"Digitalradiopflicht"

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Interessantes Autorenduo, hätte ich (nach der Historie um die von Eumann betriebenen Änderungen des NRW-Landesmediengesetzes, die Brautmeier in der Konsequenz den Posten gekostet haben) nicht erwartet.

Der Artikel ist von 2016, die Causa geht bis ins Jahr 2014 zurück: https://www.medienkorrespondenz.de/leitartikel/artikel/lex-brautmeier.html
 
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Ach RDS war die Voraussetzung? Ging fälschlicherweise davon aus, dass ein Gerät mit PLL bereits eine digitale Schnittstelle haben müsste. Zumal diese jedoch nicht zwangsläufig auch mit DAB gleichzusetzen wäre!
 
Natürlich können, müssen und werden viele Millionen Menschen mit ihrem neu gekauften DAB-Radio weiterhin ihren Lieblingssender auf UKW hören
Das werden sie eher nicht, denn zum einen sind diese DAB+-Radios so eingestellt, das sie beim Einschalten auf DAB+-Empfang stehen. Und zum anderen sind die meisten Geräte antennenseitig auf DAB+-Empfang geeicht, der UKW-Empfang ist mit diesen Geräten also zumeist deutlich schlechter als gewohnt. Davon abgesehen interessiert es die meisten Leute auch überhaupt nicht, ob sie per DAB+ oder UKW Radio hören, Hauptsache es kommt was raus aus der Kiste, im Idealfall ihr bisheriger Lieblingssender. Trotz der klanglichen Abstriche, die man aus bekannten Gründen machen muss, verirren sich aber dennoch immer mehr Ottonormalverbraucher auf DAB+, weils dort einen ganz entscheidenden Vorteil gegenüber UKW gibt - es gibt kein Rauschen und Zischen wenns mal eng wird mit dem Empfang.
 
Ach RDS war die Voraussetzung?
Nein. Es geht darum, ob das Ding den Sendernamen anzeigt oder nicht. Es hat bei Blaupunkt schon Jahrzehnte vor RDS Autoradios gegeben, die das konnten.

Der Gesetzgeber spricht nur von Radios, die den Sendernamen anzeigen. Wo sie den hernehmen - aus RDS, einem EPROM oder vom Heiligen Geist - spielt dabei keine Geige.
 
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Es geht um werksseitig eingebaute Geräte in Kraftfahrzeugen. Die müssen mittlerweile einen Digitalradioempfänger beinhalten (DAB+). Punkt. Für Heimgeräte, Henkelmänner und Brüllwürfel gibt es keinerlei Vorschriften. Da darf nach wie vor jeder Elektroschrott aus Jingelingland mit angehängtem Störsender (Schaltnetzteil ohne Siebkondensatoren...) auf den Markt geschmissen werden.
 
Jein.

Heimgeräte und tragbare Empfänger, die den Sendernamen anzeigen, müssen ebenfalls digital empfangen können, wobei das außer DAB+ auch Internetradio sein darf. Nur Brüllwürfel etc., die nur die Frequenz anzeigen, dürfen in der Tat weiter nur UKW empfangen.
 
So ganz stimmt das nicht. Es gibt inzwischen schon ein paar mehr Modelle mit DAB+ an Board. Darüber warum die großen Handy-Hersteller DAB+ weiterhin ignorieren, ist hier aber schon vielfach spekuliert worden. Ein Großteil hat ja mittlerweile auch kein UKW mehr an Board, vermeintlich aus den gleichen Gründen.
 
Bei der ersten in Betriebnahme machen neuere Geräte, die auch DAB an Bord haben, automatisch einen "Welcome to DAB"-Suchlauf, richtig.

Und was machen dann alle die Leute am Ende des Suchlaufs ihr gewohntes Lieblingsprogramm vergeblich in der Liste suchen?

Sie schalten nach UKW um. Weil sie es müssen.
Oder wie sollen die Leute ihre Landeswelle, ihr Radio PSR, ihre Antenne MV, ihr FFN in Hannnover, ihr Radio 21 in Hildesheim usw. auf DAB hören,
wenn es diese Programme dort gar nicht gibt? Da nutzt das Nicht-Rauschen und Nicht-Zischen ja wenig.
Und daran wird sich wohl auch so schnell nichts ändern.

Das sind aber nun mal die meist gehörten Programme.
Die Quoten der DAB-Kanäle stehen auf reichweiten.de

Viele Hörern eben lieber "Ihren Sender" mit Rauschen oder Zischen (zur Not eben auf Mono schalten) als gar nicht ihr gewohntes Programm.
 
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Die Sender welche parallel auf DAB+ und auf UKW senden, haben keine konkreten Zahlen wo sie wieviele Hörer haben, zumindest keine öffentlich zugänglichen. Und eine Ableitung allein aus den Zahlen der DAB+only-Sender auf das gesamte DAB+-Hörverhalten zu machen, ist aus demoskopischer Sicht ziemlich unseriös.
Im übrigen sind die DAB+-Hörerzahlen dort höher, wo es auch ein entsprechendes Angebot gibt. Schau dir die Zahlen in Bayern an oder in Berlin. Perspektivisch wird das Medium Radio insgesamt dort weiter verlieren, wo es sich der digitalen Zukunft verweigert. Gerade in Sachsen müßte es PSR eigentlich wie Schuppen von den Augen fallen, wenn es sich anschaut was bei seinem "2.Programm" R.SA so alles passiert. Da man aber die Konkurrenz fürchtet wie der Teufel das Weihwasser, macht man halt lieber einen auf NRW und dudelt in friedlicher Koexistenz mit seiner RTL-Konkurrenz auf UKW weiter vor sich hin. In NRW gibt es aber zumindest inzwischen Pläne für eine private DAB+-Kette. Sollte man in Sachsen vielleicht mal drüber nachdenken. Der eigentliche Verlierer ist bei alldem zunächst der Hörer, in letzter Konsequenz sind es allerdings die Sender selbst.

Viele Hörern eben lieber "Ihren Sender" mit Rauschen oder Zischen (zur Not eben auf Mono schalten) als gar nicht ihr gewohntes Programm.
Nö. Da es fast überall immer mindestens einen zweiten Anbieter mit ähnlich gelagertem Programminhalt gibt, wird dorthin umgeswitcht. Fast alle Programme haben in den letzten Jahren ihre Alleinstellungsmerkmale immer weiter abgebaut. Es gibt daher auch keinen Grund mehr bei genau diesem einen Sender zu bleiben, wenn es das nächste Programm mindestens genauso gut macht.
 
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