"Dudelsender" – der kürzere Thread

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Oder, um den Thread zusammenzufassen: Was man mag, ist kein Gedudel. Was man nicht mag, ist Dudelfunk. Mehr Sinnhaftigkeit konnte ich hier nicht erkennen.
 
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Dudelfunk, der:

Abwertender Begriff selbsternannter Experten ("Der einzige gute Radiosender ist doch Radio Irkutsk 2!") für erfolgreiche Radiosender. Allerdings würden mindestens 98% der Benutzer von www.radioforen.de sofort dahin wechseln, wenn sie dazu den Arsch nicht zu weit unten hätten.
 
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100,6 Motor FM
Radio Teddy

Um mal zwei Nicht-"Dudler" aus Berlin zu nennen.
 
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Ich versuche jetzt auch mal eine ernsthafte Antwort:
Dudelradio bezeichnet für mich einen Sender, der versucht, so vielen wie möglich wohlgefällig zu sein bzw. so wenigen wie möglich wehzutun. Dies bedeutet, es sind keine musikalischen Ausreißer in welcher Richtung auch immer dabei, die Songs gehen i. d. R. nur eine bestimmte Länge (es könnten ja Hörer umschalten), der Wortanteil beläuft sich auf eineinhalb Minuten und die Rotation wird möglichst klein und auf die best getesteten Songs reduziert. Somit entsteht ein Sender, der zwar niemanden vom Hocker haut, aber den Durchschnittsmenschen auch nicht zum Umschalten animiert.

Oder noch kürzer: Dudelradio ist das Gegenteil von Einschaltradio, da hier genaues Zuhören keine Voraussetzung ist (außer beim mysteriösen Geräusch vielleicht ;)).
 
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Sender, der versucht, so vielen wie möglich wohlgefällig zu sein bzw. so wenigen wie möglich wehzutun
Das sind aber zwei völlig unterschiedliche Herangehensweisen, die in keiner Weise kompatibel sind!
 
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Gut, dann streiche ich "so vielen wie möglich wohlgefällig zu sein" und belasse es bei "so wenigen wie möglich wehzutun", sprich Abschaltimpulse zu geben. ;)
 
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Jeder Sender mit irgendeiner Art von Rotation dudelt.

Also, es gibt auch Kulturwellen mit Rotation, da rotieren allerdings 10.000 Titel und die Wiederholungsrate liegt in der "heavy rotation" bei ungefähr sechs Wochen. Das würde ich nicht wirklich "Gedudel" nennen.
 
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und einmal mehr weiss ich, warum mir die Franken so sympatisch sind!

Für mich erschliesst sich immer noch nicht wirklich, warum der Hörer ein Sendekonzept bestehend aus musikalischer Anarchie und pseudokulturellem Endlosgebabbel als heilbringend und unterhaltend befinden soll...

99% der Sender, die hier genannt wurden sind entweder Pleitegeier oder von einer Öffentlichkeit finanziert, die dieses Programm nie hören (wollen).
 
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-1Live Plan B - da werden seltene Sachen gespielt und manche Moderatoren lassen abends das "Mir geht's soooo gut, euch auch! STIMMUNG!" - Gekreische sein.
-Europa - ab und an ganz gut
 
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Also, es gibt auch Kulturwellen mit Rotation, da rotieren allerdings 10.000 Titel und die Wiederholungsrate liegt in der "heavy rotation" bei ungefähr sechs Wochen. Das würde ich nicht wirklich "Gedudel" nennen.
Oh doch: NDR Kultur. Dudel. Dudel. Dudel. . . Das kommt rain nahe ran.
 
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-1Live Plan B - da werden seltene Sachen gespielt und manche Moderatoren lassen abends das "Mir geht's soooo gut, euch auch! STIMMUNG!" - Gekreische sein.

Absolut. Ich habe mich schon dabei erwischt, während einer unterhaltsamen Plan B Sendung (z.B. vorgestern das Interview mit Holger Czukay) einfach alles andere nebenbei fallen zu lassen und nur noch gespannt Radio zu hören. Oder nach einer Autofahrt spät abends am Ziel noch im Auto sitzen zu bleiben und weiter der Plan B Reportage zu lauschen.

Zum Thema Rotation und Musik(geschmack): Ich würde nicht jeden Sender, der mit Rotationen arbeitet als Dudelsender bezeichnen. Mein Anspruch an einen Nicht-Dudelsender wäre in etwa "Unterhalte und überrasche mich und gib mir dabei etwas mit". Wenn mir das Grinsen kommt weil gerade ein mir völlig unbekannter aber einfach guter Track läuft dann hat ein Sender meine Aufmerksamkeit und ich werde auch ein wenig dranbleiben in der Hoffnung noch mehr Interessantes zu hören.
Dabei sollte man allerdings offen sein für unterschiedliche Musikrichtungen abseits der eigenen CD-Sammlung, was man bei den meisten Menschen wohl nicht (mehr?) erwarten kann. Da wird dann nicht hingehört sondern nur noch oberflächlich draufgehört. Wozu sollte also diese Masse Radio hören, eigenes Musikarchiv auf Shuffle funktioniert für sie besser. Anstatt trotzdem diesen Menschen ihr Gedudel (gespickt mit Werbung) vorzuspielen könnte man sie ja auch (vorsichtig!) dort abholen und versuchen, ihnen die spannende Welt der zeitgenössischen Musik näher zu bringen und sie zum bewussten Musikhören und -genießen animieren.

Die Menschen gehen ins Theater/ins Museum/auf Ausstellungen und hören auf dem Rückweg No Angels und Mika? Da passt doch was nicht.

Gruss, m.
 
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hm... frag mal Theater/Museum-Betreibende, wie stark sie besucht werden... und von wem/Altersgruppe... in sofern passt das auch vermutlich zum Radioverhalten, wenn man umgekehrt in die Konzerthallen schielt, in denen die Pinks, Mikas und Tokio Hotels dieser Welt spielen...
 
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Die Menschen gehen ins Theater/ins Museum/auf Ausstellungen und hören auf dem Rückweg No Angels und Mika? Da passt doch was nicht.

Definitiv nein! :D Die Leute, die sich in der Szene halbwegs auskennen müssten merken, dass dort alles außer Mainstream gehört wird, was ich so aus meiner Szene kenne (ich spiele selbst auf Festivals etc) ist, dass viele auf Filmmusik, Oldies oder Electro/Lounge stehen. Was folgt ist Rock, aber auch eher Indie-Bands. Das höre ich aber nicht im Radio..... Manchmal frage ich mich ob der Moderator des Kulturmagazins XY, denn selbst ins Theater geht... einmal im Jahr Schultheater :wall:
 
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Übrigens:
auf dem letzten Theater-Festival kam ein Reporter (Sender nenne ich nicht, es war aber ein Kultursender) um meine Gruppe zu interviewen. Stellt sich mitten in die Kulisse rein während wir aufbauen.....und fragt dann was das soll, da könnte man doch keine richtigen Dialoge führen???? Wir sind ein Bewegungs und Körpertheater.....
Und beginnt dann erstmal nur über Fördergelder zu sprechen (eigentlich sollten wir dazu befragt werden, wie wir arbeiten etc. Wir waren die Preisträger auf diesem Festival!!!!!). Vom Inhalt oder der Art des Stückes hatte er sichtlich keine Ahnung, dabei hätte er sich einfach auf der Internetseite informieren können....
Ich weiß nicht woran es liegt, aber gerade im Bereich Kultur finde ich, dass oft (nicht immer) Menschen eingesetzt werden, die weder Ahnung noch Interesse haben. Wie sollen dann die Hörer Interesse daran bekommen?
 
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