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Ich erwarte auch, dass es in den nächsten Jahren ziemlich eng wird, beim mobilen Internet.

Was heißt "wird"? Da, wo ich mobiles Internet überwiegend nutze (in Frankfurt, Nähe Messegelände) brechen die Übertragungsraten ja jetzt schon mit schöner Regelmäßigkeit gegen 9 Uhr morgens ein, wenn das Gros der Yuppies, die hier so rumfliegen, sein Bedürfnis nach was-auch-immer-was-die-so-für-lebensnotwendig-erachten befriedigt... tagsüber reicht die Bandbreite hier zum Mails lesen, zu mehr aber auch nicht. Ich sehe Mobilfunk - auch UMTS - (noch) nicht für den Konsum von Streamangeboten jedweder Art geeignet...

LG

McCavity
 
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Zur Zeit wird das Netz auf HSDPA+ umgestellt, dann gibt es keine Aussetzer mehr und die "Flat" kann kommen. Das Problem: Man braucht ein neues Handy / eine neue UMTS-Karte. Wer bereits ein Smartphone besitzt dürfte aber auf der sicheren Seite sein.

Rendite hin oder her: Das Medium Internet ist - zumindest was Unicast-Verbindungen angeht - kein gleichwertiger Ersatz für den klassischen Rundfunk. Bei letzterem wird das Signal nur einmal ausgestrahlt, und alle können es gleichzeitig empfangen. Bei Unicast-Streams muss das Signal für jeden Hörer separat ausge"strahlt" werden.

Ihr schlagt doch die Schlachten der Vergangenheit. Das Netz hat mit den schmalbrüstigen Audio-Streams überhaupt keine Probleme mehr, auch wenn sie abertausendfach angezapft werden. Die großen Radioanbieter verfügen über gigantische Reserven und die besseren Shoutcast-Streams arbeiten mit Cluster-Relays, die für alle Extremfälle gewappnet sind. Multicast ist heute kein Erfordernis mehr, es wird vor allem im Fernsehbereich genutzt, um die Netzlast vom Anbieter zu nehmen (z.B. IPTV). Personalisierte Musikdienste sind keine Frontalversorger, daher kommt für sie Multicast gar nicht in Frage.
 
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ricochet schrieb:
Ihr schlagt doch die Schlachten der Vergangenheit. Das Netz hat mit den schmalbrüstigen Audio-Streams überhaupt keine Probleme mehr, auch wenn sie abertausendfach angezapft werden. Die großen Radioanbieter verfügen über gigantische Reserven und die besseren Shoutcast-Streams arbeiten mit Cluster-Relays, die für alle Extremfälle gewappnet sind. Multicast ist heute kein Erfordernis mehr, es wird vor allem im Fernsehbereich genutzt, um die Netzlast vom Anbieter zu nehmen (z.B. IPTV). Personalisierte Musikdienste sind keine Frontalversorger, daher kommt für sie Multicast gar nicht in Frage.
Ich glaube, da ist etwas Wahres dran: Wenn ich mir nur überlege, wie massiv in den vergangenen Jahren die Preise für den Internettraffic gesunken sind. Bei http://fdcservers.net bekommt man heute schon in Europa (Zlín/Tschechische Republik) einen Server mit einer Gigabit-Anbindung und unmetered Traffic für unter 200€; - noch vor 5 Jahren bezahlte man dafür mehr als das Zehnfache! Bei OVH sind die Preise ebenfalls stetig gefallen.

yps77 schrieb:
Bei Unicast-Streams muss das Signal für jeden Hörer separat ausge"strahlt" werden.
Genau daraus erwächst jedoch der ungemeine Vorteil, dass die Vielfalt, die einem als Hörer zur Verfügung steht, nach oben hin offen ist.
Damit findet quasi eine Art Richtungsumkehrung statt: Während früher der Konsument gezwungen war, auf das geringe Angebot an "Waren" zurückzugreifen, das ihm auf dem Verbreitungsweg UKW geboten wurde, somit also letztlich der Programmveranstalter bestimmte, was gehört wurde, hat er mit der Entwicklung des Internets zum erstenmal die Freiheit, dass zu wählen, was seinen geschmacklichen Vorlieben entspricht und sich nicht mehr bevormunden zu lassen!

Für die bisherigen Akteure auf UKW kommt eine massenhafte Verbreitung des Mediums Webradio fast einer Katastrophe gleich, da dies aufgrund der breiten geographischen Streuung der Hörer und der nahezu unbegrenzten Anzahl an Konkurrenzsendern, zu Einnahmeausfällen führen muss.

Kein Wunder also, dass seitens der letztgenannten Gruppe stets versucht wird, Gegenargumente zu finden, die bei einer näheren Betrachtung jedoch nicht haltbar sind: Wer bspw. behauptet, eine Programmverbreitung via Internet sei zu teuer, dem möchte ich nicht nur die Tatsache der gesunkenen Trafficpreise entgegenhalten, sondern bspw. auch die massiven Kosten, die der nordrhein-westfälische Lokalfunk verursacht. Dieser ist ein klassisches Beispiel für Einnahmen, die allein aufgrund eines Monopolstatuses erwirtschaftet werden.
Die größte Gefahr für dieses Monopol liegt freilich in der technischen Entwicklung.
 
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Für die bisherigen Akteure auf UKW kommt eine massenhafte Verbreitung des Mediums Webradio fast einer Katastrophe gleich, da dies aufgrund der breiten geographischen Streuung der Hörer und der nahezu unbegrenzten Anzahl an Konkurrenzsendern, zu Einnahmeausfällen führen muss.

Du hast es auf den Punkt gebracht! Aber wie reagieren die Verantwortlichen? Sie verschanzen sich in ihren oligopolistischen Schützengräben, betreiben defensive Rückzugspolitik, verhindern oder torpedieren beinahe jede technische Innovation und beharren unverdrossen auf dem unhaltbaren "Status Quo", anstatt gemeinschaftlich tragfähige Zukunftsperspektiven auszuarbeiten.

Statt den Menschen auf alternativen Verbreitungswegen mehr Vielfalt und Abwechslung zu ermöglichen und ein Gegengewicht zur erdrückenden Übermacht des Internets zu schaffen, schiebt man das lange Zeit stiefmütterlich behandelte DAB abermals auf die lange Bank und überlässt es so obskuren Kleinanbietern ohne Marktmacht und Durchhaltevermögen. Wenn die Zeitungshäuser das Geschäftsmodell Privatfunk nicht gründlich revidieren, werden UKW wie DAB in ein paar Jahren zur Domäne der Öffentlich-Rechtlichen, weil sich mit den Rezepten von heute schlicht kein Geld mehr verdienen lässt, von aggressiver Promotion mal abgesehen.

Auf den bisher genutzten UKW-Frequenzen läuft schon heute überwiegend Jugendpop mit massenuntauglichem Hip-Hop oder Hard Rock und der journalistische Aufwand wird seit Jahren auf ein nicht mehr zu unterbietendes Minimum zurückgefahren. Da will wohl jemand noch schnell den großen Reibach machen, bevor das Dudelradio endgültig in die Knie geht und ohne nennenswerten Input so viel Kohle rausquetschen wie möglich. Das ist sehr kurzfristig gedacht, denn während man den eigenen Hörern den Laufpass gibt, rammen andere Dienstleister ihre Pflöcke in den Boden und locken die Massen mit unwiderstehlichen Angeboten ins schier unbegrenzte Internet.
 
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Ihr schwärmt die ganze Zeit nur davon, welche tollen neuen Möglichkeiten das Medium Internetradio für den Hörer bietet - ignoriert dabei aber vollkommen die Frage, ob die Übertragungskanäle auch dafür ausgelegt sind. Und das sind sie eben nicht, wegen dem oben genannten proportionalen Bandbreitenbedarf.

Anders gefragt: Was hilft es, wenn die Provider neue Technik mit zehnmal soviel Bandbreite installieren, gleichzeitig aber 20 mal so viele Leute Radio hören wollen? Was habe ich davon, wenn der tschechische Provider meinen Server an einen Gigabit-Port hängt und mir unlimited traffic verspricht, der Traffic aber gar nicht auf der anderen Seite ankommt, weil die Backbones dazwischen zu schwach sind?

Schon heute tröpfeln manche Youtube-Videos selbst am schnellsten VDSL-Anschluss nur bitweise auf den PC, weil die Telekom Youtube absichtlich drosseln muss, damit die Backbones nicht mit Videos verstopft werden. Jetzt denkt man darüber nach, von Youtube Geld zu verlangen, um davon die Backbones auszubauen. Ich bin gespannt auf den Aufschrei, wenn diese Gebühren demnächst auch von den Internetradio-Betreibern verlangt werden. Dann war's das mit der Vielfalt.
 
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Das kommt ganz darauf an über welche Internet-Anbindung du verfügst. Bei "DSL 16" hast du eine garantierte Bitrate von 16.000 kbit/s und da ruckelt gar nichts, bei HSDPA+ wird es zumindest eine garantierte Mindestbitrate geben, die für jeden Audio-Stream spielend reicht. Ein Youtube-Video benötigt Bitraten zwischen 350 und 2.000 kbit/s, aber vielleicht ist ja dein Anschluss etwas lahm. Die lichtleitergestützten Backbones sind nie ausgelastet und auf unrealistische Kapazitätsengpässe ausgelegt, da brauchst du dir absolut keine Sorgen zu machen.
 
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Ausgerechnet was du dick unterstrichen hast, ist falsch. Mit 16.000er-DSL hast du eine maximale Bitrate von 16.000 kbit/s. Bei mir liegt sie bei knapp 11.000, was ich hier herausgefunden habe.

Gegen dieses Problem hilft dir auch eine konstante Downrate von 16.000 kbit/s nichts:
Schon heute tröpfeln manche Youtube-Videos selbst am schnellsten VDSL-Anschluss nur bitweise auf den PC, weil die Telekom Youtube absichtlich drosseln muss, damit die Backbones nicht mit Videos verstopft werden.
Eine Beobachtung, die ich bestätigen kann.
 
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Ja, das Problem kenne ich. Das hat mit der Leitungsdämpfung zu tun, die mit der Qualität der (meist alten) Kupferleitung und der Entfernung von der nächsten Vermittlungsstelle zusammenhängt. Deine leicht verminderte Gesamtgeschwindigkeit ist ärgerlich, aber vor allem materialbedingt. Mit Backbone-Reserven hat das nichts zu tun.
 
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Ich denke, es liegt auf der Hand, dass auch die Backbones weiter ausgebaut werden.

ricchoet schrieb:
Das hat mit der Leitungsdämpfung zu tun, die mit der Qualität der (meist alten) Kupferleitung und der Entfernung von der nächsten Vermittlungsstelle zusammenhängt. Deine leicht verminderte Gesamtgeschwindigkeit ist ärgerlich, aber vor allem materialbedingt.
Deshalb erhalten in den nächsten Jahren alle Haushalte in den Niederlanden die Option, direkt per Glasfaserkabel ans Internet angebunden zu werden.
Eine Herkulesaufgabe, dies landesweit durchzuführen, die Milliarden verschlingt, dennoch ist es bei unseren Nachbarn bereits beschlossene Sache.
In Deutschland wäre so etwas in absehbarer Zeit undenkbar.
 
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Ich denke, es liegt auf der Hand, dass auch die Backbones weiter ausgebaut werden.

"Hallo, ist da Herr Obermann? Ich wollte nur sagen, bauen Sie doch bitte den Backbone aus, ich will Radio hören. Liegt doch auf der Hand. Danke!"

Deshalb erhalten in den nächsten Jahren alle Haushalte in den Niederlanden die Option, direkt per Glasfaserkabel ans Internet angebunden zu werden.

Schlimm. Dann glauben demnächst Millionen Niederländer, sie hätten eine garantierte Bandbreite von einem Gigabit pro Sekunde zu jedem beliebigen Server der Welt. (Auch dem billigen in Tschechien mit unlimited traffic.) Ach ja, und natürlich alle gleichzeitig!

Eine Herkulesaufgabe, dies landesweit durchzuführen, die Milliarden verschlingt, dennoch ist es bei unseren Nachbarn bereits beschlossene Sache.
In Deutschland wäre so etwas in absehbarer Zeit undenkbar.

Dabei vergisst du zwei Dinge:

1. Deutschland war Vorreiter bei der Einführung von DSL und damit von Breitband-Internetzugängen. Während man in Amerika noch mit 56k-Modems ins Netz ging, hatten hier schon Millionen Haushalte DSL-Anschlüsse mit 1 MBit oder mehr.

2. In Ostdeutschland wurden schon in den 1990er Jahren unzählige Haushalte mit Glasfaser versorgt. An sich sehr vorausschauend. Allerdings - und das ist heute das Problem - wurde dabei auf eine Technik (OPAL) gesetzt, die für die Bedürfnisse des damaligen Telefonnetzes ausgelegt waren (Maximum: PMx-Anschluss mit 30 B-Kanälen, entspricht knapp 2 MBit) und sich mit dem heutigen DSL nicht verträgt, weswegen jetzt viele ostdeutsche Haushalte in die Röhre gucken.
 
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Deshalb erhalten in den nächsten Jahren alle Haushalte in den Niederlanden die Option, direkt per Glasfaserkabel ans Internet angebunden zu werden.

Niederlande - 41.528 km² Fläche - 16.587.551 Einwohner - 397,2 Einwohner pro km²
Deutschland - 357.111,91 km² Fläche - 81.772.000 Einwohner - 229 Einwohner pro km²

Was sagt uns das? Das erste Land ist sehr viel kleiner als das zweite, mit sehr viel weniger Einwohnern und wesentlich dichter besiedelt. Da zieht man schnell mal die nötigen Strippen.
 
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Wenn niemand für das Equipment und den Ausbau aufkommen möchte, dann wird es aber zu einem technischen Problem, weil die Bandbreite dann einfach nicht zur Verfügung steht. Genau das ist das, was ich die ganze Zeit zu erklären versuche.

Dass auf dem Kölner Ring jeden Tag Stau ist, könnte man auch leicht dadurch lösen, die Autobahn auf 20 Spuren pro Richtung auszubauen. Nur ein wirtschaftliches Problem. Hat aber keiner Geld für. Also ist Stau.
 
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Dann zeig der Telekom die rote Karte und such dir einen neuen Provider, man muss sich ja nicht alles gefallen lassen. Wenn du bei diversen Mediatheken stundenlang 3000er-Streams ziehen kannst, Youtube aber schon bei jedem Wackelvideo abbricht solltest du wirklich Konsequenzen ziehen. Über die Netzwerke von TeliaSonera oder L3 läuft alles wie geschmiert, offenbar werden Telekom-Anfragen von Cogent nicht ohne Grund nachrangig behandelt.

Tatsache ist, dass die Telekom einfach zu knausrig ist größere Kapazitäten anzumieten. Laut Telekom-Pressesprecher Mark Nierwetberg will das Unternehmen die Bandbreite nach Amerika kurzfristig verdreifachen, er droht aber schon damit, Youtube "wegen der ungewöhnlich vielen Anfragen" an den Kosten beteiligen zu wollen. Scheinbar geht bei der Telekom Rendite vor Kundenzufriedenheit.
 
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Aber dass Backbones nicht unendlich viel Bandbreite haben, das hast du jetzt verstanden, ja?

Mal ein anderes Beispiel: Du kennst doch sicher diese Outdoor-DLAMS für VDSL. Also diese Schaltkästen, die die Telekom (in den großen Städten) in jeder zweiten Straße aufgestellt hat, in denen sich die Ports für VDSL befinden. Und zwar normalerweise 192 Stück, also für 192 VDSL-Anschlüsse mit je maximal 50 MBit. Macht zusammen 9600 MBit oder gut 9 Gigabit.

Die DSLAMs sind allerdings nur mit je ein, maximal zwei Glasfaserleitungen mit der Vermittlungsstelle angeschlossen, über die jeweils Gigabit-Ethernet läuft. Also nur 2048 MBit statt 9600 Mbit. Wie kann das gehen? Ganz einfach: Es wird davon ausgegangen, dass nicht jeder Anschluss gleichzeitig die volle Bandbreite in Anspruch nimmt. Man teilt sich also den Uplink, was in der Praxis gut funktioniert. Weil eben die meisten Anwender doch nur rumsurfen und hin und wieder eine Seite laden, anstatt dauerhaft mit hohem Durchsatz streamen oder Dateien saugen.

So funktioniert schon seit Ewigkeiten das Telefonnetz: Es gibt weniger Leitungen nach draußen als Anschlüsse vorhanden sind - kennst du diesen schnellen Besetztton? Der nennt sich "Gassenbesetzt" und meint genau das: Der Uplink ist dicht. Gab's schon früher im analogen Telefonnetz, und heutzutage muss man nur mal im Stadion in der Halbzeitpause versuchen jemanden anzurufen, da hört man den Ton auch.

Und genauso funktioniert auch das mobile Datennetz: Zwar kann der einzelne im Prinzip eine bestimmte Maximalbandbreite erhalten, man teilt sich aber das Medium (shared medium), so dass die tatsächliche Bandbreite davon abhängt, wie viele Leute diese tatsächlich zu einem bestimmten Zeitpunkt in Anspruch nehmen möchten. Beim Surfen verteilt sich das alles ganz gut, aber Streaming ist kontraproduktiv. Und je mehr Leute diese Dienste in Anspruch nehmen möchten, desto größer ist die Gefahr, dass die Bandbreite irgendwann nicht mehr ausreicht - auch wenn die Provider ausbauen. Denn mehr Bandbreite weckt mehr Begehrlichkeiten, dann fängt das Videostreaming an, und das Problem wiederholt sich.
 
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Mal ein anderes Beispiel: Du kennst doch sicher diese Outdoor-DLAMS für VDSL. Also diese Schaltkästen, die die Telekom (in den großen Städten) in jeder zweiten Straße aufgestellt hat, in denen sich die Ports für VDSL befinden.
Daran kann was nicht stimmen!

Beispiel:
Frankfurt am Main ist eine Großstadt, darin sind wir uns einig, richtig?
Nun lebt ein sehr guter Bekannter von mir, angrenzend an die Stadtmitte, dort und nutzt VDSL. Derzeitig 16.000! Er hätte allerdings gern 25.000. - Gibt es allerdings bei ihm nicht, denn der Kabelweg des DSL beträgt bis zur nächsten Vermittlungsstelle (!) über 1.000 Meter! Laut deiner Beschreibung sollte es allerdings funktionieren, denn er ist sinnbildlich eingekreist von diesen ganzen Schaltkästen, die - deiner Aussage nach - normalerweise ja selbst versorgt werden.

Nun ließ ich mir das, da ich ein recht ähnlich gelagertes Problem mit meinem Internetzugang habe, von einem Techniker der T-Com genauer erklären, der folgendes zum Besten gab:
Manche Schaltkästen haben eine zusätzliche Schaltung mit eingebaut. Hiervon gibt es zwei unterschiedliche:
a) Die Verstärkung;
b) die Versorgungsverdrahtung.

Die versorgten werden, wie du yps bereits richtig schriebst, direkt aus der Vermittlungsstelle per Glasfaser versorgt. Allerdings muss in Deutschland das Glasfasernetz erst wesentlich weiter ausgebaut werden um das mit allen machen zu können. Die Mehrzahl der Schaltkästen wird auch noch die weiteren Jahre ohne Versorgung nur als "Verdrahtungsstelle" dastehen und keine weitere Aufgabe haben.
Glasfaserkabel liegen (laut seiner Aussage) bisher ausschließlich (durch die T-Com auch für Endverbraucher direkt und indirekt nutzbar) in Frankfurt Stadtmitte.

In Essen beispielsweise gab es vor einigen Jahren eine Firmengründung, die sich zum Ziel setzte die ganze Stadt mit Glasfaser zu versorgen:
http://www.essen.net/
Solche Projekte bestehen auch in einigen anderen Städten - sind jedoch eher der Ausnahmezustand!
 
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Es wäre genug Bandbreite vorhanden, wenn sich die Telekom flexibel an den gestiegenen Datendurchsatz anpassen und ausreichend Kapazität bereitstellen würde. Aber da ist eine hohe Dividende für die Gesellschafter offenbar wichtiger. Wenn man seinen Kunden eine bestimmte Bitrate zusichert, muss man damit rechnen, dass sie im Laufe der Zeit auch in Anspruch genommen wird; schließlich werden die Multimedia-Anwendungen vielfältiger und immer mehr Menschen ergänzen ihren Fernsehkonsum durch Bewegtbilder aus dem Internet. Die vorsichtigen "Mischkalkulationen" der Telekom-Unternehmen werden in Zukunft einfach nicht mehr aufgehen, deshalb ist es notwendig mehr Reserven einzukaufen und das bedeutet vorerst höhere Abschreibungen.

Aber dass Backbones nicht unendlich viel Bandbreite haben, das hast du jetzt verstanden, ja?

Nichts ist unendlich, aber die Datenautobahn nach Amerika ist groß genug um die gewachsenen Ansprüche ans Internet vollauf zu befriedigen, nur muss die Telekom entsprechend dafür löhnen. Innerhalb Deutschlands oder Europas gibt es ohnehin keinerlei Datenengpässe, nur das Nadelöhr nach Nordamerika wird von den Großeinkäufern der Telekom von Mal zu Mal falsch veranschlagt. Wer zu wenig Kapazitäten ordert wird am Ende auf den geballten Unwillen seiner Kunden stoßen, wie schon so oft geschehen. Es hilft nichts, die Schuld für die gewachsene Nachfrage nach Videos bei Youtube zu suchen, schließlich können die Anschlusseigner hinsurfen wo sie wollen.

Eigentlich geht's hier in erster Linie ums Radio und wer mit einer schnellen Leitung nicht mal einen popeligen 192-kbit-Stream unterbrechungsfrei anhören kann der ist definitiv beim falschen Anbieter. Wie gesagt: Kapazitäten sind vorhanden, sie müssen nur eingekauft werden.
 
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Es wäre genug Bandbreite vorhanden, wenn sich die Telekom flexibel an den gestiegenen Datendurchsatz anpassen und ausreichend Kapazität bereitstellen würde.
Das tat man mit Sicherheit, denn das Problem des langsamen Youtube kam seltsamer Weise nur in manchen Städten vor.
Wenn man seinen Kunden eine bestimmte Bitrate zusichert ...
Okay, du hast es nicht verstanden.
Die Bandbreite wird NIE und bei KEINEM DSL-Provider zugesichert! Würde ein Anbieter das tun, hätte er sich schon in's eigene Knie geschossen.
Diese Bandbreitenzusicherungsdiskussion ist im Übrigen schon so alt wie DSL selbst und dazu gibt es Gerichtsurteile.
Nichts ist unendlich, aber die Datenautobahn nach Amerika ist groß genug um die gewachsenen Ansprüche ans Internet vollauf zu befriedigen, nur muss die Telekom entsprechend dafür löhnen. Innerhalb Deutschlands oder Europas gibt es ohnehin keinerlei Datenengpässe
Das ist nicht ganz richtig, denn, wie die Grafik zeigt, sind in die USA mehr als genügend Ressourcen verfügbar (nicht NUR für die Telekom):
map.jpg

Das Problem ist, entgegen deiner Aussage, dass selbst innerhalb Europas Engpässe bestehen.
Eigentlich geht's hier in erster Linie ums Radio und wer mit einer schnellen Leitung nicht mal einen popeligen 192-kbit-Stream unterbrechungsfrei anhören kann der ist definitiv beim falschen Anbieter. Wie gesagt: Kapazitäten sind vorhanden, sie müssen nur eingekauft werden.
Stimmt, hier geht's um Radio. Wozu aber einen 192 kbit-Stream, wenn ein gefahrener 160 kbit-Stream sogar unter Umständen besser klingt?
Aber wie gesagt: Kapazitäten sind eben einfach nicht mehr vorhanden - und können regional auch so schnell nicht ausgebaut werden.
 
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Keiner will zahlen, alle wollen haben und die Technik mit ihren Realitäten will man nun schon gar nicht zur Kenntnis nehmen
Es gibt sehr viele Anbieter in sehr vielen Städten, bei denen ein 192er Stream nur zu bestimmten Tageszeiten hörbar ist.
Deshalb haben wir für die Endnutzer auf 160 reduziert, was in den meisten Fällen geht. Sonst muss man halt auf 24aac+ ausweichen.
Ach so zum Verständnis: Wir haben eine direkte Backboneanbindung mit garantierter Bandbreite.
 
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Okay, du hast es nicht verstanden.
Die Bandbreite wird NIE und bei KEINEM DSL-Provider zugesichert! Würde ein Anbieter das tun, hätte er sich schon in's eigene Knie geschossen.

Doch, sie wird zugesichert, alles andere wäre ja vorsätzlicher Betrug. Wenn die Kapazitäten am Ende nicht ausreichen, hat der Provider falsch kalkuliert und ist in der Verantwortung. Natürlich kann der Anbieter niemandem versprechen, dass der Kunde die reservierte Bandbreite zur Gänze ausschöpfen kann, weil die alten Kupferkabel vor allem über größere Distanzen enorm bremsen. Das ist aber mittel- bis kurzfristig nicht zu ändern.

Das ist nicht ganz richtig, denn, wie die Grafik zeigt, sind in die USA mehr als genügend Ressourcen verfügbar (nicht NUR für die Telekom)

Das Problem ist, entgegen deiner Aussage, dass selbst innerhalb Europas Engpässe bestehen.

Das sehe ich genauso.

Was Europa betrifft teile ich deine Sicht allerdings nicht. Die Knotenpunkte sind zumindest innerhalb westeuropäischer Staaten allesamt per Glasfaser verdrahtet, d.h. über längere Strecken kann es keine Engpässe mehr geben. Das Problem ist der Weg von der "letzten Meile" ins Basisnetz und retour und der ist abhängig von der Wohngegend unterschiedlich lang.
 
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Doch, sie wird zugesichert, alles andere wäre ja vorsätzlicher Betrug. Wenn die Kapazitäten am Ende nicht ausreichen, hat der Provider falsch kalkuliert und ist in der Verantwortung. Natürlich kann der Anbieter niemandem versprechen, dass der Kunde die reservierte Bandbreite auch zur Gänze ausschöpfen kann, weil die alten Kupferkabel vor allem über größere Distanzen enorm bremsen. Das ist aber mittel- bis kurzfristig nicht zu ändern.
Nein, sie wird nur im professionellen Bereich zugesichert, was auch richtig Geld kostet und dann vor allem oft nicht mit einer Flatrate kombinierbar ist.

Glasfaser hat aber auch eine Kapazität, oder wie soll ich das verstehen?
 
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Sie wird vertraglich zugesichert unter Ausschluss unvorhersehbarer technischer Gebrechen und materialbedingter "Geschwindigkeitsbremsen". Mittels "fibre-to-the-home"-Anbindung kann man sich, sofern technisch durchführbar, direkt ans Glasfasernetz anschließen lassen. Dann fallen die Unzulänglichkeiten der "letzten Meile" weg. In solchen Fällen spricht man aber nicht mehr von DSL, denn diese Technologie ist ausschließlich fürs Kupferkabel spezifiziert.
 
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Sie wird vertraglich zugesichert unter Ausschluss unvorhersehbarer technischer Gebrechen und materialbedingter "Geschwindigkeitsbremsen".
Nein das ist so schlicht falsch.
Der normale Endverbraucher hat eine Anbindung bis zu 6000 oder bis zu 16000 oder 25000 oder 50000. Dies ist eine Angabe der physikalischen Bandbreite der Leitung von zu Hause bis zum DSLAM. Das sagt aber nichts darüber aus, wie hoch von dort die Anbindung zum Ortsknoten oder weiter zu Backbone, je nach Infrastruktur ist.
Vor allem bis zu steht da, weil immer dann wenn weitere Kunden auf die Leitung kommen, der Wert nach unten geht.
yps77



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Aber dass Backbones nicht unendlich viel Bandbreite haben, das hast du jetzt verstanden, ja?

Mal ein anderes Beispiel: Du kennst doch sicher diese Outdoor-DLAMS für VDSL. Also diese Schaltkästen, die die Telekom (in den großen Städten) in jeder zweiten Straße aufgestellt hat, in denen sich die Ports für VDSL befinden. Und zwar normalerweise 192 Stück, also für 192 VDSL-Anschlüsse mit je maximal 50 MBit. Macht zusammen 9600 MBit oder gut 9 Gigabit.

Die DSLAMs sind allerdings nur mit je ein, maximal zwei Glasfaserleitungen mit der Vermittlungsstelle angeschlossen, über die jeweils Gigabit-Ethernet läuft. Also nur 2048 MBit statt 9600 Mbit. Wie kann das gehen? Ganz einfach: Es wird davon ausgegangen, dass nicht jeder Anschluss gleichzeitig die volle Bandbreite in Anspruch nimmt. Man teilt sich also den Uplink, was in der Praxis gut funktioniert. Weil eben die meisten Anwender doch nur rumsurfen und hin und wieder eine Seite laden, anstatt dauerhaft mit hohem Durchsatz streamen oder Dateien saugen.

So funktioniert schon seit Ewigkeiten das Telefonnetz: Es gibt weniger Leitungen nach draußen als Anschlüsse vorhanden sind - kennst du diesen schnellen Besetztton? Der nennt sich "Gassenbesetzt" und meint genau das: Der Uplink ist dicht. Gab's schon früher im analogen Telefonnetz, und heutzutage muss man nur mal im Stadion in der Halbzeitpause versuchen jemanden anzurufen, da hört man den Ton auch.

Und genauso funktioniert auch das mobile Datennetz: Zwar kann der einzelne im Prinzip eine bestimmte Maximalbandbreite erhalten, man teilt sich aber das Medium (shared medium), so dass die tatsächliche Bandbreite davon abhängt, wie viele Leute diese tatsächlich zu einem bestimmten Zeitpunkt in Anspruch nehmen möchten. Beim Surfen verteilt sich das alles ganz gut, aber Streaming ist kontraproduktiv. Und je mehr Leute diese Dienste in Anspruch nehmen möchten, desto größer ist die Gefahr, dass die Bandbreite irgendwann nicht mehr ausreicht - auch wenn die Provider ausbauen. Denn mehr Bandbreite weckt mehr Begehrlichkeiten, dann fängt das Videostreaming an, und das Problem wiederholt sich.

Hier wurde super beschrieben wie die Wirklichkeit aussieht.
 
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