Die besten Kabel

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AW: Die besten Kabel

Ach so? Ich lass' das einfach mal mit einem Lächeln unkommentiert.

Wo Cavemaen recht hat... Da wir hier nicht ausschließlich von einer HF-reinen Umgebung sprechen...
Schon mal mit nem schlecht geschirmten oder defekten Kabel (=Schirm mechanisch kaputt) auf ner Pressekonferenz gewesen?
Bei mir werden derartige "Klangleiter" folgendermaßen behandelt:
Schnipp, schnapp, Stecker ab, die Fehlkonstruktion in den Müll und ein ordentliches Atheistenkabel dazwischengelötet.
Resultat: störunanfällige Aufnahmen - der Abeitgeber dankt's.
 
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Da wir hier nicht ausschließlich von einer HF-reinen Umgebung sprechen...
Hatten wir das bis jetzt irgendwo explizit so vermerkt? Nein.

Auch, wenn man es nicht immer voraussetzen kann: Man sollte nicht ausschließen, dass jemand zwischen einer Anwendung solcher Lösungen im Studio und on the road sowie zwischen der Anwendung an einem dynamischen und einem Kondensator-Mikrofon unterscheiden kann. Wer Strippen ohne Schirm betreibt, sollte sich darüber hinaus im Klaren sein, dass es sehr ungünstig ist, diese der Ordnung wegen sauberst in Kabelbäume einzubinden oder gedankenlos an Geräten bzw. Leuchtmitteln vorbei zu legen, von denen elektromagnetische Unverträglichkeit zu erwarten ist.

Wer so dusslig ist und ein eindeutig sowie offensichtlich wenig roadtaugliches Kabel in den mobilen Einsatz schleppt, ist nicht nur stark kurzsichtig sondern hat wohl auch die Geldsch*** einen Goldesel irgendwo herumstehen. Neben Beschädigungen kann und muss man unterwegs mit Verlust oder gar Diebstahl rechnen und das tut beim Atheistenkabel weniger weh. Außerdem ist Roadeinsatz kein Catwalk.

Aber es ging hier eben nicht um die Roadtauglichkeit einer Edelstrippe, sondern schlicht und einfach um die Frage, ob sie grundsätzlich das Zeug hat, eine Verbesserung des Klanges der Audiokette herbeizuführen. Und wies es aussieht, hat sie das, auch wenn irgendwoher noch 150 neue Argumente zur Verteufelung herbeigezogen werden.
 
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Hallo!

liest sich fast, als hättest du Scham entwickelt, der Neugier verfallen zu sein.

Nein, darum ging es bei diesem "Autsch-Modus" nicht. Ich hielt es nur für angebracht darüber zu berichten, wenn sich bei mir etwas "getan" hat. Hat es. Im Moment höre ich wieder keinen Unterschied zwischen den beiden Dateien. Das ist eindeutig die "Tagesform"...


Ich versuche durchaus, allen möglichen Dingen in meiner Umwelt mit physikalischem Verständnis beizukommen, um dies oder jenes Einordnen zu können. Manches entzieht sich aber vehement rein rationellen Betrachtungen, Stichwort Quantenmechanik.

Kein Problem. Geht mir genauso.

Die spielt neben anderen fundamentalen Gesetzen aber auch hier eine Rolle und die Argumente der Leiterhersteller hinsichtlich Reinheit und Kristallstrukturen zielen nicht zufällig in diese Richtung.

Nun, spätestens wenn die "Laufrichtung" (wg. Kristallstruktur) als Argument ins Feld geführt wird, ist bei mir der "Verständnis-Ofen" aus.

Hallo! Drähte werden in mehreren Stufen gezogen oder gewalzt. Dadurch wird die Gitterstruktur deformiert oder gar zerstört. Da das nicht gewünscht ist (der Draht reißt im Produktionsprozess irgendwann), wird der Draht zwischen den einzelnen Arbeitsschritten "entspannt". Man nannte das früher (zu meiner Lehrlingszeit) bei Metallen "(Spannungs)Warmglühen", heute wohl Rekristallisationsglühen. Dabei kommt es zur "Rekristallisation". Kurzum - die Kristalle sind danach wieder "wie neu" (zufällig angeordnet), alle mechanischen Spannungen wurden abgebaut. Ein Draht (beispielsweise) aus Kupfer ist danach wieder "butterweich" und kann problemlos weiter "verjüngt" werden...

Außerdem übertragen wir WECHSELspannungen! Würde das Argument stimmen, wäre die eine Halbwelle eines über das Kabel übertragenen idealen 1kHz-Sinus minimal "leiser", da das Kabel ja den Lauf der (freien) Elektronen in einer Richtung "mehr" behindert als in der anderen Richtung. Nennen wir das Phänomen der Einfachheit halber "richtungsabhängiger Widerstand". Zur Sicherheit koppeln wir das ideale Sinussignal über einen Kondensator in das Kabel ein - der ist bekanntlich für Gleichspannungen undurchlässig.

Durch diesen "Kabeleffekt" entstünde am Kabelende ein messbarer "Klirr", da für unser Beispiel zwangsläufig (rein mathematisch) Oberwellen nötig sind. In unserem Fall entstehen geradzahlige Vielfache der Grundwelle (k2) UND eine Frequenz von 0 Hz, also ein Gleichspannunganteil, der immer höher wird, je mehr sich das Verhalten des Kabels dem einer Diode nähert. Am Ende haben wir "Einweggleichrichtung". Das sieht man in einer FFT ganz deutlich. Wie sich das anhört, kann man in der unten angehängten Wavedatei hören. Dort geht es in 10%-Schritten vom reinen Sinus bis zur Einweggleichrichtung. Der (schnell zusammenkopierte) C-Sourcecode - zum Spielen - ist ebenfalls dabei.


Man könnte das Ganze auch anders (und kürzer) formulieren: Gäbe es diesen Dioden-Effekt bei Kabeln, hätten wir eine neue Gleichspannungsquelle (Batterie) erfunden: Einfach Antenne aufstellen (zur Sonne ausrichten, um Energie aufzufangen) - Kabel dran - hinten kommt neben der induzierten Wechselspannung auch gleich eine Gleichspannung raus. Selbstverständlich kann man aus der über eine Antenne gewonnenen Wechselspannung eine gewisse Leistung entnehmen - durch Gleichrichtung notfalls auch als Gleichspannung. Alles kein Problem - jedes Radio entzieht dem elektromagnetischen Feld etwas Energie, weil die im Stromkeis der Antenne (Material) vorhandenen Elektronen vom Feld bewegt werden. (In der Nähe von Großsendern betreiben Anwohner im Garten Lichterketten mit dem Strom "vom Sender".) An den Elektronen wird Arbeit verrichtet (Verschiebung -> Spannung, Strom), es kommen aber keine neuen Elektronen dazu! Das ist der Punkt!


Wo sollten denn die für die stetig anfallende Gleichspannung nötigen Elektronen auch herkommen oder wieder hinfließen? Laden wir uns etwa langsam auf und irgendwann sorgt ein gewaltiger Blitz für den Ladungsausgleich mit der Sonne?


Gut, dass du "gerufen" in Anführungszeichen gesetzt hast. Interessant ist die Ansicht, dass "etwas zu hören sein müsse", wenn ich mit dem Thema in der Art noch einmal ankomme.

Wir beide haben hier schon einige "Tänzchen" durch. Mittlerweile gehe ich davon aus, daß du ein "vernünftiger" Mensch bist, der auf dem Boden der physikalischen Gesetzmäßigkeiten steht.


Wie gesagt: Ob es wirklich das reine Silber sein muss, weiß ich auch nicht. Aber das hat nichts mit Vinyl zu tun und schon gar nicht damit, ob es rauscht, knackst und (bisweilen) heftig zerrt und kratzt. Wie man an meinem Beispiel sieht, ist es schnell ausgerechnet die Präzision der Wiedergabe im Tief- und Tiefsttonbereich, die eine durchaus hörbare Veränderung erfährt.

Niemand bestreitet, daß man ein 10m langes XLR-Kabel auch aus drei verdrillten "Klingeldrähten" basteln kann. Wie das "klingen" würde, weiß ich nicht. Es ist also völlig klar, daß es durchaus hörbare Unterschiede zwischen den verschiedenen Kabeln gibt.

Kritisch wird es, wenn der Preis pro Meter nicht mehr in Relation zum Nutzen steht. Die ultimative "Silberstrippe" als Tonarmverkabelung wäre m. E. so ein Beispiel. Keine Schallplattte und kein Abtastsystem klingt so gut, daß dieses Kabel einen wirklich hörbaren "Gewinn" an Klangqualität bringen kann.

Anderes Beispiel: Ein 50cm langes SPDIF-Lichtleiterkabel kostete früher™ bei Conrad 30DM. Dieses Teil war richtig dick ummantelt, und auf die Frage "was das eigentlich soll", kam die "damit keine Störungen auftreten"-Antwort. Aha. Nun, 10 Meter von der Rolle von diesem 1,2mm dicken Lichtleiter aus Plastik (1,20 DM/m) taten es am Ende auch... Klang? Bitte - wir sind hier nicht in der Leserecke einer "HiFi-Fachzeitschrift"!


vg Zwerg#8
 
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Man nannte das früher (zu meiner Lehrlingszeit) bei Metallen "(Spannungs)Warmglühen", heute wohl Rekristallisationsglühen. Dabei kommt es zur "Rekristallisation".
Ach! Auch Metallmensch? ;)
Wir haben ja mehr Gemeinsamkeiten, als ich erwarten konnte.

Nun, dann gehörst du immerhin zu denjenigen, die bei einem Stück Metall in der Hand nicht einfach nur an ein reines Metall als chemisches Element denken, sondern die eine sehr konkrete Vorstellung davon haben, was außerdem noch da drin ist.
Aus dem Physikunterricht kennen wohl die meisten die sogenannte Metallbindung, die die Bewegung der freien Ladungsträger überhaupt erst ermöglicht. Das Realschulwissen suggeriert jedoch, dass die Metallionen streng kubisch angeordnet in dem Material sitzen und ansonsten nur aufgrund ihrer Temperatur etwas im den Mittelpunkt ihrer Position schwanken. Da das Atom mal abgesehen vom schweren Kern zwar räumlich riesengroß, im wesentlichen aber vollkommen leer ist, wäre bei einer solchen Betrachtungsweise, mit der der Realschüler entlassen wird, nahezu jedes Metall ein fast idealer Leiter. Das bißchen thermischer Widerstand sollte dann nämlich vernachlässigbar sein.
Der mikroskopische Blick in ein Leiterband hinein sorgt jedoch schnell für traurige Ernüchterung. Es gibt unzählige Störgrößen, zu denen neben unvermeidlichen Verunreinigungen (bei Aluminium gern weit im zweistelligen Prozentbereich) auch die Eigenart der Mineralien gehört, Atome in Kristallen mit typischen Strukturen "zusammenzufassen". An diesen Übergängen entstehen durchaus Widerstände und Kapazitäten. Hier entsteht auch Rauschen, das zusätzlich zum ohnehin vorhandenen thermischen Rauschen und der unvermeidlichen Lamb-Shift allein durch den gehinderten Elektronenfluß entsteht, also Rauschen, dass ohne Signal gar nicht da wäre und zwangsläufig mit der Stromstärke zunimmt.
Es liegt also auf der Hand, sich über diese Problematik Gedanken zu machen und ein Stück Kupfer nicht einfach nur Kupfer sein zu lassen. So einfach ist es eben nicht.
Selbst "Diodeneffekte" kann man nicht ausschließen, wobei es sich bei allem Verständnis auch meiner Vorstellung entzieht, wie extrem präzise und einheitlich man mit irgendeinem Herstllungsprozess die Kristallstruktur haargenau so hinbekommen könnte, dass irgendwelche Hindernisse von den Ladungsträgern widerstandfrei in einer Richtung quasi stromlinienförmig umflossen werden können, während in der Gegenrichtung ein erhöhter "CW-Wert" auftritt.

Nun, spätestens wenn die "Laufrichtung" (wg. Kristallstruktur) als Argument ins Feld geführt wird, ist bei mir der "Verständnis-Ofen" aus.
Genau. Das kann ja auch gar nicht gewollt sein. Man überlege sich nur mal den Aufbau einer symmetrischen Leitung. Da müsste ja sogar die kalte Ader anders herum eingelegt sein, was positiven Signalen dramatische Vorteile gegenüber negativen einräumte. Das ist also Käse und Hörtests haben wohl auch oft genug gezeigt, dass die Laufrichtung nichts bewirkt.
Einzig zur Orientierung im Kabelgewirr finde ich es hilfreich, einen Pfeil auf der Strippe zu haben beziehungsweise mich an der Richtung des Aufdrucks zu orientieren, sofern ich selbst die Kabel so gezogen habe, dass diese "Anzeige" mit der Signalrichtung korreliert.

Einfach Antenne aufstellen (zur Sonne ausrichten, um Energie aufzufangen) - Kabel dran - hinten kommt neben der induzierten Wechselspannung auch gleich eine Gleichspannung raus.
Oh, das gibts sogar und das Klagelied kann dir jeder Kurzwellenamateur singen. ;)
Allerdings hat das natürlich mit eletrostatischer Aufladung zu tun, die wiederum atmosphärischen Ursprungs ist. Die handvoll geladener Sekundärteilchen aus kosmischer Strahlung, die hier unten noch ankommen, machens echt nicht.

An den Elektronen wird Arbeit verrichtet (Verschiebung -> Spannung, Strom), es kommen aber keine neuen Elektronen dazu! Das ist der Punkt!
Das würde uns dann auch ins Reich der Supraleiter bringen, wo tätsächlich neue Elektronen sozusagen aus dem Nichts entstehen. Das ist aber ein Quanteneffekt, von dem wir in bei uns üblichen Temperaturbereichen nicht profitieren können. Dekohärenz sei Dank.

Wo sollten denn die für die stetig anfallende Gleichspannung nötigen Elektronen auch herkommen oder wieder hinfließen?
Selbst im Supraleiter entstehen sie nur durch Fluss von Ladungsträgern. Allerdings haben sie als Unschärfeeffekte nur eine kurze Lebensdauer und eher den Charakter virtueller Teilchen. Unter dem Gesichtspunkt dürfte ein Supraleiter wohl als NF-Kabel auch nicht die geniale Lösung sein. Der müsste eigentlich rauschen wie die Ostsee.

Mittlerweile gehe ich davon aus, daß du ein "vernünftiger" Mensch bist, ....
So losgelöst ringt mir der Satz abschließend ein Schmunzeln ab. Ich kann dir versichern, dass die Ansichten und Meinungen da weit auseinander gehen. :)


Ach ja:
Durch diesen "Kabeleffekt" entstünde am Kabelende ein messbarer "Klirr", ....
Nun, immerhin sorgte mutmaßlich das Straight-A-Wire für Klirrfaktor in der Ausgangsanordnung meines Tests, wobei es mir eben auch nicht zum ersten mal negativ auffiel. Ich bin weiß Gott nicht dreist genug zu glauben, dass dies einzig mit der Reinheit des Leitermaterials zu tun haben kann. Vielmehr tippe ich auf andere elektrische Eigenschaften, die sich u.a. ungünstig auf die Symmetrie auswirken. Das ist insofern erstaunlich, als dass diese Marke bei Musikern, vor allem Gitarristen neben Adam Hall durchaus einen Namen hat und man bedenken muss, dass bei ihnen im Studio- oder erst recht Stagebereich noch viel größere Kabellängen nötig sind. Für mich ist die Strippe nunmehr endgültig Elektronikschrott und bei Gelegenheit werde ich selbst die Kabel, die ich als Monitorleitung noch in Gebrauch habe, gegen etwas vernünftiges austauschen.
 
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Anderes Beispiel: Ein 50cm langes SPDIF-Lichtleiterkabel kostete früher™ bei Conrad 30DM. Dieses Teil war richtig dick ummantelt, und auf die Frage "was das eigentlich soll", kam die "damit keine Störungen auftreten"-Antwort. Aha. Nun, 10 Meter von der Rolle von diesem 1,2mm dicken Lichtleiter aus Plastik (1,20 DM/m) taten es am Ende auch... Klang? Bitte - wir sind hier nicht in der Leserecke einer "HiFi-Fachzeitschrift"!
Nur als kleine Erläuterung zu den dicken Mänteln um SPDIF-Lichtleitern - die Automatisierungstechnik hat SPDIF auch als Medium entdeckt gehabt. Und im industriellen Umfeld war der Mantel schon ganz sinnvoll - abgesehen davon sollte der verhindern, dass man den minimalen Biegeradius der Faser unterschreitet. Soviel "was dass eigentlich soll". Übrigens haben die Grobschlosser im Schaltschrankbau nur Kabelverschraubungen für "übliche" Kabelstärken verbaut. Und überhaupt mögen Grobschlosser etwas in der Hand haben, und da sind die Kunststoff-LWLs für SPDIF einfach zu filigran.
 
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