freiwild
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(Ich hätte ja einen Radiobezug konstruieren können, schließlich gab es früher ja mal das ARD-Olympiaradio, aber lassen wir das.)
Heute hat das IOC bekanntgegeben, dass man sämtliche europäsichen Übertragungsrechte (Pay-&Free-TV) an den olympischen Sommerspielen 2020 und 2024 sowie den olympischen Winterspielen 2018 und 2022 erstmals nicht an die EBU, sondern an Discovery Networks (u.a. Eurosport, Discovery Channel, DMAX, TLC) verkauft habe. Ausgenommen ist nur Russland, sowie für 2018 und 2020 Frankreich und Großbritannien, weil hier France Télévisions und die BBC schon vor Jahren die Rechte erworben haben. Die Sommerspiele nächstes Jahr in Rio sind nicht betroffen; hier gilt noch der alte EBU-Vertrag von ARD&ZDF.
Der Rechteerwerb ist mit der Auflage verbunden, dass von den Sommerspielen jeweils mindestens 200 Stunden im Free-TV ("free-to-air") laufen müssen, von den Winterspielen jeweils mindestens 100 Stunden. Außerhalb Deutschlands ist Eurosport überall in Europa Pay-TV, und wenn ich richtig orientiert bin, betreibt man nur noch in Italien und Spanien weitere Free-TV-Sender. In Skandinavien, wo Discovery vor ein paar Jahren der ProSiebenSat1-AG ihre dortigen Sender abkaufte, und seitdem neben ihren den bekannten internationalen Sendermarken auch nationale Generalisten-Privatsender betreibt, werden diese nur als Pay-TV vertrieben.
Damit bleibt die Frage, wo die olympischen Spiele künftig laufen werden. Wenn man sich an die enge Definition von Free-to-Air hält, blieben in den meisten Ländern nur noch die öffentlich-rechtlichen Sender übrig. Übrigens ab 2022 auch in Deutschland, falls dann, wie geplant, RTL, ProSieben, Eurosport, Sport 1 & Co ihre SD-Kanäle abschalten und nur noch über das kostenpflichtige HD+ (Eurosport gar nur noch über Sky) zu empfangen sein sollten.
Im Prinzip gibt es zumindest für Deutschland drei Möglichkeiten:
1. (wohl am wahrscheinlichsten): ARD&ZDF greifen doch wieder in die Tasche, wie schon bei der Fußball-WM 2002, und berichten wieder (weitgehend) im gewohnten Umfang auf den linearen Kanälen. Die Zusatzangebote im Internet (oder früher auf den Digitalkanälen) dürften dann aber wegfallen bzw. kostenpflichtig von Eurosport angeboten werden.
Es sei denn, ARD&ZDF kommen angesichts des FIFA-Debakels doch wieder zur Vernunft, und setzten mal ein paar Jahre bei Olympia aus, sozusagen als Ausgleich für den Millionenerwerb der Fußball-WM-Rechte in Russland und Katar. Halte ich aber für unwahrscheinlich - auch bei der Tour de France ist man nach einer kurzen Schamfrist wieder mit dabei.
2. Man einigt sich mit einer der großen Privatsendergruppen (wahrscheinlich eher mit ProSiebenSat1) auf eine Aufteilung der Rechte. Dann ist es auch mögich, dass Discovery die redaktionelle Hoheit über die Übertragung behält und Sat1 (oder wer auch immer) das Signal einfach durchstellt, so wie das einst beim DSF-Premiere-Deal bezüglich der Champions League war.
3. Eurosport machts alleine, bzw. wertet damit seine Schwestersender auf. Oder man betreibt eine Alibi-Berichterstattung im Free-TV und behält alle Highlights dem Pay-TV vor. Wäre eine sehr riskante Strategie.
Bei den Varianten 2 und 3 bleibt vor allem die Frage, wie eng es das IOC mit der Free-TV-Auflage halten wird. Wird man am Ende auch HD+ (und dessen Pendants v.a. in den nordischen Ländern) als "Free-TV" akzeptieren, obwohl es das eigentlich nicht ist?
Heute hat das IOC bekanntgegeben, dass man sämtliche europäsichen Übertragungsrechte (Pay-&Free-TV) an den olympischen Sommerspielen 2020 und 2024 sowie den olympischen Winterspielen 2018 und 2022 erstmals nicht an die EBU, sondern an Discovery Networks (u.a. Eurosport, Discovery Channel, DMAX, TLC) verkauft habe. Ausgenommen ist nur Russland, sowie für 2018 und 2020 Frankreich und Großbritannien, weil hier France Télévisions und die BBC schon vor Jahren die Rechte erworben haben. Die Sommerspiele nächstes Jahr in Rio sind nicht betroffen; hier gilt noch der alte EBU-Vertrag von ARD&ZDF.
Der Rechteerwerb ist mit der Auflage verbunden, dass von den Sommerspielen jeweils mindestens 200 Stunden im Free-TV ("free-to-air") laufen müssen, von den Winterspielen jeweils mindestens 100 Stunden. Außerhalb Deutschlands ist Eurosport überall in Europa Pay-TV, und wenn ich richtig orientiert bin, betreibt man nur noch in Italien und Spanien weitere Free-TV-Sender. In Skandinavien, wo Discovery vor ein paar Jahren der ProSiebenSat1-AG ihre dortigen Sender abkaufte, und seitdem neben ihren den bekannten internationalen Sendermarken auch nationale Generalisten-Privatsender betreibt, werden diese nur als Pay-TV vertrieben.
Damit bleibt die Frage, wo die olympischen Spiele künftig laufen werden. Wenn man sich an die enge Definition von Free-to-Air hält, blieben in den meisten Ländern nur noch die öffentlich-rechtlichen Sender übrig. Übrigens ab 2022 auch in Deutschland, falls dann, wie geplant, RTL, ProSieben, Eurosport, Sport 1 & Co ihre SD-Kanäle abschalten und nur noch über das kostenpflichtige HD+ (Eurosport gar nur noch über Sky) zu empfangen sein sollten.
Im Prinzip gibt es zumindest für Deutschland drei Möglichkeiten:
1. (wohl am wahrscheinlichsten): ARD&ZDF greifen doch wieder in die Tasche, wie schon bei der Fußball-WM 2002, und berichten wieder (weitgehend) im gewohnten Umfang auf den linearen Kanälen. Die Zusatzangebote im Internet (oder früher auf den Digitalkanälen) dürften dann aber wegfallen bzw. kostenpflichtig von Eurosport angeboten werden.
Es sei denn, ARD&ZDF kommen angesichts des FIFA-Debakels doch wieder zur Vernunft, und setzten mal ein paar Jahre bei Olympia aus, sozusagen als Ausgleich für den Millionenerwerb der Fußball-WM-Rechte in Russland und Katar. Halte ich aber für unwahrscheinlich - auch bei der Tour de France ist man nach einer kurzen Schamfrist wieder mit dabei.
2. Man einigt sich mit einer der großen Privatsendergruppen (wahrscheinlich eher mit ProSiebenSat1) auf eine Aufteilung der Rechte. Dann ist es auch mögich, dass Discovery die redaktionelle Hoheit über die Übertragung behält und Sat1 (oder wer auch immer) das Signal einfach durchstellt, so wie das einst beim DSF-Premiere-Deal bezüglich der Champions League war.
3. Eurosport machts alleine, bzw. wertet damit seine Schwestersender auf. Oder man betreibt eine Alibi-Berichterstattung im Free-TV und behält alle Highlights dem Pay-TV vor. Wäre eine sehr riskante Strategie.
Bei den Varianten 2 und 3 bleibt vor allem die Frage, wie eng es das IOC mit der Free-TV-Auflage halten wird. Wird man am Ende auch HD+ (und dessen Pendants v.a. in den nordischen Ländern) als "Free-TV" akzeptieren, obwohl es das eigentlich nicht ist?