Diskussion: Erweiterung des UKW-Bandes sinnvoll?

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It's meeee

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In einem anderen Forum habe ich dieses hier entdeckt. Kann freilich ein vorgezogener Aprilscherz sein. Aber selbst, wenn es so wäre: was würdet ihr avon halten, vor allem in Bezug auf die bekannten Probleme bei der DAB-Einführung?

"2005 findet bekanntlich eine Internationale Wellenkonferenz statt. Mehrere europäische Länder haben inzwischen die Anregung in den Raum geworfen, dass das UKW-Band auf den Bereich 86,0 bis 87,5 MHz erweitert wird. Hintergrund ist einerseits die bisher sehr schlappe Marktdurchdringung mit DAB-Empfängern und andererseits die günstige Produktionsmöglichkeiten von Geräten mit erweitertem UKW-Band. Da der UKW-Hörfunk voraussichtlich noch über 15 Jahren bestehen bleibt, lohne sich die Investition. Derzeit wird der Bereich 86,0 bis 87,5 MHz noch von zahlreichen Funkdiensten (wie dem Polizeifunk in Deutschland) genutzt, in einigen Ländern wie Italien ist er aber schon für den Rundfunk freigegeben. Ob 2005 tatsächlich über eine Erweiterung des UKW-Bandes diskutiert wird, steht jedoch noch im Raum."
 
Also ich halte es für einen Witz. Falls das ernst gemeint sein sollte, stammt es sicher von Leuten, die gänzlich die Bodenhaftung verloren haben. Für den Neukauf von UKW-Empfängern wegen einer Empfangsbereicherweiterung von 1.5 MHz gibt es nun absolut keine Rechtfertigung. Nichtmal die "Technikgeilheit" der "early adaptors" wird hier zuschlagen, allen anderen entlockt man damit höchstens ein müdes Lächeln. "Radio? Ja, steht in der Küche, läuft beim Frühstück. Was für'n Sender? Na der mit..., na, wo der früh immer so lustig ist. Ein neues kaufen? Wozu?"
So stelle ich mir das zumindest vor.
 
Eine Erweiterung bringt in meinen Augen gar nichts - abgesehen davon dass das Ganze sicher ein Aprilscherz ist. Eine komplette Neuordnung des deutschen UKW-Bandes (Zerobase) würde viel mehr Sinn machen - aber wem erzähl ich das...
 
Aprilscherz - denn es würde technisch nicht funktionieren:

Radioempfänger haben eine ZF von 10,7. Mal 2 ergibt das 21,4.

Ein Sender auf 86 MHz würde damit genauso empfangen werden wie einer auf 107,4 (gleicher Abstand zur Oszillatorfrequenz von 96,7), da es bei UKW Radios keine Spiegelfrequenzunterdrückung gibt.

D.h. keine Kompatibilität zum bestehenden System, das wars
 
Egal, ob Aprilscherz oder nicht. Die Idee an sich (ob nun Erweiterung oder Neuordnung) bringt bei uns in Deutschland gar nichts.

Folgendes würde nämlich dann passieren:

1. DLF und DLR würden sich noch mehr Frequenzen nehmen und so auf 5-6 Frequenzen überall empfangbar werden, die ÖR's schalten noch eine 6. und 7. Kette auf... Gleichzeitig noch ein paar Füllsender in Betrieb...

2. Unser Privat-Flach-Hitradio-Sumpf würde sich auch weiter auf der Skala verbreitern. Selbst wenn neue Sender wieder (geht das bei dieser Konjunktur überhaupt noch?) aufgeschaltet würden, dann werden's eben noch mehr HITRADIOS.

Frage: Brauchen wir 1. und 2. ???
 
@It's meeee: Ich hörte davon, dass es in den 70ern Techniker gab, die einen Plattenspieler für digitale Vinylplatten entwickeln wollten. So ähnlich erscheint mir das von Dir angedeutete "Face-Lift" für den UKW-Hörfunk.

@Radiowaves: ganz genau! Und dieser Beitrag von Dir gilt, wie ich finde, auch für andere dem Konsumenten vorgeschlagenen "Radioinnovationen" und kann zum Beispiel auch in die alle Nase lang auftauchenden DAB-Threads gepostet werden. Gerne als Autorespond <img border="0" title="" alt="[Winken]" src="wink.gif" /> empfiehlt die Jasemine.
 
</font><blockquote><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><hr /><font size="2" face="Verdana, Arial"> Radio? Ja, steht in der Küche, läuft beim Frühstück. Was für'n Sender? Na der mit..., na, wo der früh immer so lustig ist </font><hr /></blockquote><font size="2" face="Verdana, Arial">"Na, der Sender, wo Böttcher und Fischer kommt!"
Inzwischen heißt es vermutlich stattdessen "na... Antenne Sachsen!"

Zur Sache selbst: In dem anderen Forum findet man ja öfters interessante Hinweise, jedoch ist eine Überprüfung anhand glaubwürdigerer Quellen als dem Stammtisch der durchgeknallten UKW-DXer dabei obligatorisch. Ohne diese Zweitquelle ist das von vornherein eine Phantomdiskussion. Es wäre zwar nicht die erste Erweiterung des UKW-Bandes, das ursprünglich nur bis 100 MHz ging, wovon man sich an alten Radios unschwer überzeugen kann. Aber läppische 1,5 MHz? Ist mir nicht plausibel genug, um der Sache überhaupt erst nachzugehen.
 
Wer von den geneigten Veranstaltern wollte überhaupt Frequenzen haben, die kaum einer empfangen kann? Es würde sehr sehr lange dauern, bis neue Geräte mit erweitertem Frequenzbereich nennenswerte Verbreitung erreicht hätten.

Das Programm, für das sich jemand extra ein neues Radio kauft, habe ich in Deutschland lange nicht mehr gehört.

Übrigens hat jedes UKW-Radio sehr wohl eine Spiegelfrequenzunterdrückung durch den mitlaufenden Vorkreis. Den muss es nämlich aus zwei Gründen geben:

1. Unterdrückung der Abstrahlung des lokalen Oszillators

2. Spiegelfrequenzunterdrückung!! Ja, auch heute senden schon Funkdienste außerhalb 87.5-108!!!

Also @radio_watch, Setzen , 5 ! <img border="0" title="" alt="[Winken]" src="wink.gif" />
 
dann erkär mit mal, wieso ich bei meinem SONY ICF 2001 D (mit japanischem und CCIR UKW-Frequenzband) auf 78,5 MHz einen Sender empfange, der auf 99,9 MHz zu empfangen ist...
 
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