Durchgezappt! Ein Bericht aus dem Hamburger Abendblatt

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Wie gesagt: Formatradio macht nur Sinn, wenn die Gesamtauswahl stimmt und in Summe alle Bedürfnisse halbwegs abgedeckt werden. Das ist in Deutschland mit seiner "Beraterradiokultur" jedoch nicht der Fall und schon allein deswegen ist die Unzufriedenheit mit dem Medium so groß. Ein Formatradio, das nur feste Zeitleisten und ein durchgängig einheitliches Tagesschema kennt, aber sonst alle Stilrichtungen wild durcheinanderwirft, ist ein Widerspruch in sich.

Wie Deine Beiträge an sich auch. Ich stimme sogar streckenweise zu:
Aber wenn man die wild gewürfelten Stilrichtungen entzerrt, landet man bei den hochverträglichen AC-Titeln und hat keine Ausreisser mehr.

Und halte doch mal bitte die nächsten anderthalb Jahre die Füsse still. Es ist mehr in Bewegung als Du nur erahnst.
Mache bis dahin mal ein Praktikum bei ABY, damit Du überhaupt mitreden kannst.

Aber dann ist es eh schon zu spät und die Öffis haben freie Bahn, zumal die auf nicht versiegende Geldquellen zurückgreifen können.

Jajaja, dann ist es zu spät. Oh, was fürchten wir uns alle vor dem Abgrund!

Öffis haben freie Bahn, zumal die auf nicht versiegende Geldquellen zurückgreifen können.

Der Mann hat wirklich die Ahnung und die Weisheit gefressen. Der hr muss bis Ende 2012 64 Millionen Euro einsparen! Anderen öffentlich-rechtlichen Sendern geht es ähnlich.

br-radio schrieb:
Formatradio ist industriell gefertigtes Radio und hat was mit Kapital und Wertschöpfungsprozessen zu tun. Und wenn jemand investiert, möchte er auch, dass das Kapital
wächst. Leider haben viele Radiomacher blauäugig dieses mitgemacht. Gab es Proteste gegen dieses Formatradio von Seiten von Hörern, Senderverantwortlichen oder
gar denen, die es kontrolliert haben?
Ist reichlich überspitzt ausgedrückt, und Formatradio hat nichts mit industrieller Vorporduktion zu tun.
Und es gab keine Proteste von Hörern, weil die seltsamerweise zuhauf das Formatradio eingeschaltet haben und es gut fanden/finden...
Und nun?

Posting #11 von Mannis Fan kann ich inhaltlich folgen und zustimmen. Fühle Dich durch einen virtuellen Gedrücktbutton geehrt...
 
Laser558 schrieb:
Und es gab keine Proteste von Hörern, weil die seltsamerweise zuhauf das Formatradio eingeschaltet haben und es gut fanden/finden...

Wenn jemand nicht protestiert/sichnicht beschwert, heißt das noch lange nicht, dass er begeisterter Fan ist - die Einschaltquoten der Formatradios sind möglicherweise gar nicht Ausdruck einer Positiventscheidung, sondern eher eine Auswahl des kleinsten Übels.
 
Dem letzten Halbsatz kann ich sogar etwas abgewinnen.

Fühle Dich durch einen virtuellen Gedrücktbutton geehrt...

Mehr als zwei an einem Tag gibt es nicht.

Und aktuell zu dem Thema:

http://www.radioszene.de/40169/media-analyse-radioreichweiten-steigen-in-allen-zielgruppen.html

Wieder eine Totalfälschung! Ein Skandal! Falsch durchgeführt mit untauglichen Leuten!

Insgesamt wurden für die aktuelle Media-Analyse 64.337 Interviews geführt, um die Reichweiten von 100 Hörfunksendern und 111 Vermarktungskombinationen zu messen. Die detaillierten Ergebnisse werden am 17. Juli veröffentlicht.
Ohne Worte!
:eek:
 
Mache bis dahin mal ein Praktikum bei ABY, damit Du überhaupt mitreden kannst.

Ich bin doch kein Masochist, wohl auch noch für lau als Aushilfskraft in der Kaffeeküche, was? In den Laden bringen mich keine zehn Pferde.

Alles was ich mir mit all den anderen Hörern wünsche ist eine größere Auswahl an Musikformaten, AC und "Top 40" sind nur zwei davon und selbst die findet man kaum in sortenreiner Ausprägung. Euer vielbeschworenes MOYL-Format (hr1?) kann sich bestimmt hoher Akzeptanzwerte erfreuen, aber es fehlen nun mal die Alternativen.


Mitreden wobei - wie man ein populäres Radioprogramm formatiert? Da soll ich bei dir Nachhilfe nehmen? Was verlangst du in der Stunde? :censored:

Wieder eine Totalfälschung! Ein Skandal! Falsch durchgeführt mit untauglichen Leuten!

Media-Analyse: Radioreichweiten steigen in allen Zielgruppen

Freiwillige vor! Wer glaubt an dieses wundersame Hörerwachstum bei gleichzeitigem Bevölkerungsrückgang und wachsender Medienvielfalt? Mir scheint diese "Analyse" dient in erster Linie PR-Zwecken.
 
Media-Analyse: Radioreichweiten steigen in allen Zielgruppen

Freiwillige vor! Wer glaubt an dieses wundersame Hörerwachstum bei gleichzeitigem Bevölkerungsrückgang und wachsender Medienvielfalt? Mir scheint diese "Analyse" dient in erster Linie PR-Zwecken.

Oh bitte, desillusioniere uns doch nicht!

Die Radionutzung *muß* doch steigen, kann doch gar nicht anders sein, bei all den fantastischen Programmen, die nur noch das allerallerallerallerallerbeste senden.

Daß in meinem Bekanntenkreis, von 10 bis 80, der Radiokonsum immer mehr abnimmt, ist sicher nur eine Fehlbeobachtung meinerseits. Ganz bestimmt schalten sie alle YouTube ab und das Radio ein, wenn ich mich umdrehe. Ganz bestimmt.
 
Bei diesem Artikel ist doch ab der ersten Zeile klar, wie er enden wird.
Ich glaube, nur in Deutschland findet man Hörer, die sich darüber aufregen können, dass Moderatoren gute Laune haben. Das stört nämlich die typisch deutsche Griesgrämigkeit und passt auch nicht ins Konzept des Arbeitnehmers, der gefälligst genervt und angepisst im Job zu hängen hat.
Wenn Großvater dann den "seelenlosen" Computer als Bild bemüht, sich über "stampfende Rhythmen" beschwert und dem Schallplattentragen nachweint, gilt: DAS was da vertextet wird ist tatsächlich das, was er den Sendern vorwirft, nämlich absolut einschläfernd, vorhersehbar und langweilig. Deutsches Gemecker eben.
 
Alles was ich mir mit all den anderen Hörern wünsche ist eine größere Auswahl an Musikformaten, AC und "Top 40" sind nur zwei davon und selbst die findet man kaum in sortenreiner Ausprägung. Euer vielbeschworenes MOYL-Format (hr1?) kann sich bestimmt hoher Akzeptanzwerte erfreuen, aber es fehlen nun mal die Alternativen.

Dafür gibt es von mir mal einen halben Punkt. Aber nur, weil Dienstag ist!

Und warum die Zahlen ansteigen? Kannst Du rechnen? Bei 70% vorher ist mehr als genug Luft nach oben.
Oder meinst Du, man hat Luxemburg und Dänemark gleich mitgezählt?
?
 
Und bei diesen Grinsekaspern am Morgen mit ihrer falsch aufgesetzten Fröhlichkeit, die geradezu in einer penetranten Art und Weise aus dem Lautsprecher dringt, soll man schlagartig gute Laune bekommen?
 
Nicht schlagartig. Das hängt vom Erschöpfungszustand ab bzw. dem Müdigkeitsgrad. Aber nach und nach. Gute Medizin schluckt man ja auch nicht auf einmal herunter...
:D
exhörer schrieb:
Daß in meinem Bekanntenkreis, von 10 bis 80, der Radiokonsum immer mehr abnimmt, ist sicher nur eine Fehlbeobachtung meinerseits.
Ganz sicher. Und ganz besonders: Sie ist nicht repräsentativ.
 
Der Bericht ist nicht das Papier wert auf dem er gedruckt ist und der Erkenntnisgewinn ist auch nahe Null (-:

Ganz ehrlich,wenn ich in Hamburg bin und nicht der Mensch, der " lustige Morningsshows mag" sollte man eben aug Deutschlandradio Kultur schalten oder sich in den weiten des Webs eine Sendung suchen die besser zu einem paßt.

Dein Beitrag ist den Platz in diesem Thread nicht wert. Wie kann jemand nur so einen Unsinn schreiben? Ist das tatsächlich Dein Lösungsansatz?

Türkische Ganztagsprogramme gehören längst flächendeckend auf die Ultrakurzwelle ...

Warum?
 
Man schaut sich keine Fernsehsendung an, die man nicht mag. Ebenso hört man keine Rundfunksendung, die man nicht mag. Bei NDR 2 scheint das merkwürdigerweise anders zu sein.
So zitiert hier ein Kritiker mehrere Sätze aus dem Programm von NDR 2. Also muss er das Programm gehört haben, obwohl er es nicht mag. Jetzt kann man vermuten, dass er das Programm im Supermarkt oder bei Freunden unfreiwillig gehört hat. Aber das Programm muss für ihn so interessant sein, dass er sich die Sätze gemerkt hat.


Davon abgesehen, dass ich mir beispielsweise Songtitel von Modern Talking und den Namen von Berry gemerkt habe, ohne sie für allzu interessant zu halten, finde ich, es wäre erstaunlicher, wenn jemand hier NDR 2 kritisiert, ohne selbiges je gehört zu haben und sich zu kritisierende Inhalte zu merken. Also keine allzu überzeugende Logik. Aber die entsprechenden Radiosender argumentieren lustigerweise oft genau so wie Berry. :)
 
Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Tatsächlich sind ja Tageszeitungen unglaublich aufregende journalistische Produkte und kommen ohne Wiederholungen aus. Darum drucken sie ja z.B. auch Börsenkurse ab, enorm spannend und super aktuell und geschätzte 99% aller Leser werden null Erkenntnisgewinn daraus ziehen können. Macht nix, Hauptsache wir haben Papier bedruckt und Bäume gefällt, denkt so mancher Verleger und Chefredakteur. Wunderschön auch die vermischten Meldungen: Titel A bringt sie am Montag, Titel B am Mittwoch und Titel C am Freitag. Da will mancher Moderator eines Radiosenders nicht zurückstehen und erzählt dann seinen "lieben" Hörern brandheiß diesen aufgewärmten Quark am Samstag.

Als kleine Lektüre empfehle ich:



Diesem Artikel kann man wenig hinzufügen, denn Thomas Koch trifft den Nagel auf den Kopf. Lesetipp: Die Passage zur Preisgestaltung von Geburts- und Todesanzeigen.
 
Davon abgesehen, dass ich mir beispielsweise Songtitel von Modern Talking und den Namen von Berry gemerkt habe, ohne sie für allzu interessant zu halten, finde ich, es wäre erstaunlicher, wenn jemand hier NDR 2 kritisiert, ohne selbiges je gehört zu haben und sich zu kritisierende Inhalte zu merken. Also keine allzu überzeugende Logik. Aber die entsprechenden Radiosender argumentieren lustigerweise oft genau so wie Berry. :)
Sicherlich muss man ein Radioprogramm mal gehört haben, um es zu kritisieren. Aber wenn man das stark kritisierte Programm immer wieder einschaltet, dann wirkt man unglaubwürdig.
 
Es gibt eine Passage in dem Text, die mich mißtrauisch macht und den Artikel insgesamt für mich komplett entwertet:
Zitat:
Mit Verlaub: es ist satte 35 Jahre her, dass Patti Smith und Neil Young ihre beste Zeit hatten, und ihre Erwähnung in diesem Kontext ist so, als wenn man zur Zeit von Patti Smith (ca. 1978) lobend erwähnt hätte, dass ein Radiosender die neuen Alben der Comedian Harmonists und von Rudi Schuricke vorstellt. Musik für junge Leute, so so...
Hallo,
wir haben 1982 in der Mittagssendung von NDR2,von 13-14.00 Uhr, die damals neue Produktion von Georg Deuter(Ambient music) ausgespielt(!!!) gehört.
Neil Youngs Neue ist ebenfalls hervorragend,der alte Sound von Crazy Horse dazu.
Was jetzt Ende 08/12 dazu kommt;
das neue DA bzw DCD von Mark Knopfler,der Filigrantechniker,hat dazu sämtliche Weltgrössen der Gitarre ins Studio nach London geholt.
Er wird davon wieder zig Mio.Tonträger absetzen,Air Play:Null!!!!!!!!!!!
Ein derartig,völlig entkoppeltes Verhältnis findet man nur im kollektiven Freizeitpark Deutschland mit einer zunehmenden Anzahl von Entmündigten,Manipulierbaren,Konsumabhängigen.
Was i.Ü. auch eine hervorragende Platte ist,ist die Neue von RPWL aus Aschaffenburg.
Air Play:NUll.

Gute Nacht,Deutschland
 
Man müsste ein Buch verfassen "Radio - Deutsch" "Deutsch - Radio" ... dazu hat Mannis Fan einen guten Beitrag geleistet.
Übrigens: Auch Oldies lassen sich irgendwann mal totdudeln, selbst die besten Classics der Beatles.
Auch im Fernsehen ist dieses Geclaime unerträglich geworden...

Man könnte noch was ergänzen bei Mannis Liste:

Das Verkehrszentrum... und da sage ich: Obacht im Straßenverkehr... Gerade, was das Antenne Bayern Verkehrszentrum anbelangt...
Blitzer werden nicht mal durchgesagt, wenn man anruft, und Staus, die eigentlich da sind, nicht mal angekündigt.
Dafür wird man aber aus einem nicht durchgesagten Stau mit einem Stauschrauber rausgeholt, was ich polizeirechtlich für sehr bedenklich halte!

Es ist schon der Wahnsinn, wie stark solche Berater, dann diese Einteilung in CHR, AC, etc. die Radiosender mehr und mehr kaputt gemacht haben.

Echte Alternativen sitzen im Ausland oder im Netz, manches Mal blinzelt aber in Deutschland noch was auf, dann wird diesem zarten Pflänzchen ein Übernahmeangebot gesendet,
und wieder ist es aus mit der Alternative.

Formatradio ist industriell gefertigtes Radio und hat was mit Kapital und Wertschöpfungsprozessen zu tun. Und wenn jemand investiert, möchte er auch, dass das Kapital
wächst. Leider haben viele Radiomacher blauäugig dieses mitgemacht. Gab es Proteste gegen dieses Formatradio von Seiten von Hörern, Senderverantwortlichen oder
gar denen, die es kontrolliert haben?

Das Radio, als Medium zur Unterhaltung der Leute, ist dem Radio der Kapitalgeber und Berater gewichen. Vielleicht sehe ich etwas zu schwarz, aber: ich merke, wie stark hier
im Forum immer mehr die deutschen Radiostationen wegen ihres Einheitsbreis, den Dudelfunk und so weiter kritisiert werden.

Gibt es Wege, diese Prozesse von Formatierung und Kapitalismus im Hörfunk zu retardieren, im Höchstfall umzukehren?
Selbst die sehr guten öffentlichen Radiosender haben sich mittlerweile diesem Privatradiostil angenähert und sind sogar unter dessen Niveau durchgeschlüpft.

Es wird immer vom guten alten Hörfunk geredet, der noch nicht formatiert und von Kapitalbindung beeinflusst war. Aber: wie soll der neue Hörfunk aussehen?
So wie die 70er- und 80er, nur im Stile des 21. Jahrhunderts? Die digitale Revolution beginnt ja schon, diese wird auch irgendwann dem Rundfunk von jetzt Schwierigkeiten
bereiten. Einzelne Sender haben schon mehr als ein Programm. Nur: Cui bono? Wem nützt es? Es nützt ja wieder den Senderanstalten, die diese Programme kreiert haben.

Was ich z.B. in Deutschland vermisse, und das ist wirklich so: Schlager, Oldies, aber auch moderne Hits werden meist nur auf deutsch oder englisch im Radio gebracht.
Musik aus Spanien, der Türkei, oder anderen Ländern findet sich meist in Spartenprogrammen, oder aber im Internet.
Wenn man schon immer von Integration redet, sollte man auch Musik aus Ländern integrieren, deren Einwohner hier auch leben. Warum nicht auf NDR 90,3 mal eine türkische
Popnacht? Die fehlende Bereitschaft der Sender, Musik aus anderen Kulturkreisen zu integrieren, macht den Musikstil einseitig. Zudem fände ich es wichtig, in den öffentlichen
Sendern auch solche Musik zu senden, weil es genau auch dem Bildungsauftrag der öffentlichen Sender entsprechen müsste.

Mir gehen gewisse Sender schon länger auf den Senkel, hab mich schon öfter hier im Forum beklagt. Wenn man dann Sendern mögliche Verbesserungsvorschläge sendet,
dann heißt es immer wieder: "Veränderungen müssen langfristig vorbereitet werden, etc. pp."

Es ist in der Radiolandschaft wie in der Politik: Einheitsbrei wo man hinschaut, und wenn man ein bisschen Würze verlangt, damit der Einheitsbrei vielleicht ein bisschen er-
träglicher wird, dann wird man zusammengestaucht und von Senderverantwortlichen gleich so in eine Ecke gestellt...

Das ewige "Wir-sind-Gutmenschen-Radio" ist für kritische Hörer bedenklich, denn: wir wollen ja niemandem wehtun. Wir wollen doch bloß spielen. Nur die besten Hits. Nur
die besten Oldies. Unbequemes Nachfragen bei fragwürdigen Entscheidungen in Politik und Gesellschaft? Sollen es doch die Kollegen der Zeitung machen... die hört man wenigstens
nicht. Die liest man nicht. Verprellen von Investoren? Keine Chance...
Political correctness ist oberste Maxime, so scheint es.
Allen soll es recht gemacht werden: den Zuhöreren. Sie ködert man mit sinnlosen Gewinnspielen. Den Investoren: sie werden durch Quote bestätigt. Der Politik vor Ort: unbequeme
Nachfrager werden rausgeekelt. Den Senderverantwortlichen: sie können mit breiter Brust die kommende MA erwarten und dann wieder, ach wie schön, eine höhere Quote ver-
künden.

Und der mündige Bürger? Er bleibt auf der Strecke... Er wird entmündigt. Erst finanziell, dann medial, dann politisch....

So schaffen wir das Grab für unsere Gesellschaft, schleichend, aber wir haben die Schaufel schon angelegt.
Und neben dem Grab dudelt der Dudelfunk munter weiter....
 
@Dr. Fu Man Chu

Was Thomas Koch über die Tageszeitungen sagt, passt natürlich auch auf die Radiosender. In diesme Zitat:
Koch schrieb:
„In Städten und Orten mit einem starken Gemeinschaftsgefühl gibt es keine wichtigere Einrichtung als die Lokalzeitung." Er weiß um den Wert der lokalen Zeitung.
... steckt eine wesentliche Erkenntnis, die auch von sogenannten "Lokalsendern" sträflich ignoriert wird, weil sie, statt ihren lokalen Status auszuspielen, lieber (vergeblich) die "Großen" imitieren. Lokalsender, die sich von Agenturen Comedy, Beiträge, Gewinnspiele etc. einkaufen, die ihre Moderatoren auf perfekte Glätte schleifen und ihre Musik zum "besten Mix" zusammenschrumpfen, haben in meinen Augen keine Existenzberechtigung. Von Rechts wegen müsste ihnen die Lizenz entzogen werden.
 
@Mannis Fan: Das merke ich bei rt1 Augsburg und Radio Gong München... Wie die teilweise Antenne Bayern imitieren, ist z.T. fürchterlich.
 
caesar44 schrieb:
wir haben 1982 in der Mittagssendung von NDR2,von 13-14.00 Uhr, die damals neue Produktion von Georg Deuter(Ambient music) ausgespielt(!!!) gehört.
Neil Youngs Neue ist ebenfalls hervorragend,der alte Sound von Crazy Horse dazu.
Was jetzt Ende 08/12 dazu kommt;
das neue DA bzw DCD von Mark Knopfler,der Filigrantechniker,hat dazu sämtliche Weltgrössen der Gitarre ins Studio nach London geholt.
Er wird davon wieder zig Mio.Tonträger absetzen,Air Play:Null!!!!!!!!!!!

Wieviele Tonträger von einem bestimmten Künstler abgesetzt werden, darf kein Maßstab für airplay sein. Es gibt ebenso gute Musik von Bands, die kaum nenneswerte Verkaufszahlen vorweisen können. Wo soll ich da den Hebel ansetzen?

Zudem gibt es Sender hier mitten in Deutschland, die sowas spielen und vorstellen. Ich denke da an DLR Kultur.
 
@Dr. Fu Man Chu

Was Thomas Koch über die Tageszeitungen sagt, passt natürlich auch auf die Radiosender. In diesme Zitat:

... steckt eine wesentliche Erkenntnis, die auch von sogenannten "Lokalsendern" sträflich ignoriert wird, weil sie, statt ihren lokalen Status auszuspielen, lieber (vergeblich) die "Großen" imitieren. Lokalsender, die sich von Agenturen Comedy, Beiträge, Gewinnspiele etc. einkaufen, die ihre Moderatoren auf perfekte Glätte schleifen und ihre Musik zum "besten Mix" zusammenschrumpfen, haben in meinen Augen keine Existenzberechtigung. Von Rechts wegen müsste ihnen die Lizenz entzogen werden.

Perfekte Glätte bei einem beliebigen Lokalradiomoderator? Das ist aber eine sehr freundliche Formulierung. Das Problem sind doch nicht zugekaufte Produktionen. Das Problem ist die unterirdische Qualität und Umsetzung. Qualifikation scheint bei etlichen Moderatoren leider ein Fremdwort zu sein. Geht jemand zu einem selbsternannten Arzt? wenn er krank ist? Lasse ich die Bremsen meines Autos von einem Monteur reparieren, der vorher lediglich ein 14-tägiges Praktikum in einer Werkstatt gemacht hat, aber sich als geborener Automechaniker fühlt?

Beim Thomas Koch Beitrag könnte man zu 85% "Tageszeitung" durch "Radio" ersetzen. Traueranzeigen gibt es nun im Radio mehr als selten. Der endlosen Diskussionen über Playlist und bestimme Musikstücke sind in meinen Augen auch eher weniger zielführend. Wie immer wurde in Deutschland ganze Arbeit geleistet. Bestimmt 90% aller Privatsender sind einfach nur langweilig in ihrer
ständigen Wiederholung des ewig Gleichen. Selbst wenn man 1 kg Kaviar, 1 Hummer und 1 Kilo Kobe-Fleisch einen Topf zwei Stunden kocht, ist das Ergebnis ziemlich ungenießbare Pampe. Gutes Programm ist nicht eine Frage des Geldes, denn Radiomachen ist immer noch ziemlich preiswert.
Ja, es ist die Einfallslosigkeit der Macher, die Borniertheit der Gesellschafter und der unsägliche Einfluss der Mediengesetze (Landesmedienanstalten), die über die Lizenzen Pründe insbesondere an die Verlage und Medienkonzerne quasi festgeschrieben haben.

Jüngstes Beispiel: Radiolizenz in Braunschweig an die Braunschweiger Zeitung. Die Krönung ist allerdings immer noch NRW. Selbst die beste NRW-Lokalstation (wenn es das überhaupt gibt) ist gerade noch annähernd auf dem Niveau der schlechtesten holländischen Station. Allerdings nur wenn man vorher 6 Biere und 3 Klare gekippt hat.

Deutsches Privatradio ist die Cash Cow von Medienkonzernen und -unternehmen. Solange der Werberubel rollt, wird sich nichts, aber rein gar nichts ändern. Den Tageszeitungen laufen die Werbekunden reihenweise weg. Ich kann einen Werbekunden verstehen, der den Verkäuferpappnasen von Radiosendern die Tür vor der Nase zuknallt, wenn sie ihren üblichen Unsinn erzählen und Sprüche aufsagen, denn das Produkt (Programm) ist einfach nicht mehr gut.
 
Deutsches Privatradio ist die Cash Cow von Medienkonzernen und -unternehmen. Solange der Werberubel rollt, wird sich nichts, aber rein gar nichts ändern. Den Tageszeitungen laufen die Werbekunden reihenweise weg. Ich kann einen Werbekunden verstehen, der den Verkäuferpappnasen von Radiosendern die Tür vor der Nase zuknallt, wenn sie ihren üblichen Unsinn erzählen und Sprüche aufsagen, denn das Produkt (Programm) ist einfach nicht mehr gut.

Obwohl doch sehr viele Tageszeitungen an den Radiostationen beteiligt sind, machen die Werbeeinnahmen durch unsinnige und z.T. so hohle Gewinnspiele (Stichwort 01378-Nummer mit 50 Cent aus dem Festnetz, mobil mehr... Unter 18-jährige dürfen nicht anrufen...) die Werbeverluste der Printmedien wieder wett...
Darunter leidet die Qualitität sowohl im einen wie im anderen Bereich...
 
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