Ehemaliger RIAS-Sendemast in Britz wird gesprengt

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peschmi

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Mit ihm verschwindet ein Stück West-Berliner Geschichte: 1946 ging von Berlin-Britz aus der RIAS on air.
Am Samstag soll er gesprengt werden.
Infos dazu gibt' hier.
 
Schade. Wollte mir das Gelände schon vor Jahren anschauen, bin aber nicht dazu gekommen, ebenso wie bei dem großen "Klumpen" von Frohnau.

Sicher verschwindet ein Stück Geschichte, aber wenn das Ding finanziell nicht mehr tragbar ist, dan muss es halt weg.
 
Und hier:


Kleiner Nebeneffekt, hat vermutlich wirklich mit dem Senderstandort zu tun: die "Elektrosmog"-Belastung in unmittelbarer Umgebung ist deutlich zurückgegangen sei Abschaltung der Sendeanlage. Die Grenzwertausschöpfung von bis zu 33% ist die höchste, die ich jemals in der Datenbank der BNetzA gesehen hatte für Messtellen in Wohngebieten:

http://emf3.bundesnetzagentur.de/bnetzachart/Messort.vtl.aspx?fid=13975&meas=alt&fid_meas=52958

Normalerweise bewegen sich diese Ausschöpfungsgrade im bereich deutlich unter 1%, wie bei dieser Messung gleich nebenan im Jahre 2014:

http://emf3.bundesnetzagentur.de/bnetzachart/Messort.vtl.aspx?fid=20353
 
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Ist nur die Frage, was ist schädlicher für die Menschen in der Umgebung eines Sendemasten: Die Elektrosmog-Strahlung, die von diesem Sendemast ausgeht, oder die Programme, die von hier abgestrahlt werden?
 
die "Elektrosmog"-Belastung in unmittelbarer Umgebung ist deutlich zurückgegangen sei Abschaltung der Sendeanlage. Die Grenzwertausschöpfung von bis zu 33% ist die höchste, die ich jemals in der Datenbank der BNetzA gesehen hatte für Messtellen in Wohngebieten

Und diese Belastung bestand seit Jahrzehnten. Eine gute Gelegenheit nachzuschauen, ob es statistische merkbare Häufungen von KrankheitsBeschwerden gab. In Langenberg wurde der heute gültige Grenzwert in angrenzden Wohngebieten wohl für einige Jahrzehnte sogar überschritten. Gibt es dazu irgendwelche Untersuchungen?
 
In Wiederau bei Leipzig waren über 30 Jahre 100 kW auf der Mittelwelle, 100 kW auf der Kurzwelle, 5 mal 100 kW auf UKW und ein Band 3 100 kW und ein Band 4 460 kW Fernsehsender in der Luft. Es ist hier im Netz nichts zu finden das diese Strahlenbelastung Einfluss auf die Gesundheit der Bewohner des Ortes hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was sollen denn die Leute sagen, die rund um Donebach, Jülich, oder Teutoburger Wald wohnen? Ich kann jetzt auch sagen, dass ich da in Blickrichtung wohne und auf einmal massive gesundheitliche Probleme habe. Solche Argumente sind für den Allerwertesten.
 
Ich erinnere mich an die Abschaltung des schweizer Senders Beromünster, als erstaunliche Phänomene zu verzeichnen waren.

In der NZZ vom 17.2.2009 war zu lesen:

"Wir sind glücklich, seit er nicht mehr strahlt", sagt Rita Boog aus Beromünster, 1.5 Kilometer Luftlinie vom Landessender entfernt wohnend und sie habe schon zwei Tage nach dem Abschalten, also am 30. Dezember, besser geschlafen.

Übersehen hat sie (und auch andere) allerdings nur, dass der Sender erst am 31. und nicht am 28. abgeschaltet wurde und dies noch im Gegensatz zu früher sogar nach jeweils 24-stündigem Tages-Dauerlauf.

Nebenbei:
Ich habe mich schon manchmal gefragt, wie es wohl den Besatzungen der Piraten-Radio-Schiffe ergangen sein mag?
Da könnte ich mir aufgrund der extremen Nähe zur Sendeantenne schon eher negative Folgen vorstellen.
Aber nach allem, was mir bekannt ist, scheint dem nicht so gewesen zu sein.
 
Ja, ist der gleiche Quatsch wie mit Holzkirchen. Man kann sich auch vieles selber einreden.
Hab mal aus Spaß damals nen Edelstahlfressnapf für Hunde mit nach Wachenbrunn genommen. Da war aber nix zu hören, wie angeblich aus den Spülen der Hausbewohner.
 
Auf das Thema wollte ich eigentlich gar nicht weite reingehen, es fiel mir nur am Rande auf, weil ich vor Jahren mal in der Datenbank diese hohe Belastung sah.

Aussage aus Wilsdruff (250 kW @ 1044 kHz): "bislang erfreuen wir uns bester Gesundheit". Sagte dereinst ein Mitarbeiter der Sendestelle. In selbiger brauchte man keine Abhörlautsprecher zur Anwesenheitskontrolle des Tonsignals: der offen gebaute Röhrensender aus den 50er Jahren spielte munter selbst das Programm. Eine Leuchstoffröhre ohne elektrischen Anschluß diente aber als Anwesenheitskontrolle der HF. Die brannte auch so.

Ein Edelstahlfressnapf reicht vermutlich nicht, es braucht nen "dreckigen" Kontakt, an dem es eine Gleichrichtung geben kann. In zusammengesteckten Dachrinnen soll es schon zu Programmhörbarkeit gekommen sein. Bei einem leistungsstarken westdeutschen AM-Sender direkt an der Autobahn wurden ja Stahlnetze über die Autobahn gespannt, um ein Auslösen von Airbags und ähnliches zu verhindern.

Interessant ist, daß rund um den Berliner Fenrsehturm am Alexanderplatz bei weitem nicht so hohe Grenzwertausschöpfungen registriert wurden wie beim RIAS. Der radikal hohe Wert ist zudem bei Bedingung 1+2, also unter 10 MHz. UKW war das gar nicht.
 
In KWH konnte man früher auch das PLO-Radio im Kühlschrank hören. In der damaligen Funkschule wusste man immer, wer gerade dran war.
 
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