Deutsch-Quote - wie realistisch ist sie?

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Fischzuechter

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Für wie realistisch haltet ihr die Deutsch-Quote? Ich will keine Pro- und Contra-Diskussion auslösen - mich interessiert nur die Frage: wird sie kommen und in welcher Form?

Ich kenne bislang folgende Forderungen/Optionen der Musikindustrie:

- Alle Radiosender / Nur öffentlich-rechtliche Sender
- 50% neue Musik (nicht älter als 2-3 Monate nach Release, Interpret darf keine goldene Schallplatte haben)
- Von den 50% neue Musik mindestens 50% deutschsprachig
- Oder: von den 50% neue Musik mindestens 50% deutsch produziert

Was ist eurer Meinung nach realistisch? Was wird wie kommen?
 
AW: Deutsch-Quote - wie realistisch ist sie?

Nichts davon wird kommen, da sich dankenswerterweise die NPD des Themas angenommen hat und nun niemand es mehr anzufassen wagen wird aus Sorge, in deren Ecke gestellt zu werden und sich so daran die Pfoten zu verbrennen.

So können selbst die braunen Dumpfdödel noch zu was gut sein... :D
 
AW: Deutsch-Quote - wie realistisch ist sie?

Zu mehr als Selbstverpflichtungen wie von der Wirtschaft zur Bereitstellung von Ausbildungsplätzen wird es nicht kommen. Mit gleichem Erfolg. In diesem Fall erwarte ich die Erfolglosigkeit ausnahmsweise mit Freude.
Dass sich auch die Herrschaften von rechts außen des Themas angenommen haben, nun, zwischen zwei Aufträgen werde ich ihnen dafür eine Dankesmail schreiben. Wenn Du magst, grüße ich sie von Dir, Makeitso... :D
 
AW: Deutsch-Quote - wie realistisch ist sie?

So ganz, so schnell und so einfach scheint mir das Thema aber noch nicht vom Tisch. In dieser Woche ist Popkomm, wo die Quote sicher das bestimmende Thema sein wird. Morgen will sich eine Bundestagskommission damit beschäftigen, und für heute abend habe ich noch einen TV-Tipp:

Di, 28.09.04, 21.00 Uhr PHOENIX
Aber bitte mit Quote - Mehr deutsche Musik im Radio?

Wer hierzulande im Radio ein deutsches Lied hören möchte, muss durchschnittlich fünf Jahre darauf warten, sagt ein Musikexperte. Über 600 Künstler wie Udo Lindenberg und Xavier Naidoo haben nun einen Aufruf unterschrieben, in dem sie eine gesetzlich vorgeschriebene Quote für Musik aus Deutschland fordern. Dabei werden sie auch von Politikern unterstützt. Der Bundestag wird sich am kommenden Donnerstag in einer öffentlichen Anhörung mit diesem Thema beschäftigen.

„Viele Sender weigern sich, mich und meine deutsche Kollegen zu spielen. Das ist Zensur“, sagt Peter Maffay. Also mehr deutsche Musik per Gesetz?

Anke Plättner diskutiert in der Berliner PHOENIX-Runde mit Dieter Gorny, VIVA; Heinz-Rudolf Kunze, Musiker, und Henry Gross, Programmdirektion NDR Hörfunk.​
 
AW: Deutsch-Quote - wie realistisch ist sie?

Ein Gang zum BverfG und jedes Quotenvorhaben wird atomisiert. Das wissen auch alle Berufspolitiker und PR-Profis, die nach der Quote rufen. Purer Populismus und Lobbyismus. Die Musikquote ist in Deutschland so realistisch wie die Wiedereinführung des Schriftleitergesetzes, weiß die Jasemine.
 
AW: Deutsch-Quote - wie realistisch ist sie?

Ganz meine Meinung, Jasemine!
Eigentlich ist es ein klassisches Sommerloch-Thema, das alle Jahre wieder auf den Tisch gebracht wird. Dass ausgerechnet jetzt der Bundestag oder gar der BverfG damit beschäftigt wird, ist symptomatisch für die Firma Deutschland: wie bei den meisten schlecht gehenden Betrieben, kümmert man sich um Dinge, die von den wirklichen Problemen nur ablenken (sollen).

Ich habe schon oft erlebt, dass Sender beginnen, Schreibtische umzustellen, Mitarbeitern neue zu Titel verleihen oder gar ein Intranet einführen: alles einedeutige Hinweise für absteigende Sender, die vergessen haben, wofür sie überhaupt da sind: zum Radio-(progamm) machen.

Es wird nach meinem Empfinden nie zu einem Gesetz kommen, allenfalls zu einer Empfehlung quasi als Kompromiss. Denn: warum sollte Deutschland bei solch einem verhältnismäßig unwichtigem Thema plötzlich eine klare Entscheidung fällen?

Gruss in die Szene
J.B.
 
AW: Deutsch-Quote - wie realistisch ist sie?

Wer hierzulande im Radio ein deutsches Lied hören möchte, muss durchschnittlich fünf Jahre darauf warten, sagt ein Musikexperte.
Kein Wunder, daß dieser "Experte" anscheinend ungenannt bleiben will. Wäre mir auch peinlich, zugeben zu müssen, daß ich durchschnittlich vier Jahre, elf Monate, dreißig Tage und zweiundzwanzigeinhalb Stunden brauche, um herauszufinden, wie mein Radio eingeschaltet wird.

Dummheit, wohin man schaut...
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AW: Deutsch-Quote - wie realistisch ist sie?

Ich habe den zweiten Thread hier erst entdeckt, als ich das bereits ins offene Forum geschrieben hatte. Aber wenn Frau Vollmer - das ist die kleine, graue Maus von den Grünen - behauptet, die Sender bekämen ihre Sendelizenzen quasi geschenkt, dann mache ich mir auch keine Gedanken mehr über eine mögliche Quote.
 
AW: Deutsch-Quote - wie realistisch ist sie?

Schöner Smilie. Dumpfe Vollmer. Der Wissensrahmen, in dem sich die öffentliche Diskussion inzwischen abspielt, erscheint mir mehr als bedenklich. Allein die bewährte Hoffnung auf konsequente Tatenlosigkeit der Bundespolitik in kulturpolitischen und damit Länderfragen - eine großartige Gesetzeshürde deutscher Poltik - bewahrt mich vor Ausbrüchen größeren Ausmaßes. Und dann ist da ja noch "Karlsruhe".
 
AW: Deutsch-Quote - wie realistisch ist sie?

...sehr schöne Artikel dazu im aktuellen Rolling Stone und in der Spex! Endlich mal etwas fundierter...
 
AW: Deutsch-Quote - wie realistisch ist sie?

Naja - offensichtlich gibt es auch Menschen, die mehr als
vier Jahre, elf Monate, dreißig Tage und zweiundzwanzigeinhalb Stunden
brauchen, um den Frequenzregler an ihrem Radio zu finden .... :D
Aber offensichtlich steht Frau Vollmer nicht so auf Juliane Werding, Bernhard Brink, Roland Kaiser, Wolfgang Petry, Ex Superstar Alexander, Ireen Sheer, Peter Alexander und Udo Jürgens (uuups, die sind ja Österreicher...) - solch wunderbares Kulturgut läuft in vielen großen Stationen rauf und runter.
Soviel zur Deutschquote im Radio ... und ihrer praktischen Umsetzung :D
 
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