DLF heute morgen

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Tom2000

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Moderatorin fragt den grünen Staatssekretär Ludger Vollmer, was denn 2003 in der Aussenpolitik anliegen würde. Keine Spezifizierung der Ausgangsfrage. Wenn das nicht das Signal zum Labern ist. Aber darin ist der DLF wirklich spitze: Politiker drei h am Morgen inhaltsleer labern zu lassen.

(So nach und nach streute die Moderatorin ein paar vage Stichworte ein. Die Vorgaben blieben aber unverbindlich.)

Da ist ja oft sogar "RTL aktuell" inhaltsreicher, trotz Anteil weicher Themen.

Nachdem ich die Sendung in den letzten zehn Tagen öfters stundenweise gehört habe fällt mir auf, Oppositionspolitiker kommen fast nie zu Wort. Zu Zeiten Helmut Kohls was das ganz anders.

Fazit: DLF produziert viel einseitige, heisse Luft.
 
Oppositionspolitiker kommen fast nie zu Wort?

Ist ja auch nicht nötig, wenn die Regierung die Oppositionsarbeit gleich mit erledigt.
 
Und genau an diesem antikem Programminhalt wird der DLF innerhalb der nächsten Jahr schwer zu kämpfen haben. Programm von und für Journalisten.
 
Hallo,
nun nimmt die Blödheit aber wirklich Überhand. Wer in den letzten zehn Tagen den DLF am Morgen gehört hat, der hat sieben "Informationen am Morgen"-Sendungen gehört. Auf grund dieser "Erfahrungen" zu behaupten, der DLF sei ein "linker" Sender - DER DLF!!!!! - der sollte mal sein Gehirn kontrollieren lassen. Da ist irgendwas nicht in Ordnung! Der DLF ist seit seiner Gründung ein staatstragender, eher konservativer Hörfunksender, und wenn sich dort momentan vielleicht mal ein paar rot-grüne Politiker mehr wiederfinden als gewöhnlich, dann liegt das daran, dass sich die Opposition derzeit aus der Politik weitgehend heraushält. Wenn man drei Interviewtermine am Morgen füllen muss, dann braucht man auch Material, das sich interviewen lassen will. Und seit dem Koch-Skandal reagiert die Opposition auf Interviewanfragen sehr, sehr vorsichtig - offenbar selbst beim relativ unkritischen DLF! Das wird sich nächste Woche wieder ändern, keine Bange.
Eins wundert mich im übrigen, verehrter "Tom": Wenn Du doch, wie in zig Threads mittlerweile eindrucksvoll und bis an die Grenze der Lächerlichkeit gehend mitgeteilt, die ARD-Sender so absolut scheiße findest, warum schaltest Du sie dann imer noch ein? Du kennst Dich so unglaublich gut aus bei HR, BR, DLF usw. Warum hörst Du nicht die von Dir so geschätzten Privatsender? Niemand ist gezwungen, einen DLF oder einen anderen ARD-Sender zu hören, wenn er ihm nicht passt. Oder sind die Infos, die Dir die Privaten liefern, vielleicht doch nicht so gut?
CO
 
Da kann ich Cheese nur recht geben. Das Programm ist eigentlich eher die goldene Mitte. Ein Sender zum Einschalten ( das betrifft auch das Gehirn ).
Leider befürchte ich ,dass mit dieser Machart der DLF irgendwann einmal ein Aktzeptanzproblem haben wird.

Die Frühsendung ist, wenn man sich einmal dran gewöhnt hat, durchaus eine Alternative zu Shakira und den Telefonspielchen.
 
Oh, hab ich mal wieder ein paar Öffi-Fans (oder gar -Angestellte) verärgert?! <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" /> <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" /> <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" />

Wie Schnuffel schon sagte:
"Und genau an diesem antikem Programminhalt wird der DLF innerhalb der nächsten Jahr schwer zu kämpfen haben. Programm von und für Journalisten."
 
Käsezwiebel,

Du fragst "Warum hörst Du nicht die von Dir so geschätzten Privatsender?"

Weil N-TV oder N24 nicht ins Küchenradio geht. <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" /> <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" /> <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" />
 
Warum versucht ihr nicht, Tom mit sachlichen Argumenten an die Wand zu fahren?
Ausgrenzen oder erschießen sind nicht die demokratischsten Möglichkeiten. wirft auch ein schlechtes Licht auf euch als Journalisten.

@Tom himself: Wenn der DLF nun ein Privatsender wär (hach, welch süße Theorie), würdest Du die o.g. Frühsendungen und die Moderatorin aber nicht kritisieren, oder?
Ich finde, Dein durchaus fundiertes Fachwissen mischt sich leider zu oft mit arg absurden Verschwörungstheorien.

Eine sehr gute+sachliche Argumentation findet sich meines Erachtens im unteren Teil des von Dir ins Leben gerufenen "20.000" - ARD - Mitarbeiter" - Threads.
 
@tom2000:

Es gibt in Deutschland kein Staatsfunk, sondern einen Parteienfunk, und der ist sowohl öffentlich-rechtlich als auch privat.

Deiner Kritik zur Konvergenz der privaten und örAs Stimme ich zu. Dennoch bin ich der Meinung, dass ARD & ZDF mehr könnten, als sie derzeit zeigen, besonders in der aktuellen Berichterstattung.

Auf ARD & ZDF läuft der gleiche Quizshow-, Boulevard- und Soap-Dreck wie auf RTL, SAT.1 und ProSieben. Mit Fernsehfilm-Eigenproduktionen können die Anstalten das private Niveau locker unterbieten.

Besonders tragisch wirkt sich das jedoch in der Berichterstattung der Nachrichtensendungen "Tagesschau" und "heute" aus. Diese sind m. E. inzwischen ebenso oberflächlich und boulevardesk wie "RTL aktuell". Bestes Beispiel die aktuelle Berichterstattung über das derzeitige Hochwasser im Westen.

Bis Mitte der 90er wäre das nur ein kurzen Beitrag am Ende kurz vorm Wetter wert gewesen. Statt dessen steht jetzt neben den privat-Aufsagern auch immer ein Anstaltsmensch in Gummistiefeln vor der Kamera.

Einziger Lichtblick sind dabei die Programme von DeutschlandRadio und den anspruchsvollen Wellen der ARD.

Der von Dir kritisierte Vorfall ist wohl ganz ok, denn warum sollten Politiker keine Möglichkeit haben, auch mal länger öffentlich zu reden? Schließlich will ich als Wähler ja nicht nur die durch die Reportage gefilterte Aussage kennenlernen. Natürlich ist es die Aufgabe der Journalistin, bei zu vagen Aussagen nachzufragen und auch unangenehm zu werden. Inwieweit das hier geschehen ist weiß ich nicht.

Ansonsten muss man natürlich feststellen, dass der Privatfunk in all seiner Blödheit (sorry, wer sich jetzt persönlich angegriffen fühlt, aber ich bin Hörer und tue hier einfach nur meine Meinung kund) die hauptsächliche Verantwortung für die allgemeine Verflachung trägt. Selbst wenn der Hörer nach Flachfunk verlangt, muss er sie noch lange nicht bekommen. Arrogante Ketzerei, ich weiß, aber die Medien stehen in besonderer gesellschaftlicher Verantwortung, und das gilt auch für die Privaten.
 
Diejenigen, die längeren Sätzen folgen können.
Diejenigen, die vom Privatfunk ( und deren Kopien ) enttäuscht wurden.

Also, so um die 5 Millionen in Deutschland, wenn man den Umfrageergebnissen Glauben schenken darf.

Benny ist leider nicht dabei <img border="0" title="" alt="[L&auml;cheln]" src="smile.gif" />
 
@ Benjamin:
Schätze, Dir würden der DLF oder VHS vielleicht mal ganz gut tun ;)).

@ Cheesenonions :
Hast du mal darüber nachgedacht, in Deine Überlegungen die Möglichkeit mit einzubeziehen, daß sich die Radio-Welt auch mal ändern könnte (Regierungswechsel Kohl zu Schröder, Intendantenwechsel Gruber zu Elitz)??
 
medienscanner: wieso sollte mir der dlf guttun? das versteh ich jetzt nicht...
aber das ist ja das problem des ör, dass er gar nicht weiß, was "hörersprache" ist.
 
@Benjamin

Den Hörer gibt es nicht, und damit auch nicht die Hörersprache. Es gibt genug Leute, die sich nicht im Radio duzen lassen wollen (wie z.B. von Jump praktiziert), als hätte man jahrelang gemeinsam Schweine gehütet. Ich will weder mit direktem "du" noch mit distanziertem "sie" angesprochen werden. Und ich mag beispielsweise keine Wirtschaftsberichterstattung (geht mir am A.... vorbei) - also schalte ich den DLF zu so etwas nicht ein. Mir ists aber schon passiert, daß ich nachts mit nem guten Freund auf der Autobahn unterwegs war und beim "Zappen" auf dem DLF eine mir von früher vertraute Stimme vernahm: Leo Gehl, der Mann mit dem Blues. Ich bin auch kein ausgemachter Blues-Fan, aber ich bin dann noch am Zielort bei strömendem Regen auf dem Parkplatz im Auto sitzen geblieben, bis die Sendung zuende war. War wohltuend, mal wieder so eine angenehme Sendung hören zu dürfen.

<small>[ 05-01-2003, 12:46: Beitrag editiert von Radiowaves ]</small>
 
DLF ist auch nunmal Einschaltradio und nicht Tagesbegleitwelle, wobei die Macher letzteres auch gar nicht für sich beanspruchen. So verblendet kann wohl niemand sein, zu hoffen, daß Hausfrauen oder Berufstätige mit Radio-Hör-Möglichkeit stundenlange Sendestrecken des DLF zur Untermalung ihrer Tagesgeschäfte hören. Auch auf mich persönlich trifft das zu. Ich bin wohl auch hier schon als WDR 2-Fan bekannt, und den Sender höre ich auch ständig. Samstags aber z.B., wenn mir die Sportberichterstattung auf die Nerven geht, höre ich Corso im DLF und empfinde das immer als wohltuend und zum Aufatmen. Und wer halt morgens früh umfassend informiert sein will, hört eben die Informatonen am Morgen. Die wiederum würden mir auf den Magen schlagen, da brauch ich wieder das Morgenmagazin. So unterschiedlich ist das eben, und man kann von niemandem verlangen, genauso zu empfinden. Obwohl mir die Empfindungen der Privatradio-Hörer nach wie vor Rätsel aufgeben... <img border="0" title="" alt="[Winken]" src="wink.gif" />
 
@Radiowaves
Den Hörer gibt es nicht, und damit auch nicht die Hörersprache.
_________________________

Ich glaube @Radiowaves da liegst Du falsch. Jede Zielgruppe hat ihre Sprache. Die Kukident-Sender werden ihre Höhrer sicher nicht mit jugendlichem Neudeutsch berieseln. Und wenn Delta seine Kids mit "Du" anspricht, warum nicht.
Die HÖRERSprache gibt es - die Kunst ist es eben, diese genau zu kennen. Dazu kommen auch regionale Besonderheiten. (viertel vor acht, dreiviertel acht - in beiden Fällen eben 7 Uhr 45).
Ach und noch was für die Streithähne Privat kontra ÖR und umgekehrt - unterschiedliche Hörersprache muß nicht gleich unterschiedliches Niveau bedeuten.

Gruß in die Runde
 
@Intercom

Dann war ich mißverständlich. Da hätte ich wohl besser schreiben sollen "Die universelle Hörersprache"...
Ansonsten ists doch schon klar - natürlich gibts Zielgruppen.
Über das "Du" gabs wohl auch hier schon Diskussionen. Ich jedenfalls finde, daß man damit die Hörer regelrecht vereinzelt. Mir jedenfalls gefällt "ihr" und "euch" besser. Nur da kann etwas Community-Gefühl aufkommen. Naja, Geschmackssache.

<small>[ 05-01-2003, 14:54: Beitrag editiert von Radiowaves ]</small>
 
@alquazar:

"Statt dessen steht jetzt neben den privat-Aufsagern auch immer ein Anstaltsmensch in Gummistiefeln vor der Kamera."

Neulich gesehen und "besonders gelungen" glaube im ZDF: "Es stürmt hier so, daß man das Mikro mit beiden Händen festhalten muß" und im nächsten Moment weist der Ansager mit weit ausholender Geste in die Szene hinter sich - und vergißt, das Mikro mit beiden Händen festzuhalten <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" /> <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" /> <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" />

@mediascanner:

Elias sagt mir jetzt nix, aber Gruber halte ich für recht vernünftig und er war NICHT der Kandidat der Partei - auch wenn er trotzdem drin ist, zugegeben! Ok, der Eklat mit Koch ist mal wieder typisch bayrischer Schwarzfunk (keine Ahnung, ob das überhaupt auf Grubers Mist gewachsen ist), aber bei den Themen Internet (sinnvoll programmbegleitend machen statt große Töne von Portalen spucken und alle "Konkurrenten" verklagen) und Mobilfunk (man kann schlecht Mobilfunk in Grund und Boden verdammen, wenn man selbst mit viel höheren Leistungen sendet!) hat er sich getraut, auch gegen die momentan Mächtigen was zu sagen!
 
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