Dynamische Reporter-Mikrofone

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walt

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hallo leute,

ich möchte ein neues thema öffnen, weil ich mikrofone diskutieren möchte,
die im ausseneinsatz und für reportagen verwendet werden. dieser eintrag beschränkt sich auf dynamische mikros, weil jene als besonders robust und alltagstauglich (outdoor) beschrieben werden, sagt zumindest wikipedia...

ich möchte ein paar kategorien vorschlagen, zur orientierung:
1. einsatzbereiche: lauter hintergrund / hallende räume / bei jedem wetter (hagelsturm bei 40°C und praller sonne) / in bewegung (im gehen) / in menschenmengen
2. charakteristika: dynamische mikrofone, nieren oder kugel
3. preiskategorie: zwischen 130 und 250 euros
4. haltbarkeit: wie robust ist das mikro über die jahre im einsatz?
5. diff. zwischen preis / leistung
6. service der anbieter


eigene erfahrungen:
ich habe ein shure vp64, kugelcharakterstik: es ist handlich und klein (sieht aus wie eine mag-light taschenlampe), ziemlich unempfindlich bei griffgeräuschen. wenn das mikro nah an der tonquelle ist, sind auch lauter hintergrund kein problem: die stimmen sind klar verständlich.
grenzen: bei einer demo war es schwierig einzelne gespräche aus der masse herauszufiltern, wenn ich nicht nah genug an die leute herankam (zb. wenn sich politikerInnen unterhielten), dann gingen die gespräche in einer klangwolke fast unter. als "atmo" waren die demo-mitschnitte aber gut.

daher will ich mir ein zweites dynamisches anschaffen, mit nierencharakteristik:
- AKG 3800
- sennheiser md46
- beyerdynamic 59



das beyerdyn. wird im cut magazin besonders gelobt:
http://www.cut.biz/heft.php?abo_id=...usgabe=5&show_rubrik=.32Werkzeug&show_id=1742

das akg wird von einem lokalen händler in graz ausgewiesen, als gutes "vocal mikro":
http://www.musikhammer.at/product_info.php/products_id/784

das sennheiser wird bei thomann besprochen:
http://www.thomann.de/at/sennheiser_md46_reportermikrofon.htm

ich habe noch keines der drei mikros live gesehen, also bin ich auf referenzen angewiesen. mit welchen mikros arbeitet ihr, welche erfahrungen habt ihr gemacht?

freue mich auf feedback, lg.walt.
 
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Das Sennheiser MD 421 II ist Dir wahrscheinlich zu teuer. Von den dreien in Deiner Liste empfehle ich Dir das Beyer. Das AKG D 3800 war mein erstes vor etwa zehn Jahren, ich war sehr zufrieden. Wenn ich es jetzt höre, finde ich es aber ein bisschen flach. Für Handgeräusche und Wind sind alle ein bisschen empfindlich, was das Rumlaufen im Demonstrationszug manchmal zum Problem macht. Für solche Geräusche gibt es aber z.B. bei Audition einen guten Preset im FFT-Filter (kill the mic-rumble) oder so. Vielleicht haben ja auch andere Programme eine solche Einstellung.
 
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das 421er wollte ich auch gerade empfehlen .. und finde es gar nicht zu teuer. Es ist ausgewogen, was die Klangeigenschaften angeht, liefert (und das ist nicht zu unterschätzen) brauchbare Pegel, steckt auch lauteste Umgebungen weg. Noch besser: Duch den ausgesprochen deutlichen Nahbesprechungseffekt spielt es hier geradezu eine große Stärke aus - und zeichnet trotzdem auch bei leisen Tonquellen sehr fein. Ok - im Studio würde ich auch lieber zu U87 oder ähnlichem greifen. Aber draußen? Geht mir weg mit allem anderen!
schwört kk
 
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das 421er wollte ich auch gerade empfehlen .. [...] Geht mir weg mit allem anderen!

Recht hat er! Obwohl die anderen beiden Sennheiser-Klassiker (MD 21 / MD 441) auch absolut gutes Handwerkszeug sind. Während das 441 wohl aufgrund seines Preises ausscheidet, ist das MD 21 eine Empfehlung wert, wenn man ein ultrarobustes dynamisches mit Kugelcharakteristik sucht. Meines Erachtens nach ist das Mikro prinzipbedingt sehr Körperschallunempfindlich.
Das integrierte Gewinde ist bei Pressekonferenzen hilfreich. Einfach Tischfuß anschrauben und fertig. Da kann nichts aus ausgeleierten Klammern oder Spinnen rutschen...
 
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Na ja, das sind 150 Euro Preisunterschied, von denen ich nicht weiß, wofür ich die bezahle. Nicht in der Verarbeitung und nicht im Klang. In einigen Details sehe ich eher das Beyer M-59 vorne, z.B. bei der Empfindlichkeit für Handgeräusche, die mir am Sennheiser schon zu schaffen machen. Das MD 421 ist natürlich auch ein tolles Mic. Aber die Differenz nur für die Marke und weil es halt jeder benutzt? Muss jeder selbst wissen.

Ralles Beurteilung des MD 21 kann ich nur bestätigen. Das Prinzip der Kugel macht es für Reportagen im Freien mit viel Bewegung und Atmo sehr leicht zu handhaben. Nicht nur für Handgeräusche, sondern auch bei starkem Wind ist eine Kugel vollkommen unempfindlich. Die Überlegung des Threaderöffners, beide Charakteristika zur Auswahl haben zu wollen, also Kugel und Niere, ist insofern zu begrüßen. Fotografen machen ihre Fotos ja auch nicht immer nur mit Teleobjektiven.

Na ja, eigentlich steht ja schon alles gut erklärt im Cut-Artikel, was soll man da noch anfügen?
 
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Fotografen? (...en?:D)

Nun, wir schätzen allerdings die Objektive mit der "umschaltbaren, stufenlosen Brennweitenveränderungsmöglichkeit", auch genannt
Zoom.
Und es gibt Grenzfälle, wo absolute Qualität verlangt wird, da sind
Festbrennweiten unerlässlich...

antenna
radiohörer
 
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hallo, und danke für die ersten sehr hilfreichen wortmeldungen,

fasse kurz zusammen:
das beyerdynamic 59 kostet ca. 220€ (niere)
das sennheiser md421 ca. 330€ (niere)
(beide thomann)
das sennheiser md21 ca. 360€ (kugel)
http://www.pdm-licht-ton.de/shop/product_info.php?products_id=2888

relativ beste qualität (für unsere ansprüche als reportage aktivistInnen) liefern demnach die beiden sennheiser - oldies! und stimmt, wenn die qualität den "ton angibt", dann ist ein mikro ja eine anschaffung auf jahre, sogesehen wären 100€ mehr ok, wenns "hörbar ist"!

frage zur haptik: die sennheisers sehen breit aus und haben ca. das doppelte gewicht zum beyerdynamic. ist das in der praxis kein problem? beispiel:
- platzbedarf in diversen taschen
- langes halten müssen = mühsam
- kurze oder längere achse: reichweite des mikros beim halten (ein längerer stab ist schon ein vorteil, wenn ich interviewten nicht zu nahe treten will)

gibts noch andere, auch unkonventionelle mikros, die wir ausser acht gelassen haben: wir haben heute im radio darüber gesprochen, im "verleihsortiment" das alte vokalisten mikro "shure 58" ins programm zu nehmen, weil uns die guten sennheisers im verleihbetrieb zu schade wären!

lg.w.
 
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Das MD 421 wird seit Reportergenerationen stundenlang gehalten, bisher ist noch niemandem der Arm abgebrochen. Nur klingt es nicht besser. Das müsst ihr wissen.

Gegenüber dem Shure würde ich das AKG D.3800 vorziehen.
 
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Das MD 421 wird seit Reportergenerationen stundenlang gehalten, bisher ist noch niemandem der Arm abgebrochen. Nur klingt es nicht besser. Das müsst ihr wissen.

Gegenüber dem Shure würde ich das AKG D.3800 vorziehen.

danke divy, für die klaren worte,

demnach ziehts mich dzt. zum beyerdynamik 59 -
das akg 3800 soll nach händlerinfos überarbeitet worden sein und mehr die
bässe und höhen herausarbeiten, also besser als vor 10a sein...können wir vor ort testen.

kein dynamisches aber auch angeblich von reportabler qualität, hat mir der händler gezeigt; das rhode nt3, welches ähnlich dem akg 1000 S sein soll...aber damit dehne ich das thead-thema aus, sorry. meine grundaussage bleibt: dynamische mics sind für reportage-bedingen besser geeignet, da keine phantomspeisung oder batterien nötig = weniger strombedarf. das akg 1000S ist bei "radio helsinki" unser standard-teil für aussendienste, mir aber zu klobig, und ähnliches schwant mir auch bei den sennheisers...

melde mich mit, wenn ich wirklich neues erfahre,
einstweils danke, glg.w
 
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Es melden sich bestimmt gleich zahlreiche Sennheiser-Jünger, einen Glaubenskrieg wollte ich nicht entfachen. ;)

Hyvää Päivää radio Helsinki!
 
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Und Finger weg vom SM 58! Das gehört auf die Bühne, nur da kann es seine Qualitäten entfalten (auch wenn auch das Geschmackssache ist). ;)
 
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Wenn Dir das C1000 zu klobig ist, dann ist es das MD 421 höchstwahrscheinlich auch.
Das M59 ist da ein guter Kompromiss. Noch kleiner wäre das M201, aber das ist in der Handhabung lange nicht so gutmütig (Superniere, Griff- und Windempfindlich).
Mein Lieblings-Reportagemikro ist das Beyer M58, aber eine Kugel hast du ja schon.
 
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spannende Frage, denn das ist genau das Problem der Beyers: Die niedrigen Pegel. Nicht daß wir uns falsch verstehen, Beyerdynamik versteht das Handwerk auch, aber die 59er sind meiner Meinung nach nicht allzu robust - und das ist - neben dem Klang - draußen durchaus ein Argument. Vorm Gewicht her ist es kein Problem, im Gegenteil, ich als Wurstfingerer empfinde ein 421er eher als ergonomisch angepaßt das 21er ist mir zu klein ;) ... und der Vorteil: Da es ewig hält, kann man bedenkenlos bei Gebrauchtgerät zugreifen. Das allein rechtfertigt die 100 Euro mehr im Anschaffungspreis. Und die Tatsache, daß es als Nierenmik auch wesentlich unempfindlicher gegenüber Fehlern in der Ausrichtung auf die Schallquelle ist (Stichwort Charakteristik). Ich Denke, das hat nix mit Jüngerei zu tun, sondern einfach damit, daß mein 421er gerade 12jähriges gefeiert hat. Und trotz härtesten Reportereinsatzes an Land, auf See und in der Luft immer noch so gut ist wie beim Kauf. Von den Beyers habe ich während dieser Zeit schon einige sterben sehen ... nennen wir es einfach Erfahrungswert, ok?
 
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Sorry, Du vergleichst Äpfel mit Birnen, Kugeln mit Nieren. guck Dir doch mal den Cut-Test an. Das Beyer M-59 ist deutlich robuster und liefert einen höheren Pegel als das MD 421, was ich trotzdem nicht schlecht machen möchte. Aber meine eigenen Erfahrungen bestätigen das. Der ordentliche Pegel ist übrigens auch der Grund, weshalb es zum M-59 keine Elektret-Version gibt. Das hat auch am Consumer-MD noch ordentlich Wums.

Das M-58er liefert natürlich einen recht niedrigen Pegel, was konstruktionsbedingt daran liegt, dass es eine Kugel ist. Allerdings mag ich unter den Kugeln das MD21 mit einem etwas höheren Pegel mehr.

Mit einem ordentlichen Aufnahmegerät sollte das alles kein Problem sein. Die ganzen batteriegespeisten Versionen kamen sowieso erst später auf den Markt.
 
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Der Cut-Test mag ja gern zu diesem Ergebnis kommen, meine Erfahrungen sind halt anders. Und mehr wollte ich gar nicht schildern.
Mein Vergleich bezieht sich eben AUCH auf die Charakteristik, weil es einem Reporter vor allem wichtig ist, daß ein Mikrophon 'ordentlich aufnimmt', d.h. in einem weiten Einsatz - und auch Richtbereich. Und da muß dann schon die die Charakteristik zum Vergleichsmerkmal werden dürfen - wer hat schon gerne drei verschiedene Miks unterm Arm, wenn er auf Reportage ist?
Apropos Robust - habt Ihr das echt schon mal hingekriegt, ein 421er zu töten? Wow - was habt Ihr damit gemacht??????????? Ich bin immer davon ausgegangen, daß es auch zur Selbstverteidigung zu nutzen ist ..;)
 
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Also, ich will mir auch gerade ein rundfunkfähiges Reportage-Mikro für meinen Flash-Rekorder (Nagra Ares M) kaufen, bin aber totaler Anfänger. Ich mache eine Auslandsreportage, bei der ich hauptsächlich Interviews führen werde, aber auch Geräusche aufzeichnen will (Markttreiben, Straßenverkäufer, Stadion, etc.) und sogar etwas Musik bei einer Musikveranstaltung (als Athmo-Hintergrund). Für mehrere Mikrophone reicht das Geld nicht. Momentan liebäugle ich mit dem Sennheiser 421 MD II.

3 Fragen:

- Wie unterschieden sich die Sennheiser MD 21 U, 42 und 46 vom 421er? Die sind nämlich bei Sennheiser auf der Seite (http://www.sennheiser.com/sennheiser/icm.nsf/root/products_microphones_reporter) als Reportagemiks ausgewwiesen, während das MD 421 unter der Bezeichnung "klassische Mikrophone" läuft.

- Was haltet Ihr vom Kauf eines Gebrauchten? Gibt es da zuverlässige Adressen, etwa mit Garantie? (Ich bin in Berlin.)

- Oft sieht man das Sennheiser 421 als graues oder weißes Vintage-Mikrophon aus den 60er, 70er oder 80er Jahren vergleichsweise günstig angeboten. Hat es sich seitdem wesentlich weiter entwickelt und - wenn ja - wie? Oer ist es immer noch baugleich? Taugen die alten Klassiker noch was - oder nur noch als Deko?
 
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Logisch, aber meinst Du, ich spreche da so aus dem hohlen Bauch? Zum Fragesteller: Das MD 21 ist eine Kugel, das 421 eine Niere.

Die sind nicht zu vergleichen, zu sagen, die Kugel ist schlechter ist ungefähr so, als würde ein Fotograf sagen, das 28mm taugt nichts, weil damit die Leute alle so weit weg sind. Da es für Mikrofone kein Zoom gibt, sollte ein Reporter tatsächlich mehrere auf Lager haben, je nach dem, was er so vorhat. Zur Frage der Auslandsreportagen: Ich verwende bei Reisen fast immer nur eine Kugel, da dort die Umgebungsgeräusche noch viel wichtiger sind und die Sprachverständlichkeit sowieso eher in den Hintergründ rückt, da kommt ja meist VO drüber.
 
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Hatte ich nicht gedacht (hohler 'Bauch'). Konnte mir bislang nur nicht vorstellen, daß das tatsächlich vorkommt - und habe damit auch immer noch irgendwie Probleme. Sehr ernst gemeinte Frage: Wie tötet man ein 421er im 'normalen' Einsatz? Will meins schließlich noch eine Weile nutzen:eek:
Außerdem: Auf Lager habe ich auch mehreres. Nur auf Tour wäre mir das zuviel (zu tragen und auch zu finanzieren). Dann lieber den guten Allrounder - da darf auf der Heimfahrt von den Kranichen auch gern noch ne PK überraschend dazwischenkommen. Seien wir ehrlich: So siehts doch aus, das Geschäft. Jedenfalls meistens.
Und da sehe ich auch ein gebrauchtes 421er ganz vorne. Selbst mit groß Tuchel und DDR-Rundfunktechnik-Aufdruck.
 
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Nein, nein, ich möchte gar nicht bestreiten, das MD 421 ist eines der besten Mikrofone, die je gebaut wurden. Ich habe auch noch keines kaputt bekommen. Ich finde es im Preis jedoch für zu hoch bewertet, wie eigentlich fast alle Sennheiser-Produkte, insbesondere im Vergleich zu den Beyer-Mikros. Die sind einfach irgendwann zum ARD-Standard geworden und können sich ihr Preisniveau leisten. Andere Hersteller müssen nicht nur in Qualität, sondern auch im Preis attraktiv sein, um sich da durchsetzen zu können. Das ist für uns und Sender, die beim Einkauf auch auf den Preis achten, doch eine schöne Situation. Aber wie gesagt, natürlich ist das MD 421 ein sehr gutes Mikro. Es ist nur nicht mehr das einzige.

Übrigens habe ich bei längeren Reportagereisen tatsächlich mehrere Mikros dabei. Ich liebe Atmos in Stereo, auch gerne von Kranichen. Aber zugegeben, für drei Minuten ist das ein bisschen übertrieben.
 
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Übrigens habe ich bei längeren Reportagereisen tatsächlich mehrere Mikros dabei. Ich liebe Atmos in Stereo, auch gerne von Kranichen. Aber zugegeben, für drei Minuten ist das ein bisschen übertrieben.

hallo divy und alle!

das war mein stichwort, mich interessiert,

=> welche mikros verwendet ihr?
=> wann, wo und wie?

würdet ihr so lieb sein, kurz zu beschreiben, wie ihr die technik im alltag verwendet - an beispielen? was gefällt euch an euren mikros?

eine spielregel; keine querverweise auf andere postings
[die eigene erfahrung zählt und jede(r) hat recht]

danke! lg.walt.
 
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Das kannst Du nicht verallgemeinern. Für Interviews in lauter Umgebung ziehe ich eine Niere vor, generell mag ich die Kugel aber mehr, für einfühlsame Interviews in ruhiger Umgebung oder für lebendige Reportagen, bei denen ich die Umgebungsgeräusche nicht unterdrücken möchte. Bei Wind ist die Kugel unschlagbar. Bei mehreren Gesprächspartnern setze ich auch mal gerne ein Stereomikro ein, für Atmos für längere Beiträge sowieso. Für dessen Gebrauch braucht man aber auch ein bisschen Geschick und Erfahrung. Sonst ist das Stereobild ständig ein anderes und der Hörer fährt Achterbahn.
 
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gut, dann fange ich mal selber an:

erfahrungen

ich verwende dzt. ein shure VP 64, das ich oben schon ein wenig beschrieben habe. das mikro ist eines der günstigen reportage mikros. es hat kugelcharakteristik: das ist für mich wichtig, weil ich das mikro nicht vor das gesicht der gesprächspartnerInnen halten möchte - ich möchte eine zu auffällige technik bei gesprächssituationen meiden, weil sich viele dann zu sehr darauf konzentrieren oder abgelenkt werden. wir haben es ja nicht nur mit politik-profis zu tun, die mikroerfahrung haben, sondern auch alltagsmenschen...

in südafrika hatte ich das mikro in verbindung mit einem iriver H320 im einsatz: die ergebnisse waren sehr situationsabhängig. aus nächster nähe war die aufnahme passabel (wurde zu einer sendung verarbeitet). andere aufnahmen im gehen (z.b. city walks) und im freien scheiterten, weil das gerät während der aufnahme keine aussteuerung zulässt und das mikro eben eine "kugel" ist - die gspräche verschmelzen mit umgebungsgeräuschen. und das knopfmikro lieferte zwar einen guten pegel, aber die windgeräusche störten enorm...

eine aufnahme im parlament von swasiland war total misslungen, weil der redner a) leise gesprochen hat und b) weiter von der gruppe wegstand und ich nicht näher herankam. das kugelmikro war total fehl am platz...

daher habe ich ein fostex fr 2LE angeschafft und möchte weitere mikros dazu:
- ein dynamisches mit nierencharakteristik (für einsätze draussen, gespräche bei lärm)
- ansteckmikros (für sozialwiss. interviews, dialoge)

gut finde ich nun, dass ich die aufnahmen, ohne auf das gerät zu schauen, an einem drehrad auspegeln kann.

die kombi kugel / niere im gepäck, sollte allen situationen gewachsen sein, was meint ihr?

lg.w.
 
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Verstehe ich jetzt nicht, Du setzt die Kugel ein, damit Du von den Leuten weiter weg kannst? Die Kugel muss eigentlich näher an den Gesprächspartner ran als eine Niere, die ja eine Richtwirkung hat. Aber ob nah dran oder etwas weiter weg, das Mikro ist nun mal da und mag verunsichern. Das hängt auch von Dir ab, wie stark der Gesprächspartner verunsichert wird dadurch. Von Ansteckmikros halte ich gar nichts. Die sind sehr empfindlich für alle möglichen Geräuschen, schon ein Zurechtrücken der Krawatte ist deutlich hörbar. Auch Sozialwissenschaftler verstehen es doch, wenn man ihnen ein wenig auf die Pelle rückt.
 
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Mal so 'ne kleine Frage am Rande: Kann man mit einem Kugel-Mikrofon in einer lauten Umgebung überhaupt etwas anfangen oder sollte man soetwas gleich vergessen? Ich glaube, ich schnapp mir mal eins und setz mich an eine Bahnstrecke und versuche während ein Zug vorbei fährt, meine Stimme aufzunehmen ^^

Dira, du hast doch ds Beyerdynamic M-58, oder? Könntest du da mal irgendwie eine Hörprobe oder so etwas hochladen oder gibt es sowas schon irgendwo online?

Als ich im Frühjahr in den USA war, habe ich mir mal ein kleines Mikro von Giant Squid gekauft ( http://www.giant-squid-audio-lab.com/gs/gs-mono1.htm ) und es in ein robustes Metallgehäuse gesteckt. Für den Preis (keine 20 Euro), hört sich dieses Teil richtig gut an. Ich kann ja mal was aufnehmen und hier reinstellen, wenn Interesse besteht.

lg christian
 
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