AW: Die Superhitparade der Ohrenkrebsverursacher
Interessant, wie unbeliebt die Söhne Mannheims doch sind. Und ich dachte in meiner Naivität, wenn die dauernd und überall laufen, müssen sie durchaus wirklich beliebt sein, man will ja schließlich die berüchtigten Ausschaltimpulse vermeiden...
Aber jetzt mache ich mich als alter Rocker
hochgradig verhasst: ich konnte mit Naidoo, Laith al Deen und Konsorten nix anfangen, bevor ich in meinem Leben auf diese, nunja, etwas spirituelle Schiene gekommen bin. Die Folge: ich kann mit dem "Gesang" immer noch nix anfangen, mit den Texten inzwischen allerdings schon. Das ist kein "pupertäres, pseudopoetisches Gesülze", denn Pubertierende sind oft nicht in der Lage, solche simplen Wahrheiten zu erkennen geschweige denn auszudrücken. Erwachsene sinds meist auch nicht, also egal. Ich würde es eher als "Spiritualität light" beschreiben...
Woran liegt es also, daß auch die Texte so sauer aufstoßen? Peinlich berührt? Nicht-zulassen-wollen von was-auch-immer?
Und so einer wie ich hat mal Punkplatten gesammelt, mag The Clash und The Undertones immer noch, hört Ska und freut sich gerade wie ein kleines Kind auf das neue Coldplay-Album nebst Konzert in Berlin.
Nebenbei: die Helden sind super, ich verzeihe ihnen aufgrund des großartigen zweiten
Albums sogar diesen komischen Fleck, zu dem ich auch keinen Zugang finde...
Nachtrag:
Silbermond finde ich ätzend, weil sowohl die Lyrics als auch die Art der Darbeitung einfach nur auf eine schwere Neurose schließen lassen. "Sinfonie" ist an Giftigkeit nicht mehr zu überbieten. Ich sehe täglich in der S-Bahn in Berlins Südosten zig Sinfonien: junge, zutiefst gefrustete, vor Hass und Verachtung beinahe platzende weibliche Teenies und Frauen.
Lilith ist halt überall...