Endlich: Nachfolgestandard für DAB/DAB+ in Entwicklung

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Grundsätzlich ja keine schlechte Idee, aber kommt einfach zu spät. DAB+ hat sich jetzt als Standard durchgesetzt und jetzt wieder was neues halte ich für sehr ungünstig. Ausserdem gibt es ja noch gar keine Empfänger. Von daher glaube ich nicht daran, dass sich DRM+ durchsetzen wird.
 
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Der oder diejenige Person die jetzt wieder neue Geräte bzw Standards erfinden gehören bestraft. Dann sollten Sie auch Geld geben weil ganz billig sind gute Empfänger ja nicht. Es gibt zwar auch mal Top Geräte in der Werbung jedoch nicht immer. Dann kann UKW auch bleiben weil neue Geräte kaufen ohne mich. Habe jetzt grade in 2 Jahren genug Dab+ Geräte gekauft.
 
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Herrlich. Die müssen doch inzwischen omplett umnachtet sein bzw. nur noch völlig realitätsfern ihren Entwickler-Elfenbeinturm sehen, dabei aber nicht mehr registrieren, daß es weder Interesse noch Bedarf für ein weiteres inkompatibles System gibt. Da hat die Politik dann also in 10 Jahren wieder was zu "empfehlen" oder zwangszufördern. Ach nee, soweit kommt es erst gar nicht.
 
Zumal sich auch noch zeigen müsste, ob man als Programmanbieter mit DRM+ in Sachen Senderkosten wirklich wesentlich kostengünstiger weg käme. Man kann ja auch bei DAB+ jederzeit ein in der Reichweite sehr begrenztes Lokalensemble mit nur 1 Programm in Betrieb nehmen.

Dann stellt sich die Frage, welche Sendeleistung brauche ich bei DRM+ im Vergleich zu DAB+ zur Versorgung des identischen Gebietes (beides im Band III)? Was kommt da dann an Fixkosten heraus (wenn ich das Ding selber betreibe), bzw. wie gibt ein Netzbetreiber wie Media Broadcast diese Kosten dann weiter?
Wenn da kein gravierender preislicher Unterschied zwischen DAB+ und DRM+ heraus kommt, stellt sich schon die Frage, ob man wirklich nochmal ein neues System auf den Markt werfen muss.

Wir haben bei DAB+ ja eh schon mit 5A und 12A-D mehrere Kanäle, die sich offenbar eh nicht großflächig mit hohen Sendeleistungen betreiben lassen. Das ist doch wie gemacht, um dort diverseste Mini-Lokalensembles unterbringen zu können. Und zur Not packt man neben dem Hauptprogramm noch weitere hauseigene Webstreams mit in das Lokalensemble, oder vermietet Kapazitäten unter.

Man muss sich auch von der Vorstellung verabschieden, dass man als Programmanbieter mit einem System wie DRM+ im Regelbetrieb plötzlich machen kann was man will. Auch dann werden Frequenzen von der Bundesnetzagentur verwaltet, und von den Medienanstalten vergeben. Die Flexibilität, die man sich von DRM+ erhofft, könnte man auch bei DAB+ haben, wenn man es medienpolitisch nur will.
 
Man kann ja auch bei DAB+ jederzeit ein in der Reichweite sehr begrenztes Lokalensemble mit nur 1 Programm in Betrieb nehmen.
Ehmt. Und das kostet heute nun wirklich nur noch ein Taschengeld XL. Das wäre eine der Optionen, die eine LMA hätte, um den örtlichen Bürgerfunker nicht ins Internet abzuschieben. Einfach mal in der Schweiz schauen, wie so etwas geht. Und bei den geringen Leistungen kann man den gleichen Kanal zumindest im Mittelgebirgsland alle 30 - 50 km wieder belegen. Wenns dann halt zweimal im Jahr bissl stresst wegen dafür ungünstiger Wetterlage, so what?

oder vermietet Kapazitäten unter.
Aber dann bekommt man doch Konkurrenz, die gleichwertig empfangbar ist! :thumbsdown:
 
Ehmt. Und das kostet heute nun wirklich nur noch ein Taschengeld XL. Das wäre eine der Optionen, die eine LMA hätte, um den örtlichen Bürgerfunker nicht ins Internet abzuschieben. Einfach mal in der Schweiz schauen, wie so etwas geht. Und bei den geringen Leistungen kann man den gleichen Kanal zumindest im Mittelgebirgsland alle 30 - 50 km wieder belegen. Wenns dann halt zweimal im Jahr bissl stresst wegen dafür ungünstiger Wetterlage, so what?
Sehe ich auch so. Den großartigen Overspill haben solche Lokalfunzeln ja auch auf UKW üblicherweise nicht. Der 12A z.B. wurde einige Zeit lang parallel in München und in Regensburg betrieben, das hat wunderbar funktioniert. Die Programme waren logischerweise nicht sonderlich weit über das Stadtgebiet hinaus empfangbar, aber das hat man ja auf UKW z.T. auch nicht bei so mancher Lokalfrequenz.

Aber dann bekommt man doch Konkurrenz, die gleichwertig empfangbar ist! :thumbsdown:
Wenn das als Plattformbetrieb läuft, könnte sich das Lokalradio selber aussuchen, wen es mit in seinen Mux aufnimmt. Das kann ja dann durchaus ein befreundetes Programm mit anderer Programmfarbe sein, mit dem man sich nicht gegenseitig so sehr ins Gehege kommt. Denkbar wäre auch eine Datendienstanwendung, um einen Mux zu füllen.
Wie du ja schreibst: es gibt Lösungen für Taschengeld XL, die mögen vielleicht nicht die Zuverlässigkeit haben, die ein großer Netzbetreiber wie MB bieten kann, aber für solche Bedürfnisse sicherlich ausreichend sein. Dann können die weiteren Programme eines solchen Muxes auch kleinere Webradios sein.
Und wie gesagt: auch mit nur einem Programm im Mux muss sich immer noch zeigen, ob eine solche Abstrahlung wesentlich teurer kommt als eine vergleichbare DRM+Abstrahlung.

Ansonsten sehe ich eigentlich nur die schon genannten Nachteile auf Empfängerseite.
 
Sehe ich auch so. Den großartigen Overspill haben solche Lokalfunzeln ja auch auf UKW üblicherweise nicht. Der 12A z.B. wurde einige Zeit lang parallel in München und in Regensburg betrieben, das hat wunderbar funktioniert. Die Programme waren logischerweise nicht sonderlich weit über das Stadtgebiet hinaus empfangbar, aber das hat man ja auf UKW z.T. auch nicht bei so mancher Lokalfrequenz
Ganz so unproblematisch ist das nicht. Zumindest wenn man von den derzeitigen IRT-Sendeparametern betreffs Standort und Leistung ausgeht. Da ist im Süden und Westen des Stadtgebietes Essig mit Indoor-Empfang. Wenn Du nicht die Flächendeckung der Funzeln erreichst und stabil überbietest, hast Du keine Chance für Akzeptanz. Deutlich mehr Overspill als auf UKW zur stabilen Versorgung des Kerngebietes muss schon sein! Entweder exponierter Standort oder eine Handvoll Funzeln im SFN, für München würde ich 4-5 schätzen, wenn man das komplette Stadtgebiet ohne Overspill ins Umlandd versorgen wollte.

Die müssen doch inzwischen omplett umnachtet sein bzw. nur noch völlig realitätsfern ihren Entwickler-Elfenbeinturm sehen, dabei aber nicht mehr registrieren, daß es weder Interesse noch Bedarf für ein weiteres inkompatibles System gibt.
Iim Elfenbeinturm sitzen eher die Entscheider, die Entwicklungsgeld dafür vergeben und medienpolitisch gestalten. Aus Entwicklersicht wäre DRM+ durchaus vernünftig gewesen. Zumindest vor 10 bis 20 Jahren wäre DRM eine Option gewesen. Da wurde Förderkohle aber in DAB-alt versenkt, weil der Design-Fokus auf Autos gerichtet wurde und mit DAB haben wir diesen Ensemblezwang. Und nur wegen dieses Ensemblezwanges gibt es immernoch Leute, die meinen noch eine Alternative zu etablieren, obwohl das unter den wirtschaftlichen Randbedingungen aussichtslos ist. Wenn sich denn Multinorm-Chips durchsetzen täten, wäre es praktikabel DAB+ und DRM+ parallel zu haben, da die Zukunft eh hybrid ist und eben nicht ein universeller Empfangsweg sich durchsetzen wird. Aber hierzulande und auch global halte ich den Zug dafür für politisch lange abgefahren, die Optionen mit kleinen Ensembles a la Digris in der Schweiz könnte da der Ausweg sein.
 
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Ganz so unproblematisch ist das nicht. Zumindest wenn man von den derzeitigen IRT-Sendeparametern betreffs Standort und Leistung ausgeht. Da ist im Süden und Westen des Stadtgebietes Essig mit Indoor-Empfang. Wenn Du nicht die Flächendeckung der Funzeln erreichst und stabil überbietest, hast Du keine Chance für Akzeptanz. Deutlich mehr Overspill als auf UKW zur stabilen Versorgung des Kerngebietes muss schon sein! Entweder exponierter Standort oder eine Handvoll Funzeln im SFN, für München würde ich 4-5 schätzen, wenn man das komplette Stadtgebiet ohne Overspill ins Umlandd versorgen wollte.
Mir ging es an der Stelle nur darum, dass ich es für unproblematisch halte, den selben Kanal für Lokalpakete innerhalb von 30-50km wiederzuverwenden. Damals, als 12A in München und Regensburg parallel lief, kam der 12A in München übrigens noch von 2 Standorten, aus Freimann und vom BR-Funkhaus am Bahnhof. Der Empfang war damals v.a. im Süden deutlich besser. Ich glaube nicht mal, dass heute überhaupt noch mehr als 100W rausgehen in Freimann.

In ländlichen Regionen, wo man den Mux eh nicht voll bekommt, kann man mit dem Error Protection Level von den üblichen EEP3-A auf EEP1-A runter gehen, damit macht man nochmal einige dB beim Empfang gut. Für eine mittlere Stadt mit sagen wir 50000 Einwohner sollte dann ein halbwegs gut positionierter Standort mit 500W locker ausreichen.
 
Ehmt. Und das kostet heute nun wirklich nur noch ein Taschengeld XL. Das wäre eine der Optionen, die eine LMA hätte, um den örtlichen Bürgerfunker nicht ins Internet abzuschieben. !

Der Bürgerfunk (hier NKLs) ist doch inzwischen in BWürttemberg mit einem gemeinsamen Programmplatz auf DAB+ zu hören (auch wenn dort nicht alle NKLs aus Angst vor einer späteren UKW-Abschaltung mitmachen wollen).
Trotz einem dadurch vergrösserten Empfangsgebiet ebenso im Rhein-Main-Gebiet auf K 11C mit ebenfalls einem Programmplatz für zwei NKLs im Wechsel, ab Oktober soll dann ein weiterer Programmplatz für die zwei weiteren NKLs wechselweise zur Verfügung stehen. Wo ein Wille ist, ist also auch ein Weg. / K.
 
Das internationale Standardisierungsgremium 3GPP (3G Partnership Project) hat im Juni 2017 die Entwicklungsstufe “Release 14“ abgeschlossen. Damit werden wichtige Anforderungen unterstützt, um Rundfunkangebote in großzelligen 4G- und 5G-Netzen zu übertragen ...

Die Erweiterungen des 3GPP- Standards enthalten zahlreiche Verbesserungen für das bereits bestehende eMBMS- Verfahren (evolved Multimedia Broadcast Multicast System). Diese schaffen die technischen Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Programmverbreitung und einen freien Zugang zu Fernsehprogrammen. Empfang ohne SIM-Karte und ohne Authentifizierung sind Bestandteil der neuen Spezifikation, ebenso wie die Option, bis zu 100-Prozent der Übertragungskapazität für Rundfunkanwendungen zur Verfügung zu stellen. Deutlich vergrößerte Senderabstände erlauben die Verwendung von Rundfunksenderstandorten zur wirtschaftlichen Flächenversorgung. Ein reiner Empfangsmodus (Receive-Only-Mode) ohne die zwingende Notwendigkeit eines Rückkanals wurde ebenfalls im 3GPP-Standard etabliert:

https://www.irt.de/fileadmin/media/.../2017_PM_Verbesserte_TV-Übertragung_in_5G.pdf
 
Und wer genau braucht das? Hier glaubt doch nicht jemand ernsthaft, dass nach allem was in den letzten 20 Jahren in DAB investiert wurde, man das jetzt alles abbricht und nun einen auf 3GPP macht? Dem Endverbraucher kann man das nicht nachvollziehbar erklären. Davon abgesehen freuen sich Netzanbieter landauf, landab seit Jahren einen Wolf, dass man den radiohörenden Endverbrauer aktuell per Datenkontingenten so wunderbar abschröpfen kann. Die Einnahmequelle geben die im Leben nicht freiwillig ab.
Und unabhängig vom Rundfunk gibt bzw. gab es bereits einen TV-Standard für Handys, DVB-H. Es nutzt ihn nur niemand mehr, weil keiner dauerhaft irgendwelche Filme oder Sportveranstaltungen auf einem 5 mal 8 cm großen Minibildschirm verfolgt. Es mag sich banal anhören, aber so einfach sind mitunter die Erklärungen dafür, das sich der Endkunde für etwas nicht interessiert. Es ist nunmal etwas anderes, ob ich mir ein mehr oder weniger lustiges Youtube-Video von 2 oder 3 min auf dem Handy anschaue oder einen Blockbuster. Ersteres ist eine kurze Ablenkung, letzteres eine ziemliche Qual.
 
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Hier glaubt doch nicht jemand ernsthaft, dass nach allem was in den letzten 20 Jahren in DAB investiert wurde, man das jetzt alles abbricht und nun einen auf 3GPP macht? Dem Endverbraucher kann man das nicht nachvollziehbar erklären.
Doch, selbstverständlich. Die Radiohörer warten nur darauf, ihre DAB-Geräte aus dem Fenster zu werfen. Haben sie bei UKW ja auch schon gemacht.
 
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