Domradio Studio Nahe startet Small Scale DAB+

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Mäuseturm

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Domradio Studio Nahe startet im Kanal 12A nächste Woche die Ausstrahlung über DAB+ im sog. "Small Scale"-Betrieb, all zu groß wird da die Reichweite zwar nicht sein, aber trotzdem, "Daumen hoch" für die Aktion. Mal gespannt, ob es nach der Testphase tatsächlich mit weiteren Sendern weiter geht. Bei mir in Bingen-Dromersheim wird er auf jeden Fall empfangbar sein .
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Gibt es bereits irgendwo einen "Mux" mit nur einem einzigen Programm?
Da ist ja höchster Fehlerschutz möglich und enorme Klangqualität :)
 
Schöne Sache. Endlich machts mal einer, könnte mir vorstellen, dass auch andere da einsteigen werden. Wird ja nicht die Welt kosten. :thumbsup:

Hat jedenfalls Vorbildcharakter.
 
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Danke, technisch hochinteressant! USB-Billigsoundkarte, Raspberry Pi, Software-Tools und ein Harris-Modulator/Sender. Mir schwant, das ist so ein Rack, wie es, um einen passenden DVB-S-Receiver-Einschub ergänzt, auch zum Empfang über Sat übertragener DAB-Pakete (BBC National UK, Bundesmuxx, WDR) taugt und bereits in freier Wildbahn gesichtet wurde.

@Hinztriller: ist schon etwas über die Sendeparameter (verwendete CU, EEP-Level, XPAD-Datenrate, netto-Audiodatenrate) bekannt? Nimmt man MP2 oder AAC?
 
So, der Mux läuft. Mit derzeit 4 Programmen:
- Studio Nahe
- DAB+ Bretzenheim (hier läuft Radio Saarschleifenland :eek:)
- Test EEP-A PL-3 (mit einer Testschleife)
- Test EEP-A PL-1 (ebenfalls eine Testschleife, aber auf manchen Geräten nicht zu empfangen)
 
Danke, dann werden bald Parameter an den bekannten Orten auftauchen...

EEP 1-A ist bei höherer Audiobitrate für Empfänger, die mit besonders knappem Budget gestrickt wurden, ein Aufhängungsgrund. Habe vergessen, ab wieviel CU das passiert, aber es passiert halt. Puffer zu klein oder CPU zu langsam. Irgendsowas. Halt die übliche heutige Qualität im Bereich Unterhaltungselektronik.
 
Danke!

Ich bin aber noch unsicher. Was sind "128 kbps Audio ohne PAD"?

Tatsächlich 128 kbps netto Audio? Dann sind das im Falle von EEP 3-A 108 CU. Damit käme man auf einen Subchannel Index von 18 mit 144 kbps Subchannel-Größe. Sind nach FEC dann 130,467 kbps netto-Daten, abzüglich FPAD also etwa 128 kbps echtes Audio. (ETSI TS 102 563)

Das wäre der Hammer, das läge (da ohne XPAD) von der Audiodatenmenge noch höher als BR Klassik. Und die klingen schon richtig super mit etwa 8-10 kbps weniger Audio.

Im Falle EEP 1-A wären diese 128 kbps "echtes" Audio aber mit 216 CU verbunden - damit würden sich manche Empfänger verschlucken. Bei 192 CU ist glaube ich Ende Gelände.
 
Laut https://radioempfang.digital/news/erstes-dauerhaftes-small-scale-dab-in-rheinland-pfalz-gestartet/ sind es doch "nur" 128 kbps brutto. Also 96 CU bei EEP 3-A, damit Subchannel-Index 16, 115,5 kbps nach FEC. Ohne XPAD bleiben damit etwa 94-95 kbps reines Audio übrig (Studio Nahe), mit XPAD (DAB+ Bretzenheim) entsprechend weniger.

Irritierend ist für mich bislang die Diskrepanz zwischen https://radioempfang.digital/news/erstes-dauerhaftes-small-scale-dab-in-rheinland-pfalz-gestartet (und dortigem Screenshot vom DAB Player von Andreas Gsinn) und http://www.fmlist.org/sendertabelle/dab-st_more.php?inputLand=D&inputEn=1007 - letzteres meldet HE-AAC, ersteres LC-AAC.

Der Testkanal in EEP 1-A frisst bei einer Subchannel-Größe von 128 kbps (Subchannel-Index 16) aber bereits 192 CU. Und da hängen sich mit heißer Nadel gestrickte Empfänger auf.
 
Bei mir geht der PL1 nur mit einem Radio und zwar meinem Albrecht DR-315. Das ist auch ein höherwertiges Gerät mit zusätzlichem Internet-Radio-Empfang.

Übrigens wurde Radio Saarschleifenland wieder runter genommen, war nur versehentlich aufgeschaltet worden.
 
Ich werd die Tage mal den EEP-A PL1 Test auf 96kBit/s = 144 CU runterschrauben. Mal schauen, was passiert. Danke auf jeden Fall fürs Feedback.
 
So, der Mux läuft. Mit derzeit 4 Programmen:
- Studio Nahe
- DAB+ Bretzenheim (hier läuft Radio Saarschleifenland :eek:)
- Test EEP-A PL-3 (mit einer Testschleife)
- Test EEP-A PL-1 (ebenfalls eine Testschleife, aber auf manchen Geräten nicht zu empfangen)

Kann ich bestätigen.
Da in unserem Studioräumen stationär mit einer aktiven DABplus-Zimmerantenne kein Empfang aus Bretzenheim / Langenlonsheim möglich ist, habe ich es mal in den höheren, dem Rhein zugewandten Stadteilen mit einem (mobilen) Dual4-Empfänger (unmodifiziert) mit Teleskopantenne versucht. In diesen und weiteren, auch niedrigeren Bereichen ist Studio Nahe bisher schon auf UKW 87,9 problemlos zu hören.

Ergebnis: Selbst mit der momentanen Leistung von 100W ist z.B. im Bereich Wiesbaden-Schloss / Freudenberg Schönaustrasse, Parkplatz Restaurant Rheinblick sowie Frauenstein (z.B. Goethestein) ein einwandfreier Empfang der vier Programme möglich (nicht verwunderlich, da dort zumeist Blick auf das Rheintal nach Westen, ebenso dort auch Empfang des Saarland-Bouquets).

Allerdings waren von den vier Programmen nur "Studio Nahe" und die Schleife "Test EEP-A PL-3" auch als Audio hörbar. Beim Programmplatz "DAB+ Bretzenheim" war gestern abend nur der Träger vorhanden ("Radio Saarschleifenland" wurde ja wieder abgeschaltet) und die Schleife "Test EEP-A PL-1" knarrte bei dem DUAL4 in regelmässigem Rythmus. In den niedrigeren Bereich von Wiesbaden und am Rheinufer selbst wird der Mux zwar eingelesen, ist aber kein Audio realisierbar.

Viel Erfolg weiterhin - vielleicht helfen ja diese Infos bei der Optimierung :cool:.
 
Seit gerade eben ist der Test EEP-A PL-1 in AAC-LC mit 96kBit/s = 144 CUs. Wer möchte, kann gerne nochmal testen, ob es jetzt auf allen Geräten geht.
 
Nein, es ist nicht das IRT System.
Der Steuersender und die Endstufe sind professionelle Produkte von Harris Broadcast. Es ist ein ausrangierter aus dem laufenden Betrieb kommender 250 Watt Kompakt DAB Sender. Der Audioencoding und Multiplexingteil besteht aus der Open Source Suite "ODR Tools", die auch bereits in der Schweiz weit verbreitet ist. Der komplette Mux wird in Form eines ETI Signals über eine E1 PCI Karte an den Exciter gegeben. Bei der Antenne handelt es sich um einen gestreckten Dipol.
 
Ist es nicht herrlich, wie sich abermals das DAB-System interessante Anwendungen durch schlampige Umsetzung auf der Empfängerseite selbst abschießt?

Da könnte man z.B. eben in genau solchen Small-Scale-Lösungen kostensparend mit noch geringerer Leistung arbeiten und das ganze ein Stück weit mit EEP 1-A ausgleichen, kann dann aber keine anständige Audiobitrate mehr fahren (obwohl man vielleicht nur das einzige Programm im ganzen Mux stellt), weil die kaputtgesparten Empfangsgeräte einen Schluckauf bekommen, wenn sie mal paar Daten mehr (und die Anwendung ist nicht absurd oder sinnlos) zu verdauen haben.

Nun schlägt also vermutlich der zweite und bekanntere Bug zu: 96 kbps brutto (weniger als 88 kbps netto, ggf. noch abzüglich XPAD) in LC-AAC dürften auf manchen Empfängern schauderhaft scheppern und matschen, während sie auf "anständigen" Empfängern "nur" bissl dumpf klingen. Und schon ist man bei einem Kandidaten für HE-AAC. Man hat also bei höchstmöglichem Fehlerschutz gar keine andere Wahl als HE-AAC mit maximal mittelprächtigen Bitraten. Dabei wären solche 1-Programm-Muxe eigentlich das Paradies für volle Qualität.

Was nun natürlich möglich wird: Reichweitenvergleiche der Services von EEP 1-A und EEP 3-A. Angesichts des "überschaubaren Sendegebiets und der Einzelfrequenz dürfte das gar nicht so aufwendig sein. Also nun mal los, ihr DAB-Freaks, rein in die Tiefgaragen und raus an den Rand der abgedeckten Zone. Wir wollen zwei Empfangskarten sehen. ;)

Spannend wäre nun auch, was z.B. passieren würde, wenn man auf einen separaten Service - so wie das der DLF - Journaline anbietet. Summieren sich dann die CU von Audiokanal und Datenkanal lastmäßig und man bekommt wieder Probleme mit manchen Empfangsgeräten oder kann man das getrennt betrachten und jeweils für sich CU-mäßig ans Limit schrauben?
 
Dabei wären solche 1-Programm-Muxe eigentlich das Paradies für volle Qualität.
Das können sie doch auch sein... Wenn es denn nur ein 1-Prgr-Mux ist, sollte es ja kein Problem darstellen, dieses eine Programm in verschiedenen Qualitäten für gute und schrottige Receiver auszustrahlen. Platz ist ja genug vorhanden. Man muss nur den Hörer dazu bewegen, sich die für seinen Receiver jeweils am besten geeignete Programmversion herauszusuchen....
 
Die Radioszene berichtet jetzt auch über dieses wegweisende Projekt:

http://www.radioszene.de/109251/studio-nahe-small-scale-dab.html

Damit wird jetzt tatsächlich mal etwas in die Realität umgesetzt, was DIE Lösung für eine Abbildung des Lokalfunks ins DAB sein kann. Der Lokalsender betreibt die Anlage selbst und kann damit sogar Geld verdienen, wenn er noch weitere Mieter findet. Im Idealfall übersteigen die Einnahmen die Ausgaben für die Anlage. Mieter können z.B. bundesweit agierende Internetradios zur Steigerung der technischen Reichweite sein. Auch eigene Unterprogramme sind möglich. Betreibt er das Ensemble alleine wären die Kosten nicht höher als eine UKW Abstrahlung. Eher sogar niedriger.
 
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Der Lokalsender betreibt die Anlage selbst und kann damit sogar Geld verdienen, wenn er noch weitere Mieter findet. Im Idealfall übersteigen die Einnahmen die Ausgaben für die Anlage. Mieter können z.B. bundesweit agierende Internetradios zur Steigerung der technischen Reichweite sein.

Theoretisch möglich, praktisch setzt die vom Sender selbst vorzunehmende Auswahl der Programmanbieter aber einen "Plattformbetrieb" voraus. Fraglich, ob alle LMA dies wollen, zumindest in RLP sieht es bisher wohl nicht so aus. /K.
 
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