Die schlimmsten Vergehen der Musikredakteure

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Hab ich doch schon gesagt: Man kann das moderativ einbinden, durch entsprechende Jingles...und ich hätte dann schon eher was gebracht, dass zwischen aktuellem Disco/Rocksound und Swing60s vermittelt...vielleicht was moderneres aus der Soulecke, The Bamboos oder Mayer Hawthorne...irgendwie sollte ein Musikfluss entstehen. Aber so ist das Vergewaltigung.
Abgesehen davon halte ich nichts von diesen Weihnachtseinsprengseln. Ich finde es wesentlich sinnvoller, so etwas en bloc zu machen, z.B. am frühen Abend und verstärkt an den Adventssonntagen, dann auch thematisch untermauert
 
@ Makeitso:
Vielleicht hätte ich schreiben sollen, dass es für mich persönlich nicht geht. Aber das ist nun mal meine Meinung dazu, die aber selbstverständlich nicht als Maßstab gelten soll. Unter Umständen gibt es auch Formatbrüche die ich OK finde, bei anderen aber sauer aufstoßen könnte.

@ Radiocat:
Das wäre auf jeden Fall eine gute Lösung.
 
Um das muntere Raten zu beenden: Es war Radio NRW. Die haben ihre Playlist aus 80erPop/Rock und CHR (ohnehin eine etwas gewöhnungsbedürftige Mischung) zur Adventszeit wieder um die "Swinging-Christmas"-Klassiker bereichert, die schon vor 20 Jahren dort in diesen letzten Wochen des Jahres liefen. Nur dass sie damals, zwischen Phil Collins, Elton John und Tina Turner weniger auffielen als jetzt zwischen David Guetta, Lady Gaga und Avicii. Jedenfalls eine sehr gewagte Titelabfolge...und das ohne jeglichen erklärenden Überbau eines DJs/"Moderators"...au weia!

Radio NRW kann sich das aufgrund der fehlenden Konkurrenz durchaus erlauben: 1Live und WDR 2 sind auch nicht viel besser; ganz zu schweigen von WDR 4.

Man kann das moderativ einbinden, durch entsprechende Jingles...und ich hätte dann schon eher was gebracht, dass zwischen aktuellem Disco/Rocksound und Swing60s vermittelt...vielleicht was moderneres aus der Soulecke, The Bamboos oder Mayer Hawthorne.
The Bamboos und Mayer Hawthorne auf Radio NRW...was hast Du für hohe Erwartungen?! :rolleyes: :D

Ich könnte mit Dir wetten, dass von jenen Mitarbeitern, die dort für die Musikzusammenstellung verantwortlich sind (beschäftigt Radio NRW überhaupt noch Musikredakteure?), niemand diese Interpreten wirklich kennt. Vielleicht haben die gerade mal den Namen gehört, aber das war's dann auch schon.

Schwacher Trost: 100'5 - Das (S)hitradio ist noch viel schlechter als Radio NRW. Die haben nämlich eine extrem kleine Rotation. Lieber eine Kraut- und Rübenmischung, als ein langweiliger Schrott, der einem nach kurzer Zeit auf den Wecker geht.
 
Es war Radio NRW.

Hätte man eigentlich drauf kommen können! :)

ohne jeglichen erklärenden Überbau eines DJs

DJs... alter Scherzkeks, Du! :wow:

Ich bin auch ein Freund von Kontrasten und Brüchen, sie können einer Sendung Spannung und Dynamik verleihen, solange ein roter Faden die unterschiedlichen Elemente/Musikrichtungen vereint (also bitte nicht Schlager und Heavy Metal). Aber wie Radiocat schon richtig sagte, kommt es dann entscheidend auf das Geschick des Radiomachers an, den Übergang passend zu gestalten, ob mit Moderation oder Jingle. Darauf zu verzichten, ist wohl nur mit mangelnder Sensibilität und/oder völligem Desinteresse zu erklären.
 
The Bamboos und Mayer Hawthorne auf Radio NRW...was hast Du für hohe Erwartungen?! :rolleyes: :D

Ich könnte mit Dir wetten, dass von jenen Mitarbeitern, die dort für die Musikzusammenstellung verantwortlich sind (beschäftigt Radio NRW überhaupt noch Musikredakteure?), niemand diese Interpreten wirklich kennt. Vielleicht haben die gerade mal den Namen gehört, aber das war's dann auch schon.

Das Problem gibt es leider auch bei anderen Stationen. Ich mag z.B. spanischsprachige Popmusik sehr gerne. Diese bekommt man ja im deutschen Radio nicht gerade regelmäßig zu hören. Also dachte ich mir, könnte man das ja mal einem Sender für den nächsten Musiktester vorschlagen. Die Reaktion war, wie ich es mir aber auch gedacht habe, gleich null. Was der Bauer halt nicht kennt ...
 
Okay, The Bamboos sind vielleicht etwas gewagt, aber Mayer Hawthorne ist eigentlich mittlerweile im Mainstream angekommen:
Ich hätte es auch so auffangen können:
Die Toten Hosen - Altes Fieber (wenn das schon sein muss als Opener...)
Prefab Sprout - The King Of Rock'nRoll
Stopset Mod. Wetter und Weihnachten
Dean Martin - Let it snow
George Michael - Spinning the wheel
Olly Murs - Heart skips a beat
So hätte ich das verträglich empfunden...jetzt nur mal als Spontanbeispiel aus dem Kopf. Gibt sicher noch elegantere Lösungen. Aber etwas Gefühl für Musik und Repertoirekenntnis erwarte ich von Musikredakteur UND vom DJ/Präsentator/Moderator/Knöpfchenschieber (nennt ihn, wie ihr wollt...)
 
Schwacher Trost: 100'5 - Das (S)hitradio ist noch viel schlechter als Radio NRW.

Gespielt wird, was gekauft werden soll. Hätte man doch wenigstens eine gewisse Bandbreite an Genres zur Auswahl, dann würde sich zumindest zeitweiliges Einschalten wieder lohnen. Diese als 24-Stunden-Werbeflächen angelegten Kommerz-Radios für Teenager und gerade eben erst Erwachsen Gewordene braucht in Wirklichkeit keiner mehr; hätten wir eine echte Auswahl, wären sie zumindest ein interessanter Baustein, aber so...
 
Wenn man bedenkt, dass die meisten Privatfunker deutschlandweit mehr oder weniger auf dem Niveau von 100'5 arbeiten, dann wundert mich dieser Thread nicht.

Wir wollen Abwechslung, aber Vertrautes; Lautes, aber Leises; internationationales und deutsches, wasauchimmer... aber wir sind nicht bereit, den entsprechenden Preis dafür zu bezahlen. Einer Nation, welche fast ausschließlich bei Discountern einkauft, würde ich schon aus geschäftlichen Gründen keine Feinkostläden vorsetzen wollen. Wenn dann Radio so klingt wie bei Aldi die Kartons in den Gängen stehen, dann ist das nur die logische Folge, aber keine ungewöhnliche Erscheinung.

Persönlich geht mir an radio NRW auf den Keks, dass die so viele schnulzige, langweilige Sachen spielen, und zu viel Abgenudeltes. Aber gegen Kontraste bei der Musikauswahl habe ich nichts, im Gegenteil. Ich denke, das ist auch nicht Radiocats Anliegen, sondern eher, dass es eben so klingt als sei da ein MP3-Player auf Shuffle gestellt und bringt nun alle Sünden der Festplatte in der unpassensten Reihenfolge zu Gehör.
 
dass es eben so klingt als sei da ein MP3-Player auf Shuffle gestellt

Ein MP3-Player mit sehr, sehr geringer Speicherkapazität, möchte ich anmerken. :)
Den Zusammenhang mit finanziellem Input sehe ich nur bedingt. Da wird schon ordentlich Geld verbrannt bei jenen Sendern! Umgedreht gab es schon immer Beispiele für Sender, die mit erstaunlich wenig Geld tolles Programm machten. Nein, finanzielle Ausstattung und Programmqualität sind keineswegs proportional zueinander.

Schwacher Trost: 100'5 - Das (S)hitradio ist noch viel schlechter als Radio NRW.

Schwärzer als Schwarz?
;)
 
Das Problem gibt es leider auch bei anderen Stationen. Ich mag z.B. spanischsprachige Popmusik sehr gerne. Diese bekommt man ja im deutschen Radio nicht gerade regelmäßig zu hören. Also dachte ich mir, könnte man das ja mal einem Sender für den nächsten Musiktester vorschlagen. Die Reaktion war, wie ich es mir aber auch gedacht habe, gleich null. Was der Bauer halt nicht kennt ...

Da hättest Du im Sommer wahrscheinlich mehr Chancen. Spanisch-sprachigkeit ist für einen Sommerhit ja schon fast Voraussetzung...
 
Das Problem beginnt schon damit, dass in vielen Sender gar keine gelernten Musikredakteure mehr sitzen, sondern nur noch Computerbediener, die sich mit der Bezeichnung Musikredakteur schmücken.
 
Da hättest Du im Sommer wahrscheinlich mehr Chancen. Spanisch-sprachigkeit ist für einen Sommerhit ja schon fast Voraussetzung...

Ja, mit diesen Sommerhits ist das so eine Sache. Da ist ja vor Jahrzehnten ein eigentlich kritisches Lied zu.eben solch einem geworden.
Die meisten Sommerhits hat man dann recht bald schon überhört. Zumindest geht es mir so. Zudem rollen Leute die der spanischen Sprache mächtig sind mit den Augen bei dem was es dort zu hören gibt.
Und dann sind die Interpreten teilweise auch keine Muttersprachler.
Aber abgesehen von alledem wäre es eben schön spanischsprachige Musik im deutschen Radio zu hören, bei der es mal nicht um Ballermann und Strand geht.
 
Aber abgesehen von alledem wäre es eben schön spanischsprachige Musik im deutschen Radio zu hören, bei der es mal nicht um Ballermann und Strand geht.
Ebenso ist es auch mit itallienischen Titeln. Ich hörte vor kurzem (mal wieder) in einen italienischen Sender und war auf's Neue erstaunt, wie wenige Titel ich doch - allein vom Hören her - kenne. Hoch gegriffen vielleicht 20/30% (wenn überhaupt!), das war's.
 
Ja, da muss ich Dir zustimmen. Hier gibts eigentlich nur eine Hand voll Interpreten. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das vor 25 Jahren noch mehr waren.
Interessant ist übrigens auch wenn Italiener spanisch singen. Das ist bei spanischen und lateinamerikanischen Stationen zu hören.
 
Abgesehen davon halte ich nichts von diesen Weihnachtseinsprengseln. Ich finde es wesentlich sinnvoller, so etwas en bloc zu machen, z.B. am frühen Abend und verstärkt an den Adventssonntagen, dann auch thematisch untermauert

Dann schaffst Du aber auch Abschaltimpulse. Ich ertrage Weihnachtsmusik nicht zwei oder drei Stunden am Stück, höchstens an Heiligabend, zu diesem Anlass ist es in Ordnung.
 
Nicht jammern, - CD kaufen!
Leichter gesagt als getan. Viele CDs, die Erfahrung musste ich machen, sind in Deutschland nicht erhältlich.
So wäre es möglich sie z.B. in der Schweiz zu beziehen, aber die bspw. EMI Music weigert sich strikt selbige nach Deutschland zu importieren.
Selbiges auch mit vielen Interpreten aus Österreich, der Schweiz (eine der von mir gewünschten (Erscheinungsdatum 2009) war endlich, nach vielen Bemühungen, gg. Ende 2010 über Weltbild auch in Deutschland erhältlich), Rußland, Polen, Schweden, etc..
 
Ich WILL ja auch Abschaltimpulse schaffen. Denn jeder Abschaltimpuls für Dich ist ein Einschlatimpuls für zehn Andere! Polarisieren ist angesagt, everybody's darling kann jeder...darum geht's mir!
 
Ihr sagt selber, dass Euch teilweise der Einblick in die Redaktionen fehlt. Daher würde ich, Musikredakteur (nicht "gelernter", denn das ist kein Ausbildungsberuf, aber seit mehr als 20 Jahren in der Branche), gerne aufklären.

Falsch ist:
1. "Als Opener dürfen keine Balladen laufen."
2. "Eine Musikstrecke muss einen musikalischen Fluss haben, es darf keine Brüche geben."
3. "Alte Titel dürfen nicht neben neuen laufen, Rock nicht neben Weihnachtsmusik."
4. "Der beste Sender ist der mit der größten Titelauswahl."
... und viel mehr.

Falsch für wen? Für die Hörer. Und nur für die machen wir Programm. Jeden Tag, mit viele Leidenschaft, Herzblut und Sachverstand.

Falsch ist übrigens auch: "Bei den meisten Sendern sitzen keine fähigen Leute mehr in der Musikredaktion." Glaubt mir, ich kenne sie. Die großen Sender und die kleinen, die Erfolgskinder und die Verlierer. Und ich kenne ihre Macher, das habe ich einigen von Euch vorraus. Geheimnis: Es gibt in Deutschland kaum erfolgreiche Sender ohne eine gute Musikredaktion, ob privat oder gebührenfinanziert.

Und jetzt werde ich Euch etwas weh tun. Radio wird in Deutschland nicht für die Leser oder Autoren von Radioforen gemacht. Wir sind hier eine freakige Minderheit. Radio ist ein Massenmedium und jeder Sender möchte in seiner Ecke möglichst viele Menschen erreichen. Das schafft er, indem er die Hits aus seinem Format spielt. So ergibt sich übrigens für einige Sender eine tolle Strecke: Als Opener "One moment in time", dann die neue Single der Toten Hosen, danach Last Christmas. Super! Alles extrem beliebte Songs, keiner schaltet ab.

Und da habt Ihr das Geheimnis: Kenne Deine Hörer, kenne Deinen Markt, kenne Dein Format (!) und spiel die Hits.

Kurz zu zwei der vier Punkte von oben:
1. Keine Balladen als Opener. Warum? Soll ich einen unbeliebteren Titel spielen, damit der Moderator das Gefühl hat, dass seine Sendung mit "Speed" startet? Ihr müsstet mal sehen, was die Hörer bei den ersten Takten von "Have you ever really loved a woman" machen. Lauter drehen! Obwohl davor Nachrichten liefen.
4. Die Anzahl der Titel im Programm. Einfachster Punkt: Je mehr Titel Du spielst, desto mehr unbeliebte Titel spielst Du auch. Bedeutet das, dass man die unter Umständen wenigen extrem beliebten Titel, bei denen alle Hörer lauter drehen, ruhig öfter spielen sollte? Ja. Wie oft? So oft wie möglich. Werden die Titel dann nicht unbeliebter? Nein, und das ist psychologisch erklärbar. Welchen Eindruck haben die Hörer, wenn man das tut? Sie werden den Sender als den mit der besten Musik empfinden. Steigt die Quote? Ja.
 
Nenne mir einen Sender, der nicht ein "nach festen Kriterien formatiertes Musikprogramm" fährt. Und sobald ein Sender so etwas tut, gibt es auch die von mir genannten Titel.
 
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