Die BLR - Der Wurm im Steuersignal

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Mark4U

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Dientag, der Newsblock früh um 04.30 Uhr ist gerade vorbei und beim Rahmenprogramm "Extrafrüh" wird das Jingle abgefahren... "Extrafrüh... bei Radio Plassenburg". Das lief allerdings gar nicht, bei mir war Radio IN auf der 104,8 (PAF) eingestellt. Dass die BLR für ihre Lokalabnehmer mit besserer Technik fährt als noch vor einigen Jahren, ist vielleicht schon aufgefallen. Die harten Cuts, die zur Auslösung der lokalen Jingles notwendig waren sind Schnee von gestern, mittlerweile kann man auch Drops auf das laufende Programm drauflegen, ohne dass es zur "unschönen" Unterbrechung kommt...

Nun gibts anhand des kürzlich falsch ausgelösten Jingles folgende Folgerungen.

Die BLR nutzt ihre Steuersignale nicht mehr wie bisher, um in den per Satellit überall in Bayern angesteuerten Nehmersendern die Jingles auszulösen, sondern fährt - die Technik kanns wohl mittlerweile - gleich für alle Abnehmer die Jingles im BLR-Studio ab, genauso wie das beispielsweise SWR3 für die Lokalidentität mit den RP und BW-Versionen macht... Die o.g. Verbesserung der Steuerung würde sich also dadurch erklären, dass man nichts "fremdes" aus dem jeweiligen Lokalfunkhaus "reinschaltet", sondern eben direkt im BLR-Studio gleichzeitig mehrere "Komplettausspielungen mit den jeweiligen Lokaljingles" an die Lokalsender rausschickt.

Mutmaßung mit Variante zwei: Alles ist beim alten und im Gegensatz zur 90er-Jahre-Phase mit "Ihr Lieblingsradio...." verzichtet man auf den neutralen Notjingle, falls im Lokalsender mal nicht mehr das Steuersignal ausgelöst wird und man dann eben ausnahmsweise das neutrale durchsendet: Radio Plassenburg ist ja bestimmt immer noch der Sender mit der größtmöglichen BLR-Abnahmezeit, es gab da ja mal ne Zeit, wo man wirklich nur die vorgeschriebenen Sendestunden aus Kulmbach sendete und sonst die BLR übernahm. Somit wäre ja denkbar, dass die ehemals "neutrale" Version nun durch die "Radio Plassenburg"-Version als einziges Angebot aus dem Münchner BLR-Studio ersetzt wurde. Pech dann aber, wenn bei dem ein oder anderen Lokalsender das Steuersignal den lokalen Jingle nicht auslöst und dann ersatzweise das "Plassenburg"-Jingle gesendet wird.

Techniker der BLR anwesend, um Licht ins Dunkel zu bringen?
 
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Hallo Mark,
einen ganz ähnlichen "Fehler" habe ich vor einigen Jahren bei Bayernwelle Südost gehört. Dort wurde im Abendprogramm "Spätschicht" plötzlich der Jingle mit Radio Charivari gesendet. Somit spricht sehr viel für deine Variante 1!
 
Hallo, diese so genannten Lokalradios kranken daran, dass meist überall die identische Musik läuft. Abends, nachts und am Wochenende: Regionale Inhalte meistens Fehlanzeige! Von daher dürfte es kaum auffallen, welchen Sender man nun gerade hört. Das geschilderte Problem kann aber vielleicht auch ganz andere Ursachen haben: Arbeiten manche Stationen zusammen und haben sich nur "verschaltet"? Stimmt das RDS oder wird zwischen verschiedenen Lokalradios umgeschaltet? Hat der Sender auch seinen Jingle richtig belegt? Was, wenn der leer bleibt? Insgesamt hat man als Zuhörer den Eindruck, diese Lokalstationen sind nur eine Antenne Bayern für Arme.
 
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@Matze: Naja, für den Otto-Normal-Hörer, der nichts von der Existenz der BLR bzw. einem "Noname-Rahmenprogramm" weiß, siehts im ersten Moment so aus, als ob beispielsweise direkt benachbarte Sender zusammenarbeiten: War bei mir in den 90ern auch so: Ich wusste nichts vom Rahmenprogramm aus München, bekam damals aber in Nordbayern auch schon die ein oder andere Überreichweite aus dem nächsten oder übernächsten Sendegebiet rein. Da man abends "mal auf dem einen" und dann "mal auf dem anderen" Sender "seinen" namentlich schon bekannten Moderator hörte, glaubte ich - und so gehts heute noch vielen, die eben eher an Partnerschaften als an zentrale Belieferung glauben - der Moderator verdiene sich eben beim Nachbarsender noch etwas dazu.

Ist aber nicht so: Die Lösung. Die BLR macht ähnlich wie Radio NRW namenloses Programm, tut aber durch die eingebetteten Jingles und die lokal eingebettete Werbung so, als ob rund um die Uhr der Lokalsender läuft. Und das funktioniert, denn wenn eine Moderation "und den Titel von Michael Jackson haben Sie bestimmt schon lang nicht mehr bei UNS gehört" und anschließend gleich der Jingle "Spätschicht.... bei Radio Oberland" (der dann auch noch von der aktuellen Oberland-Station-Voice gesprochen wird) läuft, glaubt eben sogar die Masse der Stammhörer, das Oberland-Programm würde Rund um die Uhr aus Garmisch-Partenkirchen kommen.

Schon am Beispiel von Radio Oberland wird es sogar noch komplizierter: Viele der dortigen Moderatoren, die in Garmisch live on air gehen und quasi "eigene" Oberlandmoderatoren sind, arbeiten parallel bei der BLR und moderieren sogar häufig einige Stunden nach ihrer "echten" Oberlandsendung noch eine zusätzliche quasi unechte "Noname"-Sendung, u.a. ebenfalls als Zulieferung für Radio Oberland... Für den Otto-Normal-Oberland-Hörer hatte der Moderator einfach ein paar Stunden Pause bzw. Redaktionsarbeit.

Der "Schaltfehler" liegt also nicht an einer falschen Zusammenarbeit zwischen benachbarten Sendern, sondern an einer fehlerhaften Verknüpfung der Jingles im PC der BLR oder eben an einer falschen Ausspielung, quasi der falschen zur-Verfügung-Stellung für den Abgriff eines falschen Lokalsenders.....
 
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Es kommt aber zur vollen Stunde nach den Nachrichten zwei Jingles. Das erste muss jede Station selber machen nur das zweite kommt zentral. So habe ich es mal bei einer Studioführung erklärt bekommen. Wenn also was falsch eingestellt ist bei den einzelnen Stationen fehlt das erste Jingle (vor der Stundenmoderation) oder ist eben ein anderes (nämlich das was der BLR Mensch gerade hört)! Nur das am Ende der Stundenmoderation also direkt vor dem ersten Lied kommt muss von München geschickt werden. Oder ist das nicht mehr so?
 
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Während der Lokalsendungen wars zumindest in den 90ern - bei meinem letzten Besuch eines Lokalsender so, dass meinetwegen die aktuelle Stunde mit nem Musiktitel aus dem eigenen Studio aufgehört hat und der Moderator dann 10 Sekunden vor der vollen Stunde den eigenen Nachrichtenjingle, meinetwegen "Radio Oberland Nachrichten", abgefahren hat, während er gleichzeitig DJ-mäßig (mit einer Ohrmuschel am Ohr) den neutralen BLR-Nachrichtenjingle im Hintergrund mitgehört hat und dann von Hand den Regler hochgezogen hat, um den BLR-Nachrichtensprecher ins eigene Programm "zu schalten". Mit dem Satz "Es ist 10 Uhr und DREI Minuten" (sind übrigens immer drei, auch wenn die Nachrichten mal zwei oder vier Minuten lang sind *G*) weiß dann der fast vor Langeweile eingeschlafene Moderator im Lokalsenderstudio, dass er den BLR-Regler wieder runterschiebt und sein eigenes Wetter oder den Verkehr abfährt und wieder selbst reden muss. Auch der Rest der Sendestunde liegt dann wieder voll in den Händen des lokalen Moderators.

Anders, wenn die Sendestunde - wie meistens nachts oder an den Wochenenden - komplett von der BLR kommt. Alte und mir noch bekannte Version: Auch der Nachrichtenjingle des Lokalsenders wird von der BLR automatisiert abgefahren, denn im Lokalsenderstudio ist zu dieser Zeit üblicherweise keiner im Studio. Dies geschieht eben durch ein Signal, welches das hinterlegte Nachrichtenjingle im Lokalsender abfährt. Daher ist eben auch die einheitliche Jinglelänge von 10 Sekunden üblich. Als Rückfallebene sendet die BLR zur gleichen Zeit ihr "Noname"-Jingle in welchem die Stationvoice maximal "Nachrichten" unter Verzicht auf den Sendernamen sagt. Vorteil: Wird eben durch eine technische Störung in der satellitenstrecke die Auslösung durch das Steuersignal nicht erzeugt oder liegt der Fehler beispielsweise mangels im Lokalsender hinterlegten eigenen Nachrichtenjingle, etc. entsteht durch das ersatzweise gesendete BLR-Jingle keine häßliche Lücke und der Hörer kriegt trotzdem eine Fanfare mit dem Wort "Nachrichten"... Das gleiche geht auch mit Werbung. Musst mal aufpassen. Im Nachtprogramm folgt nach der lokalen Werbung mit Autohaus XY und Wirthaus Huber meistens ein Instrumentalsong oder auch mal ein normales Lied, das dann in der Mitte einfach ausgeblendet wird und dann gehts mit dem nächsten Song weiter. Erklärung: Die Werbefläche wird von der BLR einheitlich zur Verfügung gestellt. In die zeitlich genormte Lücke kann dann der Lokalsender je nach Werbebuchung mehrere Werbeclips legen. Die restliche Zeit bis zum Ende dieser "Werbefläche" füllt dann auch der Lokalsender mit Musik nach Lust und Laune. Ist die gesamte Werbefläche vorbei, blendet die BLR aus und es geht mit dem nächsten Song aus dem Rahmenprogramm weiter.

Wie schon gesagt, die Erklärungen beziehen sich alle auf die Zeit, als tatsächlich Ereignisse ferngesteuert im jeweiligen Lokalsender ausgelöst wurden. Möglicherweise ist das ja jetzt zumindest teilweise - so meine Eingangsfrage im Thread - durch mehr zentrale Produktion im BLR-Studio und immer mehr Verzicht auf die Fernauslösung heutzutage etwas anders...

Ansonsten gabs sogar noch ne Zeit, als die BLR auch in den Stunden, in denen keiner der bayer. Lokalsender das Rahmenprogramm übernahm, Live-Rahmenprogramm produzierte... quasi für alle Fälle als Rückfallebene. Hätte ja sein können, dass ein Sender kurzfristig ins Rahmenprogramm ausweichen muss. Im Regelfall wurde also dann im BLR-Studio Programm gemacht und moderiert, das dann keiner hören konnte. Mittlerweile bietet man den Rahmen nur noch zu bestimmten Stunden an, was u.a. Sendern wie Radio Plassenburg doch die eine oder andere eigene Stunde mehr abverlangte. Dürfte aber in Zeiten der Automatisierung und von vielen unmoderierten Sendestrecken eher ein geringeres Problem sein...
 
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Hab auch schon gehört, dass manche Sender zum Werbeblock um :20 bzw. :50 aus dem BLR-Mantel rausgehen und bis um halb oder voll "eigene" Musik senden - zu erkennen dann (vor allem um halb) an einem "holprigen" Übergang zu den Schlagzeilen aus München.
 
sondern fährt - die Technik kanns wohl mittlerweile - gleich für alle Abnehmer die Jingles im BLR-Studio ab, genauso wie das beispielsweise SWR3 für die Lokalidentität mit den RP und BW-Versionen macht... Die o.g. Verbesserung der Steuerung würde sich also dadurch erklären, dass man nichts "fremdes" aus dem jeweiligen Lokalfunkhaus "reinschaltet", sondern eben direkt im BLR-Studio gleichzeitig mehrere "Komplettausspielungen mit den jeweiligen Lokaljingles" an die Lokalsender rausschickt.

Könnte mir vorstellen, dass es bei Radio 21 / Rockland Radio genauso läuft, wobei die nicht nur ein Programm als zwei verschiedene Sender verbreiten, sondern auch auf jeder Frequenz noch eigene Orts- und Mhz-Angaben machen. Denke mal, dass dann analog dem von dir geschilderten BLR-Prinzip alle Radio 21 Lokalversionen von Garbsen bzw. alle Rockland Lokalversionen von Mainz zentral als Komplettproduktion rausgehen und nur noch von dort auf die entsprechenden Frequenzen bzw. Streams verteilt werden. Ein "landesweites" Radio 21 oder Rockland als Rückfallebene braucht es dann garnicht und gibt es meines Wissens auch nicht. Der Otto-Normal-Hörer hat dann den Eindruck, er höre einen "echten" Lokalsender oder Rockland-Hörer wundern sich in ihrem Nordsee-Urlaub, warum Olli Peral oder Anette Radüg plötzlich den Sender gewechselt haben. Wie gesagt: Die Technik kanns mittlererweile!
 
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Mit dem Satz "Es ist 10 Uhr und DREI Minuten" (sind übrigens immer drei, auch wenn die Nachrichten mal zwei oder vier Minuten lang sind *G*) weiß dann der fast vor Langeweile eingeschlafene Moderator im Lokalsenderstudio, dass er den BLR-Regler wieder runterschiebt und sein eigenes Wetter oder den Verkehr abfährt und wieder selbst reden muss. Auch der Rest der Sendestunde liegt dann wieder voll in den Händen des lokalen Moderators.


Nein, das mit der Uhrzeitansage nach den Nachrichten ist nicht mehr so!
Inzwischen heißt es zum Beispiel "es ist gleich 10 Uhr und 3 Minuten", weil es bis dahin noch ein paar Sekunden hat!
 
Ich finde das Mantelprogramm von der BLR so wie es ist sehr gut und höre das schon seit vielen Jahren sehr gern. Zwar bedauere ich auch, dass das Nachtprogramm inzwischen aufgezeichnet wird, aber somit haben es die Moderatoren leichter und können längere Sendestrecken fahren. Manchmal ist ein Moderator 12 Std auf Sendung, wobei die letzten 5 Std. in der Nacht eine Aufzeichnung sind, aber anders wäre so etwas gar nicht möglich.
Manche Sender wie Radio ISW machen auch am Wochenende ihr eigenes Programm, oder übernehmen nur mal eine Stunde zwischendurch das Mantelprogramm, damit nicht nur Musik Nonstop läuft.
Ich finde sowieso die Lösung mit dem Mantelprogramm für die kleinen Lokalsender in Bayern sehr gut, damit eben nicht abends, nachts sowie am Wochenende nur Musik nonstop läuft und die Unterhaltung ist auch sehr gut.
Des Weiteren gibt es auch regelmäßige Spezialsendungen, zum Beispiel am Samstag Abend "Saturday Night Fever" von 20 bis 24 Uhr mit den größten Partyhits aller Zeiten und an Feiertagen gibt es regelmäßige Musik-Spezial Sendungen.
Zudem ist die Musik sehr abwechslungsreich, es laufen inzwischen viele neue Songs sowie ältere Hits, die woanders nicht mehr zu hören sind und die Nachrichten, Wetter- & Verkehrsmeldungen gibt es alle 30 min. Nachts allerdings um halb nur die Nachrichten, weil dann nur noch der Nachrichten-Moderator im Studio ist.
Und Pannen, wie zum Beispiel ein falsches Sender-Jingle, können überall passieren!
 
Spielen die Lokalsender eigentlich alle die selben Titel, auch wenn sie das Mantelprogramm nicht abnehmen, oder ist das so wie bei Radio NRW, und auf jedem Lokalsender läuft der selbe Kram?
 
Spielen die Lokalsender eigentlich alle die selben Titel, auch wenn sie das Mantelprogramm nicht abnehmen, oder ist das so wie bei Radio NRW, und auf jedem Lokalsender läuft der selbe Kram?

Also es ist bei uns so. Es gibt in Bayern Sender die das Mantelprogramm der BLR übernehmen und Sender die das nicht machen, diese Sender die die BLR nicht übernehmen sitzen in den größeren Städten wie München oder Nürnberg. Jetzt zu deiner eigentlichen Frage, die Sender die das Mantelprogramm übernehmen senden zwar eine ähnliche Musikrichtung wie der BLR, würde ja sonnst zu einen großen Bruch kommen, aber man ist jetzt nicht dazu verpflichtet irgendeine Reihenfolge einzuhalten. Da haben die Sender freie Hand.

Jetzt gibt es aber auch Sender in Bayern wir Radio AWN, Unser Radio und Radio Trausnitz. Bei denen ist es so das Titeln in gleicher Reihenfolge kommen, hat aber nichts mit der BLR zu tun. Wieso das so ist kann aber sicher hier wer anders besser erklären.

Hier aber mal drei Sender die das Mantelprogramm der BLR übernehmen. Da hörst du ja dann im Tagesprogramm die Unterschiede.

http://www.ramasuri.de/

http://www.radiocharivari.de/

Und ein Sender aus München der Abends auch die BLR übernimmt.

https://www.radioarabella.de/
 
@radiobino: Bzgl. der oft gleichlaufenden Tagesstrecken - entweder moderiert oder unmoderiert - die zu 99% die Musikauswahl des Rahmenprogramms übernehmen, kann ich mir vorstellen, dass das Abrechnungsvorteile hat. Zumindest die Musikplanung entfällt dann für den jeweiligen Lokalsender. Ich könnte mir vorstellen, dass die Listen vorab an die Lokalsender rausgehen und man dann für geringeres Entgelt die nächsten Stunden quasi sofort sendebereit hat, inklusive der Abrechnungslisten für GEMA etc. Andernfalls müsste irgendein Mitarbeiter im Lokalsender den Job machen und das kostet ja bekanntlich. Auch im Computerzeitalter werden ja bekanntlich die Programme meist noch sorgfältig geplant und nicht der Maschine - die das sicherlich nach Genre, Oldieanteil, Classic-Hit-der Stunde - auch könnte - überlassen...
 
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