DVB-T Radio in Berlin-Brandenburg

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Ulrich Köring

RADIOSZENE
Mitarbeiter
Ich weiss, es gibt zwar schon einen Thread über DVB-T, aber ich würde gerne weniger philosophisch den aktuellen Stand erfahren:

Hat jemand Erfahrungen gesammelt mit DVB-T-Radio Empfang?
Kann man über jeder üblichen TV-Box auch Radio hören?
Ist das schon bekannt bei den Consumern und weiß jemand, wieviele Haushalte das DVB-T Radioangebot nutzen?
Gibt es vielleicht Erhebungen darüber?
Ist der DVB-Empfang überall in Berlin gut oder gibt es Probleme?

Gruss in die Digitalszene,

J.B.
 
AW: DVB-T Radio in Berlin-Brandenburg

Meine Erfahrungen (selbst kein DVB-T-Besitzer):
DVB-T ist als TV-Quelle in Berlin weit bekannt - logisch. Daß damit auch Radio geht, ist in meinem Umfeld kaum bekannt. Die "Freaks" wissen es, die "ganz normalen" Leute nicht.
Die mir bekannten Boxen empfangen problemlos Radio. Interessanterweise fand der kleine TechniSat DigiPal1 meines Patenonkels das RBB-Kulturradio nicht, auch nicht bei manueller PID-Eingabe. Erst ein Firmwareupdate (neue Version auch deutlich älter als das DVB-Radio-Paket) erlaubte den vollen Zugriff. Dem TechniSat-Support war dieser Fehler offenbar nicht bekannt, was auf wenig Anfragen zu DVB-Radio schließen läßt.
Der Empfang ist nach Beschreibungen aus unterschiedlichen Quellen schwieriger als der TV-Empfang, die Sendeleistung ist auch geringer, siehe hier.
Im Nahfeld des Fernsehturms (mein Patenonkel wohnt nahe dem U-Bahnhof Schillingstraße mit direktem Blick auf den Turm) treten inhouse (Hochhaus, freistehend, 7. Etage) stehende Wellen auf. Man hat, wenn man die "Antenne" (ein Stück Draht) im Zimmer bewegt, Bereiche vollständiger Auslöschung. Die Wellenlängen liegen halt im Bereich 1.5 - 0.4 m.
Die RBB-Radios laufen z.B. wie auf DVB-Sat mit 320 KBit/s und liefern exzellente Qualität ohne Dynamikkompression, die der des 256er RBB-eigenen Logfile-Mitschnitts tonal und dynamisch identisch ist. Mir ist ein junger Musikliebhaber bekannt, der dies auch nutzt, extra wegen Radio 1 die DVB-T-Box mit der Stereoanlage verbunden hat und den Zugewinn an Dynamik sehr wohl zu schätzen weiß. In besserer Qualität kann derzeit niemand in Deutschland terrestrisch Radio hören! Der Mann hat die Information auch an Freunde weitergegeben, die sind allerdings nur ganz "normale" Radiohörer (sprich: in der Küche nebenbei) und haben wohl keine Anstrengungen unternommen, um zu besserer Qualität zu kommen. Verwandten um die 70 (Klassikliebhaber) ist das Verfahren zu aufwendig. Als Abhöre käme bei ihnen nur der TV in Frage, der Qualitätssprung ist so nicht spürbar, also lassen sie es.
Über offizielle Erhebungen ist mir noch nichts bekannt.
 
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