Die großen 3 Radiofragen einer Hörerin

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@radionase

Das ist der Punkt: Als Zuhör-Medium ist Radio mega-out, als angenehme Hintergrundmusik für den (tristen) Alltag dagegen von vielen noch akzeptiert.

Das Problem: Kaum einer MUSS Radio hören! Wem das Gedudele nicht passt, schaut fern oder liest ein Buch. Glaubt ja nicht, dass die Hörer für Veränderungen sorgen würden. Dass müssen die schon die Programmacher oder die Werbeindustrie tun. Und die merken immer öfter, dass sich Werbung in einem Medium, dass kaum einer aufmerksam konsumiert, immer weniger lohnt....

Und das mit dem Erfolg von Formatradios bei den Hörern haben wir doch auch schon mehrmals durchdiskutiert. Wie wollt ihr den Erfolg messen? Mit der MA? Hahahaha....
 
Formatradio hat doch gar keinen Erfolg !
Laut des Eurobarometers der EU ( und das ist wirklich unabhängig !) schalten bei uns nur noch 59% regelmäßig das Radio ein, von diesen 59% hören dann ca. 10% aufmerksam zu.
Das heißt also, wenn ein Dudelradio sagen wir 20% MA hat, dann sind das 20% von 59% von der gesamten technischen Reichweite, also 11.8 %, von diesen 11.8% hören dann 10% AUFMERKSAM zu.
Was heißt, ein Formatradio, das mit einer technischen Reichweite von 1 Million Hörer und 20% Marktanteil stolz um Werbekunden wirbt, erreicht von dieser Million Menschen in Wahrheit nur 1.18 % Nur 1.18% haben auch wirklich gehört und verstanden, daß es heute bei Kleider Bauer einen Extra-Ausverkauf gibt.
Der Erfolg des Formatradios, das sich auf Hintergrundberieselung eingestellt hat und diese Nutzung dadurch noch fördert, kann sich als Erfolg auf die Fahnen schreiben: "Wir haben das Radio so kaputt gemacht, daß kaum noch wer zuhört !" Die in der MA ausgewiesenen Werte sind nur die Anteile der EINSCHALTER, diejenigen, die überhaupt nicht einschalten, sind da ja nicht dabei und es wird auch nicht erhoben, wie lange der Einschalter wirklich zuhört.
MA-Umfrage bei meiner Mutter ( = Köchin in Gastwirtschaft). "WANN haben sie nun gestern das Antenne-Hitradio eingeschaltet ?" Meine Mutter: "Von 10 Uhr bis 18 Uhr !" So - und der Statistiker gibt nun 8 Stunden Radionutzungs-Zeit dem Antenne-Hitradio. Ich weiß es aber, daß meine Mutter überhaupt NIE wirklich gehört hat, was da im Radio lief! Das hat nur irgendwo im Hintergrund gedudelt und es wäre auch gar nicht aufgefallen ,wenn ich einen anderen Sender eingestellt hätte.

Deshalb - die MA spiegelt überhaupt nicht wider, daß das Radio als Medium längst nicht mehr den Stellenwert hat, was es einmal hatte. Ich behaupte: Formatradio ist NICHT erfolgreich, kein gutes Image und kaum einer hört hin ! Aber solange natürlich Werbekunden trotzdem dafür zahlen ,solange man damit Geld verdienen kann, sehe ich völlig ein, daß es Leute gibt, die das weiterhin machen. Aber ich kenne halt auch schon Werbekunden, die dem Radio schon den Rücken gekehrt haben, weil einfach der Radio- Werbeerfolg trotz immenser Summen im Radio nichts gebracht hat.
 
@ Pirni: Ganz mein Reden! Vor einem halben Jahr bin ich für eine ähnliche Aussage hier fast gefedert und geteert worden!
Die Frage ist nur, WANN ändert sich denn nun was? WIE LANGE soll dieses Formatradio-Gekrampfe noch so weitergehen, wie es läuft?
WIE LANGE gibt es noch Radioprogramme, die von vorn bis hinten gefaked und damit ein absolut abstraktes künstliches Objekt sind?
WIE WOLLEN die Radiosender verlorengegangenes Vertrauen der Hörer zurückgewinnen, nachdem auch der letzte Dödel merkt, dass er von vorn bis hinten verarscht wird und seine Meinugn nicht die Bohne interessiert, ja nicht einmal auf eine Email-Anfrage eine Reaktion kommt?
Stellen sich die Privatsender nicht selbst ein Bein, in dem sie nur kurzfristig, aber nicht langfristig denken und handeln?
 
Jeder fragt hier... ändern, wann, wie und überhaupt.

Ich sage: JETZT UND SOFORT.
mad.gif


Bei Mehrfrequenzstandorten, wie z.B. München oder Nürnberg oder Berlin usw. braucht sich ja nur ein Sender einmal darum zu kümmern und dann sehen wir mal, wie die Hörer reagieren.

Ich denke, bestimmt nicht so schlimm, als man sich denkt, weil...

1. Viele sowieso nicht merken, was sie da hören (@Pirni)

2. Veränderungen (und wenn es back to the roots ist) immer mit Neugier aufgenommen werden und das schafft Zuhörer!

3. Der finanzielle Schaden nicht mehr größer wird bei den meisten Stationen (wenn er denn schon da ist...)

Deshalb würde ich den Versuch nicht scheuen, aber mir gehört leider kein Programm mit terrestrischer Frequenz (Sorry).
Meine kleine Funzel läuft nur mit speziellen Empfängern (Realplayern)
wink.gif

Aber man kann ja trotzdem mal hineinhören. Gibt keine Claims und keine doofen Werbespots, ganz zu schweigen von dummen Gelabern
biggrin.gif


Und nun zurück nach Studio 1
 
@ Pirni

Du hast sicher nicht unrecht - aber... wo bleibt denn die Berücksichtigung der "großartigen Formate, die nur keiner hört"? Fakt ist doch, dass es Sender gibt, die Euren Vorstellungen einigermaßen entsprechen - nur will die außer Euch doch keiner hören....
 
Ich wiederhole gern nochmal:
Von den Hörern wird kaum ein Druck kommen, denn die Genügsamen sind zufrieden und die Unzufriedenen MÜSSEN KEIN RADIO HÖREN!

Natürlich hat Zuhör-Radio bei den Hörern eine gute Chance. SDR1 war mein Lieblingsbeispiel. Doch die Initiative muss von Programmachern und/oder Werbekunden kommen.

Und die Unzufriedenen Hörer müssen wieder ans Radio gelockt werden. Und es muss klar gemacht werden, dass das Radio nicht nur Gefühle bedienen kann (Wer fühlen will, muss hören), sondern auch für den Kopf attraktiv sein kann (Anzeigenkampagnen, Medienerziehung an Schulen,....)
 
Natürlich könnten öffentlich-rechtliche Sender wieder das pädagogisch wertvolle Funkkolleg auspacken.

Aber warum?

Sind solche Einschalt- und Lernprogramme im Radio noch zeitgemäß? Wer will sich denn schon von einem Sender vorschreiben lassen, wann er Englisch oder Politische Theorie lernt? Abrufangebote über das Internet gehen besser auf das veränderten Nutzungsverhalten ein.

Und da ändert wohl kaum ein Lehrer was dran. Der Blick muss ja auch nach vorne gehen.
 
@ RCD

Wenn man bedenkt, daß jemand, der DLF oder Ö1 einschaltet, fast zu 100% zuhört und die
EINGESCHALTETEN Dudelsender aber nur zu 10% wirklich aufmerksam mitverfolgt werden, dann schaut doch die VERGLEICHBARE MA-Quote schon anders aus.
Wenn in einem Empfangsgebiet der DLF 5% Quote hat, der Format-Hitsender aber 25% ( = 2.5% wirkliche Zuhörer), dann bekommen aber immer noch doppelt so viele Menschen eine Botschaft im DLF mit.
Es werden aber immer die Dudelformatradio-Äpfel mit den Sendungs-Radio-Birnen verglichen.
Außerdem, es fehlt ein DLF, ein Ö1 der Unterhaltung!
 
Zu diesem Posting:
>>Sind solche Einschalt- und Lernprogramme im Radio noch zeitgemäß? Wer will sich denn schon von einem Sender vorschreiben lassen, wann er Englisch oder Politische Theorie lernt? Abrufangebote über das Internet gehen besser auf das veränderten Nutzungsverhalten ein<<

Niemand sagt, daß die Alternative zu den Dudel-Formatradios "Lern-Programme" sein sollen - wie kommst du denn auf diesen Unsinn!"
Ganz im Gegenteil- jeder soll sich SEINE Lieblings- Unterhaltungs oder Informationssendung AUSSUCHEN können, wenn auch nach Uhrzeit oder Tag, später auch per Abruf.
Gerade im Formatradio wird einem ja ständig vorgeschrieben: Das hier ist der beste Musikmix, das spielen wir 24 Stunden jahrelang.
 
In der Tat, die MA ist ansich die große Verarschung. Aber solange Werbekunden dazu bereit sind Ihre Knete für eine solche Plattform herzugeben, wird sich an den Programmformaten nichts ändern. Allerdings funktionieren die Strategien und Kampagnen auch nach wie vor. Es gibt immer noch viele zufriedene Werbekunden. Die Werbekampagnen mit Ihren penetranten Wiederholungen sind ja gerade darauf ausgerichtet, unaufmerksame Zuhörer zu erreichen.

Wenn tatsächlich das Dudelradio für die derzeitige Werbeflaute verantwortlich wäre, warum haben dann auch TV und Print darunter zu leiden?

Und die Sender und deren Verantwortlichen sehen in den heutigen Programmen auch immer noch das Erfolgskonzept - zumindest bis zur nächsten MA.

Ändern wird sich meiner Meinung nach erst etwas, wenn ein mutiger Unternehmer etwas Neues probiert und - damit durchschlagenen Erfolg hat. Im Radiobizz sehe ich aber momentan keine mutigen Unternehmer. Ihr?
 
Sein wier mal ehrlich geändert wierd siecherlich nichts den das Problem bei euch im Radio ist das selbe wie in anderen Branchen auch die PDs und GFs sietzen irgenwo in ihre Büros und reden von Tehorie haben aber von der Praxis keine Ahnung !
 
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