Deutschlands Radio-Ruine schreit nach Reform

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Ich maße mir nicht an beurteilen zu können, was "der Hörer" will und was nicht. Darum ging es auch garnicht, sondern der Vorposter hatte gemeint,wenn erst die förderale Struktur aufgebrochen wurde, dann klappts auch mit bundesweitem Hörfunk. Mir persönlich ist es völlig egal, mit welchem Übertragungsstandard das geschieht. Fakt ist, es geschieht nicht, weil ihr Radiofuzzies nicht aus dem A....kommen wollt.

Das deine Logik nicht stimmt, sagt mir die Tatsache, dass sich neben, den Sendern, die immer nur rumheulen, wie schlecht die Welt und DAB sind, doch eine Reihe anderer Sender an der Auschreibung beteiligt haben und momentan dabei sind die Verträge auszuarbeiten.

Wenn DAB was werden sollte wird dieses Ensemble eingestampft und jede Medienanstalt schickt ihre Landes/Lokaldudler ins eigene Ensemble.

Anbieter für ein bestimmtes Format bundesweit auf ukw würde man genügend finden. Der Markt hängt auch bestimmt nicht vom Mut der Radiofuzzies ab.
 
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Wenn DAB was werden sollte wird dieses Ensemble eingestampft und jede Medienanstalt schickt ihre Landes/Lokaldudler ins eigene Ensemble.

Was du alles weißt.:rolleyes:

Anbieter für ein bestimmtes Format bundesweit auf ukw würde man genügend finden.

Es gibt doch bundesweite Radioprogramme, wie Klassikradio z.B. Die Ausstrahlung über UKW ist der reinste Flickenteppich. Mit dem bw. DAB-Ensemble hat man erstmals die Möglichkeit Programme auch wirklich bundesweit flächendeckend auszustrahlen.

Der Markt hängt auch bestimmt nicht vom Mut der Radiofuzzies ab.

Von wem sonst ?
 
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So ein Unsinn. Der Markt, sprich der Hörer, will kein DAB, folglich ist die Beteiligung an einer Auschreibung dafür auch völliger Nonsens.

Ein Festhalten an diesem grottigen UKW halte ich für falsch. Der Übergang zu DAB muß endlich angegangen werden. Bei DVB-T hat's schliesslich auch funktioniert. Ende mit der analogen Ausstrahlung und fertig. Wer meckert heute noch? Sicher, ein paar Omis werden weinen, wenn ihr Kofferradio dann keinen Pieps mehr von sich gibt, aber jede Wette, daß die Radiohersteller auch Oma-taugliche DAB-Empfänger auf den Markt werfen. Für 20 Euro. Bei Aldi.
 
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Also erstmal finde ich nicht, dass UKW grottig ist. Ähnlich wie beim Unterschied zwischen CD und Schallplatte gibts auch bei digital vs. analog Vor- und Nachteile. Wenn man DAB so umsetzt wie es angedacht ist bzw. wie man es derzeit teilweise macht, überwiegen ganz klar die Nachteile. Und das fängt schon beim Klang an. Mir ist jedenfalls ein bißchen UKW-Rauschen lieber als eine Ansprache die klingt, als würde jemand per Telefon zu mir sprechen. Davon ab hats ja nun diverse Versuche gegeben DAB zu etablieren, sowohl von den ÖR als auch von verschiedenen Privatsendern. Sie gingen im Großen und Ganzen alle daneben.
Der wirkliche Mehrwert des Mediums Rundfunk wurde spätestens ab Mitte der 90er in eine Nieschenecke verbannt und fristet dort häppchenweise auf verschiedenen Sendern sein Dasein. Die Strafe dafür bekommt der gesamte Rundfunk genau jetzt. Der geneigte Hörer sieht nämlich diesen Mehrwert nicht mehr und ist deshalb nicht gewillt auf digital umzusteigen. Davon unabhängig sehe ich weder bei den ÖR noch bei den Privaten irgendwelche ernsthaften Versuche, diesen Mehrwert ins normale Programm zurückzuholen. Eher das Gegenteil ist der Fall. FFN hat beispielsweise seinen Comedy-Kanal sang- und klanglos wieder abgeschaltet, obwohl dieser durchaus seine Fans hatte und der rbb hat gestern Abend einen seiner besten Leute ziehen lassen...
Ein Vergleich mit DVB-T hinkt zudem gewaltig. Nicht einmal 10% aller Deutschen nutzen TV per terrestrischen Empfang, beim Radio dürfte es genau andersherum sein.
 
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Ein kleiner Anfang in Sachen digitaler Hörfunk wäre ja schon gemacht gewesen, wenn wenigstens auf Empfängerseite die Hersteller Geräte auf den Markt geworfen hätten, die neben UKW auch DAB können. Dann wären die Neuradiokäufer sogar "zukunftssicher" gewesen. Und der ein oder andere hätte sicher mal das "neue Band" durchforstet.
 
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Mir ist jedenfalls ein bißchen UKW-Rauschen lieber als eine Ansprache die klingt, als würde jemand per Telefon zu mir sprechen.

Heutzutage wird Radio über Handy gehört MP3 hat der CD den Rang abgelaufen, da kann es mit dem Wunsch der Konsumenten nach besserer Übertragungsqualität nicht
weit her sein.
Der wirkliche Mehrwert des Mediums Rundfunk wurde spätestens ab Mitte der 90er in eine Nieschenecke verbannt und fristet dort häppchenweise auf verschiedenen Sendern sein Dasein.

Welcher Mehrwert ? Gegenüber was oder wem ? Da sind wir wieder am Anfang der Diskussion. Was will der "geneigte Hörer" überhaupt ? Welchen Anspruch hat er an das Medium Radio ? Möchte er ein anspruchsvoll gestaltetes Radioprogramm hören, wie Bayern2 oder reicht es ihm den ganzen Tag lang vollgedudelt zu werden, mit den Hits der 70iger,80iger,90iger,100er und alle 10 Minuten Werbung ?

Ich nutze Radio fast ausschließlich via Satellit und hab damit die Auswahl aus weit über hundert Programmen, von denen ich allerdings wiederum nur eine handvoll wirklich auch höre. Terrestrisch bekomme ich diese Auswahl sicher auch auf absehbare Zeit nicht geboten und da mich auf diesem Weg für meine Belange nur unattraktive Programme umdudeln, bin ich dazu übergegangen im Auto fast nur noch CD's und gelegentlich mal DLF zu hören
 
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Ein kleiner Anfang in Sachen digitaler Hörfunk wäre ja schon gemacht gewesen, wenn wenigstens auf Empfängerseite die Hersteller Geräte auf den Markt geworfen hätten, die neben UKW auch DAB können. Dann wären die Neuradiokäufer sogar "zukunftssicher" gewesen. Und der ein oder andere hätte sicher mal das "neue Band" durchforstet.

Das lass ich nicht gelten. Diese Empfänger gab und gibt es, mittlerweile wird die Zahl derer, die DAB+ "können" immer größer und die Preise dafür fallen auch.
Leider ignorieren die ortsüblichen Händler diese Tatsache weitgehend, so dass man auf's Internet angewiesen ist aber das ist man beim Fahrkartenkauf der Bahn auch.
 
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Das lass ich nicht gelten. Diese Empfänger gab und gibt es, mittlerweile wird die Zahl derer, die DAB+ "können" immer größer und die Preise dafür fallen auch.
Leider ignorieren die ortsüblichen Händler diese Tatsache weitgehend, so dass man auf's Internet angewiesen ist aber das ist man beim Fahrkartenkauf der Bahn auch.

Sicher, es gab ein paar Autoradios die DAB+UKW an Bord hatten. Die konnte man auch im Handel kaufen, wurden allerdings nicht besonders groß beworben. Aber es gab , von einigen Speziallädchen mal abgesehen, eigentlich keine Kofferradios, Mini-Anlagen, Hifi-Tuner etc. mit DAB+UKW Empfangsteil im Laden zu kaufen.

Was das Internet angeht, so ist da durchaus ein gutes Angebot zu entsprechenden Preisen vorhanden, nur muß Ottonormalverbraucher auch davon wissen. Im Grunde muß man dem Verbraucher das DAB bei seinem Radiokauf "beipacken", damit er es schon mal beim Radio an Bord hat.
 
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Der geneigte Hörer sieht nämlich diesen Mehrwert nicht mehr und ist deshalb nicht gewillt auf digital umzusteigen.

Wenn man dem geneigten Hörer das Antennensignal abdreht, wird er den Mehrwert sicherlich in kürzester Zeit erkennen.

Gleiches gilt für Besitzer von ISDN-Telefonanlagen in wenigen Jahren. Gleiches galt für Besitzer von C-Netz-Autotelefonen. Irgendwann muß der alte Käse halt weg. Egal, wie teuer es in der Anschaffung war.

Und wenn dann die schöne, neue DAB-Welt sich öffnet und viele, viele neue Sender auf den Markt drängen, dann werden wir ja sehen, welchen Zuspruch sie erfahren.
 
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Es gibt doch bundesweite Radioprogramme, wie Klassikradio z.B. Die Ausstrahlung über UKW ist der reinste Flickenteppich. Mit dem bw. DAB-Ensemble hat man erstmals die Möglichkeit Programme auch wirklich bundesweit flächendeckend auszustrahlen.

Die technischen Möglichkeiten sollen jetzt plötzlich schuld sein:confused:

Sender sind nur Unternehmen die Geld verdienen, wie sie das machen hängt vom Markt ab und nicht vom persönlichen Geschmack der Macher. Man kann auch Anbieter dazu zwingen ein bestimmtes Format zu bauen, wenn du das vielleicht eher nachvollziehen kannst. Funradio in Frankreich gehört zur Rtlgroup, die ist in Deutschland zufälligerweise auch an ein paar dutzend Dudelsender beteiligt.
 
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Ein Festhalten an diesem grottigen UKW halte ich für falsch. Der Übergang zu DAB muß endlich angegangen werden. Bei DVB-T hat's schliesslich auch funktioniert.

Ja, aber man müsste erst ein festes Ausstiegsszenario entwerfen, dann werden auch die Gerätepreise in den Keller purzeln. Aber daran hat kaum jemand ein Interesse, weder die Marktführer unter den Privatsendern wie Antenne Bayern, RPR oder FFH, noch die technisch vermeintlich so innovativen öffentlich-rechtlichen Platzhirschen. Wer gibt schon gern Marktanteile an ambitionierte Kleinanbieter ab ohne selbst ein kreatives Konzept für das digitale Zeitalter in der Tasche zu haben? Die Privatsender aber auch die öffentlich-rechtlichen Minimaldudler (die sogenannten "Cash-Cows") ruhen sich auf ihren Pfründen aus und versuchen nur noch so viel Kohle zu ziehen wie möglich, der Idealismus vergangener Jahrzehnte ist längst verflogen. Irgendwann lässt sich der digitale Dammbruch eh nicht mehr verhindern und bis dahin heißt es schamlos abkassieren. Solange die Werbewirtschaft bei diesem Unfug halt noch mitmacht.

@ToWa: Natürlich hast du recht, UKW hat technologisch völlig ausgedient und fungiert neben den unentbehrlichen ÖR Info- und Kulturangeboten vorwiegend als Ramschhalde für Geldschneider. Die jüngeren Nutzer wenden sich ab und flüchten in die neuen Medien, die Älteren maulen und motzen, aber fügen sich weitgehend in ihr Schicksal. Der Nutzertrend steht jedenfalls gegen das derzeitige Geschäftsmodell; deutsches Mainstream-Radio anno 2010 - knapp vor dem Abgrund.
 
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Eine Frage: Wenn ich ein DAB empfänger habe, könnte ich mit dem Gerät auch DAB+ empfangen? Oder kann ich mein "normales" DAB radio aufn Müll hauen? Ich habe kein DAB gerät aber es könnte ja sein dass mir eines in die Finger kommt. Daher frag ich vorsichtshalber hier mal nach.
Ich denke auch eines der Gründe für den schweren DAB start ist, dass so wenig darüber berichtet wird. Bisher seh ich die Gründe nicht was an DAB besser ist als an mein "normalen" UKW gerät. Klar ist folgendes.

Der Ton ist digital... (muss ja nicht gut sein).
Zusatz informationen per text??? Wird sicher selten von den Sendern genutzt.
Programmvielfallt? Seh ich keine. Mein UKW radio empfängt mehr programme als ich über DAB bekäme.
Könnte ich in Sachsen-Anhalt auch das Berliner DAB paket empfangen?
Denn die 5 Sender die man hier per DAB empfängt bekommt man im UKW auch rein. Daher seh ich hier kein nutzwert der mich dazu bewegt mir ein DAB gerät kaufen zu wollen. Ich denke ich bin sicher nicht der einzige der so denkt und deswegen sind die DAB verkaufzahlen so miserabel. Also ich bitte um "aufklärungsarbeit"...

Übrigends bin ich technischen neuerungen sehr offen aufgeschlossen. Nur "wat die Kuh nich kennt fritt sie nich". Daher halte ich erstmal bei DAB abstand. Wenn ich mir ein neues radio zulegen werde ist es sicher ein kombigerät "WLAN radio mit DAB". Daher frage ich auch ob ein DAB gerät das zukünftige DAB+ auch empfangen könnte oder ob man dafür ein extra gerät benötigt.
 
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Die dürftige Prgrammauswahl, der schleppende Ausbau und die miese Sendequalität rühren daher, dass die Landesrundfunkanstalten in Wahrheit lange Zeit keine digitale Konkurrenzplattform aufbauen wollten, die dann vielen neuen Marktteilnehmern zugute käme und den ÖR heftiger Konkurrenz aussetzen würden. De bisherigen Projekte haben die Versuchsphase nie verlassen und so sollte es nach dem Willen der Intendanten auch noch lange Zeit bleiben. Aber jetzt machen offensichtlich Politik und Behörden Druck. Die arrivierten Privatradios hatten ohnehin nie ein Interesse an digitalen Verbreitungswegen, wer stellt schon gern seine Vormachtstellung in Frage?

Der Empfang ist derzeit auf drei Wegen möglich:

1) DAB-Radio
2) DAB-UKW-Kombigerät
3) DAB-Empfangsgerät + FM-Transmitter (zwecks Empfang im Autoradio, Küchenradio oder über die Stereoanlage)
 
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Sein wir doch mal ehrlich. Eine UKW-Abschaltung in absehbarer Zeit würde gerade im sensiblen PKW-Bereich nur dazu führen, daß das Radio komplett durch die CD oder den MP3-Player ausgetauscht wird. Da sich die meisten (im Grunde fast alle) Autohersteller von den genormten Din-Schächten im Armaturenbrett verabschiedet haben und stattdessen die Radios in den wildesten Formaten (oft inkl. Bordcomputer und Navi) eingebaut werden, würde ein Upgrade auf DAB (denn das besitzen die meisten dieser High-Tech-Autoradios bis heute nicht) schnell Kosten im vierstelligen Bereich verursachen. Und wer (abgesehen von einigen Freaks) hätte einen derart nassen Hut auf, um freiwillig diese Investition für ein Medium, das i.d.R. sowieso knapp unterhalb der Wahrnehmbarkeitsgrenze vor sich hindudelt, zu tätigen? Der CD-Player und der AUX-Eingang für den Ipod funktionieren ja auch nach einer UKW-Abschaltung noch.
 
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Wenn man dem geneigten Hörer das Antennensignal abdreht, wird er den Mehrwert sicherlich in kürzester Zeit erkennen.
Das glaube ich eher nicht. Der geneigte Hörter wird sich dann endgültig gegen Radio entscheiden, eben weil es bisher auch keine brauchbaren Alternativen aus der Ecke des klassischen Radios gibt. Die Alternativen wird sich der Interessierte, so wie jetzt in weiten Teilen auch schon, anderswo suchen, Stichwort Webradio etc. Ich bleibe dabei: Die Quittung dafür, dass man ab ca. Mitte der 90er kontinuierlich Inhalte abgebaut und den Cash-Cow-Effekt nach oben geschraubt hat, kommt genau jetzt. Kein anderer Rundfunk in Europa steckt in einem derartigen, ohne Not selbst herbeigeführten Dilemma wie der in Deutschland. Zugegeben, die etwas skurille Gesetzgebung in Sachen Rundfunk ist daran auch mit Schuld. Der größte Teil davon ist aber zweifelsfrei hausgemacht.
 
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Mit meinem damaligen Sender haben wir schon Anfang der 1990er Jahre mit DAB herumexperimentiert (zwangsweise, soweit ich mich erinnere, denn es wurde von der Landesmedienanstalt gefordert - und teilfinanziert). Andererseits habe ich nie etwas über DAB-Experimente- oder Fortschritte in anderen LÄndern gehört. Wie steht es eigentlich damit?
 
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Eine Frage: Wenn ich ein DAB empfänger habe, könnte ich mit dem Gerät auch DAB+ empfangen? Oder kann ich mein "normales" DAB radio aufn Müll hauen?
In aller Regel können DAB-Empfänger kein DAB+ empfangen. Ein paar einzelne Geräte sollen von Haus aus eine Update-Funktion mitgeschickt bekommen haben; aber grundsätzlich gilt: DAB+-Empfang nur mit expliziten DAB+-Geräten. Denn der Codec, der gesendet wird, ist ein ganz anderer. DAB-Radios können die Sender dann zwar einlesen, aber der Lausprecher bleibt stumm.
 
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radiokult schrieb:
Kein anderer Rundfunk in Europa steckt in einem derartigen, ohne Not selbst herbeigeführten Dilemma wie der in Deutschland.
Oh kulti... das ist mal ein posting-Bestandteil, dem ich voll zustimme. Diese Klarheit, diese Schärfe der Analyse, diese .... kurzum: d'accord.
 
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Um es genauer auszuführen: Lediglich die Übertragung über ASTRA wurde eingestellt.
 
Und zwar

... wegen sehr geringer Nutzung des Satellitenempfangs, wenn ich mich jetzt nicht irre (d.h. das, was ich am Rande wahrgenommen habe, tatsächlich die Begründung des Hauses ffn zu diesem Thema war).


Und dazu

Eine UKW-Abschaltung in absehbarer Zeit würde gerade im sensiblen PKW-Bereich nur dazu führen, daß das Radio komplett durch die CD oder den MP3-Player ausgetauscht wird.

... ist interessant, was man so für Erfahrungswerte aus dem Bereich Autoradio liest. Die laufen darauf hinaus, daß das immer weniger mit „Radio“ zu tun hat und der UKW-Tuner die am wenigsten interessierende Baugruppe ist. Und als Sachsen noch freudestrahlend auf seine gesetzlich fixierte UKW-Abschaltung verwies, lief deren Diskussion auch darauf hinaus, daß man dann kein Radio mehr hören könne/werde.

Mir scheint, mancher ist sich immer noch viel zu sicher, was das tatsächliche Interesse der Leute an seinen belanglosen Klangteppichen betrifft. Die registrierten Quoten sind eine Sache. Eine ganz andere Frage ist, wie viele Leute sich überhaupt rühren würden, falls das Hintergrundgedudel verstummen sollte.
 
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Sein wir doch mal ehrlich. Eine UKW-Abschaltung in absehbarer Zeit würde gerade im sensiblen PKW-Bereich nur dazu führen, daß das Radio komplett durch die CD oder den MP3-Player ausgetauscht wird. Da sich die meisten (im Grunde fast alle) Autohersteller von den genormten Din-Schächten im Armaturenbrett verabschiedet haben und stattdessen die Radios in den wildesten Formaten (oft inkl. Bordcomputer und Navi) eingebaut werden, würde ein Upgrade auf DAB (denn das besitzen die meisten dieser High-Tech-Autoradios bis heute nicht) schnell Kosten im vierstelligen Bereich verursachen

An eine flächendeckende Beendigung der UKW-Ausstrahlung ist ohnehin noch lange nicht zu denken. Allenfalls könnte es in näherer Zukunft zu einer gesetzlichen Frequenzlimitierung kommen, um dem digitalen Hörfunk auf die Sprünge zu helfen. Eine Mindestversorgung bleibt aber sicher noch lange bestehen.

@studix: Ein tragbarer FM-Transmitter setzt beim Autoradio keinerlei DAB-Tauglichkeit voraus, sondern fungiert seinerseits als UKW-Sender, damit die DAB-Programme im engeren Umkreis des Hörers über eine freie UKW-Frequenz empfangen werden können.
 
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Das glaube ich eher nicht. Der geneigte Hörter wird sich dann endgültig gegen Radio entscheiden, eben weil es bisher auch keine brauchbaren Alternativen aus der Ecke des klassischen Radios gibt.

Dann isser eben weg, der "geneigte Hörer". Herrje, wem Radio nicht wichtig ist, der braucht nicht noch als technischer Bremsklotz fungieren. Dasselbe machen die Kollegen aus der Zeitungsbranche gerade durch. Die kriegen auch keinen sauberen Schnitt hin ins digitale Zeitalter und klammern sich an jeden Leser, der ihnen ihr Altpapier noch abkauft. Das ist aber keine zukunftsfähige Strategie!
 
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und klammern sich an jeden Leser, der ihnen ihr Altpapier noch abkauft
Ich wage mal die Prognose, dass es das "Altpapier" und den lesenden Kunden dafür auch dann noch geben wird, wenn das x-te digitale Experiment, das als "zukunftsfähige Strategie" begonnen hat, im Mülleimer der Mediengeschichte gelandet ist.
Der Untergang der Print-Zeitung ist ungefähr so realistisch wie das papierlose Büro oder das Ende des gedruckten Buches.
 
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