Deutschlandradio: Am Finanzmarkt verzockt

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Nicht unbedingt.... der DLF war der "staatlich beauftragte" (aber auch unter die GEZ fallende) Auslandsdienst für Europa, während die DW das (mit vermehrten ausländischen Programmen) für Aussereuropa tat und immer noch praktiziert.

Jein, der ursprüngliche Grundgedanke des DLF bestand darin, tiefgründigere Information und Unterhaltung für den anderen Teil Deutschlands zu senden. Quasi als Pendant zum "Deutschlandsender" bzw. der "Stimme der DDR".
Was die Fremdsprachenprogramme angeht, so erinnere ich mich allenfalls noch an ein paar dänische Sendungen die über eine MW Frequenz im Norden (Neumünster?) abgestrahlt wurden. Ansonsten war da nicht mehr viel an Fremsprachenprogrammen via MW zu hören.
Die DW hatte bereits in den achtziger Jahren speziell Programme für Osteuropa im Sendeplan, die meist durch "Störsender" versucht wurden unhörbar zu machen.
 
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Was die Fremdsprachenprogramme angeht, so erinnere ich mich allenfalls noch an ein paar dänische Sendungen die über eine MW Frequenz im Norden (Neumünster?) abgestrahlt wurden. Ansonsten war da nicht mehr viel an Fremsprachenprogrammen via MW zu hören.

Norwegisch, schwedisch, polnisch, tchechisch, slowakisch, ungarisch, italienisch, französisch, englisch, niederländisch.
Einige Sendungen wurden über Sender der DW ausgestrahlt.
 
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Genau...
Das ist also schon ziemlich lange her.
Habe ich was anderes behauptet? Sprach von den Gründungstagen samt Auftrag... In den eighties mutierte der DLF dann mehr und mehr zu einem rein deutschsprachigem Programm und als Antwort auf die DDR-Sender. Und als Infoquelle für die DDR-Bevölkerung, was der Grund war, daß man viele UKW-Sender dicht an der Demarkationsline installierte (und weswegen der DLF seit Jahren verzeifelt durch UKW-Funzeln in alten Bundesgebiet aufzurüsten versucht, diesmal unter dem Aspekt eines bundesweiten Informationsprogramms).
 
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Ich steh immer noch auf dem Schlauch. Ist der DLF nun eine Anstalt, die ihr Bestehen dem Recht für den Öffentlich Rechtlichen Rundfunk verdankt oder einem speziellen Gesetz (wie das bei der DW das DW-Gesetz ist).
Daran geknüpft die Frage: Kriegt der DLF GEZahltes Geld oder wie finanzieren sich die sonst?
Das einzige was ich momentan glaube zu verstehen, ist dass DW und DLF zweierlei sind.
 
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Daran geknüpft die Frage: Kriegt der DLF GEZahltes Geld oder wie finanzieren sich die sonst?

Guckst du hier:

Verteilung der Gebührenerträge 2008 auf die Rundfunkanstalten

Rundfunkanstalt ... Gesamterträge *) in EUR

Bayerischer Rundfunk ... 870.783.117,23
Hessischer Rundfunk ... 400.546.866,17
Mitteldeutscher Rundfunk ... 574.683.738,81
Norddeutscher Rundfunk ... 940.225.715,82
Radio Bremen ... 42.126.781,41
Rundfunk Berlin-Brandenburg ... 351.997.342,59
Saarländischer Rundfunk ... 66.565.858,22
Südwestrundfunk ... 979.930.565,53
Westdeutscher Rundfunk ... 1.121.533.141,29
ARD (insgesamt) ... 5.348.393.127,07
Zweites Deutsches Fernsehen ... 1.728.977.209,42
Deutschlandradio ... 183.112.763,51
Gesamt ... 7.260.483.100,00

_______
*) In den Beträgen sind Gebührenanteile für die Landesmedienanstalten in Höhe von 137.443.536,92 EUR enthalten.

Quelle: GEZ - Gebühreneinzug
 
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Eigentlich doch ganz einfach.

Das öffentliche-rechtliche System besteht aus: ARD und ihre
Landesrundfunkanstalten, ZDF sowie das Deutschlandradio
mit seinen Programmen DLF, DRadio Kultur und DRadio Wissen (ab 01.01.10).

Finanziert größtenteils aus GEZ-Gebühren und zusätzlich aus Werbeeinahmen.

Die Deutsche Welle bezieht ihren Etat aus dem Bundeshaushalt und hat
mit der GEZ nichts zu tun.

Es gibt aber eine enge Zusammenarbeit mit den anderen ÖR-Programmen
um Kosten zu sparen.
 
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Norwegisch, schwedisch, polnisch, tchechisch, slowakisch, ungarisch, italienisch, französisch, englisch, niederländisch.
Einige Sendungen wurden über Sender der DW ausgestrahlt.

Nun, über die deutschen Mittelwellensender kann ich mich allenfalls noch an Übertragungen in Dänisch erinnern, die meiner Meinung nach in den 80er/90er Jahren noch ausgestrahlt wurden.
Wenn der DLF in der Vergangenheit über die KW-Sender der deutschen Welle Programme ausgestrahlt hat, wurden diese eigentlich als DLF Sendungen gekennzeichnet. Oder waren es durch den DLF produzierte DW Sendungen ?

Auftrag... In den eighties mutierte der DLF dann mehr und mehr zu einem rein deutschsprachigem Programm und als Antwort auf die DDR-Sender. Und als Infoquelle für die DDR-Bevölkerung, was der Grund war, daß man viele UKW-Sender dicht an der Demarkationsline installierte
So ist mir der DLF noch am ehesten in Erinnerung geblieben, genau in dieser Funktion. Nur meine ich das man bereits in den Siebzigern versuchte das Programm als Infoquelle für die DDR-Bevölkerung auszurichten.
Was die UKW Sender in Grenznähe anbelangt, so konnte ich mich nur an den Sender Torfhaus erinnern und an eine bayrische DLF Frequenz deren Standort ich nicht kenne, die aber im Südosten Bayern noch empfangbar war.
 
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Ich dachte stets, der DLF sei wie das ZDF der Versuch Adenauers gewesen, neben den chaotischen Länderanstalten auch ein eigenes, vom Bund regierbares Fernsehen bzw. Radio zu schaffen.
 
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DLF war der "staatlich beauftragte" (aber auch unter die GEZ fallende) Auslandsdienst für Europa.
:wall:
Dass diese Aussage komplett falsch ist, kann man bequem "nachgoogeln". Der DLF hatte urspruenglich innerdeutsche Aufgaben und sollte nicht Europa versorgen. In allererster Linie sollte ein Gegengewicht zu DDR-Stationen, insbesondere der "Stimme der DDR" gebildet werden. Die schnelle Aufnahme von Fremdsprachensendungen sollte entsprechenden Ambitionen seitens der DDR entgegenwirken - und den politischen Auftrag (bei gleichzeitiger "Entlastung" der DW) abschwaechen, da die DDR ja de fakto als "Staat" anerkannt worden war. Also "mutierte" Europasprachliches nicht zu Deutschsprachigem, sondern umgekehrt!
@funkbude
Einige Sendungen, die der DLF produziert/e, uebernahm/uebernimmt die DW -
und die ist Mitglied der ARD.
Uebrigens ist der DLF VERPFLICHTET, seine Gelder nach bestimmten Vorgaben anzulegen...
 
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... insbesondere der "Stimme der DDR" gebildet werden...

Stimmt so auch nicht ganz, denn die ideologische Diversion fand schon statt, als es die "Stimme der DDR" als solche noch gar nicht gab, sondern der Deutschlandsender sein Programm gestaltete.

Bei uns zu Hause fand die "ideologische Diversion" durch diesen Sender genau an zwei Tagen in der Woche statt: Sonnabends kurz vor Mittag, wegen der Seemannslieder und sonntags kam irgendwelche Volksmusik, wobei dort auch Herbert Roth gespielt wurde.
Etwas anders sah es 279 Zug-km (Fahrkarte kostete für Lehrlinge 8,60 Mark incl. Schnellzugzuschlag) östlich aus, denn dort wurde zumindest in den 70er Jahren der DLF entschieden häufiger mangels Alternativen gehört.
 
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Ein Dank an Ammerlaender und Radiofan74!
Mal was gelernt und dadurch den einen oder anderen Post dieses Threads besser einordnen können.
 
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Da ich Jahrgang 1974 bin, kann ich mich nur an Sendungen des DLF
ab den 80ern erinnern.

Der DLF sollte natürlich die DDR-Bevölkerung mit unzensierten
Nachrichten versorgen.

Daher waren auch die Mittelwellen-Ausstrahlungen so wichtig.

Denn nicht überall in der DDR war UKW oder West-TV Empfang problemlos
möglich.

Eine Kollegin die in der DDR aufwuchs teilte mir gestern mit, dass selbst im Tal der Ahnungslosen wo man West-TV nicht gucken konnte, noch nicht einmal der DLF über Mittelwelle empfangen werden konnte.

Also nur SED-Propaganda!

Woran ich mich noch gut erinnern kann, ist das DDR-Verbot im DLF-Sprachgebrauch.
Der Deutschlandfunk sprach nie von der DDR.

Beim Wetterbericht für die Ostzone sprach man auch in den 80ern noch
von: "Und nun das Wetter in Mitteldeutschland".

Über die Mittelwellenfrequenz 549 Khz (Nordkirchen) liefen
nur deutschsprachige Sendungen.
 
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@ Radiofan74:
Wurde der DLF nicht über Langwelle gehört? - Bei uns war er zumindest der einzige Sender, für den Langwelle genutzt wurde.
 
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Werter chapri, ich bleibe bei meiner Aussage, die ich aber auch nur als Umschreibung der Situation gedacht haben möchte. Daß der DLF als Alibi dann auch Europasendungen mit aufnahm, widerspricht dem nicht.

Und eigens für die DDR wurde die Langwelle 151 (etwas "off" des Rasters, 155 war aber durch einen rumänischen Sender belegt) in Betrieb genommen, die davor dem NDR zugesprochen war.
Und damals gab es bereits den Deutschlandsender der DDR, der sich dann später in Stimme der DDR umbenannte.
Übrigens führte der DLF als erster bundesdeutscher Sender den berühmten "Hinztriller" ein...
 
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Was nicht verwunderlich ist, da Herr Hinz dort Technischer Direktor war.
 
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