Einschätzung der Chancen auf ein Volontariat

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Rakam

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Hallo liebe radioforen.de-community!

Ich schreibe diesen Beitrag, da ich kurz davor bin mich auf eine Volontariatsstelle beim Hörfunk zu bewerben. Mir fällt es etwas schwer meine Chancen dazu einzuschätzen, daher wollte ich einmal, was das Volo angeht noch ein paar Erkundigungen einholen. ;)
Natürlich bin ich kein Neuling, jedoch wäre ich wohl trotzdem sowas wie ein Seiteneinsteiger?!

Ich habe Geschichte und Englisch studiert und Dez 2014 mit dem ersten Staatsexamen abgeschlossen. Allerdings ist es so, dass seit jeher meine Leidenschaft das Radio ist.
Gerade aktuell überlege ich, ob es eben für mich Sinn macht weiter im Schuldienst zu verbleiben, oder nicht lieber den Traumjob - die Arbeit beim Hörfunk - weiter zu verfolgen.

Ich habe während meines Studiums Praktika und Hospitationen bei zwei Lokalradios und einem WDR Studio gemacht und war 4 Jahre sehr aktiv bei unserem Uni-Radio (davon 2,5 Jahre in der Chefredaktion).
Während der Zeit konnte ich auch an einigen Seminaren der LfM teilnehmen.

Ab morgen startet die Bewerbungsphase für den neuen Jahrgang der WDR-Volontäre. Hier wollte ich ebenfalls meine Dokumente einreichen, male mir aber nicht allzu große Chancen aus.

Allerdings habe ich noch eine andere konkret ausgeschriebene Volontärsstelle beim privaten Radio im Auge (Radio NRW).
Auch wenn das nicht das begehrte öffentlich-rechtliche Medium ist,
wäre dieses Volo schon mein Traum, zumal ich während meines Praktikums bei Radio Oberhausen
auch ab und an schon etwas für Radio NRW machen konnte und der Sender also nich komplett fremd ist.
Ich denke schon, dass ich den beschriebenen Anforderungen entspreche,
bin mir aber halt doch etwas unsicher, was genau erwartet wird
- und welche Chancen man als "Seiteneinsteiger" tatsächlich hat.

Daher wollte ich hier nochmal nach euren Erfahrungen und vllt nach ein paar Tipps fragen
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Viele Grüße
Rakam
 
Was mir an Deinem Lebenslauf gefällt, dass Du absolut fit im Englischen bist. Was heutzutage für angehende Radio-Redakteure eigentlich selbstverständlich sein sollte, ist in der Praxis dann doch oftmals schwieriger als gedacht. Wer hat sich bei einem ersten entsprechenden Interview nicht schon bis auf die Knochen blamiert ...

Ich kenne Deine Stimme, Deinen Schreibstil, Deine genauen Stärken nicht, aber Deine Fremdsprachenkenntnisse würde ich immer hervorheben und (falls vorhanden) im Aircheck belegen.
 
Schon mal vielen Dank für die Antworten!
Ja, ich werde die Bewerbung auf jeden Fall absenden!
Mit besonderem Augenmerk auf der Interpunktion ;)

Ich werde meine Datenbank nochmal checken!
Vielleicht ergänze ich dann meine bisher ausgewählten Arbeitsproben noch mit einem Beispiel der Englischkenntnis!
 
"Ich habe Geschichte und Englisch studiert und Dez 2014 mit dem ersten Staatsexamen abgeschlossen. Allerdings ist es so, dass seit jeher meine Leidenschaft das Radio ist."

Richte Dich darauf ein, dass Du weit mehr Grips im Kopf hast als ggf. Dein künftiger Chef. Das ist nicht immer leicht zu ertragen.

Perlen vor die Säue, wenn Du mich fragst. Chancen allerdings: Bestens.
 
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Hossa nochmal!

Wichtig ist für mich halt wirklich die Arbeit beim Radio. Auch wenns "nur" das Privatradio ist.
Meine Erfahrungen waren auch bisher positiv was das angeht.

Ich hatte meine Bewerbungen also noch am SO fertig gemacht und warte nun auf Antwort. ;)

Ich weiß es ist ein leidiges Thema, aber wie lange braucht man wohl beim Privatfunk um auf eine Volo-Bewerbung zu antworten?
Ich bin kurz davor morgen mal durchzuklingeln und mich freundlich zu erkundigen...
Zumal ich meine Bewerbung online über ein Formular eingereicht hatte und hier leider keine Bestätigungsmail mehr kam.
Es wäre schon ein Traum die Stelle besetzen zu können, auch da die Ausschreibung perfekt auf mich passt.
 
Das lass mal schön, sonst bist Du schneller aussortiert, als Du klingeln kannst.

Also ich habe mal gelesen, dass das durchaus als Interesse am Job gewertet werden kann und entsprechend positiv eingeschätzt wird. Höflich und freundlich (jedoch nicht unterwürfig) sollte die Anfrage jedoch rüberkommen.

Als ich mal bei einem Sender nachgehakt hatte, bekam ich allerdings drei Tage später tatsächlich meine Bewerbungsunterlagen zurück. Damals war ich freiberuflich, benötigte dringend den Job als Redakteur, weil die Künstlersozialkaste mir mehr wegfraß als ich einnahm. (Sender wollten zwar von mir beliefert werden, erfanden aber "kostenfreie Probewochen" und ähnlichen Quatsch.) Entsprechend "auf glühenden Kohlen" war meine Anfrage wohl rübergekommen.

Außerdem war die Programmleiterin ein Weibchen. So eine Art Julia Klöckner (CDU) vom Typ her. Das ist immer schlecht. Die kennen keine Gnade, kein Mitgefühl. Nicht in dieser Branche.

Ach ja, was ich damals gelernt habe: Verwende keine internen Emailadressen, die Du eigentlich gar nicht kennen dürftest, weil diese ganz furchtbar geheim sind! Da bin ich in meiner Naivität als damaliger Internetneuling (aber mit Mords-Connections) auch schon mal ganz böse auf die Schnauze gefallen.

Also: Nachhaken (Höflich! Freundlich! Nicht nervig! Selten!) nach einem angemessenen Zeitraum ist meiner Meinung nach eher gut als schlecht und wird positiv gewertet.

Ach ja, man wird Dir im Sender mit einiger Sicherheit erzählen, dass "wir alle so etwas wie eine große Familie" sind. Das machen die immer so. Psychologie. (Also bei mir ausnahmslos.) Das bedeutet übersetzt eigentlich nur, dass man eine Flexibilität bis zur Selbstaufgabe von Dir erwartet (so wie beispielsweise für die kranke Mutti zuhause, die ist doch auch Familie oder etwa nicht?). Bilde Dir jedoch niemals N I E M A L S irgend etwas auf die "große Familie" ein, deren Mitglied Du jetzt auf einmal sein darfst. Die schnippen einmal kurz mit dem Finger und Du sitzt wieder auf der Straße, insbesondere ohne Festanstellung. Die sowas wie eine große Familie geht im direkten Vergleich mit einer tatsächlichen Großfamilie nämlich differierend mit ihren Alten, Schwachen und Kranken um.

Auch wenn Deine Tätigkeit dort dann eine ganz tolle wichtige englisch klingende Bezeichnung haben sollte - bilde Dir besser nichts drauf ein. Tolle Tätigkeitsbezeichnung geht nämlich stets einher mit geringer Bezahlung.

Ach, es ist schon deprimierend, wenn man diese Läden von innen kennt. Man fällt entweder komplett vom Glauben ab - oder man ist von Natur aus so ein austauschbares unverbindlich freundliches Abziehbild des netten Menschen der Generation Z (wie Zauselbart oder Zahnweißgel). Dann kann man anscheinend damit umgehen. Echte Typen wie Elmi Hörig hingegen sind daran zerbrochen.

Neulich bin ich morgens im Puff aufgewacht und wähnte mich inmitten irgend eines privaten Radiosenders.

Sieh zu dass Du schnellstmöglichst zu einem Öffi kommst, bevor die Fliehkräfte des Personalkarussells bei den Privaten Dich hart an die Wand klatschen lassen - so hart, dass Du nicht mal mehr "Sowas wie eine große Familie" sagen kannst.

!!! G E H E - Z U - D E N - Ö F F E N T L I C H - R E C H T L I C H E N !!! V E R D I E N E - V I E L !!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Echte Typen wie Elmi Hörig hingegen sind daran zerbrochen.
ach ja, der arme Elmi...

Neulich bin ich morgens im Puff aufgewacht und wähnte mich inmitten irgend eines privaten Radiosenders.
ein typischer Elmi-Spruch, einfach nur dämlich...

G E H E - Z U - D E N - Ö F F E N T L I C H - R E C H T L I C H E N !!! V E R D I E N E - V I E L !!!
genau, gehe zu den Öffis, da ist dir der Job sicher. Du verdienst viel und darfst sogar schlechte Witze on air erzählen, ohne dafür gefeuert zu werden. Frag Elmi...
 
Natürlich sind Jobs/Volos bei den Öffis begehrter...
Allerdings waren meine bisherigen Erfahrungen mit den Lokalradios hier im Umkreis ganz ok.
Das Volo wäre aktuell wirklich was für mich!

Ich werde Anfang kommender Woche mal anrufen und freundlich nachhaken.
Dann sind zwei Wochen rum. Ich denk mal das ist vom Zeitraum in Ordnung. ;)
 
Bei mir würde er eine freundliche Absage bekommen. Wer sich bewirbt und nicht abwarten kann, bis er eine geordnete Antwort bekommt, der hat auch sonst vermutlich ein paar Defizite.
 
Wie lustig. Da glauben also ein paar, rüdi sunshine sei Elmi? Ach ja, Elmi war bei Sunshine live und hat irgendwo in Heilbronn Hausverbot? Interessant...ihr Meister der Recherche! Hut ab, wirklich!

@Mannis Fan : Okay, dann soll aber bitte eine Eingangsbestätigung rausgehen. Sonst weiß ich im Zweifel nicht mal, ob die Bewerbung jemals an der richtigen Stelle ankam. Und ja: Sowas kommt vor. Spricht dann zwar nicht zwingend für den Laden, aber gut. Und wie lang soll einer warten? Manchmal braucht man einfach auch Gewissheit.
 
@Radiocat
Selbstverständlich Eingangsbestätigung. Wenn keine kommt und auch sonst nichts, dann dürfte auch klar sein, mit was für einem Laden man es zu tun hat. Wenn eine Stelle ausgeschrieben war, dann hat es ja immer eine Bewerbungsfrist gegeben und man kann sich, wenn man vier Wochen nach dieser Frist noch nichts gehört hat, selber ausrechnen, dass man wohl durchgefallen ist. Bei einer Blindbewerbung, auf die man eine Eingangsbestätigung erhalten hat, dürfte vermutlich in der Eingangsbestätigung auch gestanden haben, was weiter passiert, und daran kann man sich orientieren. Ich schreibe z.B. an Bewerber, die ich interessant finde, zurück, dass ich derzeit keine Vakanzen habe, aber gerne ihre Unterlagen behalten würde, falls sich in absehbarer Zeit etwas auftut. Nach einem Jahr miste ich dann aus.
 
Berlinerradio schrieb:
rüdi sunshine schrieb:
Neulich bin ich morgens im Puff aufgewacht und wähnte mich inmitten irgend eines privaten Radiosenders.

ein typischer Elmi-Spruch, einfach nur dämlich...

Natürlich habe ich hier geflunkert. In Wirklichkeit bin ich eines Morgens im privaten Radiosender aufgewacht.

"Ich habe Geschichte und Englisch studiert und Dez 2014 mit dem ersten Staatsexamen abgeschlossen. Allerdings ist es so, dass seit jeher meine Leidenschaft das Radio ist."

Richte Dich darauf ein, dass Du weit mehr Grips im Kopf hast als ggf. Dein künftiger Chef. Das ist nicht immer leicht zu ertragen.

Beim Radio triffst du dieselben Personen oft mehrmals. Während meiner Volontärszeit bin ich als Auszubildender in der sogenannten Hörfunkakademie in Abwesenheit des Referendars von einem der seitlichen Tische aus (hufeisenförmige Tischformation) von einem anderen, bereits damals schon sonderbar verbraucht und aufgedunsen aussehenden, Volontär permanent mit Süßstoff-Bits beschnippst worden, vermutlich mit dem Ziel mich von der schriftlichen Aufgabe abzulenken, die wir gerade alle, jeder für sich, zu bearbeiten hatten.

Dem direkt vorausgegangen war ein ausdrückliches Lob seitens des Referendars an meinen direkten Tischnachbarn und mich für die unerwartete Comedy-Auflösung einer Übungs-Doppelmoderation, die wir jeweils in Zweiergrüppchen durchzuführen hatten. Genau für diese Aufgabe jedoch kassierte das Zweiergrüppchen des nachfolgend als Assugrin-Terrorist tätigen Volontärs wider eigenen Erwartens deutlichen Tadel - ja, vielleicht sogar unnötig hart und beleidigend formulierten Tadel. Der betreffende Referendar war ein ziemlich launischer Typ, der dazu neigte seine Schüler schnell in einige wenige Schubladen zu stecken.

Bei anderen Aufgaben war es genau anders herum gewesen: Assigrin bekam Lob, meinereiner wurde runtergeputzt. Wir alle hatten unsere Stärken und Schwächen, so eben auch der auf mich trotzdem von Anfang an zwar nicht unwitzig und unintelligent aber dennoch eher vergleichsweise unangenehm wirkende Assugrinbits-Terrorvolontär von schräg gegenüber. - Gut, ich selbst war damals bestimmt auch schon nicht der sympathischste von allen dort (es gab insgesamt drei, die noch netter waren als ich), aber ich behinderte immerhin niemanden absichtlich bei seiner Arbeit! (Und ich war später im Radioleben der Liebling der Praktikanten gewesen, weil ich es in gewissen Grenzen verstanden hatte sie dahingehend zu motivieren über sich selbst hinauszuwachsen, so dass sie sich ihre ersten Sporen ... oder Glücksmomente im Radio selber erarbeiten konnten und anschließend stolz wie Oskar auf sich waren. - So bilde ich mir jedenfalls ein.)

Der Assugrinbits-Schnippser von der Hörfunkakademie begegnete mir ca. drei Jahre später erneut. Er war nun tatsächlich Programmleiter eines privaten Radiosenders und bestimmte da über Gedeih und Verderb von einfachen Redakteuren in der Art wie ich nun einer war. Nur andernorts, so dachte ich. Vielleicht ging er mit seinen Leuten ja auch gut um, und vielleicht war er sogar ein beliebter Chef. Halte ich durchaus für möglich.

Die Begegnung war eigentlich nur eine damals unmotiviert und spontan erscheinende Email-Kontaktaufnahme zu mir an meine sendereigene persönliche Emailadresse. Ich war damals noch sehr naiv im Umgang mit dem Internet, Emailverkehr und überhaupt im geschäftlichen Umgang mit anderen und merkte gar nicht wie leicht ich mich vom einstigen Assugrinbits-Schnippser ausfragen ließ und mich dabei um Kopf und Kragen redete. Ich merkte nicht, dass die mir ureigenen sehr blumigen Formulierungen der Hanf waren, aus dem mir gerade auf äußerst bösartige und niederträchtige Weise ein Strick gedreht wurde. - Ich war gerade einmal neun Monate zuvor wegen meiner neuen Arbeitsstelle dorthin gezogen. Ich bin damals darum gebeten worden. Und das Umland hatte mir sehr gut gefallen dort.

Erst als ich selbst längst meine Siebensachen habe packen müssen und den Sender "innerhalb einer Stunde" (so die knappe Zeitvorgabe, die mir jedoch relativ egal war) verlassen musste, bekam ich über meine eigenen (auf einmal quasi Ex-) Kollegen nach und nach mitgeteilt, dass dieser ehemalige Assugrinbits-Schnippser und anschließende Programmleiter eines anderen privaten Radiosenders offenbar ganz gezielt zuerst per Email auf mich und nachfolgend telefonisch auf noch mindestens zwei weitere Kollegen angesetzt worden war, die der M und ihrer frischgekürten und nun völlig abgehobenen (kurzzeitigen) Redaktionsleiterin offenbar nicht ins Kalkül passten.

(Assugrinbits-Schnippser und die M arbeiteten zuvor zeitgleich beim selben Radiosender in einem sehr kleinen Bundesland.)

Bei mir war das leicht - ich war damals bereits durch unbedachte flapsige sexistische Äußerungen gegenüber Kolleginnen aufgefallen. Ich war sehr talentiert und sehr doof! Auch über die M hatte ich mich gegenüber ihrem Strohmann via Email, zwar positiv gemeint, jedoch ebenfalls flapsig formuliert ausgelassen - indem ich die M aufgrund ihrer auffallend raschen Auffassungsgabe in einer Antwort-Email an ihren Strohmann beispielsweise als "Stubenfliege" bezeichnet hatte. Dabei war das damals wirklich nur meine blumige Umschreibung für einen Menschen mit, im Vergleich zu den Kreaturen in dessen unmittelbarem Umfeld, besonders schnell arbeitenden Intellekt. Eine passendere Umschreibung für die M, wie sie mir damals erschien (und neckisch auf der Nase herumtanzte), fällt mir auch heute nicht ein. Die hatte zweifelsfrei sehr viel auf dem Kasten. In zwischenmenschlicher Hinsicht jedoch war sie eine Null, und selbst das hielt sie vermutlich für eine ihrer Stärken - weil alle so vor ihr kuschten.

Die M war also bereits damals schon unglaublich einschüchternd professionell. Und unglaublich auf Zack. Wir alle fühlten uns im eigenen Sender nach ihrer Ankunft plötzlich wie die letzten Hinterwäldler. Tage zuvor ging es dort noch wesentlich gemütlicher, "lokaler", zu. Ich finde nach wie vor, wahrhafte Regionalität war damals unsere ganz große Stärke (sicherlich nicht mein Verdienst), und dafür mussten sich die alteingesessenen Moderatoren dort nicht einmal anstrengen. Die waren eben so. Der ganze Sender war so. Verschlafen, altbacken und irgendwie urig. - Das änderte sich nach der für mich und andere unheilvollen Ankunft der M rapide. Ab einem bestimmten Zeitpunkt hätte man, nach der personellen Umstruktierung ganz nach dem Willen der M, den Sender genauso gut in "Radio Saargnagel" umtaufen können, obwohl der Radio-Tod in Baden-Württemberg beheimatet war - das war für mein Empfinden nur leider nicht mehr herauszuhören. Gleichschaltung nach vielfach erprobten und bewährtem 08/15-Prinzip war jetzt angesagt. Als Radiohörer konnte man jetzt also genauso gut zur Konkurrenz im nahen Stuttgart wechseln.

Sie kam, sah, und ließ ihren eigenen Hofstaat nachkommen, so war mein Eindruck als unbedarfter Beobachter, nun abseits vom eigentlichen Ort des Geschehens.

Was mich damals wirklich fertigmachte, war die Tatsache, dass die Kollegen, diese Weicheier, das alles mit sich machen ließen! Wenn eine(r) plötzlich verschwand, dann war das eben so. Wie bei den Eloy, wenn sich die Morloks wieder ein paar geholt hatten. Zusammenhalt, Solidarität = NULL! Und der Betriebsrat ging mit der Geschäftsführung solange golfen. Damals dachte ich noch so für mich, Mann, hier hätten die Nazis damals aber mal echt leichtes Spiel gehabt! (Und hatten sie meines Wissens sogar, geographisch gesehen.) Frauen ohne Gewissen, Männer ohne Eier. Alles im Gewand der unverbindlichen Fröhlichkeit. - Widerlich. Seither kann ich keine Privatradiofratzen mehr sehen. Mit diesen Typen habe fertig.

Ich hatte damals den kapitalen Fehler gemacht Privatradio mit Radio zu verwechseln. Ich hörte Elmi im Radio - und die coolen Typen von Radio 3 Südfunk Stuttgart (aktueller Nachfolger: SWR3 BW) und dachte, boah, toll, das will ich auch machen!

Es ist damals viel Unrecht geschehen, insbesondere auch mir gegenüber. Selbst eine wohl weiter oben im Gefüge angeheiratete große Krankenversicherung schien von der Gegenseite instrumentalisiert worden zu sein - Stoff für einen Psychothriller! Die anderen Opfer der M scheinen nur weniger grüblerisch als ich damit umgegangen zu sein.

Soweit also meine ausführliche Erläuterung zu: "Richte Dich darauf ein, dass Du weit mehr Grips im Kopf hast als ggf. Dein künftiger Chef. Das ist nicht immer leicht zu ertragen."

Und ich gehe davon aus, dass der Threadsteller mir bildungsmäßig sogar weit überlegen ist. Wie müsste die Doppelbegegnung mit einem Mr. Assugrin-Bits-Schnippser in der Art wie von mir erläutert also erst auf einen wie ihn wirken? - Allerdings gehe ich auch davon aus dass er sich insgesamt besser zu benehmen weiß als ich damals.
 
Hat sich daran etwas geändert?

Ja, sicher. Ich würde heute keiner Kollegin mehr sagen, dass mir ihre riesigen Eumel sehr gut gefallen. Würde mich heute nicht einmal mehr mit einer Frau allein in einen Personenaufzug stellen (benutze eh lieber die Treppe).

Die beiden anderen KollegInnen sind ja dann auch gegangen. Das eine ist meines Wissens von dem ominösen Anrufer dazu verführt worden ihm, Diskretion unbedingt zugesichert, seine Bewerbungsunterlagen zuzuschicken. Er habe es ja im Radio gehört und fand es da so toll. Das KollegIn fand sich dann Tage später, nach dem für es fatalen Absenden seiner Bewerbungsunterlagen an den Herrn Strohmann in einer Art Tribunal vor den Höchstgestellten im eigenen Hause wieder, wo ihm die eigene, vermeintlich vertraulich behandelte, Bewerbung vor die Nase gelegt wurde. (Beziehe mich da allerdings auf einen Telefonbericht von einem Dritten an mich, den ich nach eigenen Erfahrungen mit diesen Leuten, und auch aufgrund der Quelle selbst, für glaubhaft halte.) Ob es ihm denn "hier bei uns" nicht mehr gefalle, sei es gefragt worden. - Die psychologische Wirkung eines solchen Kreuzverhörs kann sich wohl jeder vorstellen.

Dessen LebenspartnerIn, damals für denselben Arbeitgeber tätig, allerdings nicht in der Redaktion, sondern an ganz anderer Stelle, bekam ungefähr zur selben Zeit wie ich eine erste Abmahnung zugestellt, angeblich weil es vertrauliche Interna an Dritte weitergeben würde. Es war sonnenklar für uns, die Gegenseite, dass der neuen Programmleitung die schon lange währende Liebesbeziehung zwischen Redaktion und dieser anderen Abteilung im Hause so gar nicht schmeckte und darum der Wille bestand diese möglichst schnell zu unterbinden - und das nach über zehnjähriger Tätigkeit des betreffenden Opfers bei diesem Sender, während die M seinerzeit gerade ein paar Wochen ihren so ganz speziellen Charme überall im Hause versprühte.

Das nächste RedaktionskollegIn soll von Herrn Strohmann einen ganz ähnlichen Anruf erhalten wie sein KollegX, aber (durch bisherige Vorkommnisse vorgewarnt) gleich abgewiegelt haben: Nein, nein, es gefalle es sehr gut hier und wolle gar nicht wechseln!

Trotzdem hatte es verstanden, dass es hier offenbar seit Neuestem nicht mehr willkommen war und begann sich darum klugerweise auf eigene Faust nach einem neuen Arbeitgeber umzusehen - und war wohl auch gleich fündig geworden. Es hatte sich dabei beruflich sogar verbessert.

Ich selbst bekam im neuen Büro der M (was zufällig bis zu ihrer Ankunft noch mein Büro war, aber das war damals okay für mich) bei geschlossener Tür und unter Ausschluss möglicher Zeugen ja ein Hausverbot ausgesprochen, mit dem ich heute noch so gerne kokettiere. Ein Hausverbot, an das Ultimatum geknüpft innerhalb einer Stunde meine Sachen zu packen und das Haus zu verlassen. Der direkt im Anschlus von mir aufgesuchte stellvertretende Betriebsrat bestätigte mir kurz darauf mündlich, dass sie in der Tat das Recht dazu habe mir solch ein Hausverbot auszusprechen. Zu solchen drastischen Maßnahmen werde allerdings sonst nur gegriffen, um unmittelbaren Schaden abzuwenden. Vermutlich war ich in den Augen der M neuerdings ein solcher unmittelbarer Schaden. - Immerhin hatte ich sie ja (doof wie ich war) Stunden zuvor per Email gegenüber ihrem wohl gezielt auf mich angesetzten Strohmann noch lobend als "Stubenfliege" bezeichnet.

Per Rückschein-Einschreiben bekam ich einige Tage später mit der Post eine Abmahnung zugestellt - wegen unentschuldigten Nichterscheinens am Arbeitsplatz und damit verbundener Gefährdung des Programmablaufs (Original liegt seit Jahren in unserem Familien-Banksafe).

Ausgerechnet ich, der noch kurz zuvor ungefähr jeden Werktag unbezahlte Überstunden für diesen Sender abgeleistet hatte, um den ungestörten Programmablauf gewährleisten zu helfen! Ausgerechnet ich, der noch bis Tage vor Ankunft der M auf dem Senderflur zwischen Tür und Angel wiederholt von der Geschäftsführung ausdrücklich für seine Arbeit für den Sender gelobt worden war - von an meine Abteilung und mich durch die Empfangsdame weitergeleiteten regelmäßigen Hörerlob ganz zu schweigen. Das ging immer runter wie Öl! Es lief endlich mal richtig gut für mich! - Warum nur musste die Plage ausgerechnet über den Sender hereinbrechen, in dem ICH gerade arbeitete - und endlich mal ein wenig Glück und beruflichen Erfolg für mich persönlich einstreichen konnte?

In einer Redaktionskonferenz (so ließ mich mein wohlmeinender Informant dann wissen) soll die M dann in meiner Abwesenheit verlautbart haben, dass ich überall erzählen würde, ich habe von ihr ein Hausverbot ausgesprochen bekommen. Dies wäre jedoch nicht wahr, soll sie gesagt (also faktisch glatt gelogen) haben. Sie habe mir lediglich mitgeteilt, dass bereits ein Auflösungsvertrag für mich bereitliegen würde, und dass es mir freistünde, diesen sofort zu unterschreiben oder erst einmal in Ruhe zuhause durchzulesen. Der letzte Teil stimmte sogar. Die Sache mit dem Auflösungsvertrag kam in dem kurzen Rauswurf-Gespräch tatsächlich ebenfalls vor. Der direkt nach kreidebleichem Abmarsch aus ihrem neuen Büro von mir kontaktierte stellvertretende nette Betriebsrat von nebenan jedoch riet mir allerdings unverbindlich den Auflösungsvertrag lieber nicht einmal mit nachhause zu nehmen, damit mir nicht am Ende noch jemand eine Art "stilles Schuldeingeständnis" andichten würde. (Er kannte den Laden - und die für den Laien unsichtbaren vertraglichen Fallstricke schon viel länger als ich.)

Von der von mir konsultierten hauptberuflichen Arbeitsrecht-Fachkraft bekam ich später jedoch klipp & klar gesagt, dass ich den Auflösungsvertrag problemlos (wie mir ja angeboten wurde) zum Durchlesen hätte mit nachhause nehmen können. Dem mündlich ausgesprochenen Hausverbot hatte ich mich jedoch fügen müssen. Es sei nur schlecht für mich, dass es keine direkten Zeugen hierfür gegeben hatte.

Weil ich dann doch nicht klein beigeben wollte, kam per Memorandum der M auch gleich die (programm-mäßig völlig unsinnige) Strafversetzung ins (bereits voll belegte) Einmann-Außenstudio ins ferne Schwabisch Hallodri, und der Arbeitsbeginn sei um fünf Uhr früh!

Ja, so erklärte mir der Betriebsrat später, das dürfen die! Wir hätten doch alle einmal diese beiläufig wirkende Klausel im Arbeitsvertrag mitunterschrieben, demnach wir auch in diesem kleinen fernen Außenstudio eingesetzt werden könnten. Nein, das hätten sie nicht gemacht, um sich selbst und den Arbeitnehmer bei einem möglichen Betriebsunfall auf dem Arbeitsweg durch die Berufsgenossenschaft oder so abzusichern (wie ich beim Unterschreiben des Vertrags noch naiv geglaubt hatte). - Tatsächlich hätten findige Senderanwälte diese Klausel erfunden, auf die man sich seither immer dann berufen könne, wenn es darum ginge einen unbequem gewordenen Arbeitnehmer möglichst schnell und kostengünstig aus dem Sender zu ekeln.

Wow! ... Soviel Hinterfotzigkeit hat doch kein normaler Arbeitnehmer auf dem Schirm! An sowas denkt doch kein Mensch! Soviel entgegengebrachte Hinterhältigkeit, gleich zum ungetrübten Beginn des Arbeitsverhältnisses!

Anstatt mir zwischen Freitag und Montag früh (wie im Memorandum der M gefordert) noch die notwendigen Schließanlagen-Schlüssel von der zuständigen Person in Schwabisch Hallodri persönlich abzuholen (was ohnehin ein Ding der organisatorischen Unmöglichkeit gewesen wäre), merkte ich, auch nach Telefonat mit Schwabisch Hallodri, wo entsprechende Tricksereien des Sendes schon länger bekannt waren und keinesfalls goutiert wurden), dass ich gerade wohl ganz furchtbar krank wurde und am Montag wohl dringend zum Arzt müsse. Der Mann aus Schwabisch Hallodri meinte am Telefon, ahja, alles klar!

Tatsächlich war ich am Montag, wie befürchtet, dann ganz arg krank, was mir mein Hausarzt auch bestätigte und sich sogar zu seiner Absicherung noch von einem Kollegen bestätigen ließ. Ich glaube fünf Tage später (wenn es überhaupt so lange war) kam bereits der Brief von meiner Krankenkasse: Der Arzt des Medizinischen Dienstes wollte mich sehen, und ich hätte dann und wann (kurzfristig) hier und dort zu erscheinen.

Der Arzt des Medizinischen Dienstes meiner Krankenkasse war jedoch (damit hatte die Gegenseite natürlich überhaupt nicht gerechnet) eine coole Socke und fragte mich sogleich, warum ich denn überhaupt hier wäre!? Normalerweise kämen nur Leute zu ihm, die wochenlang unentschuldigt ihrem Arbeitsplatz fernblieben und ähnliche Fälle. Aber ich sei doch doch gerade mal erst seit ein paar Tagen ganz regulär krankgeschrieben.

Ich erzählte ihm die Story in Kurzform, und dem Arzt des Medizinischen Dienstes war sofort klar, dass hier ein offensichtlich falsches Spiel gespielt wurde - in welches auch er nun schuldlos involviert war. - Das nahm er persönlich: Er schrieb mich für weitere vier Wochen krank. "Nicht mit mir!"

Dass die Geschäftsführung des tollen Senders mit einem Aufsichtsratmitglied der großen gesetzlichen Krankenversicherung vor Ort (deren Mitglied ich seinerzeit dummerweise noch war) verheiratet sei, bekam ich später zwar berichtet, aber ob es wirklich stimmt, weiß ich nicht genau. Wenn dieses dann noch (wie vermutet) seine Stellung entsprechend missbraucht hätte, wäre dies natürlich ein Skandal gewesen.

Wollte das auch gar nicht mehr weiter recherchieren, auf lange Sicht verloren hatte ich ohnehin, und es wurde mir wirklich alles zu hinterfotzen-widerlich, und die Gegenseite hatte sich damit ja auch ein glattes Eigentor geschossen - weil die Ärzte letztlich sämtlich auf meiner Seite waren und Bossing (Mobbing) so gar nicht abkonnten. Nur an Solidarität seitens der (Ex-)Kollegen war keinesfalls zu denken: Morloks und Eloy.

Ich konnte damals allerdings noch mit zwei Zeugen auftrumpfen. Zwei Praktikanten, die, etwas über eine Stunde nach dem ausgesprochenen Hausverbot durch die M, im Senderflur wie so oft an meiner Seite waren und die M, auf ihre Armbanduhr blickend, ebenso wie ich ätzen hörten: "Die Stunde ist rum! Du bist ja immer noch hier!"

Weil ich (laut Verlautbarung der M in einer späteren Redaktionskonferenz) das mir mündlich erteilte Hausverbot ja nur erfunden hatte, ließ ich den Sender brieflich wissen, dass ich zwei Zeugen für eben jene spätere Aussage der M auf dem Senderflur habe, und dass unsere Seite sich durchaus nicht scheuen würde die M vor Gericht deren Aussage, sie habe mir kein Hausverbot erteilt, wiederholen zu lassen.

Der Sender zeigte sich abschließend entsprechend fair & kooperativ: Ich wurde via Post-Einschreiben unverzüglich bis zum Vertragsende von meiner Verpflichtung zur Arbeit unwiderruflich freigestellt. Man zahlte mir aber noch eine Weile mein Gehalt weiter, was bei einem Auflösungsvertrag so sicher nicht der Fall gewesen wäre.

Und dann liest und hört man: Ja, ist anderswo genauso! - Darum habe ich mir auch einen gewissen Fatalismus angeeignet, um die schiere Freude am Leben nicht zu verlieren. Man ist eh nur der Arsch, wenn man die, solchen Leuten eigene, für ein besser bezahltes Leben nötige Bösartigkeit nicht mit in die Wiege gelegt bekommen hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Sender behandeln ihr Personal mit der gleichen Rücksichtslosigkeit wie ihre Hörer. Solche Geschichten sind ja keine Eintagsfliegen, sondern im Umgang mit im Wege stehenden Mitarbeitern eher die Regel.
 
Darum, ich kann mich da nur wiederholen: Gebt nichts auf Sprüche, demnach ja alle dort "sowas-wie-eine-große-Familie" wären! - Das mag sich ja tatsächlich für die Kollegen dort im Normalbetrieb so anfühlen und den Berufsalltag im Regelfall auch angenehmer gestalten (vergleiche: Großes Möbelhaus aus Schweden).

Aber sobald sie dich raushaben wollen, vielleicht nach einer dünkelhaften Gesellschafterversammlung, wenn plötzlich lauter schwarze Limousinen draußen auf dem Parkplatz stehen und keiner der Jungmitglieder der sogenannten Familie auch nur ansatzweise weiß was da eigentlich gerade abgeht - dann zeigt die Sowas-wie-eine-große-Familie ihr wahres Gesicht, verlass dich drauf!

Eine Rechtsschutzversicherung ist immer sinnvoll, und bei allem was über Volontärsvertrag hinausgeht, würde ich in jedem Fall einen auf Arbeitsrecht spezialisierten Anwalt darüberschauen lassen! (Auch wenn dies finanziell erstmal richtig weh tun sollte.)

Diese Linkerei mit der (lt. Betriebsrat) erst in späteren Arbeitsverträgen eingefügten Klausel, demnach ich auch in einem ominösen ortsfernen (Einmann-)Außenstudio hätte eingesetzt werden können, die war für mich als angehender Jungredakteur absolut nicht zu durchschauen! - Und alle (incl. Geschäftsführung) waren ja lieb und nett und lächelten. Und ich hätte alles unterschrieben, was die mir vorgelegt hatten!

Mein tolles neues Leben! Ja, ich ziehe natürlich sofort hierher! Solche netten Menschen können ja gar nichts Böses im Schilde führen!

Und das war noch lange bevor die M überhaupt auf der Bildfläche erschien - die später dann allerdings über diese kleine Spezialklausel im Vertrag in Kenntnis gesetzt worden sein muss. Sonst hätte sie mir nicht so schnell dieses Memorandum vorgelegt, das sich auf genau diese beiläufig wirkende Vertragsklausel bezogen hatte.

Man sollte also (gerade auch bei fröhlichen Sendern) niemals von sich auf andere schließen!

Augen auf, sobald Kohle im Spiel ist: Niemals von wichtig und business-amerikanisch klingenden Tätigkeitsbezeichnungen schmeicheln und blenden lassen! Das ist alles Deppen-Denglisch für Rookies! - Oder heißt die Geschäftsführung etwa jemals anders als "Geschäftsführung"?

Die Arbeitgeberseite hat immer findige Anwälte an der Hand - und die wollen dir im Zweifel nichts Gutes!
 
Zuletzt bearbeitet:
Geschichte wiederholt sich. Aktuelle Ergänzung zu den Schilderungen von @rüdi sunshine:

In den deutschsprachigen Medien sind die Ereignisse der letzten Wochen bei RSI im Tessin etwas untergegangen. Es geht nicht so sehr um die Entlassungen, denn die waren seit einiger Zeit angekündigt, sondern um die Art und Weise, wie die betroffenen Mitarbeiter dabei behandelt wurden. Und man denkt immer, in der Schweiz geht alles etwas gemütlicher und gesitteter zu... Nicht doch.

http://medienwoche.ch/2016/02/02/umstrittene-entlassungen-und-kontroverse-personalie/

Ein gefeuerter Radiomoderator protestiert (täglich) vor dem Sender und wird von der Polizei (kurzzeitig) festgenommen: "Handschellen! Handschellen!"
http://www.liberatv.ch/articolo/318...atore-cristian-bubola-si-stende-terra-davanti

Und die Wetterfee ist empört über die Zustände im Sender. Die Mitarbeiter schweigen lieber, denn sie haben Angst die nächsten auf der Abschußliste zu sein...
http://www.liberatv.ch/articolo/318...na-balestrieri-sono-indignata-oggi-è-solo-una
 
Vielleicht fahren wir uns hier auch gerade eine ziemliche Geisterbahn, die bei anderen (die es noch nicht über die ganze Bandbreite hinweg erlebt haben) nur für ungläubiges Kopfschütteln sorgt.

Den vermeintlichen Saruman-Sender, von dem aus damals diese ominösen Fake-Abwerbe-Anrufe bzw. Emails an ausgewählte Kollegen und mich ausgingen, den habe ich, ich glaube vorletztes Jahr, mir mal im Rahmen einer halbherzigen Fake(?)-Bewerbung (Auge um Auge!) näher angesehen und mich dort mit der, längst (zum zigsten Mal seit damals?) ausgewechselten Programmleitung unterhalten - bzw. mich ausfragen lassen, aber das war ja auch legitim.

Und ich muss lobend erwähnen, dass ich dort zwischen mehreren Einportion-Gratis-Kaltgetränken auswählen durfte, wobei ich mich natürlich für die Coca-Cola Classic entschied!

Auch das gesamte Arbeitsumfeld dort (ich glaube der Sender hatte mittlerweile seinen Standort gewechselt) wirkte auf den ersten Blick ausgesprochen angenehm, großzügig und freundlich, und ich muss auch sagen, dass ich dort, insbesondere bei den etwas Älteren (die mittlerweile trotzdem gnadenlos jünger waren als ich derzeit) bei aller kühler, geschäftsmäßiger Professionalität in offene, grundehrliche, hochintelligente Gesichter blickte. - Kein Vergleich also zu diesem ängstlichen und eisigen Nordkorea-Klima, welches nach Ankunft der herrischen M in unserem muffigen Sender damals herrschte. ("muff" kommt übrigens aus dem Englischen, vielleicht habe ich den Ausdruck darum gerade gewählt.)

Keine doppelgesichtigen Soziopathen auf höherer Angestellten-Ebene mehr an Bord, so stellte ich für mich fest. - Weitermachen! ;)

Selbstredend wollte man nach meinem Besuch dort nichts mehr mit mir zu tun haben. Ich selbst bin nicht annähernd so sympathisch und teamfähig wie der junge Durchschnitts-Vollbartträger mit individueller Einheitsmeinung von heute. Meine verbitterte, vergangenheitsgegerbte, Aura war in diesem freundlichen Umfeld sogar für mich selbst als dunkler Fremdkörper deutlich spürbar gewesen. Ein dunkler, kalter Schatten aus der alten Welt.

Nach dem Gespräch unter sechs Augen in deren Konferenzraum überkam mich der Wunsch diesen Sender durch einfaches Verschwinden von mir selbst zu reinigen. - Nachdem ich jene Gemäuer verlassen hatte, strahlte das Licht darinnen sofort wieder heller. Ich war offenbar nur eine schnell vorübergehende partielle Sonnenfinsternis. Vielleicht reinigte man die Raumluft im Innern sogar gerade spirituell durch das Abbrennen von aromatischem Räucherwerk. - Die Zeiten ändern sich, und ich war ein Relikt aus der Vergangenheit, das bestenfalls noch als Exponat in einem Gruselmuseum taugte.

Für mich insgesamt eine Stunde Bewältigungs-Psychotherapie, die mich lediglich die einmalige Hin- und Rückfahrt zu diesem Sender kostete.

Dass ich dem jungen derzeitigen Programmleiter dort noch, wie in Form eines nicht statthaften Rollentauschs, wenig verklausuliert mit auf den Weg gab, er möge sich nicht zum korrupten Arschloch entwickeln, wurde von diesem natürlich sichtlich ein wenig irritiert aufgenommen. Wahrscheinlich lag ihm persönlichkeitsbedingt nichts ferner als eine solche persönliche Negativentwicklung. - Aber das musste einfach noch sein! - Im Auto dann erstmal herzhaft, faulig und lange gepupst.

Nur was an Gesellschaftern und Anwälten hinter dem oberflächlich freundlichen Sendergesicht steckt, weißte natürlich nie. Bzw. wie die so drauf sind. Aber du triffst dieselben Personen in diesem Karussell-Gewerbe mit seinen gewaltigen Fliehkräften in der Regel mehrmals. Und nur manche von ihnen, insbesondere auf fortgeschrittener Angestelltenebene, lieben es dir alles kaputtzuhauen - einfach nur weil sie es können!

Sie tun dabei lediglich so als würde ihnen dabei nur das Wohl des Ganzen am Herzen liegen. - Die kriegen von so etwas einen Abgang, fühlen dabei, dass sie selbst es zu etwas gebracht haben. - Was für jämmerliche Existenzen! Haben vielleicht als Kind schon mit der Steinschleuder auf Jungvögel geschossen. Oder mit dem Fahrten(wurf)messer Mäuse auf dem Abenteuerspielplatz gekillt, denen das Fell abgezogen, die Mäusekörper ins Lagerfeuer geworfen und sich die Mäusefelle als Trophäen auf ihre Jeanskutten genäht (die sie dann viel später im Leben gegen schicke Anzugjacken ausgetauscht haben). ... So kenne ich das jedenfalls noch von einigen der anderen Kinder - damals als 70er-Jahre-Vorstadtkrokodil.

Solche Typen sind mir also nicht nur im Radio-Berufsleben als Assugrinbits-Schnippser/Fakeanrufer oder absolutistische paranoide Herrscherinnen begegnet, sondern viel früher schon als Kind oder später als Jugendlicher als kommissarische Eintags-Vorgesetzte in der Druckerei, in der ich samstags jobbte - oder später als junger Mann und Wehrpflichtiger im Reste-Kalten-Krieg bei der Bundeswehr, wenn der angehende Unteroffizier und Gefreite (UA) zum ersten Mal testweise so etwas wie Macht über die Mannschaft ausüben durfte. - Oder als Wachhabender als Einziger eine teilgeladene Handfeuerwaffe im Holster mit sich führte und damit ganz ernst und wichtig durch die Gegend stolzierte, in der Gewissheit den nächsten, der ihm jetzt blöde kommt, aus der Hüfte abknallen zu können.

Solche Typen waren dann auf einmal wie ausgewechselt! Man erkennt sie zuerst nicht. - Aber es gab schon immer solche und solche. - Nur die einen Solchen streben derartige Macht-Positionen leider an - die Anderen akzeptieren diese als notwendiges Übel.

Ich selbst bin leider so etwas wie ein Arschlochmagnet (gibt´s auch bei Ebay) und rechne grundsätzlich sowieso nur noch mit dem Allerschlimmsten.

Amen.
 
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