Rotlicht, dieses herrliche Ding stammt aus den 70er Jahren und ist absolute hr-Funkgeschichte! (Leider fehlen in Deiner Aufnahme entscheidende Minuten). Wer Lust hat zu lesen - hier die entsprechende Erklärung "behind the scenes":
Die 16-Uhr-Nachrichtensendung des hr zeichnete sich einige Jahre lang dadurch aus, dass zusätzlich zum Sprecher ein Redakteur ins Studio kam und live sogenannte „Erläuterungen“ verlas. Dies sollte das in der Nachrichtenmeldung Dargestellte ausführlicher erklären und einordnen. Gelegentlich waren es auch gleich zwei Redakteure, die dem Berufssprecher nun von Angesicht zu Angesicht gegenüber saßen, das Mikrofon in der Mitte.
Der Sprecher Wolf-Detlef Mauder verlas die erste Meldung und endete mit den Worten „Hören Sie hierzu weitere Informationen“. Redakteur Peter Joschko hub an zu erläutern. Nun hatte sich dieser allerdings vor Dienstbeginn eine neue Frisur zugelegt, die in den 70ern hochmodisch war - man nannte sie „Minipli“ -, die ihm aber ein, sagen wir, gewöhnungsbedürftiges Aussehen verlieh. Der Sprecher seinerseits hatte die neuen Locken des Kollegen noch nicht wahrnehmen können, denn Joschko war auf leisen Sohlen ins Studio geschlichen, während der Sprecher schon konzentriert aus seinem Manuskript vortrug.
Mauder blickt auf, sieht den Kollegen mit der neuen, schick-lockigen Mähne und stößt ein langgezogenes „Pfffff…“ aus. Doch der Damm hält – noch. (Joschko fehlt auf dem Mitschnitt)
Nach der nächsten Meldung - Ölkrise - der zweite Redakteur, Wolfgang Lumma, mit seiner Erläuterung. Er beginnt souverän, hat dann aber seine Schwierigkeiten bei den Wörtern "Destillationsanlagen" und „Raffineriekapazitäten“. Es klingt eher nach „Rfinrrrfn“. Der Minipli-Redakteur prustet los. Der Berufssprecher tut es ihm gleich. Neuer Anlauf des Dritten: „riffanrrrfff..“ Dann drei gestandene Nachrichtenmänner mit dem heftigsten Lachanfall der hr-Radio-Geschichte. Die Sendung endete irgendwo im Nirwana. Die Hörer riefen in Scharen an: „Bitte tun Sie den Herren nichts. Wir haben uns köstlich amüsiert“ und gar „Können Sie uns davon eine Aufnahme schicken?“
Die "Telefon"-Qualität resultiert daher, dass der Mitschnitt vom sogenannten "Assmann" stammt, einem langsam laufenden (3,8 cm?) Dokumentationstonbandgerät.