Der Tagesmoderator: Eine aussterbende Spezies?

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Wenn ich meinen persönlichen Geschmack zur Grundlage mache, dann ist es bei mir so , dass ich Radioprogramme , die keine Moderation haben nicht besonders lange hören,weil diese Abwechslung zwischen Musik und aufsagen des Sendernamens irgendwann auf die Nerven geht, dass ich entnervt ein anderes Radioprogramm suche,weil ein Moderator , der diese Musikschleife unterbricht mir auch Orientierung gibt wieviel Zeit vergangen ist, auch Nachrichten und Verkehrsnachrichten geben diese Orientierung und ich als Mann von mitte verzig brauche ads eben (-:
 
@ Ganztagshörer

Dieser Sednder arbeitet ja auch mit Bildern und das fehlt eben im Radio. Ich kann mir nicht vorstellen,dass ein Nachrichtensender einen Bericht an den anderen klatsch, ohme dass es einen Menschen gibt, der einem sagt welches Thema als nächstes behandelt wird.
 
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen "Moderator" und "Ansager"? - Wenn dieser Artikel der Wikipedia den Begriff "Moderator" treffend beschreiben sollte, so geht doch der Trend wirklich zu "Ansagern" (die tatsächlich durch Sprachcomputer für das Ansagen der Musiktitel ersetzt werden können, die restlichen 50 Standardsätze, die sie noch von sich geben dürfen, müssen einmal eingesprochen und entsprechend in den laufenden Musik-Berieselungsteppich eingepflegt werden), da es kaum noch Strecken im deutschen Hörrundfunk gibt, in denen das Nachfolgende auf den Menschen hinter dem Mikrofon zutreffend ist:
... sie erzählen Geschichten zur Musik oder zu Ereignissen (Moderationsmeldung), sie bilden Stimmungen ab („Phatische“ Moderation), fordern zur Teilnahme auf, schaffen Aufmerksamkeit für und Einordnung von Themen. Die wesentliche Aufgabe von Moderatorinnen und Moderatoren ist also die Herstellung von Relevanz; die Begründung, warum ein bestimmtes Thema zu diesem Zeitpunkt für diese Zielgruppe in diesem Medium stattfindet. Moderatoren sind nach empirischen Untersuchungen in Fernsehen wie Hörfunk das wesentliche Bindungselement für die Zielgruppen.
 
Es gibt aber noch sehr gute und sehr einmalige Moderatoren im Hörfunk, auch heute noch, deren markante Stimme im Radio fehlen würde. Dass das nicht bei Mainstreamsendern ist, liegt auf der Hand.

Dieses Unterfangen, die Radiosender auf Spotify- oder laut.fm-Niveau zu bringen, sollte man sein lassen, weil das klassische Radio eigentlich wo ganz anders her kommt!
 
Am krassesten zieht das im Moment wohl Energy durch: Auf den UKW-Kanälen gibt es noch die moderierte Toast Show am Morgen und die bundesweit ausgestrahlten Shows wie Euro Hot 30 oder Mastermix. Zu den übrigen Zeiten gibt es einen vorproduzierten Stundenopener, der die nächsten zwei Songs vorstellt und ansonsten nur Musik. Noch heftiger ist es im bundesweiten Programm: Hier wurden kurzerhand alle Rubriken wie "DVD-Tipps" gestrichen, es gibt nur noch Musik und Jingles, die bundesweiten Shows und Fußballübertragungen von Sport1.fm.
 
Welche "bundesweiten Shows" meinst Du? Sorry für die Nachfrage, aber ich höre bei Energy nur die Fußballübertragungen von Sport1.fm.
 
@grün: Die Euro Hot 30 laufen am Sonntag ab ca. 18.30 Uhr nach der Fußballübertragung, das ist die einzige richtig moderierte Sendung bei Energy. Ansonsten der Mastermix Freitag auf Samstag ab 0 Uhr und Samstag auf Sonntag ab 22 Uhr. Bei beiden sind zumindest die Mixe vom Moderator angesagt. Ansonsten gibt's auf dem Kanal nur noch Musik + Jingles.
 
Dazu muss sich einer fragen: Welchen Mehrwert bietet das Medium Radio gg. anderen Diensten, die Teile des originären Angebots ebenfalls bieten, dies besser und zielgruppengerechter bieten können: Musik, Nachrichten, Beiträge, Wetterbericht, Staumeldungen, Spiele. Was ist jenerbesondere Aspekt, den NUR Radio bieten kamn? Es ist die Präsentation. Die künstletisch-originelle Verknüpfung anderer Bestandteile, die Höreransprache, das Charisma. Mittel-bis langfristig werden nur jene Radioprogramme Erfolg haben, die hier ihren Schwerpunkt setzen. Die also in grossem Teilen des Tages, wenn möglich freilich rund um die Uhr unverwechselbare Persönlichkeiten im Studio haben, die ihre Hörerschaft ans Gerät und genau an jene Station bannen. Sicher, das Umfeld muss auch stimmen. Ohne eine gute Musikauswahl, eine vernünftige Redaktion, einwandfreie Technik und passende Verpackung bringt es nix. Aber der Präsentator ist DIE entscheidende Position!! Also ist die Handlungsempfehlung klar...
 
Sicher mag sich der Sinn terrestrisch verbreiteten Radios ohne Moderator nicht wirklich erschließen. Manchmal ertappe ich mich jedoch dabei, mir nach manchen inhaltsleeren Moderatyonen zu wünschen, die Dame oder der Herr hätte einfach schlicht die Klappe gehalten...
 
Radio Luxemburg hat man genau wegen der Radiostimmen gehört, die mit einer bestimmten Sendung in Beziehung standen.
Oder RIAS Berlin, da waren Nero Brandenburg, Horst Wendt, Lord Knud,
Gregor Rottschalk, Burghard Rausch und und und.
Wir müssen zurück zum Radiokult !!
 
@Redakteur: Das hat der gute "Rotbart" im SWR1-Leute-Interview fast wortgleich gesagt. Klar, wenn man keine fähigen Persönlichkeiten hat, ist es schwierig. Bei diesen Mäuschen landauf, landab kann man sich oftmals nur wünschen, sie würden ihre Gosch halta und sich bald einen "anständigen Job" suchen. Insofern ist das was wir gerade im deutschen Rumpfunk erleben, eine Art Notfallprogramm, das zur Normalität geworden ist. Diesbezüglich eine positive Einschätzung der Zukunft des Mediums abzugeben, ist zugegebenermaßen was für verblendete Optimisten. Also eigentlich für mich. Aber dafür hat man selbst als Zehengänger noch zu viel Bodenhaftung.
 
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Dazu muss sich einer fragen: Welchen Mehrwert bietet das Medium Radio gg. anderen Diensten ...Was ist jenerbesondere Aspekt, den NUR Radio bieten kamn? Es ist die Präsentation. Die künstletisch-originelle Verknüpfung anderer Bestandteile, die Höreransprache, das Charisma. Mittel-bis langfristig werden nur jene Radioprogramme Erfolg haben, die hier ihren Schwerpunkt setzen. Die also in grossem Teilen des Tages, wenn möglich freilich rund um die Uhr unverwechselbare Persönlichkeiten im Studio haben, die ihre Hörerschaft ans Gerät und genau an jene Station bannen. Sicher, das Umfeld muss auch stimmen. Ohne eine gute Musikauswahl, eine vernünftige Redaktion, einwandfreie Technik und passende Verpackung bringt es nix. Aber der Präsentator ist DIE entscheidende Position!! Also ist die Handlungsempfehlung klar...

Treffend formuliert @Radiocat.
Höreransprache ohne Floskeln und abgedroschene Phrasen: "Das Wochenende steht vor der Tür..." und "Wieder hat eine neue Woche begonnen. Schön das sie dabei sind..." blabla.
Kaum zu glauben, ist aber immer noch oft im Radio zu hören.

Das braucht natürlich Vorbereitungszeit auf eine Sendung. Das Engagement wird sicher auch durch die Honorierung beinflusst. Wer als Radiomoderator mit einem Hungerlohn abgespeist wird, wer keinen Einfluß auf die Musikauswahl hat
und Themen moderieren soll ohne einen Bezug, der wird sich nicht anstrengen...und die Hörerinnen und Hörer wenden sich genervt vom Sender ab oder stellen ihn leise.
 
Hörerinnen und Hörer wenden sich nicht genervt ab, das ist der Trugschluss. Statt sich abzuwenden (abzuschalten) lassen sie nämlich genervt weiterlaufen. - Deshalb kommen ja immer noch diese euphorischen MA-Zahlen zustande.
 
Mir geht es mittlerweile so, dass das Radio aus bleibt, weil einfach nur noch die gleichen 120 Lieder tagein, tagaus präsentiert werden. Hits, die bei Stationen schon längst in der Hot Rotation sind, werden bei anderen Stationen gerade als "brandneu" verkauft. Es ist eine Lüge! Radio hören macht Lärm, es ist Ohrverschmutzung gelegentlich. Nur leider haben manche schon so viel Ohrverschmutzung, dass die Dudelei nebendran nimmer stört.
Was ich noch hasse, ist die Dudelei in Biergärten. Hier wird oftmals, weil Live-Musik zu teuer und aufwändig ist, oftmals aufs Radio zurückgegriffen. Dann hört man diesen gleichen Schmarrn wieder - diesmal nicht im Auto oder beim Job (Stichwort von @bobby_johnson hinsichtlich Ö3 "Bürohaserlradio", sinngemäß, bobby!), sondern in der Freizeit. Daheimhocken will man eh nicht den ganzen Tag. Beim Italiener hört man ständig den Eros Ramazotti, etc. Es ist echt lästig. Kann man die Dudelkiste nicht auch mal ausmachen?! Im Auto einfach fahren, ein Hörspiel auf Kassette im Radio laufen lassen, und sich vom Hörspiel durch den Stau treiben lassen, ist effektiver als wenn man ständig zugedröhnt wird mit den 100 besten Hits und der Top-Super-20-Hits auf einen Streich. Dann wird man ruhiger, und man hat auch die Gelassenheit, den Stau zu ertragen. Wenn man geschäftlich unterwegs ist, wird man es auch merken, dass man im Stau viel gelassener ist, wenn man keine Hot Rotation von Antenne Pimpelhausen hört, wo auf der 102,9 ständig hysterische Weiber anrufen, die sagen, dass der Stau immer länger wird und dass sogar im Stau ein Blitzer zu sehen ist, der "teure Photos" schießt.
Ein echter Graus sind bisweilen diese ewig lustigen Moderatoren. Wenn jemand wirklich lustig und humorvoll ist, dann ist das im Prinzip nicht schlecht. Nur so überkandidelt lustig und gespielt humorvoll, des is grauslig. Insbesondere am Morgen, wo man, wenn man nicht ganz so gut drauf ist, schon von den Nervensägen an Frühaufdrehern, Indras, André und seinen Morgenmädels geweckt wird, dann ist der Tag nicht schön.
Übrigens: auch die Infosender mit der immer gleichen Leier teilweise regen auch ganz schön auf. Gelegentlich ist da die ARD-Infonacht zu nennen...
Am besten ist, wenn man Radio auf "aus" stellt, seine CD auf "on" drückt, ein gutes Buch liest und einen Rotwein trinkt. Tut man was für die Bildung, für das Herz, für seinen Geschmack und vor allem für die Ausgeglichenheit der Seele...
Ich behaupte, würden alle wieder mehr Zeit haben, hätten es diese 10-Hits-Erpresser nicht mehr so leicht....
 
Sender wie Energy, Radio Bob und Co. werben jetzt tagsüber mit "10 Hits am Stück" usw.

Diese Behauptung ist eine uralte Dudelfunkmasche. Nur weil das jetzt auch Programme machen, die nicht zu den staatstragenden AC-Dampfern zählen, ist das noch lange kein neuer Trend. Aber womöglich platzt inzwischen auch bei „Sendern wie“ der Lack ab?

Viele andere denken darüber nach nur noch eine Morning Show und die Drive Time mit Moderatoren zu gestalten, sowie ggbf. ein, zwei Special-Schienen am Abend.

Klingt, als wäre von unter prekären Verhältnissen arbeitenden Klitschen die Rede ...

Im digitalen Bereich geht der Trend völlig zu unmoderierten Musiksendern.

Billigstmögliche „Festplattendudler“ (die Wortschöpfung ist auch schon gut bemoost) als Trendsetter? Der war gut.
 
Kann mir schwer vorstellen, dass es bei MDR info oder B5 Aktuell so funktionieren wird.
Bei denen vielleicht nicht. Aber so wie bei Antenne Bayern Info könnte funktionieren, wenn das wesentlich sorgfältiger programmiert wird. Also so eine Art JukeBox für Beiträge. Setzt voraus, dass man die von anderer Quelle recyclen kann oder die eben für mehrfache Wiederholung produziert werden und eben keine füllenden Ansagen, Smaltalk, Bezug zum vorher/nacher gehörten, Uhrzeitansagen usw. nicht im Beitrag enthalten sind. Und das alles macht Euronews. Und Du kannst Dir viele Beiträge auch via SmartTV-App anschauen.
Und eigentlich gab es sowas schon mal, das Programm hies Radio Campanile, wenn ich mich recht erinnere und wollte ein "Wissensradio" sein. Mit 'ner UKW-Funzel in Stuttgard (?) und sonst nur Sat- + Kabelverbreitung war die Recihweite und Akzeptanz wohl zu gering. Achso, RadiorOpa in den verschiedenen Inkarnationen machte ähnliches (und es würde nicht wundern, wenn der Name in dem zur Diskussion stehenden Packet wieder auftaucht, in der App-Leiste meines DVB-Recivers taucht der Name im Zusammenhang mit Hörbüchern auf ;))... Wenn ich weiter drüber nachdenke, fallen mir noch weitere derartige Beispiele ein, die länger in der Niesche überlebt haben. Zu der Zeit spielte das Internet aber noch nicht die Rolle, wie heute...

Heute ist ja auch die Technik weiter, so dass Du einen derartige Ablaufsteuerung mit preisgünstiger Software und mit wenig Budget eleganter hinbekommst und Du eigentlich kein eigenes Sendestudio brauchst, wenn Du die Beiträge anderswo her bekommst...
 
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Ich habe mir mal diesen Thread durchgelesen und habe mir gedacht das da den Hörer etwas als neu verkauft werden soll was doch gar nicht so neu ist.

Mit Stat*Sat Radio hat es schon damals einen Radiosender gegeben der weitgehend auf Moderation verzichtet hat und dafür Musik gespielt hat.
Auch war es schon ende der 80er und Anfang der 90er keine Seltenheit das bei diversen Radiosender am Tag mindestens eine Stunde dabei war in der nur Musik ohne Moderation lief.

Bei unseren Lokalsender Radio Ramasuri gab es so eine Stunde am Vormittag in den ersten 2 Sendejahren. Die Sendung hieß Ramasuri-Nonstop und lief, wenn ich mich nicht ihre" immer von 9-10 Uhr.

Auch der Gedanke nur noch zur Hauptzeit im Radio ein Moderiertes Programm zu machen und den restlichen Tag nur noch Musik spielen ist nicht neu.

Auf Grund eines Beitrages die ich in ein Buch gelesen habe, hatte ich schon 2002 diesen Thread hier eröffnet.

http://www.radioforen.de/index.php?threads/sieht-so-die-radio-zukunft-aus.1084/

Es scheint also das alle paar Jahre immer wieder die selben Diskussionen kommen und man dann so tut als hätte man das Ei des Columbus gefunden.
 
Da stört es keinen mehr, wenn man die Moderatoren irgendwann ganz abschafft. In Bahnen kommen die Ansagen teilweise auch schon von automatisierten Computerstimmen. Scheint keinen zu stören. Wird beim Radio ähnlich sein.
Das dürfte wohl was anderes sein - eine gut gemachte Haltestellenansage vom Chip ist vermutlich viel verständlicher als das Genuschel eines/einer Triebfahrzeugführer(in), das hastig über ein schlechtes Mikro in ggf. lärmiger Umgebung in die Tonanlage gespeist wird. Und die Zahl derer, die sich über "Sänk you for Tschuusing Deutsche Bahn" lustig machen wächst täglich. Ich weiß auch nicht so genau, ob im "Normalbetrieb" so was wie "Personality" bei Bahndurchsagen nötig ist. OK, Normalbetrieb bei der Bahn...
Selbst Text-To-Speech-Systeme sind mittlerweile so gut, dass man "on the fly" Texte in hörbare Sprache verwandeln könnte, die schon mal nicht das Problem haben, dass der Sprecher / die Sprecherin das Mikro eines DECT-Telefons benutzt. Das würde sogar noch ganz neue Möglichkeiten eröffnen: Meldungen auf den Displays zum Lesen UND zum Hören - und während die nächsten Anschlusszüge automatisch durchgesagt werden, kann sich der Zugführer mit der Fahrdienstleitung rumstreiten, welche davon denn warten.
Aber die Damen und Herren in den Bahnuniformen haben ja auch ganz andere Aufgaben als eine Bahnfahrt zu "Moderieren".

Im Radio möchte ich Moderation! DLF, SWR2 ersetzen mir meine überregionale Tageszeitung, wenn ich in 2 x 80 Min Autofahrt am Tag Radio höre.
Ansonsten habe ich das gleiche Hörerverhalten wie NurzumSpassda79 (und andere Vor-Poster). Entweder Radio zum Hinhören - dann gerne mit hohem, informativem, gut gemachtem Wort-Anteil oder eben die Konserve, wenn ich nicht will, dass mich "Wort" stört.
 
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