Dumpinglöhne beim Radio

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jojo

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schon seit langem hört man von niedriger oder schlechter bezahlung bei radiosendern in deutschland. viele junge moderatoren nehmen wenig geld in kauf, um vor dem mikro stehen zu dürfen und machen damit oft die preise kaputt. in berlin arbeiten viele moderatoren für 10 euro die stunde. wie sieht es im rest von D aus? sind dumpingpreise die regel? wo gibt es die höchst-, und wo die niedrigsätze?
 
für ne 5-stunden-sendung, die innerhalb von 20 minuten per voice-tracking vorproduziert wird, gibt´s halt auch nur noch die kohle für 20 minuten.

und wenn doch mal "live" gesendet wird, kann man als mod. sowieso 2mal pro stunde 25 minuten pause machen, während die "superhits" dudeln, unterbrochen von jingles, claims, promos und werbung. und wenn man dann doch mal was zu sagen hat, geht es selten länger als 30 sekunden.

warum soll man dafür als pd die große kohle rüberschieben, sowas machen andere während dem studium nebenher.........
 
traurig aber wahr. aber genau hier beginnt der teufelskreis. viele mods würden doch gerne wieder mehr machen - vernünftige, informative beiträge senden, nicht nur die "größten hits aller zeiten" runternudeln, und vor allem wieder selbst arbeiten ohne dass kollege computer dazwischenfunkt. im zeitalter der allgemeinen gleichmacherei ist das aber scheinbar nicht gefragt. also: kein aufwand - keine kohle. wen´s wurmt sind die leute die sich jahrelang reingekniet haben um sich zu verbessern, und dann einen praktikanten vor die nase gesetzt bekommen weil der die zwei knöpfe genausogut, und umsonst, drücken kann.
der hörer ist nur - entgegen allem was man sich intern oft so erzählt - auch nicht ganz blöd, und merkt das. das resultat kann man jedes jahr bei der MA sehen, und selbst die zeigt nur eine tendenz auf
 
An alle Liebhaber des heutigen Privatradios:

Billigprogramm = Billiglöhne

Oder wollt Ihr etwa für nixtun abkassieren ?

Claims oder 3-Element-Breaks sind keine Moderationen !
 
Und das Volk will nur noch Musik, kein stundenlanges Gelaber mehr! Schade für alle wirklich guten Moderatoren!
Obwohl: Wenn ein Thomas Gottschalk mit einem Mal aus dem Radio kommen würde, wünschten sich die Hörer auch, daß er nicht mehr aufhört zu sabbeln!
Nur gibt es im deutschen Radio heute keine Gottschalks mehr! Also mehr Musik bitte!!
 
und auch hier gilt wieder das teufelskreis-prinzip: wie sollen sich gute moderatoren entwickeln, wenn sie nur noch darauf getrimmt werden die geilsten hot-mixes zu fahren?! wer nie reden muß wird es auch nie richtig lernen <img border="0" title="" alt="[W&uuml;tend]" src="mad.gif" />
 
@JoJo

Bei der Ostseewelle gibt es bestimmt demnächst richtig Geld. Da haben ja jetzt die Experten von BB-Radio das sagen <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" /> <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" /> <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" /> !!

Gruß in die Runde
 
U87: "Claims oder 3-Element-Breaks sind keine Moderationen !"

Natürlich sind es Moderationen! Und einen guten Moderator zeichnet aus, dass er selbst die beklopptesten Claims voller Überzeugung rüberbringt. Dafür sollte es auch eine vernünftige Bezahlung geben.

Die Frage war übrigens, wo es die höchsten und wo die niedrigsten Sätze gibt.
 
@ HeinzSchenk
Wenn Claims (kreativ) runterbeten und 3EBs Moderationen sind, dann ist es wohl auch Moderation oder Gespräch, auswendig gelernte Gedichte aufzusagen?? Da erkennt man auch, wer schön ausdrucksvoll sprechen kann, sodass auch das langweiligste Zeug immer wieder spannend klingt. Super!
 
das ganze könnte jetzt in extremer kümmelkackerei ausarten, es kann auch sein, dass ich mich wiederhole, aber trotzdem:

natürlich sind claims und 2EBs moderationen, und man erkennt eine guten mod sicher auch daran, dass er einen claim beim 50.000sten mal immernoch überzeugend und motiviert rüberbringt. ABER: der punkt ist doch, dass bei vielen radiostationen mitlerweile nichts anderes mehr zu hören ist als claims und 3EBs. dazu kommt noch, die guten darauf keine lust haben, und die schlechten nix (oder wenig) kosten. wo das hinführt brauche ich bestimmt nicht in dicken lettern hier auszuführen. wer sich also bei dieser diskussion an die nase fassen muß sind meiner meinung nach nicht die moderatoren - zumindes nur zu einem geringen teil. es sind die programmchefs / berater / etc. die endlich wieder programme konstruieren sollten von denen jeder was hat. dann kommen auch wieder vernünftige mods on air. zum eine weil man die für ein vernünftigrs programm braucht, und zum anderen weil ein anspruchsvolles programm zwangsläufig zu einer natürlichen auslese bei den mods führt
 
Die Berater predigen in Deutschland, dass solche Radioprogramme (wie honni sie vorschlägt) nicht erfolgreich wären (angebliche Erfahrungen in den USA). Nur: Wenn man sich per Internet mal ein paar amerikanische Stationen näher betrachtet, hören die sich ganz und gar nicht wie unser deutscher Dudelfunk an. Von wegen ständige Claimerei und nach jedem Song ein Jingle, Promo oder sonstwas...Moderationen hört man, sicherlich auch mal den Sendernamen, aber nicht so einfallslos und vorhersehbar wie in Deutschland.

Ich setz auf das Prinzip Hoffnung !
 
@polli
die haben da schon länger das sagen. wenn man die tarife bei bbradio sieht dürfte es bei der ostseewelle genauso traurig aussehen, wie in potsdam! gerade bei bb gibts mods für lau(nicht alle)!

im übrigen war das ausgangsthema ein anderes,
aber es iss ja nicht das erste mal daß sich etwas verselbsständigt ;).
wie sieht denn die "lohnstruktur" in D aus.
also ich weiß, daß die lokalstationen, die ganz kleinen also, aus wirtschaftlichen zwängen wenig zahlen aber die GROSSEN, aus dem gleichen grund eigentlich fast das gleiche zahlen!
ob du bei energy arbeitest oder bei "radioamarschderwelt". in einigen stationen arbeiten moderatoren für 10-15 euro die stunde, dafür würde ich noch nicht mal morgens aufstehen!
ich weiß, es ist ein heikles thema, aber wo wird denn was gezahlt!? bitte mit sendernamen und stundentarif auflisten, wäre echt mal interessant!!!!
 
Mich würdne auch die Löhne für BmOs etc. interessieren. Wenn da irgendwer die Tarife kennt - POSTEN! <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" /> <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" />
Schon mal jetzt vielen Dank!
 
@nico: Eigentlich kauft beim privaten Radio niemand mehr BmO´s - wenn es denn mal so sein sollte, dann kannst Du Dich glücklich schätzen, wenn Du 50 Euro dafür bekommst. Dafür musst Du aber ein Thema haben, was den jeweiligen Sender wirklich brennend interessiert und was nicht durch dpa-Rufa abgedeckt wird.
 
...claims sind Moderationen...
Armes Radiodeutschland.

Meine Lieblingsmodertoren sind ja die, die die claims überzeugend rüberbringen. Und wenn sie es auch noch schaffen, die Uhrzeit gut abzulesen, dann können sie bald zu 9Live wechseln.

Früher gab es mal den viel beachteten Beruf des Ansagers. Schade, dass sich heute jeder Moderator schimpft.
 
@HeinzSchenk

Offenbar gehörst du zu denen die leider nicht verstanden haben wie gutes Radio funktioniert. Claims und 3EB´s sind keine Moderationen - Bei einem guten Moderator braucht man über sowas garnicht zu reden - das ist Vorraussetzung. Und wenn du sagst es kommt darauf an wie man das sagt (also mit Überzeugung) dann stimmt das auch nicht. Für einen Moderator ist es viel wichtiger WAS er sagt - Inhalte! Und die gibts ja leider bei den meisten Sendern nicht mehr!
 
@honni: einverstanden!

@RadioRadio2001:

jaja, solche Moderatoren habe ich auch schon gehört, die ihre vermeintlichen Inhalte so sinnentleert abgelesen haben, dass man ihnen überhaupt nichts glaubt.

Dass man seinen Text überzeugt rüberbringt - darauf kommt es sehr wohl an. Das ist die GRUNDVORAUSSETZUNG.
 
Also ich kenne Sender, bei denen gibt es für eine 3 Stunden Sendung über 100 Euro. Auch wenn man Vor und Nachbereitung mit rein rechnet usw, finde ich, daß das ne gute Bezahlung ist. Weil 10 Std sitzt man da ja nicht dran.
Übrigens ich habe schon mal bei einem NRW Lokasender gesehen, daß die (damals) 10 DM für den Start des Bürgerfunkes zahlen. Für einen Knopfdruck nicht schlecht...
Aber das Problem ist doch, daß der Hörer keine Wahl hat. Sagt der Hörer tatsächlich: "Ich will kein Gelaber hören"? Ich kenne viele Gegenbeispiele. Vielmehr glaube ich, die Sender geben das vor. Wenn alle immer mehr Superduperhits spielen, dann ist doch klar, daß der Hörer auch irgendwann sagt: Ich will die Superduperpillemannhits hören. Ist doch genauso, wie mit den No Angels oder Bro'sis. Am Anfang fanden es vielleicht viele sch..., aber nach 1000 mal spielen finden es doch 99% gut. Und ich könnte mir vorstellen, daß dieses Verhalten eben auch vorhanden ist, wenn die Sender immer mehr Musik spielen.
 
tatsache! sowas nennt man konditionieren. gabs früher schon mal versuche mit sabbernden hunden! nein im ernst: was mich dabei am meisten wundert ist, dass die landesmedienanstalten bei alledem doch relativ tatenlos zusehen. meines wissens hat der rundfunk einen AUFTRAG! auch wenn der bei den privaten nicht ganz so ernst genommen werden muß wie bei den ÖR ist er dennoch da! zumindest sollte er. ich merke leider immer weniger davon!!
 
@berlinreporter
Die Lokalstationen kaufen meines Wissens nach noch viele lokale Beiträge ein, denn wann berichtet die Rufa schon mal über irgendwelche lokalen Kleinigkeiten?
 
Es fällt jedoch bei genauer Betrachtung extrem auf, daß die Bezahlung wohl auch mit dem Format der Programme etwas zu tun hat. Junges Radio (z.B. Energy) = wenig Kohle, altes Radio (z.B. Melody) = viel Kohle. Aber generell stimmt es schon, daß die Programme weniger bezahlen....allerdings muss der Moderator auch viel weniger tun als früher. Ich erinnere mich noch an Zeiten, als ich eine Stunde vor der Sendung ins Archiv musste um mir meine CDs für die Sendung noch selber rauszusuchen. Und jetzt? Du setzt Dich vor Dein Mischpult und alles kommt aus der Kiste. Auch die Moderationsbreaks sind weniger geworden, da sich die Sender mit Ihren "Wir spielen die meiste Musik-Formaten" immer weiter vom bisherigen Wortanteil entfernen. Also ist es durchaus üblich, daß der Mod sich mal gepflegt zurücklehnen kann und nur aufzupassen hat, daß die Technik nicht abschmiert *g*. Bei manchen Sendern hat der Mod sich auf seine Moderationen garnicht vorzubereiten, denn er muss einfach immer und immer wieder die gleiche Leiher runterbeten, die er eh schon auswendig kann (und so hört es sich dann miestens auch an!). Also, für was bitte mehr Geld???????
 
Genau so ist es @Radiobayern.
Das gilt für die durchschnittlichen, (durchaus sehr guten, aber) austauschbaren Radiomoderatoren, die zwei Breaks pro Stunde mit zwei Claims und einer Titelansage füllen dürfen.

Bekannten Personen, die sich im Radio von gestern einen Namen machten (z.B. der herrliche Elmi) oder bekannt aus Musik&TV-Geschäft sind (Ilja Richter, Lucy van Org, Dieter "Machine" Birr) bekommen/bekamen durchaus hübsche Gehälter. Der Wiederbeschaffungswert eines solchen Namens im Programm ist schließlich ungemein höher und man generiert off air weitaus mehr Gesprächswert als bei Unbekannten. Unter diesem Aspekt betrachtet ist ein Star, der nicht moderieren/fahren kann "wertvoller" als ein talentierter/erfahrener Nobody. Das hohe Gehalt wird durch den Namen gerechtfertig, der das Programm ziert.

Und vorweg für meine Kritiker: Das ist nicht so, weil ich es so möchte, sondern weil heutzutage nicht mehr im Elfenbeinturm oder in Gremien beschlossen wird, wie man Qualität definiert, sondern weil die Nachfrage (der Masse) begonnen hat das Angebot zu regeln.

Bussi von der Jasemine, haut rein Jungs! :cool:
 
Traurig, aber wahr: Bei Hitradio RTL Karlsruhe zum Beispiel verdient ein Redakteur so viel wie ein Volontär bei der Welle bekommen hat.
 
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