Die Geschichte des Funkhauses Nalepastraße - Doku im rbb

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Nicht unbedingt, denn damit wären wir bei der Selbstzensur. Die gabs damals wie heute, wenn auch heute aus anderen Gründen. Wer stößt potentiellen bzw. tatsächlichen Werbekunden in seiner Berichterstattung schon gern vor den Kopf?
 
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Dann gleiten wir eben ab :)

Das Problem an den ganzen Wendegeschichten ist: Der ganze Transformationsprozess wird von immer denselben TV-Bildern reproduziert. Es war der erste Prozess, der so umfassend vom TV begleitet wurde, West wie Ost.
Entsprechend kommt im Rückblick oft nur die mediale Wende vor - andere Erinnerungen verblassen, einige werden überhypt.
Wie ist es denn bspw. mit den Montags-Demos in Leipzig, der Feier des 9.10. - und im Gegensatz dazu die erste genehmigte und größte Demo aller Zeiten am 4.11. in Berlin, die nun auch vom DDR-Fernsehen und mehreren Rundfunksendern, u.a. DT 64, live übertragen wurde? Gab es dazu ein Ereignis in Berlin gestern?
Was ist mit den Demos 1989 in Plauen usw...

Und um zum Radio zurückzukommen: Gibt es denn eine Reproduktion damaligen Hörfunkmaterials auf irgend einem Sender? Ich habe bis auf die "Mauersplitter" im DLF nix gehört - wäre für Hinweise dankbar.
 
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Das rbb-Fernsehen zeigte letzte Nacht noch einmal die berühmte Demo vom 04.11.89 in voller Länge!
 
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Das rbb-Fernsehen zeigte letzte Nacht noch einmal die berühmte Demo vom 04.11.89 in voller Länge!

Das ist ja ein Ding! Wie ich dich kenne, hast du die Sendung aufgezeichnet. Ich will die Sendung nicht unbedingt haben, aber vielleicht kannst du ja mal genauer hinschauen, wenn die Kameras über die Menschenmassen schwenken.

Warum? Jeder kennt doch dieses "Großmutter, warum hast du so große Zähne?"-Plakat. In der neuen "SuperIllu" kommt der Zeichner dieses Plakats zu Wort, auf Seite 7, wenn ich mich nicht irre. Er meinte dort, daß die Kameras des DDR-Fernsehens bewußt wegschwenkten, als das Plakat zufällig ins Bild kam... Stimmt das?

War das Plakat nur kurz im Bild zu sehen, weil der Regisseur einen Riesenschreck bekommen hat? Schließlich war Krenz der neue Mann im Staat und Politiker zu "karikatieren" war praktisch eine Straftat.

Grüßle Zwerg#8
 
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Erzähl' bitte mehr! Oder besser: Kann jemand diese Stellen in der Übertragung mal kurz zusammenschneiden und hier in halber PAL-Auflösung als DIVX oder XVID hochladen? Ich habe schließlich nicht umsonst um die Dateiendung "avi" gekämpft... ;)

Grüßle Kampf-Zwerg ;)
 
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Das Problem an den ganzen Wendegeschichten ist: Der ganze Transformationsprozess wird von immer denselben TV-Bildern reproduziert.

Das trifft auch auf den 4. November zu. Ich kann mich nicht entsinnen, davon jemals etwas anderes als die Aufzeichnung vom Ü-Wagen gesehen zu haben. Üblicherweise macht man sich nicht mal die Mühe, den Grünstich rauszudrehen :rolleyes:

In der Sächsischen Zeitung stand dazu gestern ein Beitrag, laut dem das Material, das Kameraleute vom DEFA-Studio für Dokumentarfilme gedreht hatten (in dem Fall natürlich auf 35 mm), „verschwunden“ sein soll. Leider wurde das dort nicht näher ausgeführt.
 
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Naja K6: Im Fall 4.11. ist das nun mal eine komplette Live-Übertragung gewesen. Erfahrung mit Großdemos hatte das DDR-Fernsehen ja genug :)

Aber ich meine abseits der "großen" Sachen, abseits der Leipziger Montagsdemos usw... sowas findet in den Medien weniger statt. Eher kann man immer wieder die Szenen der Montagsdemos vom Nikolaikirchhof, Bilder vom Demozug vom 9.10., die Züge aus Prag, die Szenen vom Dresdner Hbf, die Prager Botschaftsrede und den Versprecher von Schabowski vom 9.11. sehen. Immer wieder.
Was aber jenseits von DD, LE ... geschah, findet im TV eher selten statt. Es sei denn, der MDR macht wieder was - oder Guido Knopp.

Bevor es untergeht: Auch ich würde mich über Ausschnitte vom 4.11. freuen. Und möchte nochmal fragen, ob und wann denn mglw. Rundfunkmitschnitte aus dem Archiv geholt werden. Weiß das jemd.?
 
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Das trifft auch auf den 4. November zu. Ich kann mich nicht entsinnen, davon jemals etwas anderes als die Aufzeichnung vom Ü-Wagen gesehen zu haben. Üblicherweise macht man sich nicht mal die Mühe, den Grünstich rauszudrehen :rolleyes:

Bei genauerer Betrachtung der mir vorliegenden Fernsehbilder, kann ich den leichten Grünstich bestätigen. Mir ist das bisher aber echt nicht aufgefallen. Vielleicht lag das einfach daran, daß ich bisher nur auf die handelnden Personen geachtet habe, weniger auf den leicht "grünstichigen" Hintergrund. Aber ja... Grünstich.

vg Zwerg#8


EDIT: Ergänzend zu der Feststellung von K 6: "Ich kann mich nicht entsinnen, davon jemals etwas anderes als die Aufzeichnung vom Ü-Wagen gesehen zu haben", will ich auf eine Doku der BBC hinweisen, die (viel später) im DFF im Original (mit deutschen Untertiteln) gezeigt wurde. Ich habe diese Doku auf VHS, kann sie mir aber im Moment nicht angucken bzw. digitalisieren. In der Doku ging es primär um die turbulente Nacht des Mauerfalls in Berlin. Wenn ich mich nicht irre, dann waren darin aber auch BBC-Bilder von der Demo zu sehen. Aber diese Geschichte ist dünn.
 
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Ich tippe auf "Mischlicht":

http://de.wikipedia.org/wiki/Quecksilberdampflampe

Quecksilber-Lampen (zur Beleuchtung der Bühne) und darauf bezogener Weißabgleich der Kameras. Die "Hautfarben" der Redner kommen gut rüber, der Hintergrund wird dagegen etwas grün. Das ist garantiert die Antwort.

EDIT: Gut zu sehen ist dieses "Weiß" an dem Stück Stoff, auf dem "VERFASSUNG der DDR" steht. Das ist praktisch "Weiß" - unmittelbar hinter der Bühne. Etwas oberhalb wirkt dieser Stoff (Bettlaken) schon etwas "grüner". Klassisches Mischlicht.
 
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An SECAM liegt es nicht?

Da es nur bei dieser Sendung und auch in der originalen Aufzeichnung so war, sicher nicht. Am Licht kann es auch nicht gelegen haben, das ist reines Tageslicht. Im Zweifelsfall achte man auf Szenen mit Himmel im Bild, etwa bei den Standbildern hier:
http://www.rbb-online.de/fernsehen/projekte/20_jahre_mauerfall0/demonstration_auf.html

Da dürfte einfach nur irgendwo etwas verkehrt eingestellt gewesen sein. War auch nicht nur bei dieser einen Sendung so, die Übertragung der Volkskammertagung sechs Tage später sah genauso aus, wenn mich die Erinnerung jetzt nicht völlig trügt. (Unter http://1989.dra.de/ton-und-videoarchiv/videos.html ist das nicht nachvollziehbar, aber da könnte sich schlicht jemand die Mühe gegeben haben, den Grünstich zu korrigieren. Oder das Signal dieser MAZ ist vor der Stelle des Fehlers abgegriffen...)

In beiden Fällen handelte es sich um das modernste, was die Studiotechnik Fernsehen überhaupt an Ü-Wagen aufzubieten hatte. Es sei denn, sie hatten ihre neuen Sony-Kameras auch an alten Mühlen betrieben.


Wie dem auch sei: Daß bei diesem Material meist eine Farbkorrektur unterbleibt, paßt doch sehr gut dazu, daß immer wieder dasselbe Zeug breitgetreten wird. Es hat wohl niemand Zeit und Budget, etwas wirklich neues zu machen. Weshalb das Thema inzwischen nur noch langweilt: Jaja, kennwa alles schon ...
 
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