Deutsch im Radio

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Prodotto

Gesperrter Benutzer
Erst einmal an alle Freunde der Suchfunktion: Ja, ich weiß, Schweizerdeutsch vs. Hochdeutsch im Schweizer Radio wurde schon diskutiert. Leider sind betreffende Threads mittlerweile geschlossen.

Mich interessieren zwei Dinge:

1.) Wird das "Hochdeutsche" in den Medien auf Dauer gegen das Schweizerdeutsch verlieren? Gibt es bereits Zeitungen oder Magazine, die in Schweizerdeutsch drucken?

und

2.) Kann mir mal ein vernünftiger Mensch erklären, warum es im Schweizer Radio (ich weiß leider nicht mehr bei welchem Sender ich das per Stream gehört habe) Nachrichten in "Hochdeutsch" gibt, die direkt darauf folgenden SportNACHRICHTEN aber in Schweizerdeutsch vorgetragen werden?

Danke! :)
 
AW: Deutsch im Radio

ähnliches würde mich aber auch interessieren, vielleicht gibts einen kompetenten Schweizer hier im Forum, der das ein wenig ausführlicher erklären kann? Wie ist das mit dem Schwizerdytsch? Ist das jezt eine "Sprache" an sich, das schweizweit verstanden wird - ein hochdeutsch-hybride quasi - oder gibts da mehrere Dialekte.. und selbst wenn es die gibt, wieso dann etwa gibts da tatsächlich einerseits Hochdeutsch und dann Schwizerdytsch gemischt?

Wär mal echt interessant, das zu erfahren!
 
AW: Deutsch im Radio

Schweizerdeutsch ist erstmal eine "eigene Gruppe". Darin gibts noch Unterschiede, sprich: ein Zürcher spricht etwas anders als jemand aus Luzern. Die Verständlichkeit untereinander ist aber immer gegeben. Allerdings fehlt dem Schweizerdeutschen praktisch komplett der Schriftteil. Zeitungen und Zeitschriften sind deshalb in hochdeutsch abgefasst. Darüber stammt vermutlich der Punkt, dass in den elektronischen Medien die Nachrichten quasi als Insel innerhalb einer Dialekt-Fläche noch hochdeutsch sind. Wie weit man das gehen lässt, ist wohl eine Frage der jeweiligen Programm-Philosophie. Die kleine Lokalklitsche wird auch die News im Dialekt machen, DRS 2 dagegen ist deutlich stärker "hochdeutsch" - auch wenn Dialekt in der Schweiz nach meinen Erfahrungen von allen sozialen Schichten praktisch gleichermaßen benutzt wird. Im TV sind die "Weltnachrichten" bei SF hochdeutsch, aber Interviews werden in der Umgangssprache geführt und natürlich nicht neu synchronisiert o.ä. So Geschichten wie "Schweiz aktuell", ein eher boulevardmäßigeres Magazin im SF, laufen denn auch gleich komplett in Schweizerdeutsch.

So, ich hoffe, ich habe hier nix falsch erzählt :)
 
AW: Deutsch im Radio

Ganz heftig mit dem switching ist es in der Mittagssendung "Rendevous" auf DRS1 ab 12:30

Nachrichten Hochdeutsch
Teasing Sendung Dialekt
Wetter Hochdeutsch
Verkehr Hochdeutsch
Folgende Themen Dialekt
 
AW: Deutsch im Radio

und wie empfindet man das als schweizer? ist das hochdeutsch störend? ist es störend, dass da so oft hin und hergewechselt wird? als österreicher ist es durchaus amüsant, dem zuzuhören - ich versteh's auch einigermaßen... aber es ist halt sehr erstaunlich, dass das von einer auf die andere sekunde passiert...
 
AW: Deutsch im Radio

Bin nur zugewandeter ;) Mich störts nicht. Im Gegenteil: In Mundart gelesene Nachrichten empfinde ich als weniger seriös. Stelle man sich doch mal vor, die Weltnachrichten in Deutschland würden im Kölner oder Hamburgerdialekt vorgetragen werden.

"Berlin. Et hätt nur koot paaf jemaat da is enne Schäl mit singem Auto in ne Bus eringekraaach. Alles kapott. Nüüs jing mehr op de Stroos für 4 Stunden"....
 
AW: Deutsch im Radio

Stelle man sich doch mal vor, die Weltnachrichten in Deutschland würden im [...] Hamburgerdialekt vorgetragen werden.
Gibt's, aber leider nur einmal am Tag.
NDR schrieb:
Dat Transrapid-Malöör in’t Emsland mit 23 Doden is wull passeert, wiel en Minsch en Fehler maakt het. Dor süht dat jümmer duller na uut. Lüüd, de sik uutkennt, fangt vundaag an mit dat Uutwerten vun Ünnerlagen, de se sekerstellt hebbt, un vun den Funkverkehr, de optekent worrn is. En Gootachter schall ook noch nakieken, wat bi’t Entwickeln vun de Magnetswebebahn nich dull noog op Sekerheit keken worrn is.
 
AW: Deutsch im Radio

Rein sprachwissenschaftlich betrachtet ist das Schwizerdytsch ein "Dialekt". Als Dialekt bezeichnet man eine sprachliche Varation, die am weitesten von der sog. Standardsprache entfernt ist. Beim Deutschen erfüllt nur das Schwizerdytsch diese Bedingung. Alle anderen regionalen Färbungen (fränkisch, ripuarisch, alemannisch u.ä.) sind streng genommen also keine Dialekte, sondern lediglich Regiolekte oder Regionalakzente.

Weiteres Charaktermerkmal eines Dialekts ist auch, daß er nur in der gesprochenen Sprache existiert und sich in der Schriftsprache an die zugrundeliegende Standardsprache hält. Er ist deshalb auch nicht lexikographisch erfaßt, höchstens in wissenschaftlich ausgelegten Wörterbüchern.

Zeitungen, die Dialekt abdrucken, sind zumindest mir unbekannt. Alle großen Zeitungen dieser Welt drucken standardsprachliche Texte ab, aber keinen Dialekt, keine Mundart. Das liegt sicherlich auch daran, daß somit gewährleistet ist, daß auch Nicht-Mitglieder einer dialektsprechenden Sprachgemeinschaft die Nachrichten verstehen können. Im vorliegenden Fall der Radionachrichten ist das Prinzip dasselbe: die zugrundeliegende Standardsprache ist für alle Mitglieder der deutschen Sprachgemeinschaft der kleinste gemeinsame Nenner - ihn versteht jeder: der Berner wie der Wiener wie der Berliner. Das Verständnis des Dialekts hingegen beschränkt sich nur auf regionale Sprachgruppen.
 
AW: Deutsch im Radio

In Luxemburg gibt es eine ähnliche Situation, mti dem Unterschied, dass Luxemburgisch eine anerkannte Sprache ist. In rein luxemburgischen Sendern gibt es gar keine hochdeutsche Elemente, es sei denn, jemand aus der deutschen Grenzregion (etwa der OB aus Trier) wird interviewt. Dann stellt der Interviewer freilich auch die Fragen in Hochdeutsch. Die Printmedien sind dagegen in Hochdeutsch geschrieben, lustig ist nur, dass die Kommentare in Luxemburgisch geschrieben sind. Und das liest sich dann schon mal wie aus der Gosse: "De Außeminister hätt sisch heut mit de Kollesche aus de Niederlande verabredd unn se howwe noch de Koffeepaus mitänonner geschwätzt" (oder so ähnlich, ich beherrsche die Sprache auch nicht).

Im Schweizer Radio DRS finde ich den Verkehrsservice in Hochdeutsch auch sehr nützlich, sonst würden die zahlreichen deutschen Touristen, die die Schweiz zur Durchfahrt nutzen, doch gar nicht verstehen, ob es einen Stau vor dem Gotthard-Tunnel gibt.
 
AW: Deutsch im Radio

Gibt's, aber leider nur einmal am Tag.

Plattdeutsch ist gerade im Norden eine ganz normale Sprache. Aber wie schon Kollege Hinztriller geschrieben hat, finde ich auch, daß Nachrichten im Dialekt nicht gerade seriös klingen. Deswegen macht der NDR mit seinem ersten Radioprogramm dort auch nur geringe Ausnahmen, damit sich die älteren Hörer freuen. Es gibt leider auch noch vereinzelt welche, die nur Platt reden. Tatsache!!!
 
AW: Deutsch im Radio

Wieso "leider"?

Niederdeutsch ist eine Hoch- und Literatursprache.
In einigen norddeutschen Bundesländern müssen Anfragen,
die "op Platt" an Behörden gerichtet werden, sogar auf
Niederdeutsch beantwortet werden.

Sogar im Osten der Niederlande ist "Nedersaksisch" inwischen
als "Streektaal" (Regionalsprache) offiziell anerkannt.
 
AW: Deutsch im Radio

Zweifelsohne interessant, das Thema.

Vergangenen Samstag (14.10.2006) hat Werner Reinke in hr3 mit seinem Studiogast Ina Müller ("Bye bye Arschgeweih") festgestellt, dass echtes platt eine eigene Sprache und kein Dialekt sei. :confused:
Am Rande bemerkt, die gute Ina Müller ist fast vom Stuihl gefallen, als Werner plötzlich platt mit ihr zu schnacken anfing, und die sonst gar nicht um eine Antwort verlegene Frau Müller rang erst mal nach Worten - einfach nur genial.

Spannend finde ich die Situation in Südtirol, wo es ganz offiziell drei Sprachen gibt: Italienisch, deutsch und eben die Südtiroler Sprache, zu der mir jetzt die Bezeichnung fehlt. Das zieht sich quer durch Amtsstuben, Rettungsdienste, Post & Banken, Gastronomie und Handel. Offensichtlich gibt es da ein Dekret darüber.
Wie es dort in der Radioszene aussieht, weiss ich leider nicht.

@ Gelb: Ist der von Dir wiedergegebenen Definition zufolge die Südtiroler Sprache immer noch ein Dialekt oder schon eine eigene Sprache?
Ich denke mal, dass die Situation dort vergleichbar mit Luxemburg ist.

Gruß, Uli
 
AW: Deutsch im Radio

Was Südtirol angeht, meinst Du wohl das Ladinische, das ist eine rätoromanische Sprache, die hauptsächlich im Grödner- und Fassatal gesprochen wird. Sie hat mit dem Deutschen überhaupt nix zu tun, mit dem Italienischen eine gewisse Sprachverwandtschaft. Allerdings wird ein Italiener diese Sprache nicht verstehen. Sie ist dem ursprünglichen (Vulgär-)Latein relativ ähnlich und konnte sich in nur in diesen abgeschiedenen Gebirgstälern nahezu unverändert erhalten.(selbes gilt für die Graubündner rätoromanischen Dialekte)

Was Niederdeutsch, Luxemburgisch und Schweizerdeutsch angeht. Ob jetzt Dialekt oder Sprache...die Grenze ist eigentlich fliessend. Die Definitionen, die beide unterscheiden sind eigentlich künstlich, so wurde insbesondere das Luxemburgische recht künstlich zur Hochsprache ernannt. Wäre Bayern ein eigener Staat, könnte dort genauso gut jemand auf die Idee kommen, und bairisch zur Amtssprache erheben.
Tatsache ist natürlich, daß die Ernennung zur offiziellen Sprache dem alltäglichen Sprachgebrauch wieder auf die Beine hilft. Politische Lenkungsmaßnahmen sind hier sehr einflußreich. So spricht in Luxemburg wohl jeder Einheimische auf seine Art "Letzebuergisch", während zum Bsp. in der belgischen Provinz Luxemburg sowie in Lothringen der verwandte Dialekt nahezu ausgestorben ist. Und auf deutschem Boden wird er wohl nur "informell" gesprochen.
In Süddeutschland ist es dagegen zumindest in ländlichen Regionen (zB auf der schwäbischen Alb) in allen Lebenssituationen durchaus üblich, reinen und relativ ausgeprägten Dialekt zu sprechen, das zieht sich hin bis zu Gerichtsverhandlungen, Polizeivernehmungen und zum Schulunterricht, wenn auch die Beamten im Dienst sicher angehalten sind, möglichst "schriftdeutsch" zu kommunizieren. Dies wird aber nach meiner Erfahrung nur dann (notdürftig) getan, wenn es gar nicht anders geht, der Gegenüber also den Dialekt absolut nicht versteht. Dies ist meist nur bei Zugereisten der Fall, selbst die 3. Generation der "Gastarbeiter" spricht meist relativ fliessend Dialekt.
Somit ist es im Süden Baden-Württembergs (und auch Bayerns) ähnlich wie in der Schweiz, mit dem einzigen Unterschied, daß auf deutschem Boden die Rundfunkprogramme fast ausschliesslich hochdeutsch reden.
 
AW: Deutsch im Radio

Noch zur Radioszene in Südtirol: Die dort ansässigen Sender sind fast alle nahezu ausschliesslich in Deutsch, oft findet die Moderation auch mit Dialektfärbung statt. Die staatliche RAI hat ein eigenes Programm in deutscher Sprache (RAI 4 Sender Bozen). Mehrheitlich in Ladinisch mit einzelnen Programmteilen in Deutsch (Nachrichten) und Italienisch (meist Werbung) sendet R. Ghredeina (R. Gröden), zudem wird das Rätoromanische Programm der DRS auch in Südtirol über die RAS-Sender im entsprechenden Zielgebiet ausgestrahlt.
Die italienweiten Networks der RAI und der grossen Privatsender sind natürlich auch in Südtirol zu empfangen und reden auch dort italienisch. Allerdings liegt ihre Anzahl im Frequenzband bei unter 50%, die Hörerzahlen liegen wohl noch weit darunter. In Bozen gibt es AFAIK einen gewissen Anteil an italienischsprachiger Bevölkerung (zugezogen), umso mehr man in die Seitentäler kommt, umso ausgeprägter werden die südbairischen Dialekte, bis hin zum Zymbrischen.
Im Trentino sendet, mit einigen deutschen Ausnahmen im Grenzgebiet zu Südtirol sowie einigen ladinischen Sendungen im Fassatal, fast alles in italienisch.
 
AW: Deutsch im Radio

Grüezi,

als Deutscher der eine Weile in Zürich lebte muss ich sagen, dass ich das Schweizerdeutsch oftmals tatsächlich als Fremdsprache empfand. Ich verstand einfach nichts. Doch nach einiger Zeit legt sich das und ich stellte fest, dass es eben nur ein stark ausgeprägter Dialekt ist. Was es per Definition auch ist.

Da gibt es m.E. sogar eine Methode dahinter. Lokale Informationen oder Informationen, mit denen der Nicht-Schweizer nichts zu tun hat, sind im Schweizerdeutsch. Damit wird die Aufmerksamkeit bei den Einheimischen deutlich gesteigert. Da in der Schweiz eh sehr viele Ausländer wohnen, trennt man damit auch ein bisschen die Zielgruppe. Bzw. macht man damit kenntlich: "Achtung, das interessiert dich Schweizer." Informationen die nicht lokal gebunden sind, Weltnachrichten oder Nachrichten "für alle" hingegen wieder auf Hochdeutsch. Ich habe mir darüber echt Gedanken gemacht und sogar bemerkt, dass Informationen die lokalen Ursprungs sind, aber dennoch ausgesprochen erwähnenswert sind, sie ebenso auf Hochdeutsch mitgeteilt werden. Frei nach dem Motto: "So liebe Zuwanderer, passt mal fein auf.."

Es ist also eine Art Methode, um die Zielgruppen zu differenzieren. Demnach kann jeder Radio- oder TV-Sender das machen wie er will - nur eines sollte er beachten: wird die ganze Zeit auf Schweizerdeutsch gebrabbelt, versteht es kein Inder, der gerade deutsch lernt - und damit schrumpft auch der Kreis der Zielgruppe. Und damit ist dann doch etwas weniger Geld im Säckl, als vielleicht erwartet...

Seek
 
AW: Deutsch im Radio

@Radiocat: Durch Deine fundierten und hochinteressanten Beiträge hab' ich viel gelernt! Danke sagt Onkel Otto!
 
AW: Deutsch im Radio

hoi zäme
ist vielleicht schon durchgedrungen. doch wollte nur sagen, dass schweizer radio drs ab mai 2007 alle seine haupt-informationssendungen in hochdeutsch senden wird.
Siehe Pressemitteilung
 
AW: Deutsch im Radio

Vielleicht spielt bei den DRS Nachrichten noch der Service Public mit rein. Der richtet sich auch an die anderen 3 Sprachregionen, welche sicher Hochdeutsch besser verstehen als Dialekt.

Das Hochdeutsch den seriöseren Touch hat ist nunmal so, also finde ich es richtig die Nachrichten in Hochdeutsch zu sprechen. Bei Sport kann man dann zur Mundart wechseln. Bei den Privatradios gibt es einige wenige, welche die ganzen Nachrichten in Mundart sprechen - eines der Berner Lokalradios dürfte so ein Fall sein, weiss nur nicht mehr welches :confused:

Mir persönlich passt es ganz gut so wie es ist: Nachrichten Hochdeusch, Sport/Wetter/Verkehr in Dialekt (wobei DRS Verkehrsdurchsagen wegen den Ausländern auch in Hochdeutsch gesprochen werden)

Wichtig finde ich den Mix an verschiedenen Dialekten in der Moderation - ich finde nichts langweiliger, als ständig denselben Dialekt zu hören. Deshalb finde ich es traurig was gerade bei Argovia abgeht. Es scheint fast so als würde da vielen Nicht Argauern die Stelle gekündigt (Schütz weg, Schindler weg, Matt in Mutterschaftsurlaub, Ueli weg) - schade! Der Musik Mix ist ja eh fast überall der gleiche, also stellt der breite Mix an verschiedenen Moderatoren Dialekten für mich eine wichtige Komponente dar.
 
AW: Deutsch im Radio

Vielleicht spielt bei den DRS Nachrichten noch der Service Public mit rein. Der richtet sich auch an die anderen 3 Sprachregionen, welche sicher Hochdeutsch besser verstehen als Dialekt.
versteh ich jetzt nicht ganz. die haben doch ihre eigenen sender. drs1 richtet sich kaum an die tessiner, drs 3 ist im tessin gar nicht zu empfangen.
Das Hochdeutsch den seriöseren Touch hat ist nunmal so, also finde ich es richtig die Nachrichten in Hochdeutsch zu sprechen. Bei Sport kann man dann zur Mundart wechseln. Bei den Privatradios gibt es einige wenige, welche die ganzen Nachrichten in Mundart sprechen - eines der Berner Lokalradios dürfte so ein Fall sein, weiss nur nicht mehr welches :confused:
stimmt. aber privatradio-hochtdeutsch... da ziehts mir ja manchmal die trommelfelle zusammen. ;)
 
AW: Deutsch im Radio

versteh ich jetzt nicht ganz. die haben doch ihre eigenen sender. drs1 richtet sich kaum an die tessiner, drs 3 ist im tessin gar nicht zu empfangen.
Schon richtig, aber ich dachte mehr an die mutigen Romands und Tessiner, die es "wagen" sich in der Deutschschweiz nieder zu lassen :D

Irgendwie verstehe ich halt den Service Public immer als Dienstleistung an allen Schweizern, weil auch alle Schweizer alle Programme mitfinanzieren. Ich glaube es ist nicht so, dass zB die Gebühren der Romands nur in die Westschweizer Programme fliessen. Das geht alles erst mal in einen Topf und wird dann unter Berücksichtigung des Bevölkerungsanteils an die 3 Landesprogramme verteilt (Deutsch vor Französisch vor Italienisch vor Rätoromanisch)

Frage mich gerade was mit dem Tessiner DAB Ensemble los ist: da senden sie nur 9 Programme statt 10 respektive 11 in der Romandie und der Deutschschweiz?!? Kein Wunder hat man dann auf einmal keinen Platz für DRS1... weiss jemand woran das liegt? Bei nur 9 digitalen Programmen hätte ich allemal DRS1 dazu genommen statt MW531. Ich hoffe das ändert sich mit dem Dazukommen des 2. oder 3. DAB Ensembles. Immerhin kann man alle 16 SRG Programme bereits via Sat und DVB-C oder Webradio empfangen, DRS1 zumindest via UKW & DAB in der Romandie.

stimmt. aber privatradio-hochtdeutsch... da ziehts mir ja manchmal die trommelfelle zusammen. ;)
hmm ja... ich denke man könnte sich sicher an durchgehende Mundart Moderation gewöhnen, aber mir passt es so wie es jetzt ist nicht schlecht. Wenn nur noch Mundart gesprochen würde dann bitte in verschiedenen Dialekten sonst: *schnarch*
 
AW: Deutsch im Radio

Otto: Danke für die Blumen...ist ganz interessant diese Thematik. Wenn ich mehr Zeit hätte, würd ich da gern ein bissl rumforschen...naja irgendwas muß ich mir ja mal für meine Rentenjahre aufheben ;)

Was mir bei den Schweizern ganz extrem auffällt, egal ob in den Medien oder unter 4 Augen: Auf Hochdeutsch gehts sääähr laaangsaam, vermutlich haftet daher den Schweizern auch tlw. das Image an, langsam zu sein. Aber sobald einer im Schwyzerdütsch loslegt, wird das Tempo um das bis zu 4-fache gesteigert. Liegt dies daran, daß der Schweizer Hochdeutsch wie eine Fremdsprache spricht oder will er dem Gesagten durch die tlw. für bundesdeutsche Ohren fast schon putzige Überbetonung mehr Gewicht verleihen?
 
AW: Deutsch im Radio

Was mir bei den Schweizern ganz extrem auffällt, egal ob in den Medien oder unter 4 Augen: Auf Hochdeutsch gehts sääähr laaangsaam, vermutlich haftet daher den Schweizern auch tlw. das Image an, langsam zu sein. Aber sobald einer im Schwyzerdütsch loslegt, wird das Tempo um das bis zu 4-fache gesteigert. Liegt dies daran, daß der Schweizer Hochdeutsch wie eine Fremdsprache spricht oder will er dem Gesagten durch die tlw. für bundesdeutsche Ohren fast schon putzige Überbetonung mehr Gewicht verleihen?

Hi Radiocat
Das finde ich jetzt mal ein interessantes Statement. Ich bin selbst Schweizer und dass manche so langsam sprechen ist mir zwar schon aufgefallen (besonders ausgeprägt bei Bernern, Aargauern und Bergvölkern;)), aber das sind dann meiner Erfahrung nach dann doch die, welche gar keine Ahnung von Deutsch haben und alles ganz urchig aussprechen. Die Deutsch-Sprech-Qualität der Schweizer hat, so urteile ich jetzt mal, in den letzten Jahren zugenommen, zumindest was das Sprechtempo angeht. Überbetonung ist leider noch oft verbreitet, aber kann das sein, das genau diese uns Schweizer bei euch beliebt macht? Ich moderiere seit einiger Zeit nur noch deutsches Webradio und inzwischen gibt es schon Fans meiner deutschen Aussprache.:p
 
AW: Deutsch im Radio

;) könntest du uns den begriff "urchig" erklären? entspricht das dem öst. "urig"? ;)
also ich kenn einige schweizer, die hier in österreich arbeiten - deren hochdeutsch klingt beneideswert - es is dem österreichischem hochdeutsch sehr ähnlich vom der färbung her und vom klang her... und würden sie sich nicht als schweizer deklarieren, man könnt nicht sagen, von wo in österreich (!!!) sie kommen würden... :)
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben