Deutschlandradio-Intendant fordert Neuverteilung der deutschen UKW-Frequenzen

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Ich mag es ja eigentlich nicht so sehr, wenn hier im Forum komplette Beiträge aus anderen Quellen zitiert werden, aber in diesem Fall mache ich mal eine Ausnahme. Aus dem aktuellen (August 2005) Programmheft des Deutschlandradios, Seite 2, Editoral, abgetippt nach bestem Wissen und Gewissen:
Ernst Elitz (Hervorgebung von mir) schrieb:
Wenn unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der "Deutschlandrundfahrt" unterwegs sind, wird ihnen immer wieder die Frage gestellt: "Warum können wir alle anderen Sender in bester Qualität, häufig sogar doppelt und dreifach empfangen? Warum ist es so schwer, Deutschlandfunk oder Deutschlandradio Kultur auf der Frequenzskala zu finden?" Und die Fragen werden verbunden mit der Aufforderung: "Sagen Sie Ihrem Intendanten mal, er soll da was tun!"

Was kann er tun? Es wäre schön, wenn Deutschlandradio selber darüber bestimmen könnte, wo, wie und in welcher Qualität es die Hörerinnen und Hörer mit seinen Programmen erreichen kann. So einfach ist das leider nicht. Erstens: Die starken UKW-Frequenzen sind vor Jahrzehnten den Landesrundfunkanstalten zugewiesen worden, die dort pro Land bis zu sieben Programme ausstrahlen. Und inzwischen sind auch die privaten Sender bestens bedient. Nur für die Qualitätsangebote des nationalen Hörfunks mit seinen Kultur- und Informationssendungen herrscht Mangel.

Dabei beweist jeder Selbstversuch mit dem eigenen Radiogerät, dass es in Deutschland genügend UKW-Frequenzen gibt. Nehmen wir Nordrhein-Westfalen: Da fordert das private Lokalradio ein zweites Programm und entsprechende Frequenzen, obwohl ihm Kapazitäten zugewiesen sind, die es aufgrund unsinniger Regelungen nicht nutzen darf. 200 Kilowatt - damit könnte das Deutschlandradio Kultur ganz Nordrhein-Westfalen versorgen. In anderen Ländern sind Privatprogramme über zwei oder drei Frequenzen gleichzeitig zu empfangen, mit der Begründung: Einmal am Tag müssen für einige Minuten regionale Fenster ausgestrahlt werden. Deshalb werden enorme Frequenzkapazitäten verstopft. Unter den Gesichtspunkten von Qualität, Funktionalität und Ökonomie eine schwer nachvollziehbare Entscheidung.

Deutschlandradio setzt sich deshalb dafür ein, dass die Frequenzlandschaft in Deutschland grundsätzlich neu gewordnet wird. Es gibt genügend Frequenzkapazitäten, sie müssen nur nach der heutigen Bedarfslage mit Sachverstand neu aufgeteilt werden. Dann wären auch Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur überall zu empfangen. Die Rundfunkhoheit liegt bei der Politik. Die Hörerinnen und Hörer des Deutschlandradio sind politisch besonders engagierte Bürger. Vielleicht lassen sich irgendwann die Interessen der politisch Engagierten und die der medienpolitischen Entscheider in Einklang bringen. Das wäre ein Zeichen gegen Besitzstandsdenken in der Frequenzlandschaft und für eine neue Medienpolitik.

Ernst Elitz
Intendant Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur

Die Diskussion möge beginnen ...
 
AW: Dradio-Intendant Elitz fordert Neuverteilung der deutschen UKW-Frequenzen

Schöne Verpackung! Einfach ausgedrückt: Der Sender hat massive finanzielle Probleme!
 
AW: Dradio-Intendant Elitz fordert Neuverteilung der deutschen UKW-Frequenzen

Wer braucht denn DKultur und DLF?
Ich nicht!
 
AW: Dradio-Intendant Elitz fordert Neuverteilung der deutschen UKW-Frequenzen

Also ich brauche die Sender.

oldiegerd schrieb:
Schöne Verpackung! Einfach ausgedrückt: Der Sender hat massive finanzielle Probleme!

Warum soll denn bei einem öffentlich-rechtlichen Radio die Frequenzumverteilung mehr Gebühren bringen?
 
AW: Dradio-Intendant Elitz fordert Neuverteilung der deutschen UKW-Frequenzen

Das dachten wir uns schon, Andy... :wall:
 
AW: Dradio-Intendant Elitz fordert Neuverteilung der deutschen UKW-Frequenzen

wenn es der Intendant ernst meinen würde, dann gäbe es bei D-Radio und DLF Hinweise auf die DAB-Verbreitung. Aber die scheint man ja ganz gekommt zu umschiffen.
 
AW: Dradio-Intendant Elitz fordert Neuverteilung der deutschen UKW-Frequenzen

oldiegerd schrieb:
Schöne Verpackung! Einfach ausgedrückt: Der Sender hat massive finanzielle Probleme!
:confused: :confused: :confused:
Was hat das mit knappen Kassen zu tun? Frequenzknappheit läßt sich auch durch Geld nicht wegverhandeln: das UKW-Band ist und bleibt voll. DKultur hat somit kein anderes Problem als z.B. Top40 in Thüringen: sie sind schlichtweg zu spät gekommen, der Kuchen ist bereits aufgeteilt. Beide Programme haben teilweise gleich elend empfangbare Funzeln von den gleichen Standorten, mehr geht beim besten Willen nicht mehr. Eine Ungleichbehandlung von ÖR und Privat kann ich da nicht erkennen. Das UKW-System stößt hier wirklich an seine technischen Grenzen, beschleunigt durch mehrere Umstände:

1. Das föderale Rundfunksystem in Deutschland, mit dem in "Grenzgebieten" eine Mehrfachversorgung aufgebaut werden muß, um die Anwohner mit dem "richtigen" ARD-Programm zu versorgen. Beispiel: Torfhaus (NDR) / Brocken (MDR). Noch krasser, weil innerhalb einer Anstalt: Ostthüringen wurde zu DDR-Zeiten durch Chemnitz und Leipzig versorgt. Nach dem MDR-Sendestart war fast jeder dort plötzlich Thüringer (wie das Wort geschrieben wird, wußten die meisten vermutlich noch zwei Jahre vorher gar nicht) und wollte nichts "aus Sachsen" sehen. Ein neuer Senderstandort mußte koordiniert werden, doch anstelle nur das korrekte Regionalprogramm (MDR 1 Thüringen) auszustrahlen, hat man gleich alle 3 damaligen UKW-Programme aufgeschaltet, wohl vor allem, um auch von der Feldstärke her mit den regionalen Privaten konkurrieren zu können. Die landesweiten Privaten brauchen freilich auch eine Versorgung bis an die Landesgrenzen und somit eine hohe Frequenzdichte z.B. in Dreiländerecks.

2. Die Definition von "empfangbar". Heute muß jedes Programm in der letzten Kellerecke des Stahlbetonbaus mit einer Zahnplombe problemlos empfangbar sein, sonst wird das Programm nicht gehört. Die Folge: zig Füllsender zweifelhaften Nutzens, im Extremfall nur paar Straßen weit zu empfangen. Es war früher völlig normal, zum Radiohören in stereo eine Dachantenne installieren zu müssen. Heute, in einer Zeit, in der Radio sich selbst als Nebenbeimedium deklariert und damit abwertet, muß es auch ohne Aufwand empfangbar sein, Frequenzverstopfung ist die Folge. Noch 1991 konnte man in Leipzig wenn man wollte Antenne Bayern vom Ochsenkopf oder in Jena hr 3 vom Hohen Meißner bzw. FFN von Torfhaus hören. Heute ist alles zugefunzelt[tm]. Die Leute _wollen_ auch gar keinen Aufwand mehr treiben, Radioempfang scheint quasi nebenbei zu passieren, mehr nicht.

3. Die inflationäre Programmvermehrung. Man nehme ein digitales Pilotprojekt zum Anlaß, aus seinen Wellen weitere zu kreieren und beanspruche dafür nach Ende (oder Scheitern) des Projektes UKW-Frequenzen. YouFM und hr Klassik sind 2 Beispiele dafür. Dem MDR ist hoch anzurechnen, daß er mit seiner DAB-Welle MDR Klassik nicht ähnlich verfährt, sie sogar explizit nicht für den neuen Hörfunktransponder vorsieht, da sie eben DAB only ist. Rüge gibts allerdings für den Versuch, mit Sputnik quasi Jump 2 auf weitere UKW-Frequenzen zu bringen - ein Beispiel für dreiste Expansion ohne Nutzwert, nur, um Frequenzen belegen zu können.
Oder man verbannt Inhalte aus bestehenden Programmen in neue und will die auch auf UKW aufschalten. Die Nachrichtenradios der ARD sind so ein Fall für mich. Anstatt seiner Informationspflicht auf den bestehenden Programmen nachzukommen, rotiert man jetzt die Charts aus dem ARD-Korripool im 15-Minuten-Takt auf eigenen UKW-Frequenzen, während die Popwelle wortfrei bei einem IQ von Weißbrot vor sich hindümpelt und auf der "Kulturwelle" Klassik dudelt, anstelle das 30-Sekunden-Häppchen aus dem Inforadio 15 Minuten lang ordentlich aufbereitet zu thematisieren.

Längst gibt es Wege, diese Probleme zu überwinden. Wer gezielt Radio hören will, kann dies zu Hause über Kabel (da sollte das D-Radio mit beiden Programmen stets drin sein) oder über Satellit tun. Daß kaum jemand davon Gebrauch macht ("Was? Radio geht auch über das Fernsehkabel?"), sagt doch bereits alles über den Stellenwert des Hörfunks aus. Der Versuch, sich durch Verstopfung des Bandes mit Füllsendern Gehör zu verschaffen, ist ein sehr befremdlicher Ansatz.
Hätte (jaja, Konjunktiv...) Deutschland ein ÖR-System wie Großbritannien, sähe vieles schon anders aus. Es gäbe dann halt nicht 3 Popwellen im Dreiländereck, sondern eine, da die für alle da ist. Würde vieles vereinfachen, ist aber eben in Deutschland nicht so. Eine komplette Neuordnung der Frequenzen dürfte auch nicht viel daran ändern, wir haben inzwischen einfach zu viele Programme auf zu wenig geographischem Raum, um mit dem UKW-Band klarzukommen. Hier wäre eher eine ARD-Reform angesagt: _eine_ Popwelle, _ein_ Kulturkanal (der freilich mit DKultur auch schon ohne die Landesfunkhäuser vorhanden wäre) bundesweit, und nicht zigmal das gleiche mit geringfügigen Nuancen übers Land verteilt.
Und freilich: Schluß mit dem Inhalte-Auslagern! Das Wort zurück in die Programme, auf daß sie wieder Vollprogramme werden. Dann könnten zig Frequenzen sofort abgeschaltet werden. Auf privater Seite: Lizensierung von Programmen mit gleichem Konzept sollte in einem Bundesland gar nicht mehr stattfinden, eben aus Rücksicht auf die beschränkten Kapazitäten.

Soviel meine Provokation zum Sonntag. Und heute: auf den Funkerberg! Last chance to see...
 
AW: Dradio-Intendant Elitz fordert Neuverteilung der deutschen UKW-Frequenzen

@radiowaves
Volle Zustimmung !! Zum Kapazitätenabbau ließen sich auch die Privaten im MDR/NDR Sendegebiet zusammenfassen, was eine Doppel oder Mehrfachversorgung verhindern würde. Während der MDR Sachen-Anhalt ,Thüringen und Sachen versorgt, haben sich die Bundesländer jeweils ihre eigenen Privatradioketten gestrickt. Wie wäre es denn mit 2-3 Privaten, die im ganzen MDR Sendegebiet zu hören wären ? Das gleiche könnte auch für das Sendegebiet des NDR gelten, welches 4 Bundesländer umfaßt.
 
AW: Dradio-Intendant Elitz fordert Neuverteilung der deutschen UKW-Frequenzen

Funkbude schrieb:
Wie wäre es denn mit 2-3 Privaten, die im ganzen MDR Sendegebiet zu hören wären ? Das gleiche könnte auch für das Sendegebiet des NDR gelten, welches 4 Bundesländer umfaßt.
Frequenztechnisch wäre das besser, wirtschaftlich für die Sender selbst möglicherweise (!) auch, aber: dafür ist es zu spät. Der Zustand besteht und läßt sich, zumindest solange die Lizenzen laufen, nicht ändern. Aber interessant wäre schon zu erfahren, ob so etwas medienrechtlich möglich wäre. Gut, Klassik Radio hat auch Metropolenfrequenzen in unterschiedlichen Bundesländern, aber kann hier jemand sagen, ob das als generelles Modell (Mehrländer-Medienanstalt inklusive) rechtlich überhaupt möglich wäre?
 
AW: Dradio-Intendant Elitz fordert Neuverteilung der deutschen UKW-Frequenzen

@Radiowaves
Medienrechtlich gäbe es bestimmt Probleme, es sei denn man ändert die bestehenden Gesetzte incl. Rundfunkstaatsvertrag. Rundfunk ist bekanntlich Ländersache, wie es allerdings dazu gekommen ist 1 ! öffentlich rechtliche Anstalt für mehrere Bundesländer einzurichten, würde auch mich interessieren. Wenn die Politik da mitspielt, gäbe es sicher auch kein Problem eine Medienanstalt für 3 Bundesländer einzurichten und entsprechend meinem Vorschlag 2-3 Private im MDR Sendegebiet zuzulassen.
 
AW: Dradio-Intendant Elitz fordert Neuverteilung der deutschen UKW-Frequenzen

Funkbude schrieb:
Rundfunk ist bekanntlich Ländersache, wie es allerdings dazu gekommen ist 1 ! öffentlich rechtliche Anstalt für mehrere Bundesländer einzurichten, würde auch mich interessieren.
Staatsvertrag zwischen den beteiligten Ländern. Kann unter Wahrung der Fristen auch aufgekündigt werden bzw. ein Land kann austreten. Alleine die Androhung dessen sorgte beim NDR ja letztens für Wirbel.
So gesehen wäre das möglicherweise auf für Landesmedienanstalten denkbar. Aber darüber lohnt es sich nicht zu diskutieren. Wir haben bestehende Einrichtungen.
 
AW: Dradio-Intendant Elitz fordert Neuverteilung der deutschen UKW-Frequenzen

Funkbude schrieb:
Zum Kapazitätenabbau ließen sich auch die Privaten im MDR/NDR Sendegebiet zusammenfassen, was eine Doppel oder Mehrfachversorgung verhindern würde. Während der MDR Sachen-Anhalt ,Thüringen und Sachen versorgt, haben sich die Bundesländer jeweils ihre eigenen Privatradioketten gestrickt. Wie wäre es denn mit 2-3 Privaten, die im ganzen MDR Sendegebiet zu hören wären ?
Welche Doppel- und Mehrfachversorgungen sollte das denn abbauen? Da hätte es Wismuthausen (Ronneburg), Radio SAW aus Wiederau und ein bißchen Radio Brocken aus Zeitz. Das rettet die Welt auch nicht, vor allem, wenn man sich anschaut, was anderenorts für ein Gemetzel angerichtet wurde, wie z.B. im von Elitz explizit genannten Nordrhein-Westfalen. Falls nicht bekannt: Für das spezialdemokratische Zweisäulenmodell wurden ursprünglich für Großsender bestimmte Frequenzen geschlachtet, um mal einen im Jargon geprägten Begriff aufzugreifen.
 
AW: Dradio-Intendant Elitz fordert Neuverteilung der deutschen UKW-Frequenzen

flyer schrieb:
wenn es der Intendant ernst meinen würde, dann gäbe es bei D-Radio und DLF Hinweise auf die DAB-Verbreitung. Aber die scheint man ja ganz gekommt zu umschiffen.
Doch, die gibt es. Aber eben nicht wie beim SWR entweder gar nicht (SWR1-4, DD) oder in Heavy Rotation (cont.ra), sondern in annehmbarer Konzentration. :)
STH schrieb:
Also ich brauche die Sender.
Und ich erst. ;)
STH schrieb:
Warum soll denn bei einem öffentlich-rechtlichen Radio die Frequenzumverteilung mehr Gebühren bringen?
Man muss sich ja mal vor Augen halten, wieviel Geld das Dradio (das ja ohnehin mit 37 Cent/Monat sehr genügsam ist) für die Parallelausstrahlung über UKW/LW/MW/KW/ADR/DRM/DAB/DVB-C/DVB-S/Internetlivestream/demn. DVB-T .... ausgibt, ohne dass damit eine zufriedenstellende Situation erreicht würde. Mit einer halbwegs flächendeckenden UKW-Versorgung könnte man sich einiges davon sparen, im wahrsten Sinne des Wortes.
Radiowaves schrieb:
Die Definition von "empfangbar". Heute muß jedes Programm in der letzten Kellerecke des Stahlbetonbaus mit einer Zahnplombe problemlos empfangbar sein, sonst wird das Programm nicht gehört.
Habe ich schon erwähnt, dass das Radio meines Autos, wenn ich es auf dem Parkplatz vor dem Haus meiner Eltern abstelle, SWR3 auf 7 (in Worten: SIEBEN) Frequenzen RDSsig hineinbekommt? :wall:

Komisch, immer wenn ich in der Schweiz bin, habe ich das Gefühl, der DRS sei viel vielfältiger als die deutschen Sender. Dabei hat der doch nur drei Programme.* :rolleyes:

(*ohne digitales "Virus" und Mittel(musig)wälle 531)
 
AW: Deutschlandradio-Intendant fordert Neuverteilung der deutschen UKW-Frequenzen

Die Neuverteilung der UKW Frequenzen, die der Deutschlandradio Intendant fordert, finde ich auch nen Rückschritt. In NRW sind die beiden DR-Sender via DAB als einziger neben WDR2 Klassik in angenehmer Qualität zu empfangen. Ich stimme Flyer zu, die sollten mehr den digitalen Verbreitungsweg bewerben, als Geld in irgendwelche Funzeln zu stecken, die mit nem DVB-S Signal besaftet werden.
 
AW: Dradio-Intendant Elitz fordert Neuverteilung der deutschen UKW-Frequenzen

@K6
Das von mir gemachte Beispiel im Osten soll nur zeigen, das wenn die Privatsender über das gleiche komplette Sendegebiet wie der MDR verfügen, weniger Frequenzen für die Privatradios gebraucht würden. Es gäbe ja dann nur 2-3 Private für 3 Länder und nicht in jedem dortigen Bundesland 2-3 Privatradios. Und selbst wenn alle Privaten in Sachsen -Anhalt über den Brocken funken könnten, braucht man nicht weitere Funzeln für die Privaten in diesem Bundesland.
Was NRW angeht, so hast Du natürlich vollkommen recht. Wenn man den Lokalfunk und Radio NRW als ein Gesammtbild betrachtet, so verfügen diese über eine nicht zu unterschätztende Anzahl an landesweit nutzbaren Frequenzen. Nur kann Radio NRW für sein 2.Programm nicht einfach Lokalsender xy dichtmachen, weil die gerade auf einer für 35 kw nutzbaren Frequenz sitzen. Die Verhältnisse in NRW sind so ziemlich das Verkorkste was es in Deutschland gibt. Hier würde die Neuverteilung von Frequenzen sicher sinn machen.
Denn lange Zeit vor Einführung des privaten Hörfunks in NRW konnte sich der WDR die meisten "wertvollen" Freqenzen sichern. Die LFM bekam seinerzeit meist nur die lokal nutzbaren Frequenzen. Die "dicken Brummer" die die LFM bekam wurden für den Lokalfunk geschlachtet weil das LMG nur diesen vorsah, oder sie wurden dem WDR für die Versorgung seiner 5 Hörfunkprogramme zugeweisen. Meist geschah dies im Tausch, wobei der WDR schlechte landesweite Frequenzen gegen Sender die mit mehr Leistung gefahren werden konnten bei der LFM getauscht hatte damit diese die "schlechten Frequenzen" für die Landesversorgung zur Verbesserung der lokalen Versorgung von Lokalradio Xy vergeben konnte. Die LFM hatte seinerzeit aber auch eigene Frequenzen koordiniert, so wie die 102,8 Mhz (100 kw) vom Sender Wesel die heute der DLF nutzt. Die Damen und Herren haben aber nicht bedacht, das der WDR einen Sender auf der 102,7 (35 kw)hatte der seinerzeit (Ende der Achtziger) nicht in Betreib war und selbst in Wesel noch zu hören gewesen wäre. Als man diese Freq. dann für den WDR nutzten wollte, war die DLF Versorgung auf 102,8 so ziemlich platt. Also wurde die 102,7 an die LFM abgegeben und man erhielt im Gegenzug andere Frequenzen. Heute Sendet DLF sowohl auf 102,8 als auch auf 102,7, was besonders im Ruhrgebiet nicht immer für ungetrübten Hörgenuß sorgt. Das DRK bekamm seinerzeit neben 2 starken Sendern (Eifel/Olsberg) nur noch Funzeln die selbst der Lokalfunk nicht mehr haben wollte. Störungsfreier Empfang ist in einigen Teilen NRW´s bei den Deutschlandradios ein Fremdwort. Da ist der mobile Empfang über MW/LW um Längen besser.
 
AW: Deutschlandradio-Intendant fordert Neuverteilung der deutschen UKW-Frequenzen

@Funkbude ....
Die Betonung liegt wohl auf HÖRGENUSS, wie ?

Herr Elitz sucht wohl leider immer noch Hörer, anders
ist sein Wunsch nach "Neuverteilung" und somit "Reichweite"
nicht zu erklären. Verdient das Programm denn Reichweite ?
 
AW: Deutschlandradio-Intendant fordert Neuverteilung der deutschen UKW-Frequenzen

RIAS4EVER schrieb:
@Funkbude ....
Die Betonung liegt wohl auf HÖRGENUSS, wie ?

Herr Elitz sucht wohl leider immer noch Hörer, anders
ist sein Wunsch nach "Neuverteilung" und somit "Reichweite"
nicht zu erklären. Verdient das Programm denn Reichweite ?

Aus meiner Sicht: Ein klares Ja.
Irgendwelche Störprobleme und "Doppelbelastungen" kann ich hier, mittten in B, nicht nachvollziehen.
 
AW: Deutschlandradio-Intendant fordert Neuverteilung der deutschen UKW-Frequenzen

RIAS4EVER schrieb:
@Funkbude ....
Die Betonung liegt wohl auf HÖRGENUSS, wie ?

Herr Elitz sucht wohl leider immer noch Hörer, anders
ist sein Wunsch nach "Neuverteilung" und somit "Reichweite"
nicht zu erklären. Verdient das Programm denn Reichweite ?

:D :D :D Ich hätte den "Hörgenuss" vielleicht mit Anführungszeichen schreiben sollen, denn das was man trotz Programmreform dort anbietet, ist nicht unbedingt ein Hörgenuss und vorallem nicht mein Fall.

Einer Neuverteiliung der UKW Frequenzen würde ich, insbesondere für NRW ohne weiters zustimmen, allerdings nicht so wie Herr E. sich das vorstellt.
Das die Programme des Deutschlandradios nicht allzuviele Hörer haben, liegt sicher nicht an der Reichweite von DLF und DRK. Denn wer die Programme hören will kann dies über UKW im Kabel, über MW/LW (DLF/DRK) oder Kurzwelle (DRK) tun. Über diese Verbreitungswege sind meist beide Programme zu hören. Und zur Not muß der gewillte Deutschlandradiohörer halt mal ein paar Euros für einen entsprechenden Empfänger ausgeben.
Nein, was Herrn E. ein wenig wurmt ist die Tatsache, das er auf Frequenzallmosen der Landesfunkhäuser oder Landesmedienanstalten angewiesen ist, die mit der Gabe der Frequnzverteilung bevollmächtigt sind. Und die nehmen Ihre aus Genf zugewiesenen Frequenzen lieber für neue Programme, als diese dem Deutschlandradio zuzuweisen. Man hätte von Anfang an wissen müssen das 2 Deutschlandradios kaum eine Chance auf bundesweite Versorgung mit UKW-Frequenzen haben. Denn Rundfunk ist Ländersache und was in Berlin politisch gewollt war, muß noch lange nicht auch in München, Wiesbaden, Düsseldorf usw. der Fall sein. Aber egal, in NRW hat man sich zumindest bemüht dem D-Radio Frequenzen zuzuweisen, auch wenn es meist nur 100 W Funzeln mit beschränkter Reichweite (FmbR) waren.
Man hätte zu Anfangszeiten vielleicht direkt mit den vorhandenen Frequenzen das Beste draus machen sollen und nicht auf den Frequenzsegen hoffen sollen. Denn warum hat man es bis heute nicht geschaft zumindest DLF über die 3 Langwellensender zu verbreiten und über die vorhandenen MW-Sender das DRK?. Das wäre zumindest übergangsweise eine Lösung gewesen um beide Sender bundesweit zu verbreiten und hätte sicher mehr Hörer gebracht. Die vorhandenen UKW-Sender hätte man auch untereinander aufteilen können um zumindest in einigen Landstichen eine UKW-Versorgung beider Programme zu ermöglichen. Nun denn, ändern wird sich trotz dieser Äußerung von Herrn E. kaum etwas, solange niemand gewillt ist, dem Deutschlandradio weitere Frequenzen zuzuweisen.
 
AW: Deutschlandradio-Intendant fordert Neuverteilung der deutschen UKW-Frequenzen

Hier geht es nicht unbedingt darum, die Anzahl der empfangaberen Sender zu erhöhen oder zu vermindern. Das würde wahrscheinlich die sorgsam austarierte, politische Lizenzvergabe durcheinander bringen...

Tatsächlich aber könnten bereits vorhandene Programme besser verbeitet werden, also eben die beiden Programme des Deutschlandradios wirklich flächendeckend über UKW verbreitet werden; oder aber in Hessen etwa neben dem hr und FFH auch planet, harmony etc.

In Sachsen gibt es im Prinzip sechs landesweite Ketten, die über Sender mit höheren Leistungen verfügen. Drei davon hat der MDR inne, eines der DLF und zwei jeweils PSR und Hitradio RTL. Die anderen Programme verfügen nur über Sender mit geringerer Leistung und senden oft auf ungünstigen Frequenzen, welche die Verbreitung im Verhältnis teurer machen, da viel mehr Sendestandorte gebraucht werden.

Alles in allem ist das ein technisch-administratives Problem innerhalb der UKW-Technik, bei der DAB und alle anderem Verbreitungswege zunächst einmal außerhalb stehen. Das macht Sinn, weil "Radio" eben weitestgehend gleichbedeutend ist mit "Verbreitung über UKW".
 
AW: Deutschlandradio-Intendant fordert Neuverteilung der deutschen UKW-Frequenzen

@Funkbude ... DANKE für den "Hörgenuss" .. ist auch mein Eindruck .... :)
 
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man erhofft sich in Köln und Berlin wohl einfach nur ein paar dicke Grundnetzsender, die wohl bei einer Zerobase auch tatsächlich frei werden würden
 
AW: Deutschlandradio-Intendant fordert Neuverteilung der deutschen UKW-Frequenzen

robert_nwm schrieb:
man erhofft sich in Köln und Berlin wohl einfach nur ein paar dicke Grundnetzsender, die wohl bei einer Zerobase auch tatsächlich frei werden würden
Solange jeder der Besitzstandswahrung seiner Frequenzen fröhnt, wird es keinen weiteren Grundnetzsender für DLF/DRK geben.
 
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"Der Sender hat massive finanzielle Probleme!"
Die nächste Gebührenerhöhung wirds richten!
Die arbeiten dort eindeutig Input-Orientiert! Möglichst viele Leute sollen zu möglichst vielen (belanglosen?) Themen ihren angemoderten Senf dazugeben! Hör mal DLF am Morgen, und Du weißt, was ich meine.
Keine Ahnung, warum diese "Informationen am xy" immer so hochgelobt werden.

Der restliche Erguß des Intendanten strotz vor Allgemeinphrasen, wie es herrlicher nicht sein könnte.
Das es in Deutschland, am besten in ganz Europa eine Neuverteilung der Übertragungskapazitäten über kurz oder lang geben MUSS, ist eh eine uralte Binsenweisheit, an der mittlerweile die Bartwickelmaschine heissläuft.

Daß da ausgerechnet unser liebes Deutschlandradio meckern muß, die sich ja derzeit frequenzmässig alles krallen, was rumliegt und dabei noch in den meisten Bundesländern in einer komfortablen Lage sitzen, das verwundert dann schon etwas.
Wo leiten denn die eigentlich plötzlich die Berufung her, in ganz Deutschland bis zum letzten Hühnerstall mit abgebrochener Antenne in der Güllegrube in Stereoqualität empfangbar sein zu müssen?
Für den Grundversorgungsauftrag haben wir die Landesrundfunkanstalten, welche die Aufgabe haben, die Inhalte, die uns auch die DLR-Programme liefern, zu berücksichtigen. Ob und in wiefern sie dies tun, sei mal dahingestellt.
 
AW: Deutschlandradio-Intendant fordert Neuverteilung der deutschen UKW-Frequenzen

Radiocat schrieb:
Keine Ahnung, warum diese "Informationen am xy" immer so hochgelobt werden

Weil es mit Abstand das beste ist, was radiojournalismusmäßig so abgeht? Komisch, von jemandem der sich andernorts so über Dudelfunk mockiert, finde ich diese Aussage doch irgendwie überraschend.
 
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