Die Sendestunde für 36 €; geteilt durch 7,8,9,....

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moonlight

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"Der Wahnsinn kennt keine Grenzen" oder "Ist das die Rettung für die Lokalradios in Bayern?"
Entscheidet selbst....

"MEHR RADIOMANTEL

BLR .Mit verringertem Programm wollen die bayerischen Lokalradios der Krise begegnen. Zahlreiche Sender stellten bei der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) den Antrag, auch tagsüber von der BLR moderierte Sendungen via Satellit übernehmen zu dürfen. Der Dienstleister beliefert die Sender bereits seit 1991 mit redaktionellen Inhalten und moderiertem Programm.

Wie es heißt, interessieren sich sieben Stationen für den Oldie-Mantel, etwa ebenso viele für den Mantel im AC-Format. Um möglichst viele Abnehmer zu finden, schnürte die BLR ein Angebotspaket: Die moderierte Musikstunde kostet 36 Euro; übernehmen mehrere Sender, teilen diese sich den Betrag. Der Preis, so BLR Programmdirektor Michael Bachmann, sei als Solidaritätsadresse an die Sender zu verstehen."

Quelle: W&V 48/2002
 
@Moonlight

Na ja du musst di Rechnung mal aus der Sicht der Lokalradios aufmachen. Mal angenommen 7 Locals kaufen 4 Stunden zu 36 €/Stunde. Dann macht das für jede Station 20,5 € für die 4 Stunden. Hört sich erstmal sehr billig an - aber du musst ja auch überlegen das wenn jedes Lokalradio die 4 Stunden selber machen würde, das auch nicht viel teurer als 60 Euro für den Moderator würde. Und für die BLR ist es doch egal. Das Studio haben sie sowieso, die Leitung auch, die Beiträge für die 4 Stunden gibts auch so oder so vom Radio dienst. ALso muss nur noch der Moderatpr bezahlt werden, und nach 36 €/Stunde hören sich die meisten BLR-Mods dann eben leider auch an!
 
Das Problem ist dabei nur, dass wir mit dieser Art der Geschäftsführung immer weiter an Qualitäts-Niveau verlieren.
Warum?
Hinter den 36€ steht ja eigentlich: Musikmoderation, Musikplanung und die Sendungsvorbereitung ["alle drei zusammen"] sind nicht mehr wert. Sowas setzt sind wirtschaftspsychologisch fest. Denn wenn es den Radiostation mal wieder besser gehen wird, wird es beim Billigpreis bleiben. Wenn einer in guten Jahren 100€ zahlt, in schlechten 36€, wird er in daraumfolgend guten Jahren nicht wieder 100€ zahlen...denn es ging ja auch billiger.
Eine große Wirtschaftsregel lautet: Schlechter Lohn, schlechte Arbeiter -- Diese Regel gilt für das Radio besonders: Denn die Guten werden immer einen Job beim TV bekommen. Übrig bleibt das Mittelmaß.
Insofern ist das "Angebot" von 36€/Musikstunde ein Tiefstschlag für die gesamte Radiobranche!

Die Zukunft, dank solcher Fahrlässigkeiten:
Der Rufe nach mehr Qualität im Radio wird immer lauter und hysterischer...
 
vielleicht zeichnet sich ja in bayern bald das gleiche bild ab wie in nrw. radio nrw=blr und überall dudelt das selbe programm. von fürstenfeldbruck bis weiden der gleiche moderator, die gleiche musik, das gleiche schema. nur morgens, mittags und zum feierabend gibts dann für ein paar stunden programm aus dem lokalsender...
 
Tja - Privatradio anno 2003 :(

Vom ursprünglichen Sendungsbewußtsein, also der Motivation etwas zu senden, ist rein gar nichts mehr übriggeblieben.

So langsam sollten sich mal einige Sender die Frage stellen, *warum* sie überhaupt senden, wenn sie gar nichts mehr zu senden haben.
 
@master_b

Ich glaube nicht das es wie in NRW laufen wird. Schließlich ist in Bayern ein ganz anderes System am laufen...

@Berliner

Ich muß Dir mit Deinen Aussagen recht geben... sieht gar nicht gut aus! Ich kenne sogar Sender die nur zwischen 15 und 25 € bezahlen für freie Mods. Spritkosten und Vorbereitungszeit werden da übrigens schon lange nichtmehr bezahlt!

Grundsätzlich finde ich diesen Schritt manch bayerischer Locals sehr bedenklich! Sieht ganz so aus als wäre das Schiff am sinken. Jetzt merkt man also auch die Konjunkturschwäche eindeutig in Bayern. Damit würde sich auch beweisen das ABY extreme Werbeeinnahmeverluste hat (siehe anderer Beitrag in diesem Forum) - schließlich profitieren in Bayern auch die Locals direkt von der eigenommenen Kohle der Antenne! <img border="0" title="" alt="[Entt&auml;scht]" src="frown.gif" />

MfG

FreakFreak
 
Liegt die derzeitige Misere wirklich nur an der Konjunkurschwäche, oder hat sich nicht vielleicht eher das Medium Radio inzwischen abgenutzt?
 
@freakfreak

das hoffe ich. blm - sei auf der hut! denn das nrw-system ist mehr als veraltet und sollte mal generalüberholt werden.
 
@Exhörer

Klingt zwar merkwürdig, aber deutsches Radioprogramm, so wie es derzeit angeboten wird, scheint vom Hörer gemocht zu werden. Wir haben längere Hördauer und mehr Hörer denn je...
Radio wird genutzt, wie nie zuvor.

Das Problem liegt A) an der Wirtschaft, die derzeit wenig in Werbung investieren.
und B) An den Marketingabteilungen der Sender, die es bis heute nicht geschafft haben, das Medium Radio den Werbetreibenden näher zu bringen.
Ein durchschnittlicher TKP (Tausender Kontaktpreis = Preis um 1000 Menschen zu erreichen) liegt im Radio bei 2 Euro, im TV bei 7 Euro im Print schon mal bei 15 Euro.

Wenn die Marketingleute in den Sendern endlich mal kapieren, dass es nicht ein gutes Geschäft ist anderen Sendern die Werbung wegzunehmen, sondern den eigenen TKP zu erhöhen.
Also TV und Zeitung als Konkurrenten und nicht andere Sender.
Aber da greift C) Die meisten Radiosender in Deutschland werden von Verlagen besessen, die natürlich kein Geld abzugeben haben...
 
Ja, genauso ist es. Die Leute wollen eben dieses Radio. Alleine in NRW hatten daher auch alle Sender ein Minus vor den Prozenten !

Der Hörer liebt diese Sender nicht, er schaltet sie nur leise ein, damit eine Art Geräuschkulisse entsteht. Vielleicht kommt einmal am Tag eine Meldung aus der Region, dann entsteht der Eindruck : Ja, die sind in meiner Gegend. Das ist mein Sender.

Welchen Sender sie dann gehört haben ? Ja, ganz einfach : den mit der meisten Off-Air-PR. Weil man sich da ganz einfach drann erinnert.

Vergiß die Idee, dass das derzeitige Radio wirklich geliebt wird. Es wird aktzeptiert, weil nichts anderes da ist.
Wer Musik hören will, geht mittlerweile andere Wege, und wer Infos braucht, schaltet den Fernseher ein. Radio ist was für Nebenher.

Prost.
 
HeHe:36 Euro pro Stunde das ist doch ein Supertarif!Im wilden Osten bei RTL,PSR,BBRadio,RS2 usw.geht es bei 5 Euro los.Die Putzfrau kommt ab 15 Euro!So long!!
 
36€ bekommt doch nicht der BLR-Moderator für die Sendestunde. (Weiß übrigens jemand, was die dem Moderator bei der BLR zahlen?)
Das ist der Tarif für die abnehmende Station. Nehmen 6 Sender die Sendestunde ab, dann zahlt jeder Sender noch genau 6€.
Ich kann nur exhörer mit seinem Statement Recht geben "So langsam sollten sich mal einige Sender die Frage stellen, *warum* sie überhaupt senden, wenn sie gar nichts mehr zu senden haben."

Und die BLM, falls sie das genehmigt, kann doch den Sendern gleich die Automation am hellichten Tag erlauben. Das wäre dann medienpolitisch weniger verlogen.

Auch die Ankündigung von Antenne Bayern, ihr Nachtprogramm aus Kostengründen zu automatisieren ist ein Schlag in die Magengrube für die Entwicklung der Privatradios. Was soll das eigentlich? So viel kostet die Nachtmoderation den Sender garantiert nicht, dass er dabei auch nur ein Zehntel seiner angeblichen Verluste von 25% ("wir schreiben nur noch knapp schwarze Zahlen...")wieder reinholen könnte.

Im übrigen ist es doch albern, wenn man das Boomjahr 2000 hernimmt und daran seine Verluste misst. Die armen Gesellschafter, die ihre Gewinnmaximierung den Bach runter gehen sehen... Und die Landesmedienanstalt wird wieder brav alles abnicken.

Radio ist jetzt wirklich in der Krise. Focus möchte es gleich gar nicht mehr versuchen, obwohl sie vor zwei Jahren noch gegen die BLM prozessiert haben, da man ihnen die Frequenz in München nicht zugeteilt hatte.

Vielleicht kommen ja jetzt endlich einmal wieder kreative Köpfe an die vorderste Front, die Radio wieder lebendig machen?!

Was jetzt allerdings in Bayern passiert, verstärkt nur den Nebenbeicharakter des Mediums. Und das wird sich garantiert auf die Dauer wiederum negativ auf die Werbung auswirken. So glaube ich, dass dieser Schuss letztenendes nach hinten losgehen wird.

<small>[ 30-11-2002, 09:52: Beitrag editiert von moonlight ]</small>
 
Wenn eine komplette Sendestudio mit allem drum und dran für 36 Euro verkauft wird, ist klar:

a) Da sitzt ein schlechter Moderator (Anfänger) am Mikro (der so nebenbei die Preise kaputt macht)

b) Kaufen die Sender Schrott ein. Es geht also überhaupt nicht mehr nach Qualität, sondern nur noch darum, Sendezeit zu füllen - und zwar so preiswert wie möglich
 
Hallo,
erstmal möchte ich mich dem allgemeinen Tenor anschließen: Ich halte die Entscheidung, so sie denn genehmigt wird, ebenfalls für sehr fragwürdig. Es gibt in Bayern Radiostationen, die fahren ihr Programm mit zwei bis vier Menschen. Für diese zwei bis vier Menschen ist das, was ich jetzt sage, sicherlich hart, aber: Wenn eine solche Ministation sich selbst diese paar Mitarbeiter nicht mehr leisten kann und 70 Prozent seines Programms fremdeinkaufen muss, dann ist es um die restlichen 30 Prozent auch nicht schade. Dann müssen sie halt zumachen, und dann gibt es meinetwegen in der Region Traunstein - um mal eine zu nennen - kein Lokalradio mehr. Vermissen würde es sowieso keiner dort.
Vielleicht kann mir mal einer der Alt-Bayern diese Frage beantworten: Wie reagieren eigentlich die Hörer? Es war doch, wenn ich richtig informiert bin, anfang der 90er Jahre auch so, dass der größte Teil des Programms von der BLR kam. Also: Merken die Hörer im Chiemgau, Allgäu oder Mittelfranken, dass ihr Tagesprogramm in Wirklichkeit aus München kommt? Lag nicht gerade der relativ große Erfolg der Lokalradios (zusammengenommen in den letzten Jahren in Bayern immer Marktführer) darin, dass sie es - besonders auf dem Lande - verstanden, den Hörern ein "Wir-Gefühl" zu vermitteln? Wenn das so wäre, dann hieße das doch: Mindestens 30 Prozent aller Lokalradios (die 14 mit den BLR-Mänteln von 44 existierenden) sind überflüssig. Und der Rest? Wäre es nicht langsam an der Zeit, dass man sich in Bayern über ein Mediengesetz Gedanken macht, das Hörfunksender schafft, die wirklich auf soliden finanziellen Beinen stehen können? Also: City-Radios und Bereichssender für die sieben bayerischen Bezirke?
Ich wollte noch was zu den Mods von der BLR sagen: Hier widerspreche ich entschieden der These, dass billig gleich schlecht ist. Wer sich ein bisschen in der Radioszene auskennt weiß, dass viele Moderatoren bei der BLR Volontäre sind. Und gerade hier gibt es Leute, die sich zum einen engagieren, weil ihnen der Job Spaß macht, zum zweiten, weil sie nach ihrem Volontariat nichts eiligeres zu tun haben, als von der BLR zu einem "richtigen" Radiosender zu kommen, und zum dritten, weil die BLR die Angewohnheit hat, Volontäre auch gerne mal während ihres Volos zu entlassen - wann, ist dabei nicht von Belang. Und wenn es um den Job geht, dann holt auch der schlechteste aus sich heraus, was er kann. Und: Was ich von einigen Lokalradios in Bayern aus dem Internet so höre, lässt mih kotzen. Ich halte vielfach sogar BLR-Praktikanten für talentierter als so manchen Moderator eines Lokalradios.
CO
 
@Cheesenonions

Deine Argumentation mit dem BLR-Mantel kann ich nicht nachvollziehen. Wieso sollen die Lokalradios überflüssig sein die den BLR-Mantel übernehmen. Wir hier in NRW haben ein ähnliches , wenn auch besseres - wie ich finde - Lokalradiomodell. Jede Station produziert 5 - 8 Stunden Programm tagsüber selber und übernimmt den Rest von Radio NRW. So braucht man die paar Lokalen-Themen nicht wie bei den bay. Locals über 24 Stunden zu strecken sondern liefert in den 8 Stunden die man selbst sendet auch wirklich Qualität ab (meistens ;)). Das Programm hört sich wie aus einem Guss an, NRW macht ein Rahmenprogramm das sich hinter Sendern wie ABY oder FFH nicht verstecken muss - und ehrlich gesagt mit 2 bis 4 leuten ein 24 Stunden Programm füllen zu wollen: Das das nix werden kann ist ja wohl klar. Hier in NRW füllen wir mit 6-7 festen und vielen freien ein 5 - 8 Stunden Programm.
Ich denke auch in Bayern sollten sich einige Locals überlegen vielleicht doch lieber auf Qualität statt auf Quantität zu setzen. Der Hörer wird sowas immer belohnen (Das haben wir hier in NRW gelernt).
 
Also meine lieben Leute,

wenn ich hier so manchen Beitrag lese treibt es mir die Galle hoch!
"Warum manche Sender noch senden, wenn sie nichts zu senden haben" - weil Radio ein Wirtschaftszweig ist in dem es ganz einfach darum geht Geld zu verdienen und einen Haufen Klugscheißer (verzeiht den Ausdruck) wie Euch zu bezahlen! Seid doch froh dass Ihr einen Job habt verdammt nochmal! DAs ist ja wohl heute absolut nicht mehr selbstverständlich.
In dieser momentanen Zeit (Flaute, Krise etc.) überleben eben nur die Besten! Da zeigt sich endlich mal, wer wirklich was auf dem Kasten hat, voll und ganz hinter seinem Programm steht und sich richtig reinhängt. Wir müssen eben momentan alle mit weniger (Geld, Personal...) auskommen. Und wer man es dann immer noch schafft - wenn auch mit Zulieferungen von BLR oder Automation - ein erfolgreiches Programm abzuliefern, das eingeschaltet wird, und Geld ins Haus zu bekommen, der ist wirklich gut!
 
Lieber Caprese,
ich will mal die Aussagen der Vorredner Dir auf diese Weise näherbringen:
Wer nichts produziert, hat kein Recht damit Geld zu machen.

Und wenn jetzt jemand argumentiert, dass schließlich sowieso kein Geld gemacht wird, dann doch gleich die Frage: Wenn es eh nur ein Wirtschaftsunternehmen ist, warum dann solange mit Verlusten fahren, wenn eh keine Chance auf Gewinn besteht?

Investitition oder Subventionierung macht doch in solchen Fällen nur Sinn, wenn es sich um etwas handelt, auf das nicht mehr verzichtet werden kann , sprich es z.B. einschneidende Auswirkungen auf den Wirtschaftskreislauf hat, oder es politische Gründe für den Weitererhalt gibt.

Was hier einige aber richtig erkannt haben: Ein Sender, der fast keine Eigenproduktionen mehr bringt, hat möglicherweise keine Existenzberechtigung mehr, auch oder vor allem unter wirtschaftlichen Aspekten.

Gut, aber hier nun die andere Seite:
Es geht darum, trotz zentralem Mantelprogramm jeweils ein Mindestmaß von Lokalität aufrechtzuerhalten. Und im Endeffekt wird dadurch doch nur der Aufgabenbereich eines Senders etwas verkleinert (und damit enorme Kosten gespart). Übrig bleibt nur noch der echte Regionaljournalismus.
Und eigentlich müsste genau das doch im Sinne der hier nörgelnden sein: Weg vom Dudelfunk, zurück zum puren Journalismus.

Fraglich ist die Sache eben nur in den Punkten Vielfalt und Monopolismus...

Ich war noch nie für einen regulierten Markt.
(BTW: Gibt's eigentlich irgendwas, was nicht reguliert oder beschränkt ist?)

Gruß,
radiosi.
 
Nun, dann ist das aber eine Grundsatzdiskussion über die Finanzierung eines Radiosenders bzw. Wirtschaftsunternehmens und das Recht eines Unternehmens zu bestehen bzw. nicht mehr zu bestehen.
Dies dürfte hier wohl etwas zu weit führen.

Ich denke aber mal, dass ein Sender - sofern er entsprechende Reichweiten aufweisen kann - sehr wohl beim Volk fehlen dürfte, würde er nicht mehr existieren. Ich glaube nicht, dass dann einfach so darauf verzichtet werden kann.
 
Mods! Laßt uns nicht mehr für unter 50 € arbeiten!!!!!!

Solidarität!

<small>[ 02-12-2002, 14:12: Beitrag editiert von Sebastian ]</small>
 
@Sebastian:Arbeiten,heisst aber auch,einen Gegenwert für die 50 Euro zu bieten.Welcher sogenannter Moderator auf den Flachfunkwellen,kann überhaupt moderieren?Das was im Moment da so abgeliefert wird,ist manchmal nicht 5 Euro wert.Zum "Sprüche"aufsagen reicht ein Roboter!!
 
Zwei Dinge:
Erstens gehört auch zum "Sprüche aufsagen" die Fähigkeit, mit Stimme zu spielen und professionell zu klingen. Ein Moderator eines Hitradios braucht kein Journalist zu sein, aber er muss auch seine Qualitäten haben, sprich er kann kein Praktikant oder Volo ohne Vorerfahrung sein, weil das der Hörer merkt.
Zweitens interessiert mich, wie die BLR das dann mit der Werbung handhabt, denn in einer gekauften Stunde wird ja wohl entweder keine Werbung oder Werbung der BLR-Vertragspartner (gibt's das überhaupt?) laufen. Sprich, Sender verdienen in den Stunden, in denen sie den BLR-Mantel ausstrahlen, auch keine Kohle, weil sie keine regionale Werbung plazieren können. Oder gibt es hier Modelle der Auseinanderschaltung von regionalen/lokalen Werbefenstern?
 
@Freddi

Doch es gibt auch in den BLR-Stunden lokale Werbung durch ein Fernwirkungssystem. Das heißt, die BLR löst die lokale Werbung durch einen Fernwirkbefehl bei dem entsprechenden Lokalsender automatisch aus. Sonst könntest du den Sender in den BLR-Stunden ja auch ruhig abschalten , wenns da keine Werbung gäbe
 
Hallo,
ich verstehe ja überhaupt nicht, warum ich und wir von einem der Vorredner so angegriffen worden sind (Klugscheißer und so). Denn letztendlich hast Du nichts anderes getan, als meine These zu bestätigen: Ein Hörfunksender ist, so er privat ist, ein Wirtschaftsunternehmen, das den Gesellschaftern Geld einbringen soll. Hier reden wir aber von Sendern, die diesen Zweck eben NICHT erfüllen, und da denke ich dann, dass es unter diesen Umständen für alle Beteiligten besser wäre, wenn sie gleich ganz verschwinden. Wer meinen obigen Beitrag genau gelesen hat, der wird erkennen, dass ich nicht grundsätzlich gegen den Lokalfunk bin, ganz im Gegenteil. Ich glaube aber, dass sich der Lokalfunk in Bayern mit diesem Mediengesetz aus den 80er Jahren, das in keinster Weise mehr zeitgemäß ist, zum Jobkiller entwickelt - oder bereits entwickelt hat. In anderen Bundesländern hat ein Umdenkungsprozess begonnen - in BaWü zum Beispiel. Und dieser Umdenkungsprozess ist meine ich auch in Bayern dringend erforderlich. Das sage ich im Übrigen, weil es mir um die Arbeitsplätze geht: City-Radios - auch mehrere - in größeren Städten, Bereichssender - meinetwegen mit lokalen News - in den Regierungsbezirken. Damit senkt man die Zahl der Lokalradios in Bayern um die Hälfte, die aber steht auf gesunden Fundamenten, es wird zu keiner weiteren Jobvernichtung mehr kommen, ja, es könnten sogar neue Jobs geschaffen werden.
Ich würde noch gerne was zum "Lokalfunk" in NRW loswerden: Wieso kannst Du eigentlich von Lokalfunk reden, wenn die Musik - auch jene in den Lokalsendungen - aus Oberhausen von Radio NRW kommt? und wenn sich auch die lokalen Programme in nichts von dem Mantel unterscheiden - von ein bisschen lokalen Fenstern abgesehen? Wie kannst Du das Konzept in NRW verteidigen, in dem es im Prinzip einen landesweiten Privatsender gibt, der sich hier und da mal auseinanderschaltet und der dann noch sogar zu teilen dem öffentlich-rechtlichen WDR gehört? Für Meine Begriffe ist das NRW-Lokalfunkmodell das schlechteste, das es hierzulande gibt.
CO
 
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