@exhörer: leider ist das die Kehrseite der Medaille. Und: dass man auf UKW "leichter" Werbung für Autos und so absetzen kann, ist leider eine Wahrheit, die auch für die Autoindustrie sehr zu überlegen ist. Der Werbeeffekt verpufft, wenn man nicht auf breite Schichten setzt. Leider ist dem so bei DAB+, dass es keine oder kaum werberelevanten Gruppen anspricht, so ist's nicht verwunderlich, wenn sich a) die große Masse der Industrie eher "bedeckt" hält und b) dass die Radiosender, die auf die Werbeeinahmen angewiesen sind, insbesondere die Privatradios, nicht sonderlich "amused" zeigen, wenn ihnen die Einnahmen dann wegbrechen. Zudem werden die Investoren in die Privatsender, oftmals eh schon krisengebeutelte Zeitungsverleger, zusätzlich not amused sein, wenn ihnen durch ein Nischenradio zusätzliche Konkurrenz erwächst, die mit Millionen aus Zwangsgebühren noch subventioniert werden.
Das war nun sehr auf dem Niveau eines "advocatus diaboli", könnten aber gängige Argumente auch in Wien mit einem gewissen Absatzmarkt sein, um beim Thema zu bleiben. So gesehen wird der ORF und Kronehit diese Entscheidung betriebswirtschaftlich gecheckt haben. Ob das dann technisch neu anzusetzen ist, ist ein zweites Thema.
Grundsätzlich aber bleibt die Skepsis aufrecht, weil gerade die fehlenden Einnahmen aus Werbung im DAB+-Radio eine Rolle spielen. Oder aber die Angst, durch ein neues Radiosystem, das wenige Leute kennen und bedienen können, dass hieraus wahnsinnig viel Geld verloren geht.
So gesehen ist die Einführung von DAB+ eng an eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung gekoppelt. Dort, wo DAB+ schon Realität ist, vergisst man schnell, was UKW war.
Es kommt auf die Akzeptanz an, und darauf, wie man die Bevölkerung darauf einstellt, damit der Kaufanreiz da ist und man sich dem neuen Medium stellen kann.