Dummgehört - wie das Radio uns verblödet

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Tja, dann wird wohl bald der Montag aus dem Wortschaftz gestrichen und stattdessen nur noch "I hate Mondays" gespielt.:D

Das das ZDF Wahlwerbesendungen zeigt ist doch verständlich. Angeblich wollen wir ja auch ins Privatleben schauen. Wer nichts zu verbergen hat,....

Dafür zeigen wir nichts mehr von deren Arbeit, denn hier wird professionell abgeschottet, das sollen wir gar nicht wissen. Da gibt es wohl etwas zu verbergen, was aber mit de Privatleben gut verdeckt werden kann.

So fördert man auch Politikverdrossenheit. Aber da das Privatleben heute in Dokusoaps ausgebreitet wird gehört das wohl zum guten Ton. Ob die Kanzlerkandidatsgattin zu Hause noch mit Atomstrom kocht? Skandal!!! Hetzt die Meute!!! Ob der Kanzlerkandidat in Guantanomo die Leute hat verschimmeln lassen. Wayne interessierts? Und wenn doch mal wieder jemand nachfragt (z.B. beim DLF), kommen höflich Politikerfloskeln.

Da kann man doch glatt zum überzeugten Nichtwähler werden. Das Radio hilft einem da eher nicht mehr, diese Ansicht umzudrehen, nicht mal mehr das ÖR.
 
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Bezeichnenderweise begegnen jene, die hier in diesem Forum regelmäßig Verstumpfung, Banalisierung, Boulevardisierung und den allgemeinen Niedergang von Niveau und Inhaltsanspruch bei Rundfunk und Fernsehen beklagen, der unter Verwendung des Totschlagargumentes "die Hörerzahlen stimmen aber" frech hingeworfenen Gegenfrage: Wo ist denn das Problem?

Tja, ihr, die ihr das Problem nicht seht, - genau das ist das Problem, dass ihr es nicht seht.
 
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Es wird doch weitgehend nur noch oberflächlich über politische Inhalte diskutiert, wenn überhaupt. Viele Themenbereiche sind tabuisiert und dürfen jenseits des Mainstreams gar nicht mehr angesprochen werden, wie z.B. die Klimahysterie. Unabhängige Informationen darüber findet man heute fast nur noch im Internet - bis jetzt noch!

Und weil es so treffend ist, hier noch einmal ein Zitat von Alexander Kissler:
„Die vermeintlich seriösen Anstalten der ARD und das ZDF bedienen sich derselben Themen, oft desselben Personals und derselben plumpen Zuspitzung wie die private Konkurrenz. Auch sie wollen unterhalten, indem sie den Unterleib direkt ansprechen, wollen Gefühle inszenieren statt Wissen vermitteln. Das Erschnüffeln verschiedener Tierkotsorten bei ‘Wetten daß?’ und der in der unmittelbar darauffolgenden Ausgabe vorgeführte Verzehr von Stierhoden stehen symbolisch für die Annäherung einstmals getrennter Welten. Politik meint hier wie da meist das Abfilmen berühmter Gesichter. Wirtschaftsjournalismus wird reduziert auf Verbraucherberatung. Debatte bedeutet Radau, Kalauer, Stichwortballett. Und Entertainment nennt man die Mischung aus Zoten und Kuchen und zotigen Köchen.“
 
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Da kann man doch glatt zum überzeugten Nichtwähler werden. Das Radio hilft einem da eher nicht mehr, diese Ansicht umzudrehen, nicht mal mehr das ÖR.

NEIN!!! Entschuldige, bitte, wenn ich da vehement protestiere, aber mit Nichtwählen änderst Du gar nichts. Du fügst Dich brav, in das, was Du kritisierst - aber Du änderst nichts. Das ist doch genau der feuchte Traum eines jeden Sesselpfurzers: Wurzeln schlagen bis zum St. Nimmerleinstag im Sitzgerät mangels Interesses seitens der Wähler. Vielleicht bist Du der Ansicht, Deine Stimme macht ja keinen Unterschied bei X-Millionen Wahlberechtigten, aber wenn *viele* Nichtwähler sich auf einmal aufraffen und etwas *anderes* wählen, als die etablierten sich das wünschen, dann kann das vielleicht doch einen Unterschied ausmachen.

Wenn die Medien zur Meinungsbildung nicht taugen - Vielfalt sollte immer noch ein bischen helfen. Lies Zeitung, hör Radio, sieh fern - am besten von allen mehrere Vertreter und: informier Dich selber. Laß Dir von Deinem Abgeordneten Rechenschaftsberichte schicken, schreib Deinen Kandidaten, stelle sie in der Fußgängerzone, stelle ihnen unangenehme Fragen - das ist Dein Recht als mündiger Bürger. Nutze politische Plattformen (nur mal als Beispiel rausgegriffen: www.abgeordnetenwatch.de) - die Liste ist groß, such Dir raus, was für Dich funktioniert.

Passivität ist keine Lösung. Demokratie lebt vom mitmachen und da bleibt uns Bürgern nur, uns zu informieren, Mist konsequent abzuwählen, solange, bis die "da oben" kapieren, daß sie unseren Auftrag auszuführen haben und nicht sich selbst zu verwalten. Natürlich ist das Aufwand und gar nicht wenig - aber das ist der Preis dafür, daß wir bestimmen können, wo es hingehen soll. Das muß man sich immer klar machen. Wer diesen Preis zu zahlen nicht bereit ist, ist vielleicht besser bei Dikatatur oder Monarchie aufgehoben - aber da gibt es dann halt gleich gar kein Mitspracherecht, "die da oben" ziehen an der Leine und "wir hier unten" fallen in den Dreck. Da ist mir die erste Variante, ehrlich gesagt, wesentlich lieber.

Deshalb mein Bitte an *alle*, die sich mit dem Gedanken tragen, die Wahlen zu "schwänzen": tut es nicht. Rafft Euch auf, wählt wenigstens per Brief und zeigt denen, die meinen, mächtig zu sein, wer wirklich die Macht hat in einer Demokratie: wir, das Volk.

LG

McCavity
 
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Ich sagte KANN !

Meine Kommunalwahlzettel für NRW sind schon im Briefkasten und natürlich bin ich als unparteilicher Wahlvorstand die 3 Sonntage dabei.

Trotzdem bin ich fest der Meinung, das ich diesen Akt auch nicht mehr verüben müsste. Selbst wenn nur noch 50 % hingehen und das Ergebnis somit eher Zufall ist; 100% der Parlamente werden besetzt und Nichtwähler werden nicht als Verlorene betrachtet sondern ausgebuht.

Manchmal ändert sich etwas. Piratenpartei bei 5,1 % sinnierte Wickert neulich.:p
 
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