Dynamische Reporter-Mikrofone

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Verstehe ich jetzt nicht, Du setzt die Kugel ein, damit Du von den Leuten weiter weg kannst?

oje, missverständliches beispiel: aufnahme in einem grossen raum, ich hatte nur meine "dynamische kugel" dabei und ich war weit weg von der quelle, daher misslang die aufnahme auch! eine niere hätte mir mehr geholfen...das meinte ich.:cool:

naja und die sache, die ich mit der technik ansprach und wie leute darauf reagieren, ist eigentlich nicht teil dieses themas, sorry...:(

mir gehts schon noch um technik, resultate und erfahrungsaustausch.

lg.w.
 
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Dira, du hast doch ds Beyerdynamic M-58, oder? Könntest du da mal irgendwie eine Hörprobe oder so etwas hochladen oder gibt es sowas schon irgendwo online?

Ich besitze selber keins, wir haben welche in der Geräteausgabe (neben vielen M101 und M201).

Was mir am M58 neben dem ausgezeichneten Klang besonders gut gefällt ist das lange Gehäuse. Man kann das Mikro zwischen sich und den Gesprächspartner halten, und es dabei aus dem Handgelenk hin und her schwenken. Bei kurzen Mikros muß man mit der Hand näher ans Gesicht, und da weichen viele Leute instinktiv zurück.
 
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Ich glaube, das ist ein kleines Beyer-Richtrohr, MC 836 vielleicht? Ich mag die Dinger nicht sehr. Vielleicht benutzen die es auch nur, weil es sich mit dem Windschutz in der PK so in den Vordergrund drängt?
 
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Das auf dem Foto könnte auch ein Beyerdynamic MCE 86 S II sein.

Auch mich plagt immer noch die Frage: Welches Mikro kaufe ich als Allroundmikro wenn ich eben noch kein zweites kaufen/mitnehmen kann. Ich will sowohl Leute auf der Straße interviewen, charakteristische Straßengeräusche aufnehmen (Marktschreier) und auch mal Straßenmusiker. Außerdem Interviews in ruhiger Umgebung.

Jetzt lese ich hier zwei Meinungen:

1. Nimm unbedingt 'ne Kugel, damit du Athmo aufnehmen kannst und keine Windgeräusche aufnimmst.

2. Nimm bei lauter Umgebung unbedingt 'ne Niere, damit die Interviews (auf der Straße) gut zu verstehen sind und laute Hintergrundgeräusche unterdrückt werden.

Was meint ihr, ist besser?
 
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Hallo Alphabeta,

wie Du selbst schreibst, hängt die Eignung des Mikrofons von der Situation ab, in der es verwendet wird. Überleg Dir am besten mal, welche Situationen in Deiner Praxis überwiegen und nimm dann das dafür am besten geeignete. Wenn Du mit dem Gerät etwas Erfahrung gesammelt und Dich mit den Eigenschaften der Charakteristik vertraut gemacht hast, wirst Du lernen um die Nachteile der jeweiligen Bauform herumzuarbeiten und die Vorteile besser zu nutzen. Wenn es heißt, dass eine Kugel dies und jenes besser kann (z.Bsp. Atmoaufnahmen), heißt das noch lange nicht, dass eine Niere hier versagen würde. Dito andersrum. Auch mit einem md21 (Kugel) kann man Interviews auf einer lauten Straße durchführen, wenn man es eben schafft, das Mikrofon nah genug an den Mund des Passanten zu bekommen ohne diesen zu verunsichern. Hier spielt Dein gesamtes Auftreten eine wesentlichere Rolle, als die Richtcharakteristik. Oft würden unterschiedliche Reporter in der gleichen Situation zu unterschiedlichen Mikrofonen greifen.
Sieh das also nicht allzu schwarzweiss, - die Unterschiede werden erst in Extremsituationen wirklich spürbar zum Nachteil (sehr hohe Entfernung zur Klangquelle ohne Möglichkeit näher heranzukommen und umgeben von Stadionathmo. So starker Wind, das der Windschutz nicht mehr hilft...).
Zudem kommt eine kleine stilistische Überlegung: der Nahbesprechungseffekt. Auch hier hat jede(r) so ihre/seine Vorlieben.

Gruß

omni
 
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@alphabeta:
ich habe gerade nochmal aus Deinem Posting herausgelesen, dass Du vorwiegend auf lauter Straße aufnehmen möchtest. Hier würde ich Dir die Niere empfehlen, mit der Du ohne weiteres auch eine ganze Menge Atmo einfangen wirst. Bedenke: die Niere hört ganze 180° mit einer Betonung dessen, was aus nächster Nähe und von Vorne kommt. Wenn Du das Mikro senkrecht zur hinter Dir liegenden Hauswand ausrichtest, hast Du alles abgedeckt, wenn Du willst. Einen alten Trick aus dem Field-Recording gibt es auch noch: die Niere relativ nah am Boden senkrecht halten, sodass sie zum Himmel zeigt. Dadurch wird die gesamte Atmo in der Horizontalen gleichmäßig um 6db leiser aufgezeichnet, was Du mit dem Gainregler kompensieren kannst. Nur darfst Du hier nicht am Windschutz sparen und musst, wenn auch Deine Fragen präsent sein sollen, das Mikro stärker hin und her drehen.

omni
 
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Eine Sache noch: Ich habe in einem Infoblatt von Thomann gelesen, dass bei den großen Sendern hauptsächlich Nierenmikros benutzt werden, da die Normalizer dann beim Nachbearbeiten die leisen Geräusche unterdrücken. Bei Kugelmikros ist die Atmo so laut, dass sie durch den Normalizer verstärkt wird.

Ich hoffe, das stimmt so.

lg christian
 
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Sorry, dass ich einen neuen Post machen muss.

Wisst ihr denn, was für Mikros bei den großen Sendern genommen werden (ARD, RTL, FFH, ProSieben etc.)?

Wäre doch mal interessant, oder?
 
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Sorry, dass ich einen neuen Post machen muss.

Wisst ihr denn, was für Mikros bei den großen Sendern genommen werden (ARD, RTL, FFH, ProSieben etc.)?

Wäre doch mal interessant, oder?

- darf ich ergänzen?
- welche mikros nutzt ihr (hersteller)?
- warum / wo / wie?

[ich möchte trennen: zwischen sendern, die über viel kapital verfügen und den freien medienaktivistInnen, die zwar sparen, aber mitnichten schlechtere qualität produzieren!]

lg.w.
 
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Bei hr3 werden laut einem Kollegen von mir Sennheiser MD-41 benutzt. Bei YOU FM könnten es Beyerdynamic MCE-58 sein.
 
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Wir haben bei uns in der Redaktion einen kleinen Hörtest gemacht und folgende Mikrofone verglichen: Sennheiser MD 21 (Kugel), Sennheiser MD 421 (Niere), Behringer XM 2000 (Niere), Thomann t.bone MB 85 beta (Niere), Thomann t.bone MB 78 beta (Niere, Elektret-Kondensator, benötigt 48V-Phantomspeisung). Dabei kam das Thomann t.bone MB 78 erstaunlich gut an. Besonders gelobt wurde die Transparenz (logisch, als Kondensatormikrofon :) des Klanges, auch das Behringer XM 2000 (wird leider nicht mehr produziert) gefielt gut. Wir haben daraufhin alle unsere alten MD 421 gut bei ebay verkauft, nur die beiden Kugeln MD 21 haben wir behalten. Gewundert habe ich mich über die m. E. marginalen Klangunterschiede zwischen dem über 300 € teuren Nieren-Klassiker von Sennheiser und dem mit knapp 50 € sehr preiswerten t.bone MB 78. Auch wenn hier ein dynamisches Mikrofon mit einem Kondensator-Mikrofon verglichen wird, so ist es letztlich der Preis, der hier den Ausschlag gibt ...
 
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Ein paar Mikros von den von dir genannten sind ja Gesangsmikrofone. Hört sich das dann vernünftig an? Dann würde nämlich auch ein Mikro aus der Sennheiser evolution Serie Sinn machen (z.b. E 840).

Kennt irgendjemand die genauen Unterschiede zwischen den einzelnen Evolution-Mics? Da gibt viele verschiedene für Preise von 75-250 Euro.

lg christian
 
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Naja, manche Gesangsmikrofone färben mehr oder weniger stark (und werden auch damit beworben), allerdings machen das auch manche sog. Reportermikrofone, wenn man die häufige Höhenanhebung im Formantbereich um 3 KHz oder den Nahbesprechungseffekt bedenkt. Aber auch das wäre kaum tragisch. Denn als Reportermikrofone sollen sie in erster Linie Stimme klar und deutlich aufzeichnen. Insofern ist auch ein gutes Gesangsmikrofon mit nicht allzu bergigem Frequenzgang durchaus geeignet.
Soweit ich weiß unterscheiden sich die verschiedenen Sennheiser Evolution-Mikros nur durch die Kapseln, während die preiswerten dynamische Kapseln besitzen, hat das teuerste (e 865) eine (Elektret-)Kapsel. Schaut man sich übrigens mal den Frequenzgang eines Mittelklasse-Evolution-Mikrofons wie e825 (knapp 50 €) oder e835 (75 €) an und vergleicht ihn mit dem des Sennheiser MD 421, dann kann ich - außer dem etwas höheren Ausgangspegel - keine nennenswerten Unterschiede feststellen.
 
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Ist eigentlich das hier bekannt?

http://www.transom.org/tools/recording_interviewing/200508.mic_shootout.html
http://www.transom.org/tools/recording_interviewing/200608_handheld_mic_shootout/

Für mich war das MD 421 da eine eher unangenehme Überraschung, auch wenn es immer noch deutlich besser klingt als der Zahnputzbechersound, den man wirklich sofort erkennt; ich werde nie begreifen, was daran so toll sein soll. Ansonsten entnehme ich dem vor allem eins: Ein Kondensatormikrofon ist nur durch ein anderes Kondensatormikrofon zu ersetzen.
 
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Eine Sache noch: Ich habe in einem Infoblatt von Thomann gelesen, dass bei den großen Sendern hauptsächlich Nierenmikros benutzt werden, da die Normalizer dann beim Nachbearbeiten die leisen Geräusche unterdrücken. Bei Kugelmikros ist die Atmo so laut, dass sie durch den Normalizer verstärkt wird.

Da stellt sich die Frage, was der Schreiber bei Thomann mit Normalizer meint.
Aussage und Begründung erscheinen mir wenig fundiert.

Gruß

dira
 
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Vermutlich meint Thomann damit einen modernen Programm-Compander, der laute Signalspitzen abschwächt und leise Pegel anhebt (eine Mischung aus Compressor und Expander) und damit den Programm-Pegel insgesamt mehr oder weniger deutlich nivelliert, also "normalisiert". So etwas macht z. B. der bekannte Optimod. Das könnte tatsächlich für eine Bevorzugung von Nierenmikrofonen führen. Allerdings geht dabei fast vollständig die Atmosphäre eines Beitrages kaputt, was inhaltlich eher zu bedauern ist. In dem täglichen Programm-Einheitsbrei vieler Privater wäre vielleicht mal das Abschalten des Companders eine sinnvolle Möglichkeit zur Unterscheidung ... :D
 
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Da stellt sich die Frage, was der Schreiber bei Thomann mit Normalizer meint.

Das wahr wohl mein Fehler. Das hier steht bei Thomann
Musikhaus Hans Thomann schrieb:
Außerdem bevorzugen viele Sender inzwischen einen geringeren Anteil an Umweltgeräuschen als früher üblich. Das liegt z.T. am heutigen heftigen Einsatz von Sendelimitern, die leise und laute Signale aneinander angleichen.

Quelle: http://www.thomann.de/de/onlineexpert_59_1.html
 
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Es stimmt natürlich, daß Optimod & Co. sämtliche Hintergrundgeräusche hochziehen bis zum gehtnichtmehr. Das ist auch eine böse Falle bei doch eigentlich nur ganz schwachem Rauschen von nicht so tollen Mikrofonverstärkern des Recorders, daraus wird dann nämlich leicht mal ein übles Zischen.

Allerdings gilt das, was in diesem Text steht, nicht für alle Sender. Gerade bei jenen Programmen, die noch in größerem Umfang Wort bringen und keine Dauernachrichtensender sind (wie z.B. MDR Info mit dem, was mal jemand so treffend totkomprimiertes Gezischel nannte), sind bis zum Anschlag aufgedrehte Optimods und auch der „amerikanische Sprechersound“ eher unüblich geblieben.


Vorsicht übrigens mit dem Begriff Kompander, der bezeichnet eigentlich Systeme zur Rauschunterdrückung, bei denen das Signal auf genau definierte Weise komprimiert und diese Kompression wieder rückgängig gemacht wird, wenn es hinten rauskommt. Wegener-Panda bei analogen Satellitenübertragungen wäre ein Beispiel dafür.
 
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Wir haben bei uns in der Redaktion einen kleinen Hörtest gemacht und folgende Mikrofone verglichen: Sennheiser MD 21 (Kugel), Sennheiser MD 421 (Niere), Behringer XM 2000 (Niere), Thomann t.bone MB 85 beta (Niere), Thomann t.bone MB 78 beta (Niere, Elektret-Kondensator, benötigt 48V-Phantomspeisung). Dabei kam das Thomann t.bone MB 78 erstaunlich gut an. Besonders gelobt wurde die Transparenz (logisch, als Kondensatormikrofon :) des Klanges, auch das Behringer XM 2000 (wird leider nicht mehr produziert) gefielt gut. Wir haben daraufhin alle unsere alten MD 421 gut bei ebay verkauft, nur die beiden Kugeln MD 21 haben wir behalten. Gewundert habe ich mich über die m. E. marginalen Klangunterschiede zwischen dem über 300 € teuren Nieren-Klassiker von Sennheiser und dem mit knapp 50 € sehr preiswerten t.bone MB 78. Auch wenn hier ein dynamisches Mikrofon mit einem Kondensator-Mikrofon verglichen wird, so ist es letztlich der Preis, der hier den Ausschlag gibt ...

Wie sieht's denn mit dem t.bone MB58 beta aus? Würde mich mal interessieren, wie das so ist (vielleicht auch im Vergleich zum Sennheiser E 835/840/845).

Auch interessant: t.bone EM 9600. Ist zwar ein Kondensatormikrofon, aber vielleicht interessant für Leute, die Kugelmikrofone bevorzugen und dann halt in manchen Situationen auch mal zur Niere/Superniere greifen müssen. Auch interessant ist der "Tele"-Schalter. Also doch eine "Zoomfunktion" für Mikros oder einfach nur ein Schalter zwischen Super- und Hyperniere?

lg christian
 
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Hallo nochmal.

Die bei RTL sind ganz schön clever! Ist euch schonmal aufgefallen, dass die bei Interviews oft ein RTL- und ein n-tv - Mikrofon haben? Ich dachte immer nur, das wäre Promotion, aber es könnte noch mehr dahinter stecken. Ich glaube nämlich, dass eins davon ein Kugel- und eins ein Nierenmikrofon ist. Dann können sie so viel Atmo einbauen, wie sie gerade brauchen.

Macht auch Sinn: Das RTL-Mikro hat einen Windschutz, der so wie der typische Sennheiser-Schutz aussieht. Das Mikro könnte ein MD-42 sein - Kugel also! Das von n-tv könnte ein Richtrohr sein - also Niere!

Hier noch ein Beweis: Natürlich sieht man nicht immer die beiden Mikrofone zusammen. Allerdings habe ich das oben bezeichnete RTL-Mikro nur selten alleine gesehen. Wenn, dann ist es auch ein längliches Mikrofon mit dem Schriftzug seitlich drauf, was wiederrum auf ein Richtmikrofon hindeutet. Würde ja auch für RTL keinen Sinn machen, das mit einem Kugelmic aufzunehmen.

Was sagt ihr denn zu meiner Theorie?

lg christian
 
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Ging es hier nicht mal um REPORTER-Mikrofone? So Dinger, die auch DRAUßEN, bei Wind und bei Regen funktionieren müssen?
Mir war so ...
 
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Moin!

das MD 421 wird mir hier glaube ich als zu universell angesehen. Ich benutze es sehr gerne bei 1:1-Interviews, drinnen wie draußen. Sobald allerdings Wind aufkommt, ist es schon wieder unpraktisch. Darüberhinaus halte ich es für alles, was atmosphärisch sein soll, für nicht geeignet. Und auch schon Interviews mit zwei Menschen gleichzeitig kriegt es, weil zu stark gerichtet, nicht so schön hin wie z.B. das Beyer MCE 82 (Elektret, Stereo).

Ich nehme gerne für Atmos, aber auch Interviews das Beyer M 101, ein kleines, handliches dynamisches Kugelmikro, das kannst du sogar bei Orkan auf dem Helgoländer Oberland einsetzen. Habe immer zwei davon dabei für AB-Stereo-Aufnahmen. Leider werden die nicht mehr hergestellt, aber es gibt sie hin und wieder bei Ebay für 60-100 Euro. Dann: Sofort zugreifen!

Grüße
 
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