ist erst wirklich aufgestoßen als Thum+Mahr die Tischplatten installiert hat.
Und manchmal werden an entscheidenden Stellen solche Details auch für unwichtig gehalten...

Davon gehe ich auch aus. Die bei N-Joy wohl erstmalig durchgängige Verwendung eines PC-basierten Ausspielens im Programm halte ich angesichts der damals verfügbaren Rechentechnik (486er, ISA/VESA-Bus, Festplattengröße, RAM-Größe) und der zugehörigen Betriebssysteme für weitaus heikler. Das hatte man da als Fileformat? MP2 mit Hardware-Decoderkarten? Ein PC hat das damals unmöglich im Treiber erledigen können.
Korrekt! Codiert/Decodiert und A/D-D/A gewandelt wurde damals mit Audiohardware von Digigram ("PCX" hiessen die Karten) mit Decoderchip onboard.
Das Dateiformat ist auch schon MP2 gewesen, damals™ noch mit 256kBit/s (heute 384).
Gelagert wurde wie heute auf Servern, per LWL vernetzt, und die SAST von VCS (heute SCISYS) besteht vereinfacht gesagt aus einem Bedien- und Anzeige-PC sowie einem Ausspiel-PC mit mehrkanaliger Audiohardware (2-3 Ausspielwege plus PFL-Weg), viel RAM und schnellen Festplatten. Musiktitel werden anhand des Sendeplans 24 Stunden im Voraus "gecached", also auf den Ausspiel-PC kopiert.
 
Was klang gut? Der Sound (Audioqualität) oder die Musikauswahl?

Die Audioqualität von N-Joy war hervorragend - bis wenige Minuten vor dem offiziellen Sendestart am 4.4.1994 um 16:44. Da erfolgte die Umschaltung von der Schleife auf das reguläre Studio. Seitdem war es eine Katastrophe, wie sie sich damals kaum ein anderes Programm - schon gar kein öffentlich-rechtliches - gewagt hatte.

Und das kann man heute noch belegen. Der Mitschnitt ist vorhanden. Die Schleife begann mit Dr. Alban - das reguläre Programm auch. Ich weiß zumindest, welcher Version ich den Vorzug geben würde und welches in die Mülltonne gehört. Aber hier passten akustische Anmutung und Programminhalt ja perfekt zusammen.

Wenn in den 50er - 80er Jahren solche Signale auf Sendung gegangen wären, hätte es personelle Konsequenzen gehabt. In Ost- und in Westdeutschland.

Und ich habe gerade im Nachbarthread ein Foto vom N-Joy-Pult gefunden, das den Endzustand mal aus der Nähe zeigte:

index.php

(https://www.radioforen.de/index.php?threads/funkhaus-historisch-diverse-sender.15311/post-246621)

Das war wirklich fertich. Gab es da eigentlich ein B-Studio oder wohin zog man bei Störungen um?

Scheint aber auch nicht sonderlich gepflegt worden zu sein. Schade um diese schöne alte Technik. Übrigens ein AMX von Pacific.
 
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Die Technikabteilung hatte bei solchen Details keine Chance mitzusprechen, das ist erst wirklich aufgestoßen als Thum+Mahr die Tischplatten installiert hat.
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Nun, das ist sehr schade. Vor Ort müssen die Leute doch damit arbeiten und es muß von den ansässigen Techniker gewartet werden. Deshalb hätte da unbedingt einer Rübergucken müssen.

Anbei ein Bild von einem kleinen rbb Regionalstudio. Ist nur, um zur halben Stude die Nachrichten zu lesen. Die Mitarbeiter haben vorher die Anordnung abgenickt und durften sich die Tischoberflächenfarbe aussuchen.IMG_5319.JPG
 
Abgesehen von der Räumlichkeit, die aussieht als hätte man von einem Zwischenflur ein Studio abgeknapst ;) sieht's doch recht arbeitnehmerfreundlich und schön aufgeräumt aus.
Sehr charmant auch der Ablufttrockner das Klimagerät hinten rechts.
Für ein Nachrichtenstudio sogar üppig ausgestattet mit einem Cartplayer und der Anzahl an Reglern.

Nun, das ist sehr schade. Vor Ort müssen die Leute doch damit arbeiten und es muß von den ansässigen Techniker gewartet werden. Deshalb hätte da unbedingt einer Rübergucken müssen.
Ja, volle Zustimmung. Mehr als schade, und trotzdem passiert es immer wieder, dass vom grünen Tisch aus am arbeitenden Volk vorbeigeplant wird - und dann hat man vollendete Tatsachen und Bauwerke, und muss damit zurechtkommen.
 
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Abgesehen von der Räumlichkeit, die aussieht als hätte man von einem Zwischenflur ein Studio abgeknapst ...

Ja, so ungefähr ist es auch. Das ist jetzt inzwischen der Dritte Bau in diesem Raum. Hinten die vergilbte Erstakustik, rechts erneuert in bestem Weiß.IMG_5248.JPG
 
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da war das rote Ungeheuer grade neu
Wer oder was ist das rote Ungeheuer?

Man sieht schön, wie die Mikrofon-Mode gewechselt hat. Aber was war das damals für ein Pult? Ein digitales Harris? Und war das Studio damals für höherwertige aufgaben vorgesehen? Man hat ja heute rein gar nichts mehr, nichtmal Notfall-Player. Und vor 12 Jahren hätte man von dort komplett senden können.
 
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Ist der Möbelklotz rot? Das ist ein Soundcraft RM 1d. Höherwertige Aufgaben? Nee, nur Nachrichten und Schnitt. Deswegen auch nur ein Cartplayer und keine SAS. Das ganze externe Zuspielergedöhns ist heute nur weg und das Pult kleiner. Sonst alles wie vorher.
 
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Okay, die vorherige Installation war dann wirklich sehr üppig für ein Nachrichtenstudio mit Schnittmöglichkeit.
Wenigstens hat man jetzt "richtige" Mikrofone eingebaut.

A propos Mikrofone - da N-JOY weiter oben Thema war, dort ist man von den Rüsseltierteilen weg und hat dynamische Neumann-Duschköppe angeschraubt. Wurde das schon erwähnt?
 
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