Die F.A.Z. über die Zukunft des Radios

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In München war zuerst Schluß, Berlin und Frankfurt/M. hatten noch ein paar Wochen Galgenfrist. Beachtlich finde ich noch immer, dass ganz zum Schluß Reinhard Meys "Narrenschiff" erklang (im Mitschnitt gekürzt). Das spricht eigentlich für sich...
 

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  • Sendeschluss FAZ Buisnessradio München.mp3
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Warum wird hier so heftig über die über die technische Verbreitungsform des "Radio-Programms" gestritten ?

Weil die bisherige technische Verbreitung, die überwiegend (zu weit über 90 %) genutzt wird, also UKW, das Angebot, aus technischen Gründen, auf 5 Programme + X begrenzt. X ist nicht flächendeckend, hängt stark vom EmpfangsOrt ab und kann auch Null sein. Aber Du hast recht, es ist eine klassische Henne Ei Geschichte.
 
Der Kollege Volker Schaffranke ist regelmäßig als Politikredakteur im WDR zu hören und Katrin Erdmann macht interessante Reportagen beim NDR. Andras Kessler ist als Autopapst seit Jahren bei radioeins und auch hin und wieder als Experte bei N24 zugange. Und Jens Grocholl ist Nachrichtenredakteur bei BB Radio.

Die meisten Anderen sind aber tatsächlich nicht mehr beim Radio zu hören.

An Jens Grocholl erinnere ich mich nicht mehr.

Einige sind ja nun sicher im Rentenalter ;)


Friedbert Baer war (ist?) ja lange im rbb Inforadio zu hören gewesen.
Erinnere mich auch noch, dass das FAZ Businessradio am Wochenende Nachrichten für 104.6 RTL, Energy, Berliner Rubdfunk und 94,3 rs2 zulieferte. Das war manchmal witzig, da sie natürlich dort anders sprachen als auf ihrem Haussender. Eine hatte sich da immer mit anderem Namen vorgestellt (vielleicht, um nicht ihrem Ruf zu schaden?)
 
FAZ-Radiodebatte:

Richtig ist: Das Smartphone entwickelt sich zu einem Dreh- und Angelpunkt der digitalen Hörfunkverbreitung. Aber mobil hat es seine Tücken. Streaming im Mobilnetz geht auf Kosten der Flatrates der Hörer und kostet die Anbieter noch immer pro angeschlossenem Nutzer. Mehr noch: Wegen der permanent notwendigen Rückkoppelung des Handys zum Sendemast leert dieser Empfangsweg den Handy-Akku ungleich schneller. Wenn sich das herumspricht, werden die Nutzer den digitalen Hörfunkchip als Segen empfinden.


Na, wer sagt's denn. Die VPRT-nahen Kreise (Brautmeier, Beraterapparat etc.) gehen auf solche Argumente gar nicht erst ein, weil ihr Internetförderungs-Gerede in Wahrheit hohl und leer ist und nur auf den Schutz der bestehenden Anbieter vor möglichen Konkurrenten abzielt. Und genau deswegen nimmt sie kein Mensch mehr ernst. Wer so viel von den Chancen des Internets faselt und nichts in dieser Richtung unternimmt macht sich doch nur lächerlich.
 
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An sich hat FAZ recht. Den meisten Hörern ist völlig egal ob FM,DAB oder Streaming aus dem Lautsprecher tönt.
Für DAB ist jedoch eine vollkommen neue Infrastruktur nötig und das zumindest Europaweit. Dazu hat man kaum Hörer. Nach 20 Jahren gerade mal etwa 5% in Deutschland und 30% in UK. Das ist als Geschäftsgrundlagen indiskutabel und können nur die 5-6 Länder leisten die Zwangsgebühren-finanziert sind. DAB zerstört zudem die Claims der Lokalradios die somit absolut nicht interessiert sind. Genau wie die Menschen die plötzlich alle Radios tauschen sollen.
Insofern und mangels besseren Ideen wird DAB nicht überleben und spätestens mit dem 5G Netzwerk verschwinden.
 
Ich habe gelesen das DVB-T im nächsten Jahr in DE abgeschaltet wird, aber das neue DVB-T HD nicht mit dem im Rest der EU kompatibel ist. Alte Geräte müssen ausgetauscht werden.

Alte Geräte müssen sowieso ausgetauscht werden, da DVB-T2 (Du nennst es fälschlich DVB-T HD) nicht mit dem alten DVB-T kompatibel ist. Außerdem ist das deutsche DVB-T2 (H.265) nicht kompatibel mit dem DVB-T2 (H.264) welches anderswo in Europa verwendet wird. Was aber eigentlich kein Problem ist, da im deutschen Markt keine Europa-DVB-T2 (H.264) gehandelt werden und höchstens ein kleiner Bestand an Empfängern vorhanden ist bei Leuten, die sich entsprechende Empfänger aus dem Ausland besorgten, obwohl es in Deutschland noch gar kein DVB-T2 gab (selber Schuld, es wurde vorab gewarnt).
Deutschland-DVB-T2 (H.265)-Empfänger können auch Europa-DVB-T2(H.264) empfangen. Nur umgekehrt funktioniert es nicht.


Wer weiß was sich noch bei DAB ändern wird und ob DAB auch in anderen Ländern funktionieren wird. Es spricht nichts gegen diese Technik, aber für den Handel ist sie wohl noch nicht reif, ein Massenhandel wird es sowieso nicht werden.

DAB funktioniert in den anderen Ländern, wo es bereits eingesetzt wird, ohne Probleme mit jedem deutschen DAB/DAB+ Empfänger. Ein Engländer hätte jedoch Probleme in Deutschland, da sein dortiges DAB-Radio wahrscheinlich kein DAB+ beherrscht (was in UK kein Problem darstellt, da so gut wie ausschließlich nur DAB-alt verwendet wird). Ihm bleibt in Deutschland also nur der UKW-Empfang, welchen aber JEDES DAB/DAB+-Radio beherrscht. Solange es noch UKW gibt.

Mit deutschen Geräten hast Du also nirgendwo in Europa ein Problem, mit europäischen Geräten in Deutschland aber sehr wohl. Aber das ist ja wohl nicht UNSER Problem.
Es ist bereits ein Massenhandel - oder wie würdest Du 6 Mio. verkaufte Geräte und fast ausschließlich mit DAB+/UKW-Kombigeräten bestückte Regale bei Mediamarkt, Saturn und Euronics bezeichnen? (UKW-only-Geräte finden sich dort nur noch im Uhrenwecker-Billigregal).

Aber von der ganzen Technik mal abgesehen: Es kommt auf die Inhalte an!
 
Was aber eigentlich kein Problem ist, da im deutschen Markt keine Europa-DVB-T2 (H.264) gehandelt werden...
Stimmt so nicht ganz, denn in die Spezifikation meines Anfang letzten Jahres in einem hiesigen Elektromarkt gekauften Panasonic-Gerät ist DVB-T2 [MPEG4-AVC(H.264)] aufgeführt. - Für's Schlafzimmer reicht er aber.

Jedoch habe ich einmal eine Frage (aber bitte nicht auslachen): Warum hilft da kein Software-Update?
 
Jedoch habe ich einmal eine Frage (aber bitte nicht auslachen): Warum hilft da kein Software-Update?
H.265 benötigt deutlich mehr Prozessorleistung, daher wurde ein Update nicht helfen, da die alten Receiver diese nicht mitbringen. Selbst wenn die Hardwareunterstützung bereits vorhanden wäre, gäbe es natürlich noch das Problem, daß Lizenzgebühren für H.265 fällig sind, und zwar deutlich (ich las: 16 fach) höhere Lizenzgebühren als bei H.264.

Stimmt so nicht ganz, denn in die Spezifikation meines Anfang letzten Jahres in einem hiesigen Elektromarkt gekauften Panasonic-Gerät ist DVB-T2 [MPEG4-AVC(H.264)]
Der wurde aber sicherlich nicht als für das zukünftige deutsche DVB-T2 geeignet verkauft und war zu dem Zeitpunkt für DVB-T und für das aus Nachbarländern einstrahlende DVB-T2 geeignet.
 
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@iro:
Danke!

Dieses Logo hat er nicht (gehabt):

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Es gab zu dem Zeitpunkt (noch) gar keine Geräte mit dem entsprechenden Logo. - Da ich sowohl Saturn als auch Mediamarkt wegen des (bei eigenen Preisvergleichen festgestellten) höheren Preises und nicht "auf mich abgestimmte" Beratung meide, weiß ich in diesem Falle nicht, ob es da welche gegeben hätte, die auch meinen Vorstellungen von Größe (32") und Preis entsprochen hätten.
 
Insofern und mangels besseren Ideen wird DAB nicht überleben und spätestens mit dem 5G Netzwerk verschwinden.

Ich weiß, das hättet ihr gern. Wenn ihr wie bisher den Kopf in den Sand steckt gibt das aber unter Garantie ein böses Erwachen, weil die Geräteindustrie UKW weitgehend abgeschrieben hat und nur noch als Basisfunktion mit meist mäßiger Empfangsleistung anbietet. Alle Vermarktungsanstrengungen gelten jetzt DAB+, denn hier lässt sich dank des deutlich erkennbaren Mehrwerts und der zusätzlichen Absatzchancen wesentlich mehr verdienen, was man ganz klar an den Präsentations- und Werbemaßnahmen der Handelsketten erkennt. Die Bunkermentalität der großen UKW-Wellenbetreiber blendet fahrlässigerweise aus, dass man mit Industrie und Handel zwei lebenswichtige und bestandssichernde Partner verloren hat.
 
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@iro
Ich war vor gut einem Jahr in Europas größten Elektronikmarkt. Da hatte ich nicht den Eindruck, dass die DAB-Radios im Angebot überwiegten. Vielleicht hat sich da etwas geändert aber selbst in meinem erweiterten Umfeld kennt kaum jemand DAB+ bzw. interessiert sich dafür. Insofern bin ich über die Absatzzahlen immer etwas verwundert. Die Schätzungen wie viel Radioempfänger belaufen sich auch 100 - 200 Mio. Geräte (das sind jedenfalls die Werte die mir bekannt sind). Nehmen wir einmal 100 Mio. an. Dann wären 6 Mio. Geräte 6% optimistisch angenommen.

Bringt man dann einmal die erzielte Radiogesamtreichweite mit der Geräteanzahl in eine Funktion, dann wird schnell klar welches Reichweitenniveau DABonly erreichen kann. Und dann brich einmal im nächsten Schritt die DABonly Reichweite auf einzelne Programme runter. Selbst wenn man argumentiert DAB Radios werden intensiver genutzt, dann wird es immer noch nicht reichen privatwirtschaftlich DAB-Stationen zu betreiben. Wir haben doch nicht das Problem das es keine Investitionsmittel gibt. In Startups wird Geld ohne Ende gepumpt und einige haben Bewertungen, dass einem nur schwindelig werden kann. Aber keiner investiert in DAB. Warum wohl, nur weil die bestehenden Sender so innovationsfeindlich sind? Nein, DAB setzt sich einfach viel zu langsam durch. Deshalb traut kaum ein Investor DAB etwas zu. Das kann man gut oder schlecht finden, nur es ist halt die Abstimmung mit den Füssen. Auch Beispiele aus dem TV Markt sind vergleichbar. Der Markt und die Nutzung sind ganz anders.
 
Dr Fu Man Chu: Alles richtig was du sagst. Aber: Wenn ALLE Marktbeteiligten wie in der Schweiz die Digitalisierung wöllten und ein konkretes UKW Abschaltdatum kommuniziert würde, hätten wir in fünf Jahren nicht erst 10% DAB Radios in den Haushalten, sondern schon 30. Und spätestens 1 Jahr vor Abschaltung 80%. Bei dann weiter purzelnden Preisen ruiniert das keinen, schon jetzt kostet ein DAB Radio im Einstiegssektor nicht mehr als eine Konzertkarte. Und beim Fernsehen hat das alles wunderbar geklappt, obwohl Digitalreceiver teurer waren als DAB Radios. Dort gab es solche Diskussionen nicht, weil auch die großen Privat TV Gruppen gelernt haben daß ihnen die Digitalisierung mehr nützt als schadet, trotz massig mehr Konkurrenz. RTL Nitro, Sat1 Gold, Pro 7 Maxx und andere hätte es analog nicht gegeben.

Da aber das kommerzielle Radiolager genau das nicht will (Gesellschafter wollen nichts ausgeben), ist man mit dem Status Quo UKW hochzufrieden, und es gilt die Devise die Entwicklung so lange zu verzögern wie nur geht. Verhindern konnte man DAB nicht, nun kann man es nur noch ausbremsen.

Es ist eine sehr erfolgreiche Taktik, denn mit Besitzstandswahrung schafftt man es a) DAB weiter kleinzuhalten und b) sich ernsthafte Konkurrenten (minimale digitale Reichweite) vom Leib zu halten. Die Frage ist nur, wie lange das noch gutgeht, da inzwischen andere Konkurrenten im Netz zum Rechts-Überholen ansetzen.
 
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Selbst wenn, es bleibt die Frage nach dem Wie einer Existenz nach dem Umstieg. Nehmen wir mal an, DAB wäre jetzt überall flächendeckend und weitgehend störungsfrei empfangbar. Setzen wir deshalb mal einen fiktiven Abschalttermin fürs analoge UKW fest, von mir aus 2018. Gehen wir ausserdem mal fiktiv davon aus, dass zur bisherigen Senderzahl aufgrund der technischen Möglichkeiten überall 10 Programme dazukommen. Des weiteren gehen wir von einer Gesamtzahl bisheriger Hörer aus, von denen fiktive 10% gar kein Radio mehr hören werden, weil ihnen der Umstieg auf DAB aufgrund fehlender inhaltlicher Relevanz nichts bringt bzw. die zu Webradios abwandern. (Leider finden sich dazu keine empirischen Untersuchungen.)
Es bleiben also 90% der bisherigen Hörer, welche dann von den bisherigen Sendern plus besagte 10 neue Programme umworben werden. Wieviel Hörer rein rechnerisch damit jeder Sender weniger haben wird, kann man einfach per Prozentrechnung ergründen. Diese verringerte Zahl wirkt sich dann wiederum auf den Werbepreis aus. Da dieser fällt, muss, um die laufenden Kosten weiter bestreiten zu können, mehr Werbung ins Programm und/oder der ohnehin nur noch spärlich vorhandene Inhalt weiter gekürzt werden. Das wiederum hat zur Folge, dass weitere Hörer das Weite suchen werden, denn die allgegenwärtige Werbung ist dem Endverbraucher ja nicht nur im Radio mittlerweile eher Dorn im Auge als Information, von der viel gescholtenen Inhaltsleere in den meisten Rundfunkprogrammen ganz zu schweigen. Zugegeben, die Verbreitung per DAB ist zumindest im Moment günstiger als per UKW. Dass das allerdings die eventuellen Einnahmeeinbußen wett macht, darf erst einmal bezweifelt werden. Wie willst du diesen Gordischen Knoten lösen, Gegenstromanlage? Ich bin gespannt auf deine Ausführungen!
 
Radio ist populär, weil kein elektronisches Gerät ist weiter verbreitet und es hat auch kein Veralterungsprozess eingesetzt. Ausnahme das AM-Band, das fürs Massenhören in Mitteleuropa praktisch tot ist.

Die offene Frage bei einer Totalabschaltung ist, was passiert dann? Was ist wenn viele sich gar kein Radio aktiv kaufen sondern andere Übertagungswege wählen? Weiterhin natürlich maueren die Privaten bis der Arzt kommt. Denn sie sehen nur Risiken und Kosten, ganz selten Chancen. Das ist die Henne-Ei-Problematik. Rein theoretisch könnte man mit neuen Formaten den Werbemarktanteil von Radio erhöhen. Aber die bisherigen UKW-Programme müssten Hörer abgeben und das heißt im nationalen und eingeschränkt im regionalen Markt weniger Einnahmen aufgrund der TKP-getriebenen Preise.

Soweit so gut, kurz- bis mittelfristig geht die Rechnung der Privatradios aus. Allerdings haben sie die Rechnung ohne die Big Player gemacht. Schon heute ist beim Onlinehören Spotify der mehr als unangefochtene Marktführer. Ich gebrauche einmal ein Vergleich, das Zündholzmonopol (das gab es wirklich) war mit dem Aufkommen der Einwegfeuerzeuge (BIC) nichts mehr wert. Der Witz ist, das ausgerechnet die RMS Spotify den Start in Deutschland erleichtert hat.

An dem Tag, an dem ich Spotify im Auto zu vernünftigen Kosten habe, rauche ich eine Cohiba und trinke einen 30 Jahre alten Brandy. Denn dann werden viele GFs noch grauhaariger werden. Die Innovationsarmut, die Risikoscheue und das "Nichtzurkenntnisnehmen" ist schon jetzt legendär. Bei etlichen Radioleuten habe ich den Eindruck von Sektenjüngern. Entweder nostalgieren sie die 90er/2000er Jahre mit den damals gültigen Erfolgsrezpten oder sie halten inhaltsleeres Controller-Radio für das heissteste Eisen... Mit einer DAB-Programmvielfalt hätte man ansatzweise was in Hand. Aber so?

Die Abstimmung mit den Füssen läuft doch schon, wer Talent hat, war früher fast automatisch beim Radio. Seien wir mal ehrlich um all diese Liner Card Vorleser, dünnen lispeligen Nachrichtenstimmen, 400 Titel/Musikdirektoren, zweitklassigen Programmberatern und den 10-17 Uhr und dann auf dem Golfplatz-Geschäftführern ist es auch nicht schade. Sie alle haben ihre Chance gehabt und werden es grandios versemmeln.
 
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UKW-only-Geräte finden sich dort nur noch im Uhrenwecker-Billigregal
Ich könnte Dir auf Anhieb drei Elektronikmärkte nennen, in denen man eher nach DAB-Geräten suchen muß inmitten der Unmengen von reinen UKW-Empfängern. Dieses Märchen von der Übermacht der Hybridgeräte wird durch andauernde Wiederholung nicht wahrer.
 
Heute war ich in drei bekannten Elektromärkten, um mich über DAB+-Radiogeräte zu informieren und vor allem auch um mich von den Verkäufern informieren zu lassen.

In allen drei Märkten spielten diese Radios bei der Präsentation auf den Verkaufsflächen momentan eine untergeordnete Rolle. Sie sind vorhanden, führen aber ein Nischen-Dasein.

Positiv: alle Radios haben neben DAB+ auch UKW-Empfang.

Negativ: alle Radios klingen unterirdisch schlecht. Jeder 15 Jahre alte Ghetto-Blaster klingt besser, klingt voller und dynamischer.

Die Verkäufer haben momentan abgeraten, so ein Gerät zu kaufen. Das Hauptargument war bei allen Händlern, dass die Radios in den nächsten Jahren noch preiswerter werden.
Für mich persönlich wäre ein DAB+-Gerät interessant, wenn ein CD-Player und sogar ein Kassetten-Deck integriert wären.
Diese eierlegende Wollmilchsau für die Küche – das wär es.

2Stain

P.S.: Außer mir hat sich niemand für die Geräte interessiert.
 
Ich war vor gut einem Jahr in Europas größten Elektronikmarkt. Da hatte ich nicht den Eindruck, dass die DAB-Radios im Angebot überwiegten. Vielleicht hat sich da etwas geändert aber selbst in meinem erweiterten Umfeld kennt kaum jemand DAB+ bzw. interessiert sich dafür.
Meine letzten Besuche in größeren Elektronikmärkten sind noch nicht so lange her, Besuchsgrund war auch nicht der geplante Kauf eines Radios, aber irgendwie musste ich mich ja auch beschäftigen während meine Frau Geld ausgibt... :D
Und ich war tatsächlich so erstaunt über das Angebot an DAB-Geräten, daß ich durchgezählt habe. Im Radio-Regal dreier Märkte waren es tatsächlich 80-90% der Geräte, die DAB+ mit an Bord hatten. (Im Schnitt: 2 von 20 Geräten konnten nur UKW).
Im Regal mit den klassischen Uhrenweckern habe ich kein einziges DAB+-Gerät entdeckt.

Diese 3 Märkte habe ich auch in der Vergangenheit schon aufgesucht und kann bestätigen: vor einem Jahr stellte sich die Situation in den Regalen fast umgekehrt dar. Es hat sich wirklich deutlich etwas geändert.
Ich kann aber auch nur für diese 3 Märkte sprechen, die hier in der seit 2011 mit DAB+ versorgten Region die Märkte sind, an denen keiner vorbeikommt, sofern er seine Elektronik nicht im Internet kauft. Und ich weiß auch nicht, ob die Geräte auch gekauft werden... (gehe aber davon aus, daß sie andernfalls wieder ausgelistet würden).

Und zum Bekanntheitsgrad/Interesse "in meinem erweiterten Umfeld": kann ich bestätigen. Zu Zeiten von 90elf gab es noch Interesse, DAB war damals sogar Thema im Raucherraum der "Firma". Seit dessen Abschaltung ist DAB kein Thema mehr. Den einen oder anderen Nutzer gibt es aber schon - meiner Altersklasse angemessen sind das meistens BOB-Hörer. Was so in allgemeinen Gesprächen über Rockmusik herauskommt...

Du sprichst von DACH? Das würde die Zahl erklären.
War das nicht die Zahl, die aktuell herumgeistert? Egal... sie stimmt sowieso nicht. Meine beiden DAB-Radios sind nicht in dieser Statistik enthalten, da Eigenimport.

Die Zahl der verkauften UKW-Radios kann man genauso in die Tonne kloppen, wenn da sogar der Billigschrott mitgezählt wird, den man als Beigabe zu einer Tüte Marzipan (100g Marzipan + 1 Radio = 1,79€) dazu bekommt...

Die meist genutze Wellenbereich meines DAB+/UKW-Autoradios ist übrigens weiterhin "USB", beim vorherigen UKW-only Gerät war es "TAPE"... :)
Aber immerhin: dank des erweiterten Programmangebotes wird der DAB-Radioteil wenigstens ab und zu mal genutzt und es findet sich dort auch immer etwas beifahrertaugliches, mit dem auch ich leben kann...

Von daher ist mir DAB oder UKW relativ egal, herkömmliches lineares Radio ist bei mir schon vor Jahren so gut wie gestorben. Ich picke mir dort nur noch das eine oder andere heraus, nehme es auf und höre zeitversetzt in eigener Zusammenstellung. Quelle sind zumeist die ARD-Satellitenradios und der von mir mit einer zusätzlichen monatlichen Gebühr unterstützte Internetradiosender (den ich aber außerhalb des heimischen WLAN niemals meine ansonsten ausreichende 150MB-Flatrate belasten lasse, sondern zuhause 24/7 aufzeichne und mir dann das, was gefällt, per USB-Stick oder SD-card mitnehme).
 
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