Deutschlandradio kündigt Abschalttermine für LW, MW und UKW an

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Na, der SR ist auf Mittelwelle primär technischer Dienstleister für die 1422 vom DLF. Solange das DRadio sendet, dürften die Grenzkosten für die eigene 1179 überschaubar sein. Der Grenznutzen allerdings wohl auch. :(
 
Ich verstehe Deutschlandradio nicht. Die behaupten mittels DAB 95% von Deutschland abzudecken.
Das dürfte mehr sein als im FM. Also kann DR ab sofort die FM Frequenzen freigeben und nur noch auf DAB senden.
Ich bin sicher die Frequenzen werden vermittelbar sein.
Worauf warten die noch eigentlich?
 
Ich habe es schon vor 20 Jahren für einen Skandal gehalten, dass irgendwelche totgeistigen Kommerzdudler landesweite Ketten bekommen hat, bevor der DLF flächendeckend zu empfangen war.
 
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Du verstehst das nicht so ganz. Die Zeitungsverlage, in Deutschland als Geldgeber der sog. Privatsender, werden Dir schon sagen, welcher Politiker als Entscheidungsträger wichtig oder unwichtig ist.
Kennst Du einen Politiker, der sich ernsthaft gegen den Zeitungs-Filz gestellt hat und - wenn überhaupt - heute noch ein wichtiges Amt hat ? Na ?
 
Auf 139,0 kHz (50 KW) und 129,1 kHz (100 KW) wird Deutschland übrigens noch flächendeckend mit Langwelle bespielt. Die Sendeanlagen werden von Media Broadcast betrieben:

d041c039a1.jpg

Ein Fernwirksystem mit Funkrundsteuertechnik zur Gerätesteuerung:
http://www.efr.de/typo3temp/pics/d041c039a1.jpg
 
Und was sind da für Programme drauf? Ich habe zwar keinen Langwellenempfänger mehr, trotzdem interessant zu wissen.
Laufen eigentlich schon Hinweise zu MW-Abschaltung vom DLF?
 
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Kommende Woche bringt der Deutschlandfunk drei Sendungen zum Thema Mittelwelle.

17.12.2015, 10:10 Uhr "Alternativen zur Mittelwelle"
17.12.2015, 18:40 Uhr "Abschied von der Mittelwelle - Ein Stück Radiogeschichte geht zu Ende"
18.12.2015, 10:10 Uhr "Persönliche Erinnerungen - Der Deutschlandfunk und die Mittelwelle"

Sehr schade, dass am Jahresende Schluss sein wird.
 
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Auf der Mittelwelle laufen vor der vollen Stunde entsprechende Ansagen, schon seit etlichen Tagen. Für die Zuführung inkl. dieser Einblendungen wurde extra auf 23,5° Ost ein zweiter Audio-Datenstrom in Betrieb genommen, auf dem Schmalbandtransponder, den der DLF generell für seine UKW-Zuführung nutzt. Da passen zwei 384er MP2-Streams drauf (ich vermute, irgendwann wird DKultur auf den zweiten kommen), jetzt läuft da "DLF MW". Und so klingts: https://soundcloud.com/info-1329/dlf-mw-hinweis

(Mitschnitt von DigiAndi)
 
Ich persönlich habe mit der MW - Abschaltung nach anfänglichem Lamento nun kein Problem mehr. DLF gibt´s in Köln auf gleich zwei UKW - Frequenzen, und der von mir zunächst betrauerte Seewetterbericht via Neumünster 1269 KhZ läuft inzwischen in privater Initiative auf Kurzwelle. Alles in Ordnung also? Nein - schmerzlich vermisse ich seit fast einem Jahr die Langwelle. Die 153 ging im Mobilempfang störungsfrei (von Unterführungen, Oberleitungen etc. mal abgesehen) in ganz Deutschland, auch in den nicht via UKW und/oder DAB versorgten Gebieten. Diese Abschaltung war wirklich schade.
 
Ja, es ist einfach unlogisch die flächendeckende AM Versorgung 2015 abzuschalten, wenn die digitale Alternative erst frühestens 2023 flächendeckend fertig sein wird. Mir persönlich fehlt die LW 153 kHz am meisten. Auf die war ich immer ausgewichen, wenn der DLF auf UKW unanhörbar wurde - was häufig vorkam und kommt. Vermutlich könnte man inzwischen die Ausblendung Richtung südost rausnehmen und so ganz Deutschland mit einem Sender versorgen. Diese Langwelle als einziger AM Sender Deutschlands bis 2025. Damit könnte ich leben.
 
Die Ausblendung müsste allerdings bestehen bleiben, weil dadurch Störungen des weiterhin aktiven Senders Brasov/Rumänien vermieden werden sollen. Hier wird das Programm "Antena Satelor" ausgestrahlt, welches seit der DLF - Abschaltung zumindest im Süden sogar tagsüber hereinkommt. Lieber würde ich allerdings weiterhin den DLF hören...
 
Ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode.
Und es ist doch sinnvoll. Das DRadio hat zwanzig Jahre daran gekrankt, für teures Geld ein volles Dutzend (!) verschiedene Verbreitungswege zu betreiben (fünf terrestrische: LW, MW, KW, UKW, DAB; daneben: DVB-C, DVB-S, DSR, ADR, Astra analog, Kabel-UKW, Internet) und doch keinen für sich genommen vernünftigen zu haben. Da ist es wesentlich sinnvoller, das Geld auf wenige Verbreitungswege zu konzentrieren, und diese dann richtig zu betreiben.
 
Und es ist doch sinnvoll. Das DRadio hat zwanzig Jahre daran gekrankt, für teures Geld ein volles Dutzend (!) verschiedene Verbreitungswege zu betreiben (fünf terrestrische: LW, MW, KW, UKW, DAB; daneben: DVB-C, DVB-S, DSR, ADR, Astra analog, Kabel-UKW, Internet) und doch keinen für sich genommen vernünftigen zu haben. Da ist es wesentlich sinnvoller, das Geld auf wenige Verbreitungswege zu konzentrieren, und diese dann richtig zu betreiben.

Pardon, das ist nicht korrekt. Ich habe die Langwelle gern gehört, für ein Wortprogramm reicht das völlig aus, und man könnte nicht sagen, daß die Programme unzureichend wahrgenommen worden wären, und das jahrzehntelang. Zuhause gibts Kabel. Am Rechner gibts Livestream. Ich kenne wirklich niemand, der Radio über DAB+ hören würde. Nochmals: Niemand.
 
Für Dich alleine rentiert sich aber nicht die Langwelle zu erhalten. Über den Bundesmux kann man die DR-Programme deutschlandweit ohne Störungen hören.

Darum ging es nicht. Freiwild hatte es so dargestellt, daß hier etwas beendet werde, woran DLF/DRKultur „gekrankt“ hätten. Davon kann keine Rede sein. Wenn man meint, es habe schon immer zu wenige UKW-Frequenzen gegeben – wenn es keinen privaten Rundfunk gegeben hätte, wäre auch das anders verlaufen –, hätte man dem auch anders abhelfen können. Aber DAB+ ist mit Sicherheit eine andere Liga als es die LW/MW war, europaweiter Empfang, was ja auch politisch so gewollt war. DAB+ ist im Vergleich dazu eher eine Veranstaltung im Hinterzimmer und in keiner Hinsicht ein Ersatz für die AM-Reichweite. MW/LW mögen in den Radiogeräten zunehmend weggefallen sein, aber auch das ist selektiv gesehen. Wer den Hörern empfiehlt, doch bitte ein Gerät mit DAB+ zu kaufen, könnte genausogut Kaufempfehlungen für AM-Empfänger aussprechen. Denn Weltempfänger existieren.

Es geht bei der Abschaltung der MW/LW weder um Geld noch um Reichweite oder Klangqualität (das war den AM-Hörern jahrzehntelang ziemlich egal), sondern ausschließlich um Politik.

Der eigentlich Übergang erfolgt nicht in Richtung DAB+, sondern zum Livestream. Er ersetzt die alten AM-Frequenzen faktisch, gerade auch bei der mobilen Nutzung. Und ob das am Ende billiger sein wird als ein paar AM-Sender es waren?
 
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Freiwild hatte es so dargestellt, daß hier etwas beendet werde, woran DLF/DRKultur „gekrankt“ hätten.
Oh doch, sehr wohl. Ich beziehe mich auf den Gesamtzusammenhang, nicht alleine auf die Mittelwellen. Dass das Deutschlandradio zwischenzeitlich ein Fünftel seines Gesamtetats für seine Verbreitungskosten ausgegeben hat, und trotzdem nur eine äußerst suboptimale Versorgung erreicht hat, kann man sehr wohl als etwas sehen, an dem das Deutschlandradio gekrankt hat. Intendant Steul hat heute morgen im Programm nochmal erwähnt, dass man bislang genausoviel für die Mittelwellenverbreitung wie für die UKW-Verbreitung der beiden Programme bezahlt hat.

Nochmal für Dich zusammengefasst. Die DLF-Mittelwellen
  • sind arschteuer
  • längst nicht flächendeckend zu empfangen
  • störanfällig, v.a. in Städten
  • bieten eine schlechte Tonqualität
  • übertragen nur ein einziges Programm
Und da stellst Du Dich hin und behauptest, der Intendant hätte statt auf DAB+ auf die Mittelwelle setzen sollen? Ernsthaft? Und was die tatsächliche Hörernutzung der Mittelwelle vs. DAB+ betrifft, so rate ich Dir auch dringend zu einem Realitätsupdate.
 
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