Der Studiobilder-Thread

zu Beitrag # 1410;

Neumann-Mikrofone sind durchaus bestens als Sprechermikrofone auch bei Nahbesprechung geeignet - mit entsprechendem Poppschutz!

http://www.paulyton.de/

Auf der Bühne oder Live hat kein Kondensatormikrofon etwas zu suchen aufgrund der Rückkoppungsgefahr.

R.
 

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Eben. Warum sollte es denn kein Gefell, Beyer, Schoeps, Haun, Sennheiser, AKG, Oktava, Rode oder meinetwegen t.bone SC140 sein?

Letzteres ist hier freilich in der Reihe eine gewisse Provokation. Es gibt aber Orte oder Budgets, in denen man nur das vorfindet. Und da tut es vorzüglich als Atmo-Abnahme (habe ich jetzt 7 Jahre lang bei Live-Events so gemacht), Piano-Abnahme, Gitarren-Abnahme - und auch als Sprechermikrofon. Ich muss zugeben, dass ich es bislang aber immer ohne die schaltbare Tiefenabsenkung verwendet habe. Bei 20 cm ists dann ganz wunderbar in geeignetem Raum. Sollte auch mit Nahbesprechung und geschaltetem Filter gut gehen. Man hört den Faktor 10 bis 20 im Preis natürlich klanglich - es ist eine gewisse Unsauberkeit / Schärfe in den Höhen drin. Mit der kann man begrenzt auch gut umgehen - schon der mitgelieferte Schaumstoff, der für Nahbesprechung mit ungeschulten Sprechern aber keinesfalls genügt, lindert es etwas.

Vom Rauschen her liegt das 50-EUR-Stäbchen auf sehr, sehr professionellem Niveau. Da rauscht mein Gefell UM70 mit MV692 deutlich mehr (es ist auch 25 Jahre älter). Sieht man hier ansatzweise oberhalb 22 kHz (Messung ging bis 44 kHz) im akustisch freilich irrelevanten Bereich, das setzt sich bei Ruhemessung aber auch nach unten fort. Man ahnt auch, wo im direkten Vergleich die "Schärfe" herkommt:

thomann SC140 + Gefell UM70 Frequenzgang.png

Man vergebe mit bitte die Messbedingungen, vor allem den verwendeten Lautsprecher mit dem wundervollen Loch im Übernahmebereich und den sich "aufschaukelnden" Raum (ganz unten).

Und was Thomann da als "Paare" verkauft, sieht in meinem Fall auch wie "Paar" aus:

thomann SC140 Paar Frequenzgang.png

Was willste mehr für nen 2er Mikrofonkoffer mit allem Zubehör für 90 EUR? Müsste ich ein low-budget-Radio mit paar Gastmikrofonen ausstatten, flösse das Geld eher in die Raumertüchtigung und das, was übrig bliebe, in solche Mikrofone.
 
Das richtige Werkzeug für den Job auswählen - prima Beispiel!
Und dass man mit einem bald 50 Jahre alten Neumann U87 (Urversion ohne i) ganz einwandfrei eine Beschallung durchführen kann, habe ich vor ein paar Wochen am lebendigen Leib einer famosen Jazzband ausprobiert.
Die ausserdem nebenbei abgefallene Mehrspuraufnahme (Behringer X32 macht’s möglich) hat mir eine sehr delikate Tenorsaxofonspur beschert.
 
Ihr habt Recht; man muß mit seinem Werkzeug gut umgehen und die Eigenschaften bewerten sowie einsetzen können.

Bei Mikrofonen ist es wie bei Tonabnehmersystemen oder Boxen; jeder hat einen anderen Geschmack und jeder Tonmeister mischt anders ab.

Von den Rode habe ich immer wenig gehalten, da der Tieftonbereich (wie bei fast allen Asiaten) unterdrückt wird, macht diese aber bei Sprache interessant.

Ein Freund von mir spricht Hörbücher und produziert Sendungen und seine Stimme ist prädistiniert dafür, ich komme mit diesen Mikros überhaubt nicht klar.

Ich habe auch schon Beschallungen mit Neumännern (TLM103+KM184) bei Theateraufführungen gemacht, da die Akteure permanent auf der Bühne unterwegs sind und Drahtlosanlagen nicht zur Verfügung standen.

Auch machte ich den Fehler bei einem Mitschnitt der Paukenmesse, die Frequenz nicht unten herum zu beschneiden und hatte ein grollendes Echo auf dem Band, da ich nichts von der Krypta unter dem Kirchenschiff wußte - heute bin ich wieder (etwas) schlauer...

Fazit:

Jeder der mit seinem Werkzeug gut hantieren und einsetzen kann und ein gutes Ergebnis erzielt, muß auf dem richtigen Weg sein, egal was auf dem Equipment aufgedruckt wurde!

Rudolf
 
Und wenn in Frankfurt die Bigband des Ortsenders aufspielt, dann sind schon mal sechsundfünfzig Mikrofone auf der Bühne (ich habe gefragt) – und zwar überwiegend (!) Kondensatortypen. (Ich glaube, das Moderationsmikro ist ein SM58.)
 
Dazu muss nicht erst eine Ortssenderbigband aufspielen, das kriegen sogar Musikschulaufführungen hin ;) :
https://www.bonedo.de/artikel/einze...iberacher-drums-percussion-festival-2018.html
56 Kanäle hat das nicht gefüllt, das Yamaha CL 3 war aber voll, 48 werden es gewesen sein.
Von einigen dynamischen Ausnahmen abgesehen ebenso strictly condenser, Schoeps MK4 und Sennheiser MKHs rudelweise, alles was ich kriegen konnte wurde hergenommen.
 
Wengstens wird jetzt klar, warum die Wortbeiträge überall so kurz werden, wenn die immer im Stehen vorgetragen werden müssen. ;)
 
Im Studio von StarFM Nürnberg wurde Anfang des Jahres ein neues Pult eingebaut.
Das alte Klotz hat ausgedient.

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Dafür gibt's jetzt ein schickes DHD.

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Über die Facebookseite gab es wohl schon mehrere Anfragen, ob man das Klotz Pult nicht für einen angemessenen Preis erwerben könnte. Bisher kam darauf keine Antwort.

Leider sind die unsäglichen Beyerdynamic DT790 Headsets noch immer da.
Dazu gibt es das gewohnte Voiceprocessing des Grauens.
Selbst die RE-20 aus der Anfangszeit klangen da besser.
 
Das Grauen wird perfekt, wenn man hinter den Kulissen sieht, was da wie umfangreich klanglich verbogen wird:




Immerhin, sich so tief reinblicken zu lassen, das macht nicht jeder und das verdient Respekt. Ich stelle mir gerade vor, wie sich die Öffis da winden würden...
 
Da klingt zB der Konkurrent RSA Radio aus Kempten um Meilen besser und lauter. Die haben nur Mikrofonprozessing vom DHD Pult und auf der Summe einen Omia 9. Dafür kleine Neumänner.
 
Ich frage mich zwei Dinge:
wie haben die mit den DHD-Modulen diese Kurve hinbekommen?
warum zum Geier heute noch VIPdigital als Vorverstärker?
Die müssten ja schon unter Denkmalschutz stehen...
 
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