Dornier am Ende?

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DennisHH

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Wie man hört, schmeißt Dornier einen nach dem Anderen seines Berliner Rocksender 87.9 Star fm raus. Habe seit langem mal wieder reingehört und musste mit erschrecken feststellen, dass die sich scheinbar auch vom Rockformat trennen(Shania Twain???)
Scheint ein ganz schöner -sorry- Sauladen zu sein! Wer weiß mehr?

Dennis
 
Mir ist das Konzept bisher auch ein Rätsel. Nachrichten auf Englisch finde ich persönlich toll - aber z.B. sich gleichzeitig als Haussender des Ost-Clubs 1.FC Union und als englischsprachiger News-Sender etablieren zu wollen, erscheint mir doch zumindest gewagt. Off-Air ist die Positonierung irgendwie auch nicht wirklich zu erkennen - und auf Pressekonferenzen tauchen nur Praktikanten auf, denen man noch erklären muss, wo am MD das Mikro einzustöpseln ist. Dementsprechend klingt das auch - geile Musik (für meinen persönlichen Geschmack) - aber dann Wortanteile, die teils dilettantisch gemacht sind und teils nicht verstanden werden. Wenn Wort, dann richtig - und ohne Geld wirds ein Selbstschuss.

Die Einbeziehung von Shania Twain finde ich allerdings gar nicht so verwerflich. Die Frau ist schon irgendwie ein Berührungspunkt zwischen Charts und Rock.
 
Mag sein, aber es stellt sich die Frage, wie weit die vor etlichen Jahren eingeführten Kategorien noch tragen. Für mich heißt R&B nach wie vor Blues Brothers, Alexis Korners CCS oder Supercharge:D

Wie dem auch sei, oder neudeutsch: Anyway - ich finde, die Einbezehung Shania Twains bei Star FM nicht kritikwürdig.
 
Es kommt doch wohl nicht darauf an, welchen Song man spielt, und nicht, welchen Interpreten. Beispiel Shania Twain: "For ever and for always" paßt sicherlich nicht in ein Rockprogram, "That don't impress me much" durchaus.
 
Also sorry, aber für mich ist das definitiv kein Rock! Bei einem Sender der überwiegend Rock spielt, passt es ja vielleicht, aber nicht bei einem Sender, der damit wirbt, dass er NUR Rock spielt!
 
Dieser Thread, wie auch der Sender "STAR* FM" an sich dokumentieren einmal mehr deutlich, wieviel wir hier in Tomanien von Formatradio außerhalb der div. AC/CHR-Spielarten tatsächlich verstehen, bzw. umzusetzen und zu akzeptieren bereit sind. Alles, was einmal als Spartenradio begonnen hat, orientiert sich früher oder später Richtung Mainstream, um dann eben doch noch ein paar Krümel vom großen Werbekuchen abzukriegen. Die politischen, demografischen und wirtschaftlichen Ursachen sind ja hinlänglich bekannt. Ein paar gewonnene Wechselhörer scheinen den eingeleiteten Formatverwässerungen dann bei der jew. nächsten MA auch noch recht zu geben. So wird das eben nichts mit der ECHTEN Abwechslung in Germanski.
 
Die Verwässerung des Rockformates bei STAR FM unter dem Gesichtspunkt der Vielfalt betrachtet, ist bedauerlich.
Aber die Wirtschaftlichkeit spielt wahrscheinlich bei Dornier auch eine Rolle und da braucht man halt ein paar Hörerchen mehr. Die finden sich aber nur, wenn man mainstreamiger wird. Wenn der Laden überleben soll, ist das meiner Meinung nach eine richtige Entscheidung.
Ich bin mal gespannt, wann JAZZ Radio einen ähnlichen Weg beschreiten wird. Die hatten wenige Hörer und haben bei der letzten MA noch darüber hinaus welche verloren. Auch bei denen muß man sich dringend was überlegen, wenn man den Laden nicht vor die Wand fahren möchte.
 
ich komme in den Genuss des Nürnberger Programms...

Shania Twain ist ja fast noch harmlos dort: All about loving you von Bon Jovi, Big Yello Taxi oder Easy von Faith no More laufen da rauf und runter...

Hier hört sich manchmal NRJ deutlich rockiger an
 
Um mal zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Nachdem Klaus "ich hab' von Radio nicht die geringste Ahnung" Morell bei Star FM die Geschäftsführung übernommen hat, darf man sich kaum wundern, wenn der Laden vor die Wand fährt. Der hat sich schon beim F.A.Z. Businessradio dadurch ausgezeichnet, daß er jegliche Order aus Frankfurt brav ausgeführt hat, ohne auch nur ansatzweise zu wissen, was er tat.

Liebe Star-FM-Mitarbeiter, schaut Euch an, was aus dem FAZ-Radio geworden ist und Ihr kennt die Zukunft Eures Senders. Schade eigentlich...
 
an dieser stelle doch mal wieder etwas weißwurstsenf zum thema!

die grundidee von star fm war gut! endlich mal ein konsequenter rocksender! aber die musikalischen experimente, die jetzt dort veranstaltet werden, bringen nichts und zeugen mal wieder davon, dass den machern der lange atem fehlt. wenn man erst einmal damit angefangen hat, hektisch und planlos im musikformat rumzuwurschteln, dann hat man es sich bei einer vielzahl der hörer bereits verschissen. wenn sich ein sender auf die fahne schreibt, dass er sich als rocksender positionieren will, dann sollte er das auch tun und es konsequent durchziehen!

das verhalten von star fm erinnert mich übrigens an das verhalten vieler sender in deutschland. sobald die zahlen bei der ma etwas runter gehen, bricht die panik aus und es wird oft hektisch und verzweifelt versucht, durch änderungen bei der musik und im programm, die zahlen wieder gut zu machen. dabei passiert es häufig, dass die hörerzahlen noch weiter in richtung keller gehen.

liebe radiokollegen! hört endlich auf mit diesem wendehals-konzept! ihr habt einen sender und habt für diesen eine positionierung festgelegt. also steht dazu und zieht das ding mal länger durch als nur von ma zu ma!

dazu musste ich jetzt mal wieder was schreiben, ich hoffe, das ist okay! ;)

schönen abend aus bayern!

euer radiobayer
 
@ makeitso:
klausi ist sicherlich nicht der größte radiomann, da hast du schon recht. für den niedergang des faz-radios würde ich ihn absolut nicht verantwortlich machen. da gabs ganz andere problemchen (von wegen drogenräusche, kompetenzgerangel, illoyalitäten, usf).
 
man schaue einmal nach garbsen zu radio 21:
die verbessern sich kontinuierlich mit jeder medienanalyse. ich war verwundert, als ich neulich mal reinhörte, mit welch konservativer strategie dieser sender bei seinen hörern erfolg hat.

viel classic rock, seriöse nachrichten, die man nicht in 50 sekunden herunterhastet, von professionllen sprechern gesprochen (werden die vielleicht irgendwo eingekauft?), ohne irgendwelche penetranten musikbetten und trennerchen. der sender leistet sich eine wortredaktion, wie man hört, laufen im programm auch regelmäßig redaktionelle beiträge zu tagesaktuellen themen. dafür ist der internetauftritt miserabel.

auch hat man bei radio 21 im gegensatz zu anderen sendern in der branche keine angst, deutsch singende musiker ins programm zu nehmen wie kunze, und zwar nicht etwa nur 2 oder 3mal am tag.

vielleicht sollten sich einige sender von radio 21 mal eine scheibe abschneiden (vorallem abhören). bei star fm zielt es wohl eher in richtung eines delta radio für arme, wenn das stimmt, was man hier so liest. auch delta radio hat ja schließlich zunehmend sein rockprofil verwässert.

und ich erinnere an den fall mdr sputnik: hier wurde aus einem geschätzten und geachteten vollprogramm mit rockprofil ein belangloses mitteldeutsches kinderradio gemacht, sobald man mitte der neunziger endlich die ukw-frequenz in halle hatte. man gab dem sender keine chance, sich im markt mit einem rockformat zu behaupten.

bevor man also ein format über den haufen wirft, weil man bei der medienanalyse einen super-g.a.u. erlebte, sollte man lieber mal darüber nachdenken, ob ein sender vielleicht formatinterne mängel hat, die zu beheben vonnöten wäre.
 
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