Deutsches "unterhaltendes" Radio das schlimmste in Europa

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Inzwischen habe ich meine Favoriten unter den Radio-Stationen neu sortiert. Ohne die europäischen Anbieter würde ich die Krise kriegen. Die Liste spricht für sich...

1. Swiss Jazz (Switzerland): Jazz, Soul & Blues
2. TSF Jazz (France): Jazz & Blues
3. MDR Kultur (D): Various
4. Bremen Zwei (D): Various
5. RTL Radio Letzebuerg (Lux): AC
6. NPO Radio 2 (NL): AC
9. Radio Veronica (NL): 80s & 90s
8. Radio Capital (I): 60s-90s
9. RTL 102.5 (I): Hot AC
10. BBC Radio 2 (UK): AC/Various
11. NPO Radio 5 (NL): Oldies
12. Jazz Radio (France): Jazz & Soul
13. Deutschlandfunk (D): Information
14. B5 Aktuell (D): News
15. Radio KissKiss (I): Hot AC
16. Radio Monte Carlo (I): AC
17. Dimensione Suono Roma (I): Rhythmic AC
18. Dimensione Suono Soft (I): Soft AC
19. R101 (I): Hot AC
20. Virgin Radio (I): Rock
21. Radio Freccia (I): Rock
22. Radio 10 (NL): Oldies based AC
23. Bremen Vier (D): Hot AC/CHR
24. NDR 90.3 (D): Oldies
25. SWR Aktuell (D): Information
26. HR Info (D): Information
27. NDR Info (D): News/Information
 
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Die Beatles sind seit einem halben Jahrhundert Geschichte. Da ergibt sich nicht zwingend die Notwendigkeit, Dokus über diese Band neu zu produzieren.

Es gibt aber genug andere Themen, über die man Dokus produzieren könnte. Stattdessen laufen immer wieder dieselben Nummern: Sgt. Peppers, eine dreiteilige Reihe über Songschreiber mit Barry Manilow, die Lieblingslieder von Carla Bruni in drei Folgen, eine dreiteilige Reihe über Arrangeure usw. usf. Hochinteressant beim ersten Hören, aber irgendwann muss es gut sein, zumal, wenn überhaupt nichts Neues mehr kommt.

Das Oberärgernis auf Radio 2 ist "Friday Night is Music Night". Über die Hälfte der Sendungen sind Wiederholungen, was nicht einmal ein Problem sein dürfte, denn das Programm gibt es seit den 30er Jahren und die müssten aus einem phänomenalen Fundus schöpfen können. Allein, was wiederholen sie? Die Sendung von vor 6 Wochen.

Dieselbe Misere im BBC Fernsehen: auf BBC ONE alle Jahre in loser Folge sämtliche Sequels von Toy Story, Madagaskar, Indiana Jones, Ice Age und Pirates of the Caribean. Sie scheinen einen Deal mit Disney zu haben "All you can send...". Auf BBC Four habe ich seit bestimmt einem Jahr nichts mehr angesehen oder aufgenommen, denn da kommt überhaupt nichts mehr, was nicht mindestens schon dreimal gelaufen ist: die ewig selben Dokus über die LP, die Single, die Top Ten, Filmmusik, Dusty Springfield, Petula Clark, Great British Railway Journeys, Great European Railway Journeys, Great British dies und jenes... Irgendwann kann man es nicht mehr sehen.

Vielleicht sollte das all denen, die hierzulande die Mittel der ÖR einschränken wollen, als Warnung dienen. Die ganze BBC ist ein einziges Sparprogramm.

Inzwischen habe ich meine Favoriten unter den Radio-Stationen neu sortiert.

Was ist mit FIP?
 
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Habe ich getestet. Die Musik auf FIP empfinde ich in weiten Teilen als disharmonisch.

Nochmal zur BBC: Was mich an BBC Radio 2 stört ist das je nach Tageszeit ausgedehnte Geplapper. Ansonsten höre ich gerade deren Vormittagsprogramm, und da kann ich mich nicht beschweren. Die Musiktitel sind gut gewählt; der Mix aus Altem und Neuem ist in meiner Wahrnehmung weitestgehend harmonisch und stimmig.
 
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Na gut. FIP ist zugegebenermaßen ein acquired taste.

Das Vormittagsprogramm von Radio 2 kenne ich weniger. Zu der Zeit verdiene ich das Geld, damit ich das Abendprogramm hören kann. Und das wird immer dürftiger.
 
Was nütze ich unter den deutschen Programmen?
DLF für Nachrichten und einzelne Sendungen
DLF Kultur am Frühstückstisch
DLF Nova immer wieder mal zwischendurch
Schwarzwaldradio als Hintergrundbegleiter, bis mir die Dauerschwarzwaldwerbeschleife Oberkante Hörmuschel steht.
BR Puls ab und an auch mal als Hintergrund
ego FM dito
RBB Radio Eins dito
SWR1 BW samstagmorgens Schmidt und zur Hitparade oder als Notlösung im Autoradio
Bremen 2 habe ich probiert, war mir aber von der Musik viel zu dudelig. Bayern 2 habe ich auch probiert...da kommt zu viel, was mich nicht interessiert.
Detektor FM war mir zu anstrengend.
Ab und an höre ich mal bei einem lokalem, meist einem nichtkommerziellen, Radio rein, wenn ich unterwegs bin, nur aus Neugier.

Von den Österreichern nutze ich: FM4 und Superfly.
Aus der Schweiz: Swiss Jazz und Couleur3 (letzteres ja schon wieder französisch) und wenn ich im terrestrischen Sendegebiet bin, auch mal SRF1 und SRF3, einfach weil ich die Sprache mag (ist mir als Südwestdeutschem näher als das oft norddeutsch intonierte Schriftdeutsch).

Ansonsten bin ich ebenfalls international unterwegs. Der Konsum von BBC Radio 2 ist allerdings von etwa 2-3 Stunden am Tag (vor zehn Jahren) auf fast null zurückgegangen. Aus von Neper genannten Gründen und einer neuerlichen Anpassung des Musikprogrammes, die mich nun auch in Hot Rotation mit den aktuellsten Ed-Sheeran-Hits (und schlimmeren) quält.
Also schalte ich dann munter hin und her zwischen Studio Brussel, Classic21, NPO Radio2, NPO Soul&Jazz, Sublime FM, FIP und einigen anderen Programmen. Reine Internetmusikstreams höre ich seltenst, da greife ich dann gleich auf Spotify zurück. Letzteres versorgt mich auf Autofahrten mit Musik.

Erschreckend: Insgesamt geht meine Radionutzungsdauer kontinuierlich zurück. Von einmal fast 12 Stunden am Tag auf aktuell noch 2-3h.
 
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Es gibt aber genug andere Themen, über die man Dokus produzieren könnte.

Neulich kam eine Doku über Bros (Sa., 21 Uhr, mehrere Teile), Boygroup der Stunde vor 30 Jahren. Damit sprechen sie genau Leute wie mich an, die zu dieser Zeit Teenager waren. Habe ich sehr gefeiert. :)

Die Beatles sind jedes Jahr Thema, weil ihre Alben ständig 50. Geburtstag feiern (vor zehn Jahren 40., vor 20 Jahren 30., vor 30 Jahren 20., davor hat es mich noch nicht interessiert...) Aktuell sind sie bei den Musikzeitschriften Mojo (GB) und Eclipsed (D) auf dem Titel, der Anthem Verlag (GB) bringt eine vierteilige Heftreihe raus, Mojo hatte letztes Jahr eine zweiteilige Heftreihe (aktuell Led Zeppelin, davor die Stones), der Slam Verlag (A) hatte letztes Jahr ein Sonderheft am Start. Beatles gehen immer, egal ob Radio oder Print, egal ob Ausland oder hier. Und nächstes Jahrzehnt feiert jedes Album dann seinen 60. Geburtstag. Story von vorne... ;) Vor exakt zehn Jahren hatte das Eclipsed auch die Beatles auf dem Cover!
 
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Ich hatte seinerzeit ja auch nicht den besten Musikgeschmack (ich sag nur EAV) ...aber Bros habe ich dann doch nicht gehört. :oops:
 
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Radiocat, Du hast das Stichwort "Internetsender" genannt. Das will ich aufgreifen. Letzten Winter bin ich für zwei Wochen nach Südspanien geflüchtet und habe in dieser Zeit ausgedehnt streams getestet. Dabei bin ich auf ein paar hundert für mich interessante Programme gestoßen. Die aus meiner Sicht besten davon will ich nachfolgend aufführen:

1. KKJZ "KJazz" aus Los Angeles (ausgedehnte Bluessendungen am Wochenende!)
2. JazzRadio.com (40 geile Jazz-Programme). Einmal dort registriert kann man im übrigen auch eine jeweils zweistellige Anzahl von Kanälen für Pop (RadioTunes.com), Rock (RockRadio.com) sowie Portale für Klassik und elektronische Musik nutzen. Wer mehr als 64 kbps AAC und Werbung eliminieren will, zahlt eine geringe Monatsgebühr (je nach Laufzeit 4-7€). Zumindest für die Jazzkanäle m.E. nach unnötig, die klingen auch so "sauber"
3. RTBF Classic 21 Blues
4. KNOW Radio Heartland (USA): Americana
5. WKSU Folk
6. Virgin Radio Classic Rock (I)
7. Radio Veronica Non-Stop (praktisch, wenn auf Radio Veronica in der prime time zuviel gequatscht wird)
8. Radio Capital Music (wie Veronica Musik des Hauptprogramms ohne Gelaber/Werbung)
8. San Francisco's 70s Hits (einmalig abwechslungsreich)
9. Radio 10 60's & 70's Hits (breit angelegtes Format für Mainstream-Hits)
10. Tropical 100 Mix (Latin/bietet zusätzlich weitere Sub-Formate lateinamerikanischer Musik)
11. Klassik Radio Piano (Klassische Musik höre ich am liebsten, wenn das Klavier eine dominierende Rolle einnimmt)
12. Radio B2 Kult-Schlager (Kindheitserinnerungen an Schlagermusik der 70er und frühen 80er Jahre - für mich das beste Angebot dieser Musik)
 
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Mein liebstes unterhaltendes Radio ist aktuell Planet Rock (UK). Das ist Rockradio, dagegen können alle anderen (auch Virgin Italia oder Oui FM Frankreich) einpacken. Seit der Diskussion um hr2 ist aber aktuell meine Info- und Kulturradio-Phase zurück - nach exakt zehn Jahren Abstinenz!
 
Ja, Planet ist geil. Leider ist der sound auf Satellit, wie von den meisten britischen Kommerzsendern, grottig.
 
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Deutschsprachige Musikprogramme nutze ich mittlerweile so gut wie gar nicht mehr. Ist für mich Verschwendung wertvoller Lebenszeit. Im Radiowecker und teilweise im Auto läuft bei mir nur MDR Aktuell als einziges deutschsprachiges Programm zum Informieren über das Tagesgeschehen. Einzige Ausnahme ist ein nur teilweise auf deutsch moderiertes Programm (FM4), welches ich mich gelegentlich noch anhöre.

Radio France bietet anerkanntermaßen ein wertvolles Wort- und Kulturprogramm. Bei den kommerziellen Sendern stimme ich Dir zu: Die sind nichts Besonderes. Ausnahmen: TSF Jazz (Ausrichtung: klassisch) sowie Jazz Radio (Jazz & Soul).
Private Programme wie RTL, Europe 1, RMC werden ebenso für ihre Wort- und Unterhaltungsformate geschätzt. Vor einigen Wochen hörte ich mal für mehrere Stunden RTL2, welches ich als deutlich besser und abwechslungsreicher als deutsche Pendants empfand.

Mein liebstes unterhaltendes Radio ist aktuell Planet Rock (UK). Das ist Rockradio, dagegen können alle anderen (auch Virgin Italia oder Oui FM Frankreich) einpacken.
Mein Favorit unter den Rocksendern ist Kerrang!Radio aus UK. Dort gehts auch tagsüber ordentlich zur Sache.
 
Hachja...das Schwarzwaldradio. Das Quotenmonster.
Leute, es ist recht einfach: die Privaten machen das, was sie Geld verdienen lässt. Die Öffis machen, von dem sie glauben, dass es sie gesellschaftlich Relevant macht, im Sinne der Quote.
In diesem Forum sind wir uns alle einig, dass der DLF ja wohl bitte gehört gehört. Und? Wer hört's? Keine Sau im Verhältnis zu allen Dudlern. Was sagt uns das? Ein Volk bekommt das Radio, das es verdient.

Die Jugend verabschiedet sich leise vom "Radio", die Alten will keiner mehr bedienen. Das deutsche Radio kriegt, was es verdient, gut so.
 
Die NDR-Landesprogramme und auch die anderen vergleichbaren ARD-Programme sind für mich eigentlich optimale Radiosender, die mit Information und Unterhaltung unaufdringlich durch den Tag begleiten. Besonders gut gefällt mir in Niedersachsen der neu gestaltete Nachmittag mit dem Informationsmagazin "Funkbilder aus Niedersachsen" und der anschließenden Easy-Listening-"Blauen Stunde". Aber: Eigentlich! Denn die immer gleiche Musik macht einem manchmal den Garaus...und das Radio muss aus! Letztens hörte ich während einer Autofahrt die Morgensendung auf WDR 4. Ein freundlich anmutendes Programm, aber diese Musik: Wirklich die ausgeleiertesten und ausgebranntesten Titel der letzten 50 Jahre (mit Ausnahme eines älteren BAP-Songs). Wem gefällt das eigentlich?

Ich bin auch Benelux-Fan und höre jeden Tag auch in Programme von dort rein: Die Belgier sind etwas ruhiger und vielleicht auch eleganter in der Moderation, die Musikauswahl ist ausgefallener. Die Niederländer sind lauter und schneller in Musik und Moderation. Bin ich aber dort, vermisse ich nach einer Zeit ein informatives und unterhaltendes Tagesbegleitprogramm wie eben in Deutschland von der ARD angeboten wird. BRF 1 klingt wie Radio vor zwanzig Jahren, VRT R1 wirkt zu streng, vielleicht kommen Vivacité und VRT R2 der Vorstellung nahe. NPO-R 2 ist Musik und Unterhaltung, NPO-R 5 vornehmlich auch, für ältere. Ausführlichere Informationen, vor allem politische gibt es eigentlich nur auf NPO-R 1.

In UK bieten eigentlich auch die Regionalprogramme der BBC eine angenehme Mischung aus Information und Unterhaltung.

Was mir in meinem Umfeld hier in Niedersachsen auffällt: Es hat den Anschein, als hören immer weniger Leute Radio (was mich bei der immer gleichen Musik nicht wundert).
 
Wir hingegen setzen auch die allerletzten Regeln des amerikanischen Formatradios pflichtgetreu um.

Amerikanisches Formatradio muss nicht schlecht sein.

Ich empfehle an dieser Stelle WBGO, ein Jazz-Sender aus New York. Keine Werbung, finanziert sich wohl durch Spenden der Hörer, gehört zur NPR-Familie, mit sehr angenehmen Moderatoren.
 
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Die Jugend verabschiedet sich leise vom "Radio", die Alten will keiner mehr bedienen.

Leise? Eher krachend.

U20 kennt praktisch überhaupt kein Radio mehr, und bei U30 dominieren längst nicht-lineare Übertragungswege.

Bleibt nur 35-59 als Zielgruppe übrig, die Jahr für Jahr immer älter wird und jedes Jahr die immer gleich Songs vorgedudelt bekommt. Früher (wie bei mir) oder später ist auch da der Bogen überspannt.
 
Inzwischen habe ich meine Favoriten unter den Radio-Stationen neu sortiert. Ohne die europäischen Anbieter würde ich die Krise kriegen. Die Liste spricht für sich...
Da bin ich sehr beruhigt, dass es auch deutsche öffentlich-rechtliche Wellen noch reingeschafft haben ;)
Mit Bremen Vier sogar eine, der die aktuelle Pop-Musik dudelt.
 
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U20 kennt praktisch überhaupt kein Radio mehr
Doch doch... aber eben nicht vor dem Radio, sondern eher in Form von Festivals und Social Media Kanäle.
Also die Radiomarken sind der Jugend von heute auch noch ein Begriff, nur würden sie niemals freiwillig ein Radio einschalten und dessen Programm lauschen...
 
Hachja...das Schwarzwaldradio. Das Quotenmonster.
Leute, es ist recht einfach: die Privaten machen das, was sie Geld verdienen lässt. Die Öffis machen, von dem sie glauben, dass es sie gesellschaftlich Relevant macht, im Sinne der Quote.
In diesem Forum sind wir uns alle einig, dass der DLF ja wohl bitte gehört gehört. Und? Wer hört's? Keine Sau im Verhältnis zu allen Dudlern. Was sagt uns das? Ein Volk bekommt das Radio, das es verdient.

Es gibt also tatsächlich noch Radiobedienstete, die solche absurd-grotesken Beiträge abliefern. Und das in Zeiten von Internet, Werbekrise, MA-Schelte, veränderter Mediennutzung und Programmrückbau. Andererseits stehen die informationswellen wie ein Fels in der Brandung; Sendern mit ausführlicher Berichterstattung kann keine noch so nutzerfreundliche Software je das Wasser abgraben, den Dudelwellen hingegen machen Wetter-, Verkehrs-, Musik- und Fun-Apps schon heute die Hölle heiß.
 
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Ich bin auch Benelux-Fan ... Bin ich aber dort, vermisse ich nach einer Zeit ein informatives und unterhaltendes Tagesbegleitprogramm wie eben in Deutschland von der ARD angeboten wird. ... Ausführlichere Informationen, vor allem politische gibt es eigentlich nur auf NPO-R 1.
... und doch auch auf den Provinzsendern!? Beispiel Radio Noord: Ausführliche Informationen nebst Unterhaltung und Musik, dazu ein starker regionaler Charakter durch Sprachgebrauch und Musikauswahl. NDR 1 wirkt dagegen vergleichsweise blass und beliebig, finde ich. Allerdings interessieren mich Regionalmeldungen aus Groningen nicht die Bohne, weshalb ich den Sender dann doch nur selten höre.
 
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Ich hatte die letzten fünf Tage im Urlaub das Vergnügen, recht viel NPO R2 zu hören. Wenn ich mir im Rückblick vorstelle, dass dieser Sender in etwa die gleich Zielgruppe wie WDR 2 hat... dann ist das schon heftig. Die haben so viele nicht "in-Deutschland-totgedudelte", aber trotzdem (gerade deswegen?) gute Songs aus 6 Jahrzehnten, sowie selten gespielte "Oldies" und echte Überraschungen in der Tages-Playlist, die kämen rein zeitlich gar nicht dazu, irgendwelche aktuellen Plastik-Hits 3x am Tag zu spielen.

Das Programm ist soweit ich gelesen habe nationale Nr. 2 und meistgehörter ö-r. Sender. Einzige Erklärung, wie das sein kann: Die Musikgeschmäcker in D und NL sind massiv unterschiedlich...?!
 
Also die Radiomarken sind der Jugend von heute auch noch ein Begriff, nur würden sie niemals freiwillig ein Radio einschalten und dessen Programm lauschen...
Meiner Meinung nach auch nicht ganz richtig.
Die schalten zwar nicht gezielt ein, doch bekommen Radio überall mit. Beim Arzt im Wartezimmer, beim Friseur, bei den Eltern im Auto, etc. Und dann merken sie: "Aha, da läuft ja genau das gleiche, wie in meiner Spotify Playlist. Aber auf Spotify habe ich das dümmliche Gequatsche nicht mit dabei."
Und damit ist das Thema durch.
Die wollen nicht unterhaltend informiert werden, die wollen gar nicht informiert werden.
Die interessiert nicht die Geschichte des Songs, die wollen den Song hören, bis er ihnen zu den Ohren wieder raus kommt. Und dann kommt der nächste Hit und mit dem läuft das dann genauso.
Hintergrundinfos sind irrelevant. Songtexte sind irrelevant. Die junge Generation setzt sich nicht mehr richtig mit der Musik auseinander. Dass ein Künstler mit einem Song vielleicht eine Botschaft transportieren will, ist egal. Und das merken die Künstler natürlich auch irgendwann. Und dann wird nur noch der dümmliche, einfallslose Müll produziert, der sich jetzt schon durch die Charts zieht, denn vieles ist jetzt bereits "zu anspruchsvoll". Und in naher oder ferner Zukunft findet diese "anspruchsvolle Musik" gar keinen Halt mehr auf dem Massenmarkt.
Hoffentlich dauert das noch, bis es so weit kommt.
 
Ich hatte die letzten fünf Tage im Urlaub das Vergnügen, recht viel NPO R2 zu hören. Wenn ich mir im Rückblick vorstelle, dass dieser Sender in etwa die gleich Zielgruppe wie WDR 2 hat... dann ist das schon heftig. Die haben so viele nicht "in-Deutschland-totgedudelte", aber trotzdem (gerade deswegen?) gute Songs aus 6 Jahrzehnten, sowie selten gespielte "Oldies" und echte Überraschungen in der Tages-Playlist, die kämen rein zeitlich gar nicht dazu, irgendwelche aktuellen Plastik-Hits 3x am Tag zu spielen.

Das Programm ist soweit ich gelesen habe nationale Nr. 2 und meistgehörter ö-r. Sender. Einzige Erklärung, wie das sein kann: Die Musikgeschmäcker in D und NL sind massiv unterschiedlich...?!

Genau diese angebliche Unterschiedlichkeit beschwören hiesige Programmmacher immer wieder. Ich halte das für eine lächerliche Ausrede. Deutsche sind nicht weniger anspruchsvoll oder weniger "musikalisch gebildet". Natürlich bestimmt das tatsächliche Sein das Bewusstsein. In dem Sinne, daß deutsche Hörer nicht mehr viel von ihrem Radio erwarten. Aber all die Diskussionen mit potentiellen deutschen Hörern zeigen mir, daß sie das Radio nur noch aus Gewohnheit anmachen oder um die Stille "auszuschalten". In Wahrheit haben Sie Sender wie das von Dir genannte WDR 2 gehörig satt. Das sagen mir sowohl moderat gebildete als auch Leute mit "höherer" Bildung unisono. Eines von vielen Beispielen: Letztens war ich mit meinem Motorrad in der Werkstatt. Dort lief WDR 5. Den Chef darauf angesprochen meinte er, daß er die Musik auf den Dudelprogrammen nicht mehr aushalten könnte.
 
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