Donau 3 FM und das Musikformat

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Immer, wenn es eine MA-Delle gibt, dann bewegt man sich Richtung AC. DAS GEGENTEIL wäre richtig: Schärfung des Profils.
Hmmm... da sitzt aber am Ende immer jemand, der die Quoten sofort wieder oben haben will, wegen des Geldes natürlich. Also schnell das, was möglichst viele Ansprechen soll [...]
Mittelständische Unternehmen, insbesondere Familienunternehmen, planen langfristig; Großunternehmen mit vielen Beteiligungen sind dagegen auf eine schnelle Rendite aus.
Die privaten Radioprogramme in Deutschland sind bis auf wenige Ausnahmen der letzteren Kategorie zuzuordnen: Die Liste der Beteiligungen an einigen Sendern ist so lang, dass damit Seiten gefüllt werden könnten; Donau 3 FM ist dafür ein hervorragendes Beispiel.
Die Groß- und Kleinanleger wollen in der Mehrheit ausschließlich einen schnellen Gewinn sehen; was das betreffende Unternehmen produziert ist denen zweitrangig. Bleibt letzterer aus, gibt es andere gewinnträchtigere Geschäftsfelder. Daher das kurzfristige Denken, das im Hinblick auf die inhaltliche Qualität eines Programms nur Nachteile mit sich bringt.
Radio Neckarburg und Radio 2DAY waren mehr oder weniger Familienunternehmen: Die haben sich Jahre lang auf das gleiche Format konzentriert; inhaltliche Veränderungen waren dort eher kosmetischer Natur.

Werfen wir doch mal einen Blick auf die Beteiligungsverhältnisse bei Donau 3 FM: http://www.kek-online.de/no_cache/information/media-database.html?L=1&&c=421&mt=-1&s=&f=1
Wie soll man so einer Latte an Investoren erklären, sie sollten sich noch ein paar Jahre gedulden, bis sich höhere Gewinne einstellen und man ähnlich erfolgreich ist wie die Konkurrenz? Bleiben letztere aus, muss sich hörbar etwas ändern, und zwar schnell, sonst kann es sein, dass sowohl der PD, als auch der Musikchef ihren Posten räumen müssen.
 
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Und letztendlich haben dann Leute recht behalten wie Helmut Lehnert von Radio Eins. Er konnte beim RBB sein wesentlich sperrigeres Programm durch die anfängliche Durststrecke bringen. Dafür muss man der Leitung der Anstalt sehr dankbar sein. Und nach ein paar Jahren, in denen es wohl einige Korrekturen am Programm gab, die Grundausrichtung aber stringent beibehalten wurde: Aufstieg in die Top 5 auf dem Berlin/Brandenburger Radiomarkt. Dort bis heute, mit leichten Schwankungen, geblieben. Wenn wir uns da, in einem der wenigen ausdifferenzierten, Radiomärkte, die MA-Zahlen (bei aller Kritik an Methodik...es gibt aber keine Alternativen) anschauen, können wir lernen: Kontinuität zahlt sich aus. 104.6 RTL ist mit seinem durch und durch kommerziellen Konzept ebenfalls seit vielen Jahren sehr erfolgreich. Warum? Es ist absolut konsequent umgesetzt und überzeugt seine Hörer: Ihr kriegt das, was ihr erwartet. Und nicht heute ein bisschen das und morgen ein wenig jenes. Auch Nischenprogramme wie Inforadio und sogar Radio Teddy sind dort mittlerweile erfolgreich. Im Brackwasser sind jene Anbieter, die weder Fleisch noch Fisch servieren oder konzeptlos an ihrem Angebot herumschrauben oder es nicht richtig kommunizieren. In Ulm hätte man noch viel weniger Gründe, nervös zu werden. Denn der Markt dort ist wesentlich überschaubarer.
Es gibt den Platzhirsch Radio 7, der in den letzten 15 Jahren deutliche Schwächen zeigte, die man anfangs zum Teil sogar noch bei Donau 3 FM für sich nutzen konnte. Auch der SWR musste nach der Fusion Federn lassen. Das war eine Riesenchance damals für die Privatradios, die sie nur marginal genutzt haben. Auf bayerischem Terrain sitzt Antenne Bayern einigermassen fest im Sattel, aber dem könnte man durch Ausnutzen der schwäbischen Besonderheiten im Sendegebiet auch leicht Paroli bieten. Mit konsequent mehr Regionalität und einem konsequenteren Musikformat könnte Donau 3FM längst erfolgreicher sein und in der Region sogar Radio 7 hinter sich lassen. Das Beispiel Ostseewelle zeigt, dass der Pokal greifbar ist, wenn die Mitbewerber schwächeln.
 
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