Deutsche in Österreich

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Sachsenradio2 schrieb:
Aus sprachwissenschaftlicher Sicht ist Hochdeutsch Hochdeutsch. Und das gilt für den deutschen Sprachraum überall, auch für Südtirol, Österreich, Liechtenstein und die Schweiz.

So sehe ich das auch.

Sachsenradio2 schrieb:
Allerdings, und das meinst du wohl, ist die Einfärbung, der Slang, ein anderer. Wenn ich mir da die ZIB oder "Zehn vor 10" vom SF DRS ansehe, dann fällt schon auf, dass die Moderatoren zwar hochdeutsch sprechen, aber mit schweizer oder österreichischer Einfärbung.

Das stimmt aus sprachlicher Sicht allerdings so nicht ganz. Sprachwissenschaftler sprechen von Hochdeutsch, wenn es um das reinste Deutsch geht. In dem Falle strengen sich die Redakteure an so nach wie möglich ans Hochdeutsch heran zu kommen.

Sachsenradio2 schrieb:
(da würde ich mal das Deutsch dazu zählen, das so in der Ecke Hannover gesprochen wird, obwohl mir ein Hannoveraner da wohl an den Hals gehen würde)

Als die Deutsche Bundespost Anfang der 90er das Sprachsteuersystem fürs Telefon eingeführt hat, gab es Studien darüber, wer das reinste Deutsch (also Hochdeutsch) spricht und dieses damit am besten (und wer gar nicht) steuern kann. Hannover ist leider gar nicht mehr im "Kreis der Besten". Das reinste Hochdeutsch wird demnach zwischen Göttingen und Hildesheim gesprochen, also direkt südlich von Hannover (siehe Deutschlandkarte).

Sachsenradio2 schrieb:
Max Schautzer und meinetwegen Herbert Feuerstein sind keine Österreicher! Zumindest nicht für den Zuschauer, denn sie sprechen reines Hochdeutsch.

Max Schautzer und Herbert Feuerstein haben nur noch wenig Färbung aus der Heimat. Allerdings sprechen beide kein reines Deutsch. Max Schautzer gibt sich große Mühe. Aber er rollt das "R" zu sehr. Und bei Herbert Feuerstein fällt das nicht so auf, weil er sehr schnell redet. Spricht man aber mal mit ihm persönlich, merkt man er extremer weil er sich mehr Zeit läßt.
 
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Radiofan1 schrieb:
Es bleibt fuer mich als Oesterreicher zu hoffen, dass das Volk am 1. Oktober sich fuer eine wirtschaftsorientierte Politik entscheidet und nicht jeden Unsinn aus Deutschland bilnd nachmacht.

Punkt 1: Bislang hat Österreich immer nur über Mißstände in Deutschland gemeckert (siehe Tageszeitung - steht fast täglich was drinnen). Wenn es umgekehrt so wäre, würden hier einige alt eingesessene gleich den 3. Weltkrieg anzetteln.

Punkt 2: Österreich ist keinen Punkt besser. Denn die Österreicher können erst nur über ihren "großen Bruder" meckern. Und zwei, drei Monate später passiert den Österreichern das gleiche wie den Deutschen!!! Das war bislang immer so. Man könnte auch fies sein und von "Nachmachern" sprechen, auch wenn die Ereignisse nicht beabsichtigt gewesen waren.

Punkt 3: Deiner Aussage entnehme ich, daß Du die deutschen "Gastarbeiter" (siehe Fußnoten 1 und 2) nicht magst und damit selber keine Deutschen (ich unterstelle es Dir mal so). Sehen wir es mal ganz streng: wenn wir prompt mal alles Deutsche aus Österreich entfernen würden, würde hier nichts mehr laufen. Die Supermärkte wären leer, das Fernsehen hätte nur noch das politische ORF zu bieten (ich weiß, Ösis geben nicht gerne zu deutsches TV zu gucken, tun es aber doch - ähnlich wie in der ehemaligen DDR). Ich könnte das hier gerne noch fortführen, lasse es aber jetzt lieber weil es die Sache nicht wert ist sich mit engstirnigen Leuten zu streiten, die nicht einmal "über den Tellerrand" blicken (die Werbekampagne kommt nicht von ungefähr).

Lieber Radiofan1, lieber erst mal an die eigene Nase packen.


Fußnote 1: Deutsche Gastarbeiter gibt es nicht. Wo lebst Du eigentlich? Wir sind hier in der EU und nicht im Mittelalter. Um auch Dir kurz ein bißchen mehr Wissen zu vermitteln: Gastarbeiter nennt man die Arbeitskräfte in der EU, die Nicht-EU-Bürger sind. Ende.

Fußnote 2: Prozentual betrachtet gibt es mehr Österreicher (für Dich auch Gastarbeiter) die in Deutschland leben als Deutsche in Österreich.

P.S.: Für den ausführlichen Vortrag zum Verhältnis Piefe-Schluchtenscheißer miete ich bei Gelegenheit mal die Wiener Stadthalle an. *gg*
 
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@Radiomann2000

Zu Deinem letzten Beitrag kann ich Dir hinsichtlich Punkt 2 voll zustimmen. Etwas aehnlich auch, was den Einfluss von deutschen Produkten in Oesterreich betrifft, war Deutschland ja schon Oesterreichs Handelspartner Nr. Eins vor dem EU Beitritt der Alpenrepublik. Vieles scheint fuer mich in Oesterreich flexibler als in Deutschland, es ist aber auch einer meiner Hauptkritikpunkte an meinem Land, zu viele Dinge "blind" aus Deutschland nachzumachen, siehe auch die Abstrusen Ideen unter deutschlands Rot-Gruen Regierung. Dass ich diesen Unsinn in Oesterreich nicht sehen will, kann jeder wirtschaftsorientiert denkende Mensch auch so sehen, deshalb auch mein Bezug zum 1. Oktober, denn dann sind wir aufgerufen, eine neue Regierung zu waehlen.

Aus dem Rest Deines Beitrag kann ich nur entnehmen, dass Du mich missverstanden hast, welches ich darauf zurueckfuhre, dass ich mich wohl nicht ganz klar und deutlich ausgedrueckt hatte. Verzeihung, wenn diese Meinung durchkam - es war meinerseits nicht ganz beabsichtigt, was offenbar zu Deiner Reaktion fuehrte.

Den Begriff "Gastarbeiter" benutzte ich nurmehr humorvoll, sowie mein Arbeitskollege aus Norddeutschland sich selbst als "Wirtschaftsfluechtling" bezeichnet wenn es zu der Frage kommt, was er in Stuttgart macht, und jeder der die Stadt kennt wird wissen, dass man dort nur aus beruflichen Gruenden hinzieht.....

"Nette Begriffe" von unterschielichen Landsleuten kennt man auch innerhalb Deutschlands (etwa "Fischkopf" oder "Sauschwabe" ), weiter wollen wir hier gar nicht ausfuehren :))
 
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@Radiofan1:

Ich glaube ich muß muß ich auch bei Dir entschuldigen. Ich habe leider als Deutscher in Österreich schon zu viel mitgemacht.

Über Politik kann man sich bekanntlicher Weise streiten. Ich finde schon, daß die Rot-Grüne Regierung in Deutschland etwas bewegt hat. Die kritische Zeit hat es ihnen einfach schwer gemacht. Denn wenn man sich das jetzt unter CDU-SPD-Regierung anschaut, ist es genau dasselbe in Grün. Es will nur keiner wahrhaben. Nach außen hin ist es nur "Show of Forces", mehr nicht.

Ich muß aber feststellen, daß die Deutsche Regierung keine Nationalitäten ausklammert bzw. es denen auch nicht unnötig schwer macht. Als Deutscher in Wien mußte ich - gerade aus politischer Sicht - genau das Gegenteil feststellen. Meine Nationalität ist ein Grund, warum ich kein Parkpickerl für mein Auto bekomme (kein Scherz)!

Ich finde, daß jeder Mensch seinen Wohnort und seine Arbeit frei wählen kann und es ihm nicht durch seine Nationalität verboten werden sollte dies auch umzusetzen.
 
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@Radiomann2000

Ich bin gebuertiger Wiener und es ist mir leider bekannt das wir Oesterreicher nicht gerade das toleranteste Volk auf der Welt sind. Es war mit ein Grund, warum ich vor vielen Jahren auch das Land verlassen hatte, und mich auf neue Erfahrungen begab. Integration von Zuwandern funktioniert in Wien nicht immer ganz einfach - ganz egal welcher Herkunft - vielfach liegt es auch an einem Grossteil der oesterreichischen Gesellschaft und Lebenseinstellung und die oesterreichische Polizei geraet immer wieder in negative Schlagzeilen im Umgang mit Auslaendern. In Deutschland koennte sich die Polizei dies nicht leisten.

Zwecks Neugierde haette mich wirklich interessiert, was man als Deutscher in Oesterreich so erlebt? - wenngleich auch via privater e-mail: afnstuttgart@hotmail.com

Mit CDU-SPD bin ich auch nicht sonderlich zufrieden, Schwarz Gelb haette - zumindest meinen Vorstellungen - mehr entsprochen.

Ueber Schwaben und deren Eigenarten kann man viel Diskutieren, allerdings gibt es hier sehr viel Toleranz und keine Benachteiligung auf Grund von Nationalitaet und Diskriminierung hatte ich bisher nicht wirklich empfunden, zumal es als Oesterreicher vermutlich auch leichter erscheint Schwaebisch zu lernen, als jemand aus Norddeutschland.
 
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@radiojoey: es besteht keine notwendigkeit mir zu sagen, dass meine aussage falsch ist, denn diese aussage wurde bei meinem letzten besuch in hessen von einem kollegen von mir getätigt, der ebenfalls programmleiter ist. und danach war ich in hannover und auch dort hab ich darüber gesprochen. also - ich war dabei und weiß, was jemand sagt. abgesehen davon - ICH habe eine deutsche bei mir und ich bin froh darüber.... und das es in deutschland in einem medium österreicher genauso schwer haben wie deutsche bei uns, das ist einfach ein fakt. lg
 
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Radioman2000 schrieb:
@Radiofan1:

feststellen. Meine Nationalität ist ein Grund, warum ich kein Parkpickerl für mein Auto bekomme (kein Scherz)!
QUOTE]

tschuldigung, wenn i augeh wia a germteig (für hochdeutsche übersetzung PN an mich) aber das is doch echt glattester unfug.. du machst es einen als ösi aber schon auch verdammt schwer, dich als deutschen zu mögen, vor allem wenn du solchen unsinn verzapfst... in meiner gasse steht seit ca 1,5 jahren ein fahrzeug MIT DEUTSCHEM KENNZEICHEN und hat ein parkpickerl für den zweiten bezirk.... hallo? DEUTSCHES kennzeichen, WIENER parkpickerl?? klingelts?? und dass jemand aufgrund seiner HERKUNFT kein wiener parkpickerl kommt ist ein derartiger schwachsinn... aber ich vermeine deine "art und weise" zu kennen - und so wie du da gegen so manch österreicher schreibst, würd's mich natürlich nicht wundern, wenn man halt grad bei (und da bin ich voll und ganz bei dir) zugegeben stupiden wiener behörden aneckt...... *seufz*

wennst das beweisfoto willst, ich such dir das auddo gern mal raus - MIT parkpickerl... also das is doch a echt doofes (für ösis: deppertes) argument...

um endlich wegzukommen von off-topic. mag sein, dass die deutschen eher einen österreichischen dialekt akzeptieren als österreicher einen deutschen. das ist halt mal so und nicht zu ändern. dann müßte man halt wohl bei den österreichern an sich ansetzen - nehm mich da gern be ider nase - denn auch ICH tu mir da schwer mit "extrem deutschen" akzenten - gleich ob in der ubahn hinter mir, im fernsehen oder bei diversen film-synchronisationen... is halt mal so... (und ich hab das nicht ganz ohne grund - immerhin stirbt das österreichisch langsam aus - oder kennst du - grad als deutscher - noch EINEN supermarkt in wien, der "paradeiser" anbietet?? ich nicht mehr! :( sind überall nur mehr tomaten... und das wird erst der anfang sein... spätestens bei der aprikose wandere ich dann aus.. aber sicher nicht nach deutschland :) )
 
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Radioman2000 schrieb:
@Radiofan1:

feststellen. Meine Nationalität ist ein Grund, warum ich kein Parkpickerl für mein Auto bekomme (kein Scherz)!
QUOTE]

tschuldigung, wenn i augeh wia a germteig (für hochdeutsche übersetzung PN an mich) aber das is doch echt glattester unfug.. du machst es einen als ösi aber schon auch verdammt schwer, dich als deutschen zu mögen, vor allem wenn du solchen unsinn verzapfst... in meiner gasse steht seit ca 1,5 jahren ein fahrzeug MIT DEUTSCHEM KENNZEICHEN und hat ein parkpickerl für den zweiten bezirk.... hallo? DEUTSCHES kennzeichen, WIENER parkpickerl?? klingelts?? und dass jemand aufgrund seiner HERKUNFT kein wiener parkpickerl kommt ist ein derartiger schwachsinn... aber ich vermeine deine "art und weise" zu kennen - und so wie du da gegen so manch österreicher schreibst, würd's mich natürlich nicht wundern, wenn man halt grad bei (und da bin ich voll und ganz bei dir) zugegeben stupiden wiener behörden aneckt...... *seufz*

wennst das beweisfoto willst, ich such dir das auddo gern mal raus - MIT parkpickerl... also das is doch a echt doofes (für ösis: deppertes) argument...

um endlich wegzukommen von off-topic. mag sein, dass die deutschen eher einen österreichischen dialekt akzeptieren als österreicher einen deutschen. das ist halt mal so und nicht zu ändern. dann müßte man halt wohl bei den österreichern an sich ansetzen - nehm mich da gern be ider nase - denn auch ICH tu mir da schwer mit "extrem deutschen" akzenten - gleich ob in der ubahn hinter mir, im fernsehen oder bei diversen film-synchronisationen... is halt mal so... (und ich hab das nicht ganz ohne grund - immerhin stirbt das österreichisch langsam aus - oder kennst du - grad als deutscher - noch EINEN supermarkt in wien, der "paradeiser" anbietet?? ich nicht mehr! :( sind überall nur mehr tomaten... und das wird erst der anfang sein... spätestens bei der aprikose wandere ich dann aus.. aber sicher nicht nach deutschland :) )
 
AW: Deutsche in Österreich

Sachsenradio2 schrieb:
Aus sprachwissenschaftlicher Sicht ist Hochdeutsch Hochdeutsch. Und das gilt für den deutschen Sprachraum überall, auch für Südtirol, Österreich, Liechtenstein und die Schweiz.
Darf ich in diesem Zusammenhang etwas fragen bzw. anmerken?

Bei alten Wochenschauberichten aus den 50ern (zB auf TW1 oder in den Dritten) konnte ich als reiner Zuschauer anhand des Sprechers (vom Inhalt her ist es eh klar) nie unterscheiden, ob es aus Österreich oder aus Deutschland war, weil man das dem Sprecher NICHT anmerkte. Ist das das Hochdeutsch, das du meinst?

Kann das sein, dass die Sprechausbildung seit damals enorm nachgelassen hat?
 
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@ astrid g.
kein grund dich persönlich angegriffen zu fühlen.
ich hab ja auch nicht geschrieben, deine aussage wäre falsch, sondern die aussage an sich!

@radiomann2000

Das geht jetzt zwar schon ziemlich in den Bereich offtopic:

Aber die österreichische Staatsbürgerschaft ist KEINE Vorraussetzung für ein Parkpickerl in Wien.
Mit derartigen Anschuldigungen sollte man ein bisserl aufpassen!

www.wien.gv.at schrieb:
Bedingungen fürs Parkpickerl:
Hauptwohnsitz im jeweiligen Bezirk - nur im 1. bis 9. und 20. Bezirk - bzw. Hauptwohnsitz in dem betroffenen Gebiet im 15. Bezirk
Zulassungsschein lautet auf einen Kraftwagen mit einem höchstzulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen
Zulassungsschein lautet auf den/die Antragsteller/in mit der Zulassungsadresse laut Hauptwohnsitz
Zulassungsschein lautet auf die Firma des/der Arbeitgebers/in bzw. die eigene Firma
Erhebliches persönliches Interesse das Kraftfahrzeug in der Nähe seines Wohnsitzes zu parken (kein Garagen- bzw. Abstellplatz zur Verfügung, mindestens 16 Jahre alt)
 
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ich bin mir sicher, dass das regional unterschiedlich ist. viele tiroler haben ja schon ein problem damit, wenn sie einen wiener im radio hören - zumindest wenn's zu wienerisch wird. umgekehrt haben wiener meiner meinung nach weniger ein problem, einen tiroler im radio zu hören - rein sprachtechnisch gesehen ...

bei kronehit gibts jetzt eine stationvoice, die hörbar aus deutschland kommt - ist zwar nicht extrem, aber man hörts. ich find sie trotzdem gut - muss wohl auch irgendwo alters- bzw. zielgruppenabhängig sein.

meiner meinung nach ist ein typisches deutsches "hochdeutsch" nicht wirklich akzentfrei - das trifft allenfalls auf das "medienhochdeutsch" zu, das oft zu hören ist. meiner erfahrung nach wird das, was deutsche oft als akzentfrei bezeichnen, in österreich, aber teilweise auch in süddeutschland als "piefke"-deutsch wahrgenommen. und das stell ich mir sehr schwierig vor bei einem österreichischen radiosender ...
 
AW: Deutsche in Österreich

@radiojoey: ich verstehe - du meinst, es ist nicht korrekt, dass es so ist, wie der kollege mir gesagt hat... oder? also ich persönlich finde ja eigentlich, dass es wirklich scheiß egal ist, ob deutscher oder österreicher - wenn jemand gut ist, hat er sicher überall chancen. schwerer hat man es aber im ausland trotzdem - nicht nur aufgrund der sprache, sondern auch, weil menschen und deren gewohnheiten und lebenseinstellung einfach anders sind... und das macht schon was aus... wenn man das gefühl hat: das ist einer von uns, ist der dialekt aber wurscht... wenn er als fremdkörper wirkt - dann wirds problematisch. so - und jetzt ist schluss... ich bin weg!
lg und schönen tag
 
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martkla schrieb:
viele tiroler haben ja schon ein problem damit, wenn sie einen wiener im radio hören
Eher umgekehrt hab ich das Gefühl. Den Wiener Dialekt liebt glaub ich ganz Österreich, siehe Mundl, Stehaufmandln, Simpl oder diverse Fußballer (Andi Ogris, falls er ein Wiener ist, kenn mich aber nicht aus).

Wo einem wirklich die Haare zu Berge stehen, ist dieser schreckliche Versuch der Wiener, nach der Schrift zu sprechen, dazu gehören leider auch einige Moderatoren zB auf ATV oder sogar im ORF.

Dagegen ist ein gepflegtes Deutsch mit Wiener Charme (Heinz Conrads, etc.) eine Wohltat.
 
AW: Deutsche in Österreich

Bei alten Wochenschauberichten aus den 50ern (zB auf TW1 oder in den Dritten) konnte ich als reiner Zuschauer anhand des Sprechers (vom Inhalt her ist es eh klar) nie unterscheiden, ob es aus Österreich oder aus Deutschland war, weil man das dem Sprecher NICHT anmerkte.

Keine Ahnung, ich hab noch nie bewusst österreichische Wochenschauen geguckt. Aber wenn dem so wäre, vielleicht liegt es ja an der zeitlichen Nähe zum "Großdeutschland"? Is ne böse Theorie, ich weiß. *lach*
Grundsätzlich wäre es mal interessant, eine Spielfilm-Synchronisation nach österreichischer oder schweizer Machart zu geniessen. :)

Ich bin ja baff, was für Diskussion hier in Gang kommt über Toleranz und "Fremdenfreundlichkeit". Mir scheint, in Österreich liegt da noch mehr im Argen, als in Deutschland. Dank Haider?
 
AW: Deutsche in Österreich

radioxtreme schrieb:
in meiner gasse steht seit ca 1,5 jahren ein fahrzeug MIT DEUTSCHEM KENNZEICHEN und hat ein parkpickerl für den zweiten bezirk.... hallo? DEUTSCHES kennzeichen, WIENER parkpickerl?? klingelts??


Das ist schön. Aber für den 15. Bezirk um die Stadthalle gilt das nicht! Denn speziell hierfür gibt es eigene Gesetze, da es durch die Stadthalle eine besondere Regelung gibt. Beweisfoto bitte an anfrage@radioman2000.com und als Kopie gleich an das Magistratische Bezirksamt für den 15. Bezirk. Danke!

Sorry, aber hättest Du Dich vorher schlau gemacht (wie man es bei einem guten Journalisten voraussetzt), dann wüßtest Du das.
 
AW: Deutsche in Österreich

von wien.gv.at: schrieb:
Bedingungen fürs Parkpickerl:
Zulassungsschein lautet auf den/die Antragsteller/in mit der Zulassungsadresse laut Hauptwohnsitz


Damit haben wir das mit dem deutschen Auto im 2. Bezirk laut Radioextreme wohl ausgeschossen.


RadioJOEY schrieb:
Mit derartigen Anschuldigungen sollte man ein bisserl aufpassen!

Das ist schön. Diese Sache ging schon über den Anwalt. Ich bekomme hier keines, obwohl diese Kriterien auf mich zutreffen. Das Auto muß auch unter dieser Adresse gemeldet sein! Das sind zumindest die Voraussetzungen für den 15. Bezirk, da für die Stadthalle andere Sachen gelten.

So, und nun zurück zum Thema!!!
 
AW: Deutsche in Österreich

andimik schrieb:
Darf ich in diesem Zusammenhang etwas fragen bzw. anmerken?

Bei alten Wochenschauberichten aus den 50ern (zB auf TW1 oder in den Dritten) konnte ich als reiner Zuschauer anhand des Sprechers (vom Inhalt her ist es eh klar) nie unterscheiden, ob es aus Österreich oder aus Deutschland war, weil man das dem Sprecher NICHT anmerkte. Ist das das Hochdeutsch, das du meinst?

Kann das sein, dass die Sprechausbildung seit damals enorm nachgelassen hat?


Der Wiener Dialekt welcher von den juengeren Generationen gesprochen wird, empfinde ich als unangenehm, und manchmal leider auch als proletenhaft. In meinem nichtwienerischen Bekanntenkreis in Oesterreich wird gerne ueber Wien gelaestert. Bemerkung "Dort gibts viele Wappler" (soviel wie Idiot) Ein "schoenes Wienerisch" wird meist nur noch von der aelteren Bevoelkerung der Stadt gesprochen. Einige Aeltere Leute meinen dass das schoenste Wienerisch in Ottakring - ich glaube 16. Bezirk - gesprochen wird.

@Radimann2000: Hinsichtlich KFZ, Parkpickerl und dergleichen herrschen in Wien leider andere Methoden, die nicht immer ganz nachzuvollziehen sind. Manchmal protzt auch Oesterreich damit, sich in der Buerokratie mit Deutschland ueberbieten zu wollen. Die KFZ Steuern sind auch hoeher, der oesterreichische Tuev (Paragraf 57a Untersuchung sg. "Pickerl") verhaellt sich wie der deutsche Tuev in den 80iger Jahren und davor, zuzueglich faellt bei einem KFZ Import eine "sozialistische Strafabgabe" die sogenannte "NOVA" Steuer an (welche meines Erachtens gegen das EU recht verstoesst da der freie Warenverkehr behindert und belastet wird).

@deutscher Akzent und Medien in Oesterreich:

Hier wird in Oesterreich eine Kombination aus einer Art "Zwangsehe" und "Selbstzweck" betrieben. Oftmals gibt es Resentiments gegenueber "Piefkes" in der oesterreichischen Gesellschaft, deutsche Synchronfilme (vermutlich aus Berlin) liebt man aber offenbar heiss.

Ich selbst habe grundsaetzlich nichts gegen einen deutschen Akzent, und auch nichts solage es sich um einen deutschen Film handelt, ganz egal in welchem Milieu oder sozialer Schicht dieser spielt und welche Ausdrucksweise benutzt wird, - es gibt nunmal unterschiedliche Arten Dinge verbal darzustellen.

Ablendend verhalte ich mich aber gegen deutsche Syncronfassungen von Englishsprachigen Filmen. Es ist einfach grauenvoll fuer meine Ohren. Ich wuerde Untertitel (wie in eineigen anderen Laendern, etwa Slovenien) bevorzugen. Waehrend meines Lebens in Oesterreich hatte ich SKY TV aus UK als Alternative.
 
AW: Deutsche in Österreich

Das mit den synronisierten Filmen sehe ich genauso.

Ich kann nur nicht verstehen, wie ein Land (oder eine Stadt - gerade die Bundeshauptstadt, die als Vorbild dienen sollte) deutsche Fernsehsender und Kinofilme in deutscher Synchronfasung abgöttisch zu lieben scheint aber sonst Deutsche haßt.

Beispiel: eine in Deutschland lebende Farbige Person (dient nur der Beschreibung und entspricht nicht meiner politischen Auffassung), die mit mir in die Schule ging meinte einst: "Wie Schwarzen werden von Euch gehaßt. Nur wenn es um einen Superstar wie Eddie Murphy oder so geht, scheint man darüber hinweg zu sehen!" Die Frau hat absolut Recht gehabt. Und genauso fühlt man sich als Deutscher in Wien - und das nicht nur bei den alt eingesessenen.
 
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@Radioman2000 u. Unannehmlichkeiten in Wien gegenueber Deutschen:

Die Problematik die Du beschreibst liegt in der Vergangenheit, nur wenige koennen es nachvollziehen, ich kenne aber genug im Ausland lebende Oesterreicher die dies oftmals auch gleichermassen sehen:

Wien war frueher eine Weltstadt einer Monarchie mit mehr als 50 Mio Einwohnern. Die Stadt hatte in Mittel bzw Osteuropa erheblichen Einfluss und Erfolg in einer toleranten Art viele unterschiedliche Kulturen zu regieren bzw. den Gebrauch von unterschiedlichen Sprachen und Religionen zuzulassen. Nirgendwo deutlicher wurde dieses Szenario in der Stadt Lemberg , heute Lvov, in der Ukraine gelegen, in der man architektonisch Wien nachbaute und unterschiedliche ethnische Gruppen ( Juden, Armeinier, deutschsprachige, slavisch-sprachige) ohne Probleme nebeneinander leben....

Seit dem Ende des 1. Weltkrieges ist Oesterreich klein, die grosse Monarchie zerfallen. Geblieben ist die Stadt Wien - damals als "Wasserkopf" bezeichnet.

Dass hier ein gewisser - und ich muss mich entschuldigen fuer die oesterreichischen Mitleser - Minderwertigkeitskomplex entsteht, zusammen mit dem "Grossen Bruder" (D) - "Kleinen Bruder" Komplex zeigt sich in den Resentiments gegenueber vielen Dingen von aussen.

Abneigung gegen die EU, damit verbundene Aengste dass grosse Laender ueber kleine Laender hinweg entscheiden, etc... Abneigung gegen Deutschland, da sie in der Ueberzahl sind, und Oesterreich in den Schatten stellen koennen. Hinzu kommt noch die Vergangenheit, Hitler ( obwohl aus Oesterreich) von Deutschland her Unheil brachte. Abneigung bzw. Kritik an der EU deswegen, da die Donaumonarchie ueber viele Jahrhunderte unterschiedliche Voelker Kulturen und Sprachen erfolgreich regierte, eine Aufgabe der sich die EU erstmals unter beweis stellen muss......

Ein weiterer Punkt ist die Wirtschaftswunder Zeit, die vielen in Oesterreich noch in erinnerung nach dem Krieg blieb. Die Verdienstmoeglichkeiten waren in D besser, es gab mehr Produktauswahl, etc...... und heute sind es Studenten aus Deutschland die "angeblich" wiener Universitaeten belagern. Alles Unheil scheint "lt. Meinung in bestimmten gesellschaftlichen Schichten Wiens" aus Deutschland zu kommen...... Es ist einfach krankhaft.

@Eddy Murphy.

Einmal musste ich zufaelligerweise das deutsche Synchrongelaber zu Eddy Murphy hoeren, und bin mir nicht sicher, ob er in Deutschland ueberhaupt von einem Schwarzen syncronisiert wird. Oder auch andere, etwa Sandra Bullock in dem Film "Caught In The Net" wird von einer deutschen "Zickenstimme" syncronisiert, die der original-englishen Faemininitaet kaum gerecht wird.
 
AW: Deutsche in Österreich

@Radiofan1: Du erzählst mir nichts neues. Das wurde mir schon in der ersten Woche klar gemacht.

Radiofan1 schrieb:
Abneigung gegen die EU, damit verbundene Aengste dass grosse Laender ueber kleine Laender hinweg entscheiden, etc... Abneigung gegen Deutschland, da sie in der Ueberzahl sind, und Oesterreich in den Schatten stellen koennen.

Du sagst es, KÖNNEN, aber nicht machen!!!

Radiofan1 schrieb:
und heute sind es Studenten aus Deutschland die "angeblich" wiener Universitaeten belagern.

Auch hier ist das "angeblich" entscheident. Denn das macht die Politik der leichtgläubigen Bevölkerung unmißverständlich klar. Aber nur um vom Versäumnis der EU-Anpassung, die schon hätte 2001 beginnen sollen, abzulenken. Wenn man nämlich mal genauer nachschaut: auch hier gilt, daß prozentual mehr Österreicher in Deutschland studieren als Deutsche in Österreich. Aber das schreibt hier natürlich niemand (ich meine speziell die Herrschaften von der Zeitung).


Zurück zum Thema: ich bin nach wie vor der Ansicht, daß ein Deutscher alleine wegen seiner Herkunft nicht oder gar nur sehr selten im österreichischen Radio eingesetzt wird.

Und wie wir feststellten, ist das eine alte Ansicht, die man bis auf den 1. Weltkrieg zurück führen kann. Wäre es nicht mal besser, wenn man altes abstreift und sich auf die gemeinsame Zukunft konzentriert?
 
AW: Deutsche in Österreich

@Radioman2000

Ich haette eigenltich "Koennten" sagen sollen anstelle von Koennen. Das es nicht gemacht wird ist mir klar, nur "emotional gesehen" wird es von einer gewissen Schichte Oesterreichern leider geglaubt.

Die Vergangenheit abstreifen und neue Ideen zu bringen scheint auch in der gegenwaertigen Gesellschaft Oesterreichs eher schwierig. Alleine wenn Du oesterreichs Historie hinsichtlich Rundfunk und freie Medien Oesterreichs betrachtest, sollte Dir klar werden, dass dieses Land nicht umbedingt der Kariereort Nr. Eins im Radiogeschaeft erscheint. Die starre ORF Monopolstellung und bis heute gegenwaertige politische Durchdringung dieses Mediums - ganz egal welche politische Richtung - spricht Welten die sich fernab von den deutschlandueblichen Verhaelntissen bewegen duerften

In anderen Laendern ist es vielleicht etwas aehnlich. Als Brite (London oder South East) hast Du es im Irischen Radio auch "etwas schwierig" fuss zu fassen, auf Grund der Herkunft und dem Akzent.

Europa besteht leider nunmal aus "Alten Buergen und alten Schloessern" - oftmals auch aus "alten Geisten" im Gegensatz zu Amerika welches es "besser hat" - dies wurde schon von bekannten deutschen Schriftstellern erkannt.
 
AW: Deutsche in Österreich

Das ist mir schon klar. Aber diverse PDs, die ja so Deutschen gegenüber sehr offen sind, sollten es besser wissen und dürfen auch ruhig mal was wagen.
 
AW: Deutsche in Österreich

Danke Radiofan1 für diese Klarstellung und ich bin froh, dass ich nicht der einzige bin, dem dieser neue "Dialekt" wirklich auf die Nerven geht.
 
AW: Deutsche in Österreich

um zum eigentlichen Thema zurückzukehren...
Ist Alexander Goebl eigentlich Österreicher oder Deutscher?

Er klingt in seiner "Show" auf Radio Wien jedenfalls schon sehr "Deutsch".
 
AW: Deutsche in Österreich

Der Göbel ist Deutscher. Aber - wie Stephan H., PD von Radio Wien selber sagt - er lebt ja "nachweislich 35 Jahre in Österreich, und da kann man es schon einmal wagen ihn auf Sendung zu nehmen"...
 
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