Einbindung VST- oder Direct-X Plugins in Sendeautomation

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MargareteHub

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Hallo,


wir sind ein kleiner Lokalsender und benutzen eine Sendeautomation die keine Direct-X oder VST Plugins Einbindung
zulässt aufgrund der nicht vorhandenen Programmstruktur. Wir haben VST - Direct-X Soundprozessing Effekte die wir trotzdem irgendwie in unser gesamtes Output Signal einbinden möchten. Die Anschaffung einer neuen Automation mit angegebener Schnittstelle müssen wir aus Kostengründen und aufgrund neuer Einarbeitungsstrukturen mit Abstand vom Geschäftsführer betrachten.

Wer kann mir helfen, eine Lösung für dieses Problem zu suchen. Mir schwebt ein programm vor, dass unser Output Signal durchschleift und mit den Effekten bearbeitet und wieder ausgibt.

Also Jungs, wer hat eine Idee und ist der beste mit Fachwissen von Euch ? :)
 
Ich nehme mal an, dass es hier um ein finales Sendeausgangsprocessing geht.

Zwar ist es möglich, jeden Signalweg bereits vor dem Sendepult zu bearbeiten. Die Frage ist jedoch, ob das (abseits von Mikrofonen und ggf. Werbeprocessing) so sinnvoll ist. Normalerweise würde man vermutlich eher am Ende der Signalkette entsprechende Geräte einfügen wollen.

Oder habe ich das falsch verstanden?
 
Hallo Muted,


vergiss nicht wir sind ein kleiner, bescheidener UKW Lokalsender. Bei uns gibt es seit 2 Monaten keine Livemoderation mehr, sondern Sendestrecken werden aufgezeichnet und dann entsprechend nach einem Baukastenplan bestückt. Sowohl die Morgenwelle, als auch die anderen Tagesschienen werden kreativ vorher gestaltet, das erstens:

- keine Live Patzer mehr passieren können
- Bedienungsfehler als Selbstfahrer im Studio werden vermieden
- die Gefahr von versprechern durch die Livemoderation wird Einhalt geboten
- Schnaufpausen, Zischgeräusche die durch das sprechen entstehen, können vorher mit dem Schnittprogramm entfernt werden

Somit haben wir immer ein einwandfreies, qualitatives programm, sowohl bezüglich der Klangqualität, als auch programmlich.

Also bei uns sieht das Signal so aus:

Server mit Sendeautomation - Windows Media Encoder mit PCM Zuführung zum UKW Sender.

Zwischen Sendeautomation und Encoder bräuchten wir nun irgendein Programm, welches die VST oder Direct-X Effekte einbinden kann und wieder an den Encoder ausgeben kann.
Hast Du eine Idee ?
 
Hallo MargareteHub,

was Du suchst, nennt man u. a. "VST-Host". Das können einerseits digitale Audioworkstations sein, wie z. B. Cubase, Audacity usw. oder Audioeditoren, wie z. B. Wavelab usw.
Andererseits gibt es VST-Hosts aber auch "standalone", also als eigenständiges Programm, das sozusagen als "Motor" für die VST-Plugins dient. Solche Programme nehmen eine Tonquelle an, leiten das Audiosignal über VST-PlugIns und geben das bearbeitete Signal wieder aus.

Zu letzterem habe ich bei einer schnellen Suche über die Suchmaschine meines Vertrauens ein paar Links gefunden:
http://www.studiotoolz.net/audio-software/vst-host-program
http://www.delamar.de/musiksoftware/free-vst-host-811/
http://www.tobybear.de/p_minihost.html
http://www.xlutop.com/html/products.html
http://www.cantabilesoftware.com

VST-Hosts gibt es auch als Hardware, hier habe ich eine Seite:
http://www.smproaudio.com/index.php/de/products/v-machines

Ich habe keines dieser Programme selbst auf meinem Rechner oder in irgend einer Weise testen können. Daher ist mein Erfahrungshorizont damit recht gering.
Meine Hinweise sollen lediglich als Ansatzpunkt für Deine weiteren Nachforschungen dienen. Vielleicht gibt es ja jemandem im Forum, der Dir konkrete Hinweise geben kann.
Aber vielleicht hilft Dir das ja schon einen kleinen Schritt weiter.
 
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Hallo Matthias,

das ist ja großartig ! Ah.....so nennt man das Programm also das die Lösung aller Probleme ist ! Prima und Danke für Deine Mühe ! Ich werde gleich morgen im Sender mal eine
Test Station einrichten ! Wir haben nämlich sehr hochwertige VST Soundprozessing Plugins, die einen Vergleich mit Optimod und Orban nicht scheuen müssen.

Eine Frage an Dich: Ist ein VST Host auf Hardware Basis dann sowas wie ein Gerät mit Audioausgang indem man ein Audio Signal durchschleifen kann, im Gerät wird das
Signal dann mit den VST Effekten bearbeitet und es wird wieder ausgegeben. Sehe ich das so richtig ?
 
Also ich habe es jetzt mal versucht:
Dieses Programm habe ich mir runtergeladen, installiert, alles prima !

http://hermannseib.com/vsthost.htm

Nun erscheint bei mir ein Eingangspegel, Eingangs - Sounkarte habe ich ausgewählt, Ausgangs-Soundkarte ebenfalls. Soweit alles gut !
Nun möchte ich ein Plugin einladen, (der Plugin EQ hat die Endung: XML)
Frage: Wie kann ich diese EQ Plugin Datei und vor allem wo im Programm einladen. Ich habe alles durchsucht, keine Rubrik ist möglich.
Und wenn ich im Program auf "neues Plugin" diese XML Datei einlade, lässt das Programm eine Einladung nicht zu. Was mache ich falsch ? Danke ! Vielleicht
weiß ja jemand was man tun muss, um ein Plugin in den VST Host zu bekommen. :)
 
Moinsen!

Die XML wird dir nüscht bringen (kannst du mit einem Edtor öffnen und anschauen), da sind wohl nur die einzelnen Parameter für ein Plug abgelegt. Der Weg wäre
1. Plug installieren
2. Konfiguration im Plug laden (eben die XML-Datei) und ggf. ändern
 
Hallo Purer Igor,

Danke ! Es hat jetzt funktioniert ! Das Programm ist ja ganz einfach zu bedienen ! Und wir haben jetzt auch über UKW einen schönen Optimod Sound - ganz ohne Optimod !
Jetzt frage ich mich folgendes:
Warum machen das nicht andere Sender genauso. Plugins im VST Host, sind vom Ergebniss doch das gleiche wie ein Optimod oder Orban, wenn man diese
richtig einstellt. Denn 13.000 Euro für einen Optimod auszugeben, oder einen kostenlosen VST Host mit gerade mal 800 Euro Investition in die hochwertigen
Soundprozessing Plugins sind doch schon ein Unterschied. Und stabil läuft es doch auch. Ich habe die Vermutung, dass die teuren Hardware Soundprozessing Geräte
im Grunde doch nichts anderes sind. Das Hörergebniss ist das gleiche wir haben unsere Plugins mal heute mit dem letzten neuen Optimod - der uns als Testgerät zur Verfügung gestellt - wurde ausprobiert, kein Unterschied.

Also warum gibt es immer noch die Optimods und Orbans, die sich anscheinend auf dem Markt doch noch behaupten können, wenn es doch günstigere Alternativen bei gleicher
Qualität gibt ?
 
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Gegenfrage: wie groß ist die Latenz mit deiner Lösung?
Ich würde mir jedenfalls nicht so viel auf PC-Basis basteln, da die Ausfallwahrscheinlichkeit einfach höher ist (Software, Treiber, Betriebssystem, Hardware, Netzteil, Motherboard...)
Wenn Ihr aber die Sendezuführung per PCM-Stream macht, dann würde ich mir an eurer Stelle einen leistungsfähigen, hochwertigen Rechner besorgen (kein "Internet", Redundantes Netzteil, Hotplugfähiges RAID...) welcher sowohl Processing als auch Encoding macht. Lässt sich ja durch Programme wie Virtual Audio Cables verbinden, ohne eine weitere Soundkarte dazwischenzuschieben.
 
Verfügt das Plugin über eine adaptive Preemphasis?
Ein Sendeprozessor muß dafür sorgen, daß die technischen Parameter eingehalten werden. Du solltest solche Einstellungen nicht ohne Hubmesser durchführen. Multiplexleistung und Spitzenhub sind mit solchen Experimenten ganz schell überschritten.
 
Hallo Boombastic,

die Latenz vom PCM Encoder bis Sender beträgt ganz genau 6,7 Sekunden. Wenn man bedenkt, dass wir das Sendesignal mit PCM über das normale Internet
mit einer 10 Mbit Upstream Leitung zuführen, doch ganz gut. Oder was denkst Du ?
Die Latenz von der Sendeautomation zum VST Host und Encoder beträgt wenige Millisekunden. Ich denke, das ist vernachlässigbar.

Da wir ein kleiner Lokalsender sind, haben wir eine normale PC Infrastruktur. Jedoch ist jedes Gerät bei uns nochmal vorhanden. Also:
2 Computer mit Sendeautomation (falls eine Sendeautomation mal ausfällt)
2 Computer mit Windows Media Encoder zur Zuführung mit PCM zum UKW Sender (falls der Rechner mit Windows Media Encoder abstürzt oder kaputt wird)
2 Computer mit VST Host, wobei wir derzeit prüfen, ob der Windows Media Rechner auch noch bezüglich CPU den VST Host verträgt.
2 Modem für SDSL Standleitung

Alle Computer haben hochwertige Broadcast Soundkarten mit Windows 7 64 bit.

Im UKW Sender laufen ebenfalls 2 normale Computer mit Windows Media Player, (dieser greift unser Signal vom Windows Media Encoder ab) die zum UKW Sender das Signal
ausgeben.

Also wir müssen zwar manuell umstellen, falls etwas bei uns etwas ausfällt, (Kreuzschiene brauchen wir nicht) aber bisher läuft seit 11 Monaten bei uns alles prima. Wir machen halt vieles über
normale Computer. Und wenn halt mal etwas ausfällt, dann können wir sofort das andere Gerät anschließen. Trotzdem haben wir mit dieser Technik ein professionelles Programm und Klangschema entwickelt, wofür andere Sender ein Vermögen ausgeben.
 
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Hallo CJ,

ja, unsere Plugins sind Broadcastfähig. Das heisst der Hub usw. wird bei uns eingehalten. Wir haben dafür extra fast 3 Monate an den Plugins geschraubt, einige
Plugins wieder nach anhören entfernt, mit dem Optimod Sound verglichen, Plugins neu dazugekauft usw. Das war die meiste Arbeit. Aber lieber 3 Monate harte Arbeit,
als 13.000 Euro für einen Optimod ausgeben, der im Grunde das gleiche wie Software Plugins macht. Die meisten Sender werden sich diese Arbeit gar nicht machen, sondern
Optimod und Orba einkaufen. Wir haben aufgrund von Kostendruck gar nicht die Möglichkeit. Aber diese 3 Monate am Sound rumschrauben, hat sich gelohnt.
 
Was denkt Ihr über diese Struktur. Entscheidend ist doch, was als Ergebniss beim Hörer ankommt oder ? :thumbsdown: Und normale PC's laufen mit Windows so sicher
und stabil, dass dies doch eine gute Möglichkeit bietet. Es wird immer bezüglich der Ausfallsicherheit von normalen PC's gerügt, aber ein Optimod
kann auch ausfallen. Dann muss auch ein neuer hingestellt werden. Bei uns ist es auch so: nur das wir halt dann den Reserve PC manuell hinstellen und anstecken.
Das ist das gleiche.
 
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Hallo Nord Bier,

ist doch ganz gut 6,7 Sekunden, wenn man bedenkt, dass unser UKW Sender vom Studio 12 km weg ist oder ? :) Das "hust versetehe ich jetzt nicht ?
 
Ist das schlimm ? 7 Sekunden sind doch nicht die Welt ? Ob die Hörer jetzt alles zeitlich versetzt in ms oder in Sekunden hören ist denen doch egal oder ? Hauptsache das Programm ist gut.
Schließlich führen wir unser Sendesignal über eine SDSL Standleitung als PCM Stream zu (wir haben leider nur 10 Mbit im Upstream,;) große Sender haben wahrscheinlich viel mehr, wie der Öffentliche Rundfunk über ein Stern Netz der ARD). Aber 7 Sekunden ist doch nicht viel denke ich.
 
Hallo Nord Bier,

die 10 Mbit Upload sind reserviert nur für das PCM Sendesignal nur für die Zuführung zum UKW Sender. Insgesamt haben wir eine 50 Mbit VDSL Leitung, über die Redaktion usw. läuft. So habe ich mir das von unserem Techniker erklären lassen. Wir haben keine zweite Leitung im Sender da wir ein kleiner und bescheidener Sender sind. Andere anderen großen Sender haben sicherlich 2 oder 3 Leitungen. Wir leider nicht.
 
Habt ihr in dem Tarif keine Zwangstrennung bzw. habt ihr Quality of Service gebucht? Ansonsten wirds schwierig die Kapazitäten vernünftig zu verwalten. Das ganze klingt schon sehr nach VDSL Business Complete.
Dabei braucht ihr am Senderstandort doch auch einen DSL-Anschluss, oder?
Sollte es noch ISDN geben, würde ich wenn es billig aber zuverlässig sein soll, lieber mit ISDN auf zwei B-Kanälen zuführen. Wobei ISDN ja derzeit leider ein Auslaufmodell ist. Ich traue auch eher fertigen Hardwarelösungen, als PC-Komponenten, die für einen universellen Anwendungsfall gebaut wurden.

Stichwort: Zuführung über Mayah-Technik, Multiband per DSP-X, Silence Detector über Sonifex, Notfallplayer z.B. Denon Flashplayer.
Kostet zwar vielleicht 6000 bis 7000 €, ist aber handwerklich und von der Betriebssicherheit "vernünftig". Bei euch klappt es ja anscheind so, ist aber auch nur meine Meinung.

CU BB
 
Hallo Boombastic,

ja Du hast Recht ! Wir haben den Business Complete Tarif der Deutschen Telekom. Da wir eine feste IP Adresse haben, gibt es bei uns keine Zwangstrennung.
Also Studio: VDSL 10 Mbit Upstream zum UKW Sender.

Im UKW Sendergebäude haben wir ebenfalls den gleichen Tarif: 50 Mbit Download / ein bißchen mehr als 10 Mbit Upload.

Die von Dir geschilderte Lösungen sind Hardware Lösungen. Wir möchten oder müssen sparen und setzen daher alles auf Software Basis ein. Funktioniert genauso
Betriebssicher. Wenn wir es über ISDN zuführen, dann können wir nicht in PCM die gute Qualität das Signal zuführen. PCM klingt besser als zwei B Kanäle, da keine
Datenreduktion entsteht.

Und die Zuführung mit dem Windows Media Encoder (PCM) funktioniert genauso gut wie teure Geräte von Mayah und Co. - nur halt auf Software Basis.
Dafür ist unser System redundant aufgebaut: Das heisst wir haben für jedes Gerät noch ein Ersatz Gerät sowohl im Studio als auch im UKW Sendergebäude.

Wenn ich zusammenrechnen würde, dass ein Mayah Gerät ausfallen könnte und wir die anderen Geräte (Sonifex, Notfallplayer z.B. Denon Flashplayer usw.)
ja auch alle in zweimaliger Ausführung benötigen, dann wären das leider wie von Dir geschildert keine 6.000 - 7.000 Euro mehr, sondern ca. 14.000 Euro.

Nur ein Gerät im Sender, oder UKW Gebäude zu haben, das ausfallen kann, ist keine Lösung. Deswegen die Software Variante. Hier kostet die Anschaffung des
Software Programms oft nur ein paar Euro bis hin zu Freeware (siehe Windows Media Encoder). Und im Falle irgendwas wird kaputt, können wir das
gleiche Gerät sofort Einsatzbereit hinstellen.

Trotzdem hat Deine Variante den Vorteil: Deine Hardware Geräte müssen nicht ständig aktualisiert und gepflegt werden. Einmal hingestellt tun diese Ihren Dienst.

Wir hingegen, müssen immer alle Computer pflegen und warten. (siehe Windows Updates usw.)

Insofern sind beide Varianten mit Vor - und Nachteilen verbunden.
 
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