Die Sprachlotterei treibt neue Blüten

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Heute ist ja in vielen Gegenden die Umstellung von DVBT auf DVBT2. Dabei wird in fast allen Medien darauf hingewiesen, dass für die Privaten eine Gebühr fällig wird und die öffentlich-rechtlichen "weiterhin kostenlos" zu empfangen sind. Das ist doch schlichtweg falsch oder habe ich nicht mibekommen, dass die GEZ abgeschaffft wurde? Sogar der Deutschlandfunk hat das soeben in den Nachrichten so vermeldet. Natürlich weiss auch hier jeder was gemeint ist, aber trotzdem regt es mich jedesmal auf.

http://www.deutschlandfunk.de/fernseh-empfang-dvb-t-abgeschaltet.2849.de.html?drn:news_id=727068
 
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Wenn eine Fake-News sprachlich korrekt wiedergegeben wird, dann ist das keine Sprachlotterei, selbst wenn der Inhalt der News noch so falsch sein sollte.
 
Ich finde es passt schon hier rein, weil es eben durch die Art der Formulierung eine Falschmeldung entsteht. Das daran grammatikalisch nichts auszusetzen ist, war mir schon klar. Aber ok, dann wars wohl der falsche Thread. Sorry. Allerdings in den Thread "Lügenpresse" passt es für mich auch nicht rein.
 
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Die Kosten für die Privaten als Gebühr zu bezeichnen ist schon eine Lotterei. Aber der reine Empfang öffentlich rechtlicher Sender ist selbstverständlich kostenlos. Man zahlt ja für die Nutzung, unabhängig ob diese gegeben ist oder nicht.
 
Bei den Öffentlich-Rechtlichen bezahlen wir alle geminschaftlich miteinander das System, egal wie stark man es dann im Einzelnen nutzt (oder eventuell sogar überhaupt nicht).
Bei den Privaten hingegen bezahlen wir einzelne Angebote, die wir individuell nutzen.
 
Hmmm... entweder raff ich's nicht (hohes Alter) oder ich hab's mein Leben lang falsch gemacht (Schicksal). "Ich dringe auf pünktliche Abreise" "Ich dränge zu pünktlicher Abreise". Was ist daran falsch?
 
"dringen" tut man ein. Wenn man Druck macht, ist es grundsätzlich "drängen".

Präsens: Er dringt in das Haus ein, er drängt auf Erledigung der Angelegenheit.
Präteritum: Er drang ein, er drängte auf Erledigung.

Zwei vollkommen unterschiedliche Verben.
 
Heinzgen hat Recht, aber umgangssprachlich wird "dringt" in der Bedeutung von "drängt" häufig verwendet. Hier Beispiele aus dem Netz:
http://www.t-online.de/regionales/i...hnelle-ausbildung-von-notfallsanitaetern.html
n-tv schrieb:
Angesichts der Vorfälle auf der "Gorch Fock" dringt Bundeskanzlerin Angela Merkel auf schnelle Aufklärung.
Quelle: http://www.n-tv.de/politik/Mutter-fordert-Entschuldigung-article2594511.html

mdr schrieb:
Die Grünen dringen auf eine schnelle Entschädigung von Männern, die in der Nachkriegszeit wegen ihrer Homosexualität verurteilt wurden
Quelle: http://www.mdr.de/nachrichten/polit...en-verurteilte-schwule-entschaedigen-100.html
 
Das ist weniger umgangssprachlich, denn mediensprachlich. Diese Unart stammt aus den Radio-und Fernsehnachrichten.
Aber Wasser drängt doch mit Druck, wenn es durch alle Ritzen dringt. Drängt es dann nicht eher durch alle Ritzen?
Es drängt gegen die Ritzen, und wenn diese es nicht mehr halten können, dringt es durch die Ritzen. Ersetze "Ritzen" durch "Deich" und es wird ganz klar.
 
Aus Radioszene-Artikel "Wo gibt’s den best klingenden Radiosender der Welt?"

"In einer Bar in Kanada stürzten sich zwei Männer auf mich – und fragte mich freundlich eine einfache Frage: [...] Eine Antwort habe ich tunlichst vermieden."

Ein Antwort hätte er antworten können.
 
Abgesehen davon, daß ich mit "Ein Antwort" schon wieder den nächsten Fehler eingebaut habe: "Eine Frage fragen" findest Du korrekt?
 
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