DRA (Deutsches Rundfunkarchiv) vor der Zerschlagung?

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Radiokult

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Wie RP Online berichtet, könnte noch dieser Monat der Anfang vom Ende des Deutschen Rundfunkarchivs sein.
RP Online schrieb:
Die Intendanten der ARD-Anstalten, zu deren Gemeinschaftsprojekten das DRA zählt, werden Ende Juni bei einer Sitzung in Würzburg darüber befinden, ob sie die zwölf Millionen Euro noch aufbringen wollen, die das DRA pro Jahr kostet. Es kursieren mehrere Modelle, als deren finsterstes die Zerschlagung droht. Selbstverständlich wird mit Sparzwängen argumentiert, die auf das DRA mit der tückischen Formel von der "Optimierung" angewendet werden.
Quelle

Goertz schreibt in seinem Artikel zu Recht, dass das DRA das "mediale Gewissen Deutschlands" ist. Auch Privatfunkern sollte das nicht egal sein. Schließlich haben sie ja ebenso Zugriff auf die Archive (wenn auch zu anderen Konditionen).

Im Fall DRA sollte sie sich wirklich schämen, die ARD!
 
AW: DRA vor der Zerschlagung?

Mein erste Vermutung, ohne dem Link gefolgt zu sein: Zusammenlegung mit dem Deutschen Musikarchiv bzw. der Nationalbibliothek. Stichwort: Synergieeffekte. :rolleyes:
 
AW: DRA (Deutsches Rundfunkarchiv) vor der Zerschlagung?

Man weiß eigentlich gar nicht was schrecklicher ist. Die in der ersten Hälfte des Artikels in Aussicht gestellte mögliche Entscheidung. Oder das furchtbare Geschwurbel in der zweiten Hälfte des Artikels, das die Entscheidung fast schon als sinnvoll begründen könnte.

Die RP sollte (wie die Privatfunker) langsam jeden Versuch in Journalismus einfach mal aufgeben.
 
AW: DRA (Deutsches Rundfunkarchiv) vor der Zerschlagung?

Liebe Freunde!

Wenn das stimmt, was Wolfram Goerz geschrieben und Kulti gerade verlinkt hat, dann erleben wir gerade den Anfang vom Ende unserer Zivilisation hautnah mit!

Mir fehlen echt die Worte!



Verehrte Intendanten der ARD!

Ich appelliere hiermit an Ihren gesunden Menschenverstand. Im Ernst, an lächerlichen 12 Mio Euro kann es doch nun wirklich nicht liegen. Das sind geradezu Peanuts gegenüber den 7 Mrd Euro, die Jahr für Jahr dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk zufließen.

Jeder Intendant einer ARD Anstalt sollte sich morgens einfach vor den Spiegel stellen und fragen: "Will ich das DRA schließen?"


Ich weiß nicht, wie sie zu ihrem Job gekommen sind, aber selbst mir fällt die Antwort darauf leicht: "Nein, das darf ich als Mensch nicht tun!"

Wer sich an Archiven vergreift, ist ein Barbar! Punkt!!!


nachdenkliche Grüße

Zwerg#8
 
AW: DRA (Deutsches Rundfunkarchiv) vor der Zerschlagung?

Keine Sorge, Zwerg. Es wird nicht so weit kommen.
RBB und MDR brauchen doch noch eine Zugriffsmöglichkeit für ihr Feiertagsprogramm. So schnell werden die die Lagerstätte in Babelsberg nicht aufgeben.
 
AW: DRA (Deutsches Rundfunkarchiv) vor der Zerschlagung?

Keine Sorge, Zwerg. Es wird nicht so weit kommen.

Hoffentlich! Aber allein der Gedanke, das DRA schließen zu wollen, sollte strafbar sein!

Dort lagern kulturelle Werte, die praktisch nicht in Euro zu beziffern sind - Dokumente unserer Zivilisation. Ein solches Archiv kann man nicht einfach "schließen"!



Kann man herausbekommen welcher "Clown" in der ARD zuerst auf den Gedanken gekommen ist, das DRA aus Spargründen schließen zu wollen?

Sicherlich. Wenn ihr ihn gefunden habt, schmeißt ihn einfach raus. Dieser Clown hat in der ARD wirklich nichts zu suchen!

vg Zwerg#8
 
AW: DRA (Deutsches Rundfunkarchiv) vor der Zerschlagung?

Lieber Zwerg,

Dort lagern kulturelle Werte, die praktisch nicht in Euro zu beziffern sind - Dokumente unserer Zivilisation. Ein solches Archiv kann man nicht einfach "schließen"!

Doch, sicher kann man. Man kann das auch sicher gut begründen, mit "Effizienz", mit "Synergieeffekten", mit was-weiß-ich. Da draußen rennen inzwischen Heerscharen professioneller hochbezahlter Schwätzer herum, die ganze Firmen wochen- oder monatelang damit aufhalten können, auch noch dem letzten Mitarbeiter in tagelangen Schulungen beizubringen, daß er den roten Kugelschreiber links in die obere Schreibtischschublade zu legen hat und den blauen Kugelschreiber genau rechts daneben - und nicht umgekehrt. Wer das für Satire hält, war noch nicht weit genug in der Realität. Sowas ist Chefsache, geht von ganz, ganz oben aus und durchseucht das Land. Aus anfänglichem fassungslosen Kopfschütteln der Belegschaft wird irgendwann über das Zwischenstadium der Resignation dann die simple Befolgung jeglichen Unsinns. Etwas später wird der Unsinn nicht einmal mehr als solcher erkannt. Ganze Branchen ernähren sich von solcher Werte- und Kreativitätsvernichtung. Liner-Card-Reader ist man nicht nur im Formatfunk, im CallCenter oder am Burgerbräter-Tresen, sondern inzwischen auch in Ingenieurberufen.

In einer solchen Gesellschaft, in der die Lemminge brav alles mitmachen, was man ihnen vorsetzt, und sei es der hirnrissigste Stuß (Alternative: kündigen und den gleichen Schwachsinn woanders erleben, wenn man das Glück eines neuen Jobs hat), kann man auch Rundfunkarchive schließen. Was ist denn heute schon, ohne geschlossenes DRA, Kultur im Hörfunk noch wert? Man dudelt auf den "Kulturwellen" sowieso bevorzugt Klassikhäppchen, andere Sparten außer Klassik werden komplett abgeschossen oder - wie der Zündfunk auf Bayern 2 - gekürzt. Gerne stellt man ja auch ganze Programme auf "platt" um (hr XXL, Sputnik).

Auch außerhalb des Rundfunks geht man sehr sensibel vor - inzwischen sogar gegen Klassik, von der ich einst annahm, sie bleibe verschont, weil die Entscheidungsträger dieses Landes ja gerne Klassik hören, um sich vom Pöbel anzusetzen. Aber selbst da muß man ja unterscheiden zwischen Klassik aus Leidenschaft einerseits und Klassik als Fassadentünche andererseits. Schlichte Gemüter nutzen sie offenbar als letzteres, ähnliches kenne ich von woanders her: aus der Berliner Indie-Szene.

Und wenn ich mir so anschaue, in welcher unfassbaren Prolligkeit selbst manche gutbezahlten Führungskräfte agieren und sich dabei auch noch ganz groß fühlen, während einfache Produktionslogistiker im Blaumann sensibel genug sind, sich von der Welt komplett abzukapseln, wird mir sehr bange um die Zukunft des Landes. Sollten Führungskader in Rundfunkanstalten ähnlich gestrickt sein, dann gute Nacht, auch für das DRA.

Sorry, mußte sein.
 
AW: DRA (Deutsches Rundfunkarchiv) vor der Zerschlagung?

Sieh an, der "Waver" meldet sich zu Wort! Genau du, mit deinen Lebensweisheiten, hast mir heute noch in meiner Sammlung gefehlt! Du bist praktisch das "Sahnehäubchen", das "Zuckerle"... :D (Liebe Grüße!)

Wie man unschwer erkennen kann, bin ich gerade auf "180" (eigentlich liegt der Puls viel höher), weil mir diese Meldung wirklich wie ein Schlag direkt in die Magengrube vorkommt: Man ist gelähmt, ringt nach Luft. Ich ringe um Worte.

Ich durfte in den gut vier Jahren, in denen ich hier "rumturne", einige ARD-Leute kennenlernen. Diese Leute habe ich als durchaus "vernünftige" Menschen kennengelernt. Ich weiß daher, daß diese Leute mit der Führungsriege der ARD nicht unbedingt zufrieden sind.

Diese "ARD-Leute" - man glaubt es kaum - sind Menschen!

Da man hier im Forum immer einen möglichst plakativen "Spruch" braucht, um aufzufallen...

Ich darf als Mensch, Bürger der Bundesrepublik Deutschland und erstrecht nicht als Intendant einer ARD-Anstalt zulassen, daß ein Archiv - hier das DRA - aufgelöst, "verkloppt" und letzendlich "in alle Winde" zerstreut wird. Selbst die Tonbandspulen mit den übelsten Reden von Hitler und Goebbels muß(!) ich schützen!

Nein, ich rede nicht von einer Pflicht! Ich rede einfach von einem "nicht verhandelbaren" Selbstverständnis, welches man haben sollte, wenn man innerhalb der ARD etwas zu sagen hat!

vg Zwerg#8
 
AW: DRA (Deutsches Rundfunkarchiv) vor der Zerschlagung?

Ich durfte in den gut vier Jahren, in denen ich hier "rumturne", einige ARD-Leute kennenlernen. Diese Leute habe ich als durchaus "vernünftige" Menschen kennengelernt. Ich weiß daher, daß diese Leute mit der Führungsriege der ARD nicht unbedingt zufrieden sind.
Das kann ich nur unterstreichen. Die ARD-Leute, die ich kenne (aus mehreren Anstalten), sind allesamt hochgradig unzufrieden bis todtraurig über das, was mit der ARD seit Jahren geschieht. Da wird teils wirklich nur noch Dienst nach Vorschrift geschoben, um weiteres Seelenleid zu vermeiden. Da wird nach der eigenen Sendung die Funke schleunigst verlassen und das gemacht, was ich auch aus rundfunkfernen Kreisen kenne: enger eigener Kreis, zusammen mit anderen Gleichgesinnten. Da sind teilweise auch Wege auseinandergegangen. Und, noch krasser: da wird selbst von anständigen Privatfunk-Leuten zutiefst betrauert, was in der ARD passiert.

Wie kann es also sein, daß das alles dennoch so elegant und konsequent gegen die Wand fährt? Reichen dafür wirklich der Kapitän und der erste Offizier? Wann meutert die Besatzung? Oder weiß die Besatzung nur zu gut, daß man liebend gerne auf sie verzichten würde?
 
AW: DRA (Deutsches Rundfunkarchiv) vor der Zerschlagung?

DRA ist kein Profit-Center, also weg damit!
Zugriffszahlen aus den Reihen der ARD seit Jahren rückläufig (kein Wunder, das Programm verlangt ja nicht mehr nach archivalischer Tiefe), zunehmende Entwicklung zum Exotenspielplatz, kaum noch ARD-Redakteure, die überhaupt wissen, was sie da für einen Schatz haben, kaum noch Programmplätze, auf dneen man diesen Schatz ausbreiten könnte - also wird das Archiv erst einmal vakuumversiegelt, einige Jahre trocken gelegt und dann ausgemistet und abgewickelt.
Genau diesen Prozess habe ich vor einigen Jahren (in viel kleinerem und trotzdem schmerzlichen Umfang) bei einer Tageszeitung erlebt. Dort wurde die Abteilung Archiv/Dokumentation (zwei Personalstellen) ersatzlos gestrichen. Die Archivalien haben noch einige Jahre in einer Besenkammer überlebt, sind heute aber in alle Winde zerstreut - unter anderem im privaten Fundus des Verlegers, bzw. einiger besonders privilegierter Verlagsangehöriger gelandet.
 
AW: DRA (Deutsches Rundfunkarchiv) vor der Zerschlagung?

Keine Sorge, Zwerg. Es wird nicht so weit kommen.
RBB und MDR brauchen doch noch eine Zugriffsmöglichkeit für ihr Feiertagsprogramm. So schnell werden die die Lagerstätte in Babelsberg nicht aufgeben.

Du weißt nicht wovon Du sprichst - wie die Herren der ARD, die das DRA schliessen wollen.
 
AW: DRA (Deutsches Rundfunkarchiv) vor der Zerschlagung?

Schon interessant!! Der angemietete Neubau-Standort Wiesbaden des DRA auf dem TaunusFilm-Gelände (ehemals Tochterunternehmen der hr-Werbung im Rundfunk, dann übernommen von der Holding der benachbarten Odeon-Film) wurde doch gerade letztes Jahr (oder war es schon 2009?) geschlossen und aus Kostengründen in die Gebäude des hr nach Frankfurt /M. verlegt, um Miete zu sparen / zu reduzieren. Hat dieser Spareffekt nicht gereicht oder will der hr jetzt mehr Miete (verdienen)?
 
AW: DRA (Deutsches Rundfunkarchiv) vor der Zerschlagung?

Ein weiteres Kapitel aus der Reihe "Rundfunk schafft sich selbst ab". Da kaum mehr Platz in den Programmen ist für anspruchsvolles Material, kann man auch das Archiv abschaffen. Womit das Programm noch anspruchsloser werden muss...eine Abwärtsspirale. Ist sie noch aufzuhalten?
 
AW: DRA (Deutsches Rundfunkarchiv) vor der Zerschlagung?

Und eine noch dämlichere Antwort?
Hat doch niemand bestritten dass die ARD sich die Abschaffung nicht leisten kann.

Aus dem verlinkten Text geht klar hervor dass daran nicht gedacht ist.
So wie ich es interpretiere wird es wegen der Digitalisierung aller Tonträger erst einmal zu erhöhten Kosten und Mehraufwand kommen.
Danach ist ein Zugriff wahrscheinlich schneller und effektiver möglich. Und wie fast überall werden dann die wahrscheinlich horrenden Personalkosten eingespart.
Niemand braucht dann zwanzig Mann die durch die Gänge irren um ein altes Tonband auszugraben. Kollege Computer ist schneller und 24 Stunden erreichbar.
Einfach mal zwischen den Zeilen lesen?!
 
AW: DRA (Deutsches Rundfunkarchiv) vor der Zerschlagung?

So wie ich es interpretiere wird es wegen der Digitalisierung aller Tonträger erst einmal zu erhöhten Kosten und Mehraufwand kommen.

So steht es im Text. Aber dann stellt sich für mich zwangsläufig die Frage, was man im DRA die letzten 10 Jahre so gemacht hat. Däumchen gedreht?

Ich zitiere an dieser Stelle (Digitalisierung der Archivbestände) seit Jahren gern aus einem c't-Artikel aus dem Jahr 1999, der die Digitalisierung beim WDR zum Thema hatte. Dazu habe ich heute keine Lust. Hier könnt ihr bei Bedarf nachlesen:

http://www.google.de/search?q=site:radioforen.de+wdr+c't+digitalisierung

Wieso stellt die Digitalisierung dieser Archivmaterialen aktuell eine finanzielle und technische Herausforderung dar?

Eine technische Herausforderung war das schon immer - und teuer. Der WDR hat damals extra eine Tochterfirma gegründet, weil die Digitalisierung des Schallarchivs nicht von den paar "Archivhanseln" nebenbei erledigt werden kann. Da wird man ja nie fertig - das Tagesgeschäft läuft ja auch noch.

Oder ist es doch nur der Sparzwang, der dahinter steckt? Dann spart man aber garantiert am falschen Ende.


vg Zwerg#8
 
AW: DRA (Deutsches Rundfunkarchiv) vor der Zerschlagung?

Eine technische Herausforderung war das schon immer - und teuer. Der WDR hat damals extra eine Tochterfirma gegründet, weil die Digitalisierung des Schallarchivs nicht von den paar "Archivhanseln" nebenbei erledigt werden kann.
Ergänzend dazu:

Ein ähnliches Projekt führte der SWF durch. Hier wurde ein Teil des SWF-Sendearchivs digitalisiert. Mitte 1995 lagen bereits über 190.000 Stunden Wort- und Musikbeiträge vor.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Internetradio#Geschichte)
 
AW: DRA (Deutsches Rundfunkarchiv) vor der Zerschlagung?

Hallo Hefeteich!

Du bist ja relativ neu hier im Forum und hast darum vielleicht nicht ganz den "Überblick". Das war kein Vorwurf, aber du kannst nicht das komplette Forum gelesen haben. Hab ich ja auch nicht. Ich erinnere mich aber vielleicht einfach an mehr alte Threads zum Thema. Fragen zur "Digitalisierung der Archivbestände" und die Diskussionen darüber, ziehen sich seit Jahren - wie der berühmte "rote Faden" - durchs Forum. Wir (die heute lebenden Generationen) haben ein echtes Problem mit der Digitalisierung/Sicherung der Archivbestände. Und immer mal wieder taucht das Problem in neuer Form auf. Ein gutes Beispiel aus der letzten Zeit war dieser Thread, an dem du ja auch mitgewirkt hast:

http://www.radioforen.de/showthread.php?48255-%DCbersprechen-auf-B%E4ndern

Was wir dort gesehen bzw. gehört oder messen konnten, war ja kein "Spaß"!

Es MUSS dringend gehandelt werden! Das muß (und wird hoffentlich) allen Verantwortlichen klar sein. Und diese Digitalisierung muß professionell erfolgem, denn es bringt nichts, wenn die Magnetschicht eines alten Bandes schon an der ersten Umlenkrolle "klebenbleibt". Das war's dann. (Okay, Archivbänder sind normalerweise trocken.) Professionelle Digitalisierung kostet nunmal Geld.

Aber der wichtigste Faktor in der Rechnung ist die Zeit. Ein analoges Band ist kein Wein, es wird durch lange Lagerung keinesfalls besser - Kopiereffekt. Im Dunstkreis dieser Website

http://cool.conservation-us.org/bytopic/audio/

meine ich gelesen zu haben, daß man in der "Library of Congress" die - natürlich - stehend gelagerten Vinylschallplatten regelmäßig "dreht", damit das Vinyl nicht "fließt" (und die Platte damit "unten" dicker wird). Schöner Job. In der "LOC" ist der Job eines "Plattendrehers" aber ein "Fulltime-Job"...

Gut jetzt. ;)

Liebe Grüße
Zwer#8
 
AW: DRA (Deutsches Rundfunkarchiv) vor der Zerschlagung?

Moment mal!

Schon beim ersten durchlesen dieser "ARD-Pressemitteilung" hatte ich ein "dummes Bauchgefühl". Ich zitiere mal:

Bei Ihrer Sitzung in Würzburg haben sich die ARD-Intendantinnen und Intendanten auch mit der Zukunft des Deutschen Rundfunkarchivs beschäftigt. Sie betonen nachdrücklich, dass nicht daran gedacht ist, die Bestände des Deutschen Rundfunkarchivs in Babelsberg und Frankfurt am Main aufzulösen. [...] Diesen falschen Eindruck hatten einige Presseartikel in den letzten Wochen vermittelt.


Welche Presseartikel? Welche Zeitung? Weiß jemand genaueres?


Schauen wir doch mal nach. Wenn ich bei Google unter "News" - ganz allgemein gehalten - "Rundfunkarchiv" bzw. "Rundfunkarchivs" eingebe (diese Worte sollten mit Sicherheit im Artikel vorkommen), dann kommen nur "Online-Presseartikel" Dann gehts weiter mit einer gefundenen "Polizeiruf 110" Folge. Kein SPON, kein SPIEGEL, kein FOCUS...

Lustig.

Ich werde das dumme Gefühl nicht los, daß diese offizielle "ARD-PM" eine mehr oder weniger direkte Reaktion auf diesen Thread ist.

Sind wir "Meinungsmacher"? Ohne Zweifel hat radioforen.de Macht - gerade in der Medienbranche. Hier "tummeln" sich schließlich viele Journalisten. Hier werden durchaus "Stimmungen" verbreitet, die dann evt. der Meinungsbildung dienen. Und je nach gebildeter Meinung fällt dann der Artikel aus.

Zwergi
 
AW: DRA (Deutsches Rundfunkarchiv) vor der Zerschlagung?

Hallo Zwerg#8,

stimmt, ich bin ein Frischling und lese viel, vor allem verlinkte Threads: Danke nochmal dafür.

Ich war eigentlich nur überrascht, die teilweise Digitalisierung des SWR (SWF)-Archivs 1995 im Artikel "Internetradio" zu finden. Ansonsten bin ich da nicht so tief in der Materie drin.
Es ist einige Jahre her, auf einer kulturellen Veranstaltung (Kunstmeile?), da hatte das DRA einen Stand, auf dem es über seine Arbeit informierte und auch CDs mit bestimmten Aufnahmen verkaufte.

War es wirklich das DRA? Wann und wo war das?
Oh, mein Gedächtnis... und gerade heute, nein, gestern, hörte ich im DLF etwas über die geplante Wiedereinführung der Tiermehlfütterung in der EU.
Ich muss weg! :D
 
AW: DRA (Deutsches Rundfunkarchiv) vor der Zerschlagung?

Okay BSE - kannst ja nix dafür. ;)

SEKAMOS wäre dein nächstes Suchwort zur Fortbildung in diesem Forum gewesen.



Schon vergessen? Lies einfach nochmal von vorn.. ;)
 
AW: DRA (Deutsches Rundfunkarchiv) vor der Zerschlagung?

Es MUSS dringend gehandelt werden! Das muß (und wird hoffentlich) allen Verantwortlichen klar sein. Und diese Digitalisierung muß professionell erfolgem, denn es bringt nichts, wenn die Magnetschicht eines alten Bandes schon an der ersten Umlenkrolle "klebenbleibt". Das war's dann. (Okay, Archivbänder sind normalerweise trocken.) Professionelle Digitalisierung kostet nunmal Geld.

Papa Zwerg hat doch alles gesagt.

Solange sollten die Züge still stehen *hust*
 
AW: DRA (Deutsches Rundfunkarchiv) vor der Zerschlagung?

Nicht nur die analogen Bänder altern, lieber Zwerg. Ich habe letztes Wochenende festgestellt, daß bei mir der CD-R-Gilb umgeht. Kennt ihr ja sicher: die gebrannten CDs werden von außen her auf der Labelseite langsam gelb und dann schnellt die Fehlerrate hoch. Klar, ich könnte zwei verregnete Wochenenden umkopieren auf 2 Rechnern parallel und hätte es vielleicht wieder. Aber die Lust dazu hält sich so sehr in Grenzen, daß ich ernsthaft erwäge, das als "ist halt so" zu akzeptieren und meine in den vergangenen 20 Jahren angehäuften Rundfunkmitschnitte halt dahinsiechen zu lassen. Tut zwar weh, aber was habe ich an realer Lebensqualität davon, solche Aufnahmen in meinem Besitz zu wissen?

Ach so: keine Billigstrohlinge, sondern immerhin etwas, das vor Jahren mal recht gut war: Ritek, gelabelt als dies und das.

P.S.
Ob Kollege gelb da vielleicht weiter weiß? Dem Namen nach isser ja vom Fach...
 
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