Deutschlandfunk - Sprechtempo erhöht?

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AW: Deutschlandfunk - Sprechtempo erhöht?

Der Sprecher des Mitschnitts vom 6. zaehlt zwar zu den schnelleren beim DLF, aber in diesem Fall klingt's wirklich leicht gepitcht.
Per Radio und live bleiben 10 Minuten Zeit fuer 20-Uhr-News, soviel ich weiss. Also kein Grund fuer bpese Vorahnungen...
 
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Schlagt mich meinetwegen tot, aber ich finde, das Sprechtempo der eingangs hinterlegten Nachrichten ist wesentlich passender und angenehmer als das Schnarchtempo, das sonst oft beim DLF vorherrscht. Erinnert mich fast etwas an die alten SWF-Nachrichten.

Was für "flotte Popwellen" tatsächlich unpassend wäre, nämlich ein sehr unaufgeregter Vortragsstil bei den Nachrichten, der auch Denkpausen einräumt, ist für den DLF unverzichtbarer Markenkern. Alles eine Frage des Programmformats.
 
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Ich bin nicht gerade Stammhörer des DLF und dieses Programmformats. Trotzdem finde ich es gut, dass es ein Hörfunkprogramm gibt, welches die Nachrichten langsam vorträgt. So können diese auch die älteren Hörer verstehen und mitbekommen.
 
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Dein Mitgefühl mit Senioren ehrt Dich, die bedächtige Vortragsweise der DLF-Nachrichten jedoch als Sondermaßnahme für ältere, schwerhörige und/oder schwerfälligere Menschen zu sehen, greift doch ein wenig zu kurz, LOL
Das Deutschland-Radio wird übrigens keineswegs nur von älteren Zuhörern gehört und geschätzt!!
 
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Das Deutschland-Radio wird übrigens keineswegs nur von älteren Zuhörern gehört und geschätzt!!
Das mag sein. Aber als ich heute Morgen um 8 Uhr im Autoradio das behäbige und langsame Vortragen der Nachrichten (ca. 8 Minuten) und anschließend die in gleicher Weise vorgetragen Verkehrsnachrichten hörte, wäre ich fast eingeschlafen.
 
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Ja, wer privatfunk-verseucht und mithin den Vortrag jeglicher Informationen im MG-Stil gewöhnt ist, entsprechend das Zuhören verlernt hat, muss das erst einmal wieder lernen.

Für andere ist es ein wahres Vergnügen, Nachrichten präsentiert und nicht vor den Latz geschossen zu bekommen.
 
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Hallo zusammen,

es war an diesem 6.7. wohl wirklich nur eine Ausnahme. Die vergangenen beiden Tage war alles wie immer. Hier nochmal der Hinweis, dass das viel zu schnelle Sprechen an diesem Tag nicht nur bei diesem einen Sprecher auftrat, sondern auch bei mehreren anderen. Und: Das galt am 6.7. AUCH für die Presseschauen. Warum das so war, gehört ins Reich der Spekulation. Es war aber auffällig.

Ich habe die Frage übrigens auch an den Hörerservice des DLF gerichtet - eine Antwort steht noch aus (was normal ist - es wird alles beantwortet, das kann aber gerne mal 2 Wochen dauern). Ich halte Euch auf dem Laufenden.

Was den Weitergang der Diskussion hier angeht: Ich höre den DLF deshalb, weil er u. a. Nachrichten präsentiert, denen man folgen kann. Nachrichtenaufsager, denen ich zumindest nicht folgen kann, präsentiert beispielsweise Thomas Thonfeld von der rufa. Der ist mir entschieden zu schnell. Das gilt übrigens auch für viele weitere rufa-Kollegen.

Generell habe ich den Eindruck, dass viele Privatradios nur noch "Alibinachrichten" machen, sie aber am liebsten ausfallen lassen würden. So klingt's dann auch. Schlimm finde ich auch die 1live-News (obwohl ARD-Programm, aber Jugendwelle) mit einer undefinierbaren Atmo im Hintergrund. Weiß jemand, warum dort die News (von Nachrichten kann keine Rede sein) immer absichtlich so klingen, als ob sie auf dem Domplatz verlesen werden oder jemand vergessen hat, die Tür zu schließen?

Von dem üblen Newsbreak bei Antenne 1 in Stuttgart will ich gar nicht reden. Der war zumindest Annfang 2009 unterirdisch. Die laute Hintergrund-Mucke sorgte vor allem beim Verkehrslagebericht für Unverständlichkeit, weil Musik und Sprecher gleich laut waren. Aber auch sonst war es die große Rappel-Bumm-Bumm-Show. Was in der Welt geschehen ist und wie das Wetter wird, ging in dem Totgejingle allerdings völlig unter. Ich weiß nicht, wie es heute ist, weil ich nicht im Sendegebiet wohne. Ich bin im Januar 2009 auf einer Autofahrt durch BaWü drüber gestolpert.

Dann wirklich viel viel lieber die DLF-Nachrichten. Da fragt man sich jedenfalls hinterher nicht "So, was hat er jetzt gesagt?".

Tut mir Leid, aber das musste ich mal loswerden. Vielleicht bin ich mit Mitte 40 aber auch zu alt für Privatfunk - oder (oder weil?) zu anspruchsvoll.
 
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also ich bin noch deutlich unter 40 und höre auch mehr dlf als andere sender. vor allem morgens hat man bei mir in leipzig die qual der wahl zwischen der aufgesetzten fröhlichkeit ala jump, psr, radioleipzig, rsa und wie sie alle heißen. da ist mir der dlf deutlich lieber zumal ich auch wesentlich besser informiert bin als mit dem dauernachrichtenwiederholungsradio mdr-info. dradio ist mir wegen der musikauswahl am morgen zu klassisch. wäre ich in berlin zu hause, würde am morgen bei mir der dlf mit radioeins konkurrieren.
 
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@Zeitzeichen: Antenne 1 hat diesbezüglich eine Kehrtwende eingelegt. Jingles gibt es seit einiger Zeit ja überhaupt nicht mehr im Programm (ausser dem Werbetrenner und einem kurzen Nachrichtenopener). Alle Wortbeiträge werden trocken vorgetragen. Der Informationsanteil im Programm hat sich m.E. nach auch wieder deutlich erhöht. 1-2 informative Beiträge pro Stunde (meist Mod mit O-Tönen) sind zu hören.
 
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Ich habe nichts gegen den DLF, aber dieses Programmformat spricht mich einfach nicht an. Wenn ich den DLF längere Zeit höre, vermisse ich einfach die Musik. Mich würde mal interessieren, ob die Leute, die in diesem Forum das Programm so loben, dieses auch ganztägig hören, also mehrere Stunden am Tag. Die Themen werden lange und ausführlich in allen Details besprochen. Was ist, wenn mal ein Thema nicht interessiert? ich kann mir nicht vorstellen, dass es Hörer gibt, die sich für alle Themen interessieren.
 
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Zeitzeichen schrieb:
Tut mir Leid, aber das musste ich mal loswerden. Vielleicht bin ich mit Mitte 40 aber auch zu alt für Privatfunk - oder (oder weil?) zu anspruchsvoll.
Keine Sorge: Ich bin wie lurgi ebefalls ein paar Jahre jünger und sehe es genauso. ;)
Bis auf einige ganz wenige Ausnahmen wie Radio 2Day oder MagicStar kann man die privaten Hörfunksender in Deutschland schlichtweg vergessen.
Das einzige, was mir am hiesigen Rundfunk wirklich zusagt, sind die Informationssender: Der Deutschlandfunk ist der einzige Sender, den ich im Raum Aachen, trotz der vergleichsweise hohen Auswahl, über längere Zeiträume hinweg hören kann, alles andere geht mir nach ein paar Minuten auf die Nerven.

In anderen Sprachräumen klingen die Programme einfach viel besser, z.B. in den USA: Dort senden zahlreiche Stationen überhaupt keine Nachrichten, haben dafür jedoch eine exzellente Musikauswahl; - so etwas ist allemal besser, als die stündliche Ausstrahlung mit Musik unterlegter Kurznachrichten, wie sie hierzulande im Privatfunk Gang und Gäbe sind.
Wer in den USA zur vollen Stunde Nachrichten hören möchte, schaltet halt eine Station die zum NPR-Network gehört ein.

Was mir ebenfalls aufgefallen ist: Wer sich mal die diversen Morning-Shows im US-Radio anhört, wird feststellen, dass diese viel seriöser wirken. Hörerverdummungen wie bspw. "Der kleine Nils" oder "Die Kanzler-WG" sind dort vollkommen unbekannt.
Deutschland kann in Sachen Radio sehr viel vom Ausland lernen!

Berry schrieb:
Mich würde mal interessieren, ob die Leute, die in diesem Forum das Programm so loben, dieses auch ganztägig hören, also mehrere Stunden am Tag. Die Themen werden lange und ausführlich in allen Details besprochen. Was ist, wenn mal ein Thema nicht interessiert? ich kann mir nicht vorstellen, dass es Hörer gibt, die sich für alle Themen interessieren.
Klar kommt es auch mal vor, dass Themen behandelt werden, die mich nicht interessieren, das ist jedoch für mich, wenn ich daheim bin, kein Problem: Dann schalte ich eben zeitweilig ein Webradio ein, bei dem ohne Unterbrechung durch Wortbeiträge genau die Musik läuft, die mir zusagt.
 
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Ich denke mal, der DLF ist nicht zum Durchhören konzipiert, sondern zum gezielten Einschalten, ähnlich wie man das Fernsehen nutzt (oder nutzen sollte - inzwischen gibt es nicht wenige Haushalte, in denen das Fernsehen morgens ein- und abends ausgeschaltet wird). Deshalb sind die Programme nicht auf Durchhörbarkeit und "Flow" getrimmt. Dafür gibt es aber halbstündlich Programmtipps.

Zur Musikauswahl: Die Informationssendungen sind vollgepackt, jeder Titel muss geblendet werden, damit alles über die Bühne geht. Was außer Instrumentals bietet sich also als "Trenner" an? Einzige Alternative: 1 bis 3 Themen weniger pro Stunde, dafür Titel in voller Länge. Das würde aber wahrscheinlich die eingeschworene Hörerschaft krummnehmen.
 
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Auch mir, als DLF-Hörer, ist dieser besagte Sprecher vom Anfang dieses Themas sofort durch sein schnelles Sprechtempo aufgefallen. Ich finde es auch nicht sehr "prickelnd" - dieses Herunterrasseln der Nachrichten. Schade das dieses wohl noch nicht beim DLF (Chefsprecher o. ä.) aufgefallen ist. Der "Kollege" ist wohl erst seit etwa Anfang dieses Jahres als Sprecher beim DLF tätig und war bzw. ist auch noch beim WDR als Nachrichtensprecher zu hören. Namensmäßig handelt es sich wohl um Folker Banik. Ich bin auch mal auf die Antwort vom Hörerservice des DLF gespannt - wenn überhaupt eine Antwort kommt.
Ich habe am Jahresanfang mal eine Anfrage dort nach dem Verbleib des Sprechers Bert Cöll gestartet, welcher bis Ende 2010 glaube ich, ja häufig als Sprecher zu hören war im DLF. Leider blieb meine Anfrage - bis auf die übliche Weiterleitmitteilung an die zuständige Stelle im Sender unbeantwortet. Schade.
Ansonsten finde ich, dass der DLF bisher ein gutes Händchen bei der Sprecherauswahl gehabt hat.
 
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Zur Musikauswahl: Die Informationssendungen sind vollgepackt, jeder Titel muss geblendet werden, damit alles über die Bühne geht. Was außer Instrumentals bietet sich also als "Trenner" an? Einzige Alternative: 1 bis 3 Themen weniger pro Stunde, dafür Titel in voller Länge. Das würde aber wahrscheinlich die eingeschworene Hörerschaft krummnehmen.
Genau diese "Trenner" des DLF sollten andere Sender mal in voller Länge und im Original ins Programm nehmen, das wäre eine echte Bereicherung! Sehr beliebt sind bspw. Stücke wie Cantaloupe Island, Watermelon Man, Soul Bossa Nova oder Higher Ground; natürlich beim DLF nie im Original und nie ausgespielt.

Ausgerechnet ein klassischer Informationssender wie WDR 5 hat für meinen Geschmack eine sehr ansprechende Musikauswahl: Dort läuft zwischen den Meldungen eben nicht Last Friday Night von Katy Perry, sondern bspw. Fio Maravilha von Nicoletta; - so etwas bringen die anderen Sender leider nie.
 
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Beim DLF werden die Musiktitel in den Informationssendungen nur angespielt, bei WDR 5 zum Teil ausgespielt, was ich besser finde. Schließlich sollen die Musiktitel zur Entspannung zwischen den schwergewichtigen Themen dienen.
 
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Mich würde mal interessieren, ob die Leute, die in diesem Forum das Programm so loben, dieses auch ganztägig hören, also mehrere Stunden am Tag. Die Themen werden lange und ausführlich in allen Details besprochen. Was ist, wenn mal ein Thema nicht interessiert? ich kann mir nicht vorstellen, dass es Hörer gibt, die sich für alle Themen interessieren.

also ich höre nicht den ganzen tag - aber zu ausgewählten zeiten. morgens zum beispiel. da stört es mich auch nicht, dass die titel nur angespielt werden. ich finde gerade die vielzahl der infos und die berechenbarkeit (interviews um 6:50, 7:15, 8:10, 8:20) prima. und journalistisch können sich da die ard-newsradios eine scheibe abschneiden. abends ab 20 höre ich so gut wie nie dlf, weil mich konzerte, hörspiele oder irgendwelche essays nicht ansprechen. ich schalte dlf, wie z.B. das fernsehen nur selektiv ein. bei sendungen die mich interessieren. die ratgebersendungen ab 10:10 sind auch ziemlich interessant, computer und kommunikation sowie markt+medien höre ich auch häufiger (wenn ich am samstag ab 16:30 uhr zeit und lust habe) - aber wenn das thema mich nicht begeistert bin ich halt weg, höre mp3s oder muss ohnehin arbeiten... :)
 
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Beim DLF werden die Musiktitel in den Informationssendungen nur angespielt, bei WDR 5 zum Teil ausgespielt, was ich besser finde. Schließlich sollen die Musiktitel zur Entspannung zwischen den schwergewichtigen Themen dienen.
Beim Deutschlandradio Kultur werden sie meist ausgespielt, beim DLF wird dafür schlicht und ergreifend kein Platz sein. Passt auch so ganz gut.
Und zu deinem anderen Aspekt: Wer den DLF einschaltet, weiß warum und worauf er sich einlässt. Hier gibt es keine Gewinnspiele oder Chartpop, aktuelle Themen (kein Klatsch und Tratsch oder bunte Meldungen) werden ausführlich beleuchtet und genau das weiß ich am DLF so zu schätzen. Wer es so nicht mag, hat haufenweise Alternativen.
 
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Wenn ich den DLF längere Zeit höre, vermisse ich einfach die Musik.

Es könnte so funktionieren: Wenn man Informationen will, schaltet man DLF ein. Will man Musik & Unterhaltung hören, schaltet man einen Musiksender ein. Diese schöne Idee scheitert daran, dass es in der Regel terrestrisch keinen Musiksender gibt. Bei den Sendern, die sich dafür halten, wird der "Musikteppich" (entlarvende Vokabel!) permanent durch die typischen Alibi-Infos, gefährlich verkürzte Nachrichtenhäppchen und den sog. "Service" unterbrochen. Den Musikgenuss störts und die sinnentstellend verkürzten Zusammenfassungen komplexer Themen haben aus meiner Sicht nur einen Placebo-Effekt: Der Hörer glaubt, er wäre "immer gut informiert".
Eigentlich seltsam, dass die Hörer das überhaupt akzeptieren. Würde bei einem Rock- oder Popkonzert ständig die Musik mit irgendwelchen unsinnigen Wortbeiträgen unterbrochen, so würde der Veranstalter ausgebuht. Naja, in Deutschland ist man eben seit jeher an das Prinzip des Gemischtwarenladens im Hörfunk gewöhnt.
@Berry: Selbstverständlich sucht man die Sendung nach Themenpräferenz aus. Dazu gibt das DLR sogar eine eigene, sehr ausführliche Programmzeitschrift heraus. Bestell sie Dir (gratis), lerne den DLF schätzen, senke dessen Altersdurchschnitt und genieße guten Journalismus, solange es ihn noch gibt! :)
 
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Klingt wie aufgezeichnet und auf Zeit gepitcht.

Nein, das glaube ich nicht.

Nehmen wir nur mal an, es wäre wirklich so. Ich habe mir den Spaß erlaubt, den Mitschnitt auf 00:08:30 zu verlängern. Für mich klingt es natürlicher, aber ich kenne die Stimme des Sprechers und seinen Duktus nicht.

Anhang anzeigen Nachrichten vom 06.07.2011, 20_00 Uhr_pitchdown.mp3
 
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@Berry: Selbstverständlich sucht man die Sendung nach Themenpräferenz aus. Dazu gibt das DLR sogar eine eigene, sehr ausführliche Programmzeitschrift heraus. Bestell sie Dir (gratis), lerne den DLF schätzen, senke dessen Altersdurchschnitt und genieße guten Journalismus, solange es ihn noch gibt! :)

Und guck mal in die Playlisten (http://www.dradio.de/dlf/playlist/) rein, insbesondere beim Soundcheck und bei den Oldies...
 
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stefan kramerowski schrieb:
Es könnte so funktionieren: Wenn man Informationen will, schaltet man DLF ein. Will man Musik & Unterhaltung hören, schaltet man einen Musiksender ein. Diese schöne Idee scheitert daran, dass es in der Regel terrestrisch keinen Musiksender gibt.
Oder etwas präziser ausgedrückt: Die deutschen Musiksender sind durch die Bank alle mehr oder weniger Schrott !

stefan kramerowski schrieb:
Eigentlich seltsam, dass die Hörer das überhaupt akzeptieren. Würde bei einem Rock- oder Popkonzert ständig die Musik mit irgendwelchen unsinnigen Wortbeiträgen unterbrochen, so würde der Veranstalter ausgebuht.
Hier muss man unterscheiden: Wer ein solches Konzert aufsucht, tut dies aus einem persönlichen Interesse heraus und ist sogar bereit, dafür Eintritt zu zahlen.
Der durchschnittliche deutsche Radiohörer schaltet das Gerät nur ein, um sich berieseln zu lassen.
Genau diese "Berieselungssender" sind es deshalb auch, die die höchste Einschaltquote und Verweildauer erzielen und infolgedessen auch das größte Interesse der Webewirtschaft auf sich ziehen.

Wer wirklich anspruchsvolle Musik hören will, nutzt hierzulande dazu entweder klassische (wie die CD) oder moderne Tonträger (wie MP3s) oder greift auf das reichhaltige Angebot an Webradiostationen zurück.

Wir haben es mit zwei ganz unterschiedlichen Interessenslagen zu tun: Hier im Forum schreiben überwiegend Leute, die einen tiefen Bezug zum Medium Rundfunk aufweisen und die deshalb Programme wie den Deutschlandfunk gut finden.
Bezogen jedoch auf das Gros der Hörer erzielt der DLF eine derart magere Quote, dass er als werbefinanzierter Sender längst pleite gegangen wäre (privatwirtschaftliche Versuche in diese Richtung hat es mit Radioropa Info oder Radio Wilantis bereits gegeben; die konnten sich alle nicht lange auf dem Markt halten).
Für die privaten Hörfunkveranstalter zählt nur der finanzielle Gewinn und die besten Erlöse werden halt mit einförmigen Hitradioprogrammen erzielt; siehe dazu auch folgende Ausführungen:
Im Ballungsraum München hat Radio Gong 96,3 mit einer Reichweite von 12,5 Prozent seine Spitzenposition vor ENERGY München behauptet, das 11,3 Prozent der Bevölkerung ab 10 Jahren im Stereoempfangsgebiet erreicht. Radio Arabella erzielte eine Reichweite von 10,2 Prozent im Stereoempfangsgebiet München und liegt damit vor 95.5 CHARIVARI mit 9,3 Prozent. Radio 2DAY 89,0 erzielte eine Reichweite von 1,5 Prozent der Bevölkerung ab 10 Jahren, das Aus- und Fort-bildungsradio afk M94,5 einen Wert von 0,6 Prozent.
Quelle: http://www.radiowoche.de/meldungen/1/10673/stabile-reichweiten-fuer-lokalradio-und-lokalfernsehen/

Ausgerechnet das im Hinblick auf die alternative Musikauswahl attraktive Radio 2Day rangiert in München weitab hinter all den anderen.
Für Berlin könnte man das Selbe in Bezug auf MotorFM sagen.

Sobald in Deutschland ein Programmveranstalter mal etwas vom musikalischen Mainstream Abweichendes macht, geht die Quote in den Keller. Deshalb halten sich diese Sender auch nur dort, wo auf Leitungsebene mehr zählt, als der finanzielle Gewinn. Kein Wunder also, wenn bspw. bei MotorFM die Investoren inzwischen zu murren begonnen haben:
Gesellschafter Renner, der 37 Prozent der Anteile an MotorFM hält, knüpfte fünf Jahre nach dem Start die Bereitstellung von weiteren Geldern an einen Umbau der Geschäftsführung.

Der Zeitung sagte er: "Wir tragen eine Kapitalerhöhung mit, wenn die beiden Geschäftsführer ihr Amt aufgeben und wie von uns schon lange gefordert eine professionelle Leitung zulassen". Der erfahrene Manager übte zugleich harte Kritik an der derzeitigen Führungsspitze des Senders. Sie sei nicht in der Lage, die wirtschaftlichen Probleme in den Griff zu bekommen. Das frische Geld könne derzeit nicht in die Expansion gesteckt werden, sondern sei nur "eine weitere Zwischenlösung des finanziellen Dauerproblems".
Quelle: http://www.digitalfernsehen.de/Streit-bei-Motor-FM-Gruender-geht-auf-Konfrontationskurs.49655.0.html

Von der Tendenz her gibt es übrigens eine vergleichbare Entwicklung in fast allen europäischen Ländern: Ich war vor kurzem in Lille (Nordfrankreich) und musste mit Ersteunen feststellen, wie sehr die Qualität des Rundfunks dort gesunken ist, verglichen mit den neunziger Jahren. Heute gleicht Situation in Lille derer in München oder Frankfurt: Du kannst zwar auf UKW eine Vielzahl von Sendern empfangen, aber die spielen fast alle das Gleiche: Entweder Chart-Hits oder bekannte Oldies. Einzige wirkliche Ausnahmen sind Radio Galaxy 95.3 mit einem Dance-Format, sowie das alternative RPL 99 FM, wobei solche Stationen ebenfalls in Deutschland existieren, also auch nicht wirklich eine Besonderheit darstellen.
 
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Ist das hier eine Diskussion über den DLF allgemein oder ist noch jemand an der Beantwortung der Thread-Frage interessiert?
 
AW: Deutschlandfunk - Sprechtempo erhöht?

Ich bin nicht gerade Stammhörer des DLF und dieses Programmformats. Trotzdem finde ich es gut, dass es ein Hörfunkprogramm gibt, welches die Nachrichten langsam vorträgt. So können diese auch die älteren Hörer verstehen und mitbekommen.

Die Nachrichten im DLF sind tiefschürfender, sprachlich elaborierter und gehaltvoller als bei anderen Sendern. Da ist ein getragener Lesestil mit stillen Intermezzi wünschenswert, um dem Hörer ein paar Momente des Verschnaufens zu gönnen. Wenn man den kompletten Marathon der Mittagsinformationen absolviert hat zeigt man bereits erste Ermüdungserscheinungen und ist für eine langsame Vortragsweise dankbar. Auch der durchschnittliche Kurzzeithörer wird von den 10-Minuten-Nachrichten nur die Hälfte behalten.

Die Drei-Minuten-Schlagzeilen im Dudelfunk sind so einfach formuliert, dass sie jeder Hilfsschüler versteht, da stört es keinen, wenn sie allzu hastig heruntergerattert werden.
 
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