Endlich schlagkräftige Werbekombi für UKW-Nachfolger DAB+

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Kann man von einer Kombi sprechen, wenn im Falle der Digitalradio-Kombi von pure fm nur ein Sender kombiniert werden kann? Wäre es nicht besser gewesen, man hätte sich der tatsächlich ausgewiesenen DAB+-Radiokombi angeschlossen? Stattdessen sorgt man nur für erhebliche Verwechlungsgefahr.
 
Wo sollen denn die vermeintlich schlagkräftigen Kombis sein?

Link 1 weist keine Reichweiten aus und mir erschließt sich nicht einmal der Begriff "Kombi". Aus Sicht einer Mediaagentur überflüssig.

Link 2 ist bitte was? Keine Reichweiten, kein sonstwas. Überflüssig - zumindest aus Sicht von Mediaagenturen.

In Link 3 wird eine Kombi ausgewiesen, die überwiegend aus Reichweite des Schlagerparadies resultiert. Diese ist zudem weitestgehend der werberelevanten Reichweite 14-49. Von den 67.000 Hörern von Schlagerparadies sind nämlich nur 14.000 in der werberelevanten Zielgruppe. National. Na, das ist ja mal eine Schlagkraft!

Sorry, ich möchte keinem DAB+-Fan und Radiomacher hier nahe treten, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass der ein oder andere Poster hier nicht einmal ansatzweise versteht, wie Radiovermarktung eigentlich funktioniert. Es reicht eben nicht, dass ich irgendein Produkt in die Welt setze, sondern ansatzweise verstehen muss, wie (Radio-)Vermarktung funktioniert. Solange das nicht gegeben ist, werden Programme wie pure.FM (was ich durchaus gerne höre), Sylt oder Schwarzwaldradio nicht funktionieren. Schlagerparadies hätte vielleicht Potential, dummerweise in der Vermarktung so überhaupt nicht.
 
Von den 67.000 Hörern von Schlagerparadies sind nämlich nur 14.000 in der werberelevanten Zielgruppe. National. Na, das ist ja mal eine Schlagkraft!

Diese Zahlen beruhen auf MA-Erhebungen, deren Funktion insbesondere darin besteht den etablierten UKW-Netzwerken hohe Reichweiten zu bescheinigen. Dass das Schlagerparadies sich einer ihm feindlich gesinnten, marktbeherrschenden Lobbyistengruppe an den Hals wirft sehe ich sehr kritisch, weil die hinter der MA stehenden Akteure vielfach bekundet haben, dass ihnen DAB ein Dorn im Auge ist und Werbegelder wie gehabt mit viel MA-Theaterdonner in die Taschen der Verleger gelenkt werden sollen. Die Leute vom Schlagerparadies wissen dass sie von den Drahtziehern der MA mutwillig klein und alt gerechnet werden, beteiligen sich aber dennoch an dieser bizarren Veranstaltung, um zusätzliche Einnahmen an Land zu ziehen. Dabei wäre es an der Zeit alternative Vermarktungswege einzuschlagen und sich im Verein mit anderen Kleinanbietern moderner Marktforschungsinstrumente wie YouGov zu bedienen, um sich ein Bild von den tatsächlichen Reichweitenverhältnissen zu machen.

Die MA spuckt in puncto Radionutzung ja nach wie vor große Töne. Wenn die Financiers nur die Hälfte der vollmundig verkündeten Nutzungsdaten für bare Münze nähmen, müsste die Branche im Geld schwimmen. Tut sie aber nicht, nachgewiesenermaßen. Zur MA fällt mir nur noch ein alter Sinnspruch ein: "All is fair in love and war".
 
Ja, obwohl die MA eine einzige große Verschwörung ist, um Schlagersender kleinzurechnen, wird das Schlagerparadies bei der ersten Ausweisung mit sehr guten 70.000 Hörern gelistet, für radio B2 wird innerhalb eines Jahres eine Verdreifachung der Hörerschaft festgestellt (was dazu führt, dass man plötzlich alteingesessenen Marktteilnehmern wie Spreeradio Konkurrenz macht) und auch Radio Paloma bewegt sich konstant um die 100.000 Hörer, was für ein national verbreitetes Spartenprogramm keinesfalls schlecht ist (ob's zum Überleben reicht, ist eine andere Frage...).
 
Diese Zahlen beruhen auf MA-Erhebungen, deren Funktion insbesondere darin besteht den etablierten UKW-Netzwerken hohe Reichweiten zu bescheinigen.

Sagt wer? Nur zur Erinnerung, die MA wird maßgeblich auch von der Werbewirtschaft getragen, die keinerlei Interesse daran hat, überhöhte Preise zu zahlen. Aber ich bin es leid über die MA zu diskutieren. Bei allen Mängeln und berechtigten Kritikpunkten ist es die einzige Währung, die zur Zeit von allen Beteiligten, insbesondere den Werbetreibenden, anerkannt wird. Alles andere ist die Sache mit der Fahrradkette und hätte.

Die Leute vom Schlagerparadies wissen dass sie von den Drahtziehern der MA mutwillig klein und alt gerechnet werden, beteiligen sich aber dennoch an dieser bizarren Veranstaltung, um zusätzliche Einnahmen an Land zu ziehen.

Aha! Könnte aber auch am Format, Positionierung und Musikauswahl liegen. Ist aber auch legitim, wenn ich mich so positioniere. Entsprechend müsste die Vermarktung ausgerichtet werden. Aber es ist immer gut, wenn man es auf andere schieben kann. Die Erlöse kommen übrigens nicht über die MA, sondern mit der MA fängt die Arbeit erst an. Nennt sich Vermarktung. Hierbei können die MA-Zahlen helfen, letztlich ist es aber nötig, dass man vermarktet. Schlagkräftige Kombis sind übrigens so etwas wie die Superkombi, die bei der RMS rund 70% der Erlöse ausmachen. Bei der Deutschlandkombi der ASS sieht es nicht viel anders aus. Haben beide aber über 10 Mio. Hörer in der Stunde. Das ist letztlich das entscheidende Kriterium für die Vermarktung eines Massenmediums. Wenn ich spitz in Zielgruppen gehe, dann muss ich anders agieren. Da hilft dann auch keine MA.

Wenn die Financiers nur die Hälfte der vollmundig verkündeten Nutzungsdaten für bare Münze nähmen, müsste die Branche im Geld schwimmen. Tut sie aber nicht, nachgewiesenermaßen. Zur MA fällt mir nur noch ein alter Sinnspruch ein: "All is fair in love and war".

Auch hier: Sagt wer? Nach wie vor sind die nationalen Ergebnisse, zumindest die der RMS, völlig in Ordnung. Wo ist also der Nachweis, dass es nicht so ist?

Ich bleibe dabei, es reicht nicht, dass man ein einfach ein Produkt in den Markt drückt. Der Glaube, dass es reicht, dass man eine MA-Ausweisung hat, hilft ebenfalls nicht weiter - zumindest nicht vollends. Der einfache(re) Weg ist sicherlich, wenn man auf Masse geht. Dann wird das Kuchenstück ausreichend groß sein. Wenn man Marktzweiter oder Nischenanbieter ist, dann sind MA-Zahlen u.U. hilfreich, die Vermarktungsstrategie ist jedoch eine völlig andere. Und auf jeden Fall deutlich mühseliger.

Und insofern bleibe ich dabei: 14.000 Hörer sind für die Planer, zumal nicht in einer relevanten Kombi vertreten, absolut irrelevant. Und damit komme ich auf den Titel des Threads zurück: Von Schlagkraft ist man da nicht nur weit, sondern sehr weit entfernt.
 
für radio B2 wird innerhalb eines Jahres eine Verdreifachung der Hörerschaft festgestellt...

Für Radio B2 wird ein regional lächerlicher Wert von 1,4% ausgewiesen, der suggerieren soll, dass sich gerade mal eine verschwindende Minderheit peripher mit dem branchenintern verhassten Schlager abgibt, den andere Sender nicht mal mit der Kneifzange anfassen, weil sonst wieder ein Externer durch den Laden wütet (sofern die Playlist nicht zu 99,9% vorgegeben ist). Wer solchen Zahlen Vertrauen schenkt ist wirklich zu bedauern, die Konkurrenz glaubt ja selbst nicht dran. Schlagerparadies und Paloma fallen im Großraum BB sowieso durch, is doch klar, DAB hört ja keiner...
 
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Das bei Beratern auch nicht gerade rasend beliebte aber zielgruppentechnisch leidlich geduldete "Klassik Radio" kommt immerhin auf 4 Prozent Marktanteil - Klassik ist ja auch um Längen populärer als Schlager (warum laufen in der ARD statt der Silbereisen-Show samstagabends eigentlich keine Opernkonzerte und Symphonien?). Wer bei so vielen Ungereimtheiten noch auf die MA schwört hat wirklich ein Rad ab.
 
Und warum antwortest Du nicht auf meine Frage, Rico?
1,4% Marktanteil der Radionutzung im Sendegbiet von radioB2? Dann sag das doch bitte.

Mit 74.000 Hörern Nettostunde liegt radiob2 im Sendegebiet knapp unter radioBERLIN88,8, noch knapper unter Spreeradio. Vor KISSFM und Inforadio. Klassikradio hat in Berlin 45.000 Hörer Nettostunde, da kann der Marktanteil nicht 4% sein. Ist da vielleicht einen Rechenfehler wegen Unvergleichlichkeit der Grund?

Im Übrigen halte ich den Prozentwert Marktanteil sowieso für Augenwischerei. In Gebieten mit wenig Konkurrenz-Sendern (u.a. NRW) ist er entsprechend hoch, bei großer Senderdichte (z.B. Berlin/Brandenburg) eher gering. Je nach passender Argumentation wird der Marktanteil für pro oder contra herangezogen. Alter Hut.
 
Mir ist ein dummer Fehler unterlaufen: Ich habe meinen Ausführungen die Marktanteile der "MA 2017 Radio I" zugrundegelegt, nicht die der "MA 2017 Radio II". Außerdem habe ich die Daten dem Sonderbericht mit dem eingeschränkten Geltungsbereich Berlin (ohne Brandenburg) entnommen, das mag die Abweichungen teilweise erklären. Die Werte von B2 haben sich binnen eines Jahres auf niedrigem Niveau mehr als verdoppelt, dennoch liegen sie noch deutlich unter denen von "Klassik Radio", und genau das scheint mir höchst unplausibel.

Die entscheidenden Tagesreichweiten laut "MA 2017 Radio II" sehen folgendermaßen aus (alle Angaben in Tsd.):

Antenne Brandenburg: 526

104,6 RTL: 496

Berliner Rundfunk 91,4: 458

BB Radio: 378

STAR FM: 272

Energy: 270

Fritz: 267

radioBERLIN: 265

radioeins: 255

KISS FM: 250

Spreeradio: 231

Klassik Radio: 186

JAM FM: 167

Radio Teddy: 166

Deutschlandfunk: 166

Radio B2: 153


Fazit: Dudelpop ohne Ende, Klassik vor Schlager.
Der Marktführer "Antenne Brandenburg" ist ja auch nur ein gelecktes Beraterprodukt mit Oldie-Pop und Deutschpop-Dreingaben bzw. abgenudelten Rotation-Hits.
 
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Stimmt auch nicht.
Tagesreichweiten Berlin/Brandenburg MA 2017 Radio II gesamt ab 14+ in Tsd sind:

Antenne Brandenburg 547
104.6 RTL 501
Berliner Rundfunk 91.4 473
94,3 rs2 435
BB RADIO 417
Fritz 335
radioeins 317
Inforadio 310
STAR FM 87.9 281
ENERGY Berlin 271
98.8 KISS FM 269
radioBERLIN 88,8 267
Radio TEDDY 248
105'5 Spreeradio 232
radio B2 184
JAM FM Berlin 180
Klassik Radio Gebiet Berlin 156
kulturradio 138
Radio Paradiso 137
100,6 FluxFM 80
Radio Cottbus 51

Und jetzt bitte nochmal Deine Kernaussage, Rico! ;)
 
Haben beide aber über 10 Mio. Hörer in der Stunde.
Ich plädiere mal dafür, diese unbewiesene Schlussfolgerung "Sender erinnert" - "vielleicht eingeschaltet" = Hörer - kritisch zu hinterfragen. Sind es wirklich 10 Mio. Hörer? Nach der Befragungssystematik der MA - und speziell auch nach den entsprechend konzipierten MA-Aktionen der Sender - sind es doch eher 10 Mio., die sich an den jeweiligen Sender erinnern, bzw. solche, die ihn ggf. zwar eingeschaltet haben (weil halt immer der gleiche Sender nebenher läuft), deshalb aber noch lange nicht bewusste Hörer sind.
 
Ich sehe in den MABB-Zahlen für Berlin-Brandenburg (montags bis freitags) einen Marktanteil von 3,3 %, in Berlin sogar von 4,1 % (Seite 5 und 29). Der einzige, der im Moment die Schlagersender kleinrechnet, @ricochet, bist du.

Nebenbei gesagt: Ist es wirklich so erstaunlich, dass ein alteingesessener Sender wie Klassik Radio eine höhere Tagesreichweite aufweisen kann als ein relativer Newcomer auf dem Markt? Mit Blick auf die Stundenreichweiten spricht das ja sogar noch mehr für Radio B2, das anscheinend ein sehr treues Publikum zu haben scheint.
 
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Stimmt auch nicht.

Die stimmen schon. Nur hast du die Zahlen der bundesweiten Hörer und ich die von der MABB veröffentlichten Hörerreichweiten für Berlin/Brandenburg zitiert.

Ist es wirklich so erstaunlich, dass ein alteingesessener Sender wie Klassik Radio eine höhere Tagesreichweite aufweisen kann als ein relativer Newcomer auf dem Markt?

Wie ist es eigentlich um die Empfangssituation von B2 bestellt? Kann der Sender im ganzen Verbreitungsgebiet störungsfrei gehört werden?

Am schönsten an den MA-Werten finde ich aber dass Antenne Brandenburg alle anderen Sender weit hinter sich lässt. Die Playlist der Antenne spiegelt alle Klischees eines todlangweiligen deutschen Beraterradios wieder: Die übliche Oldiesuppe mit den seit Jahrzehnten verschlissenen Titeln, die Deutschpop-Interpreten aus der Promotionsabteilung der Privatradiovermarkter und totgespielter Weichspülpop, der auch sonst überall läuft.
 
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Die stimmen schon. Nur hast du die Zahlen der bundesweiten Hörer und ich die von der MABB veröffentlichten Hörerreichweiten für Berlin/Brandenburg zitiert.
gern akzeptiert. Wir sehen daran, wie wichtig es ist, die genauen Filter zu nennen, damit wir vom Gleichen reden.
Am schönsten an den MA-Werten finde ich aber dass Antenne Brandenburg alle anderen Sender weit hinter sich lässt. Die Playlist der Antenne spiegelt alle Klischees eines todlangweiligen deutschen Beraterradios wieder: Die übliche Oldiesuppe mit den seit Jahrzehnten verschlissenen Titeln, die Deutschpop-Interpreten aus der Promotionsabteilung der Privatradiovermarkter und totgespielter Weichspülpop, der auch sonst überall läuft.
Es muss nicht nur einen Grund geben, warum ein Sender im Sendegebiet Marktführer ist. Abgesehen von der Musik macht Antenne Brandenburg - wenn nicht alles - aber vieles richtig, sogar besser als vergleichbare andere Sender. Wort, Inhalt, Verpackung, Fluss und vieles andere. Dies kann gern an anderer Stelle diskutiert werden. Was den Musikmix angeht, widerspreche ich vehement. Selbst wenn wir auch hier sattsam bekannte Oldies, augenblicklich "angesagte" Deutschpop-Interpreten oder "Weichspülpop" hören, die Vielfalt, die Repertoirebreite, die Poolgröße findest Du in Deutschland kein zweites Mal. Da musst Du schon mal ein wenig genauer hinschauen, bevor Du es so pauschal über einen Kamm scherst.
 
Die stimmen schon. Nur hast du die Zahlen der bundesweiten Hörer und ich die von der MABB veröffentlichten Hörerreichweiten für Berlin/Brandenburg zitiert.



Wie ist es eigentlich um die Empfangssituation von B2 bestellt? Kann der Sender im ganzen Verbreitungsgebiet störungsfrei gehört werden?

Am schönsten an den MA-Werten finde ich aber dass Antenne Brandenburg alle anderen Sender weit hinter sich lässt. Die Playlist der Antenne spiegelt alle Klischees eines todlangweiligen deutschen Beraterradios wieder: Die übliche Oldiesuppe mit den seit Jahrzehnten verschlissenen Titeln, die Deutschpop-Interpreten aus der Promotionsabteilung der Privatradiovermarkter und totgespielter Weichspülpop, der auch sonst überall läuft.

1. Radio b2 ist im Sendegebiet hervorrangend zu empfangen - über DAB+ und wenn es sein muss, kann man auf ein funktionierendes Netz an UKW-Kleinsendern zurückgreifen.

2. Antenne Brandenburg ist alles andere als ein langweiliges Beraterradio, vor allem abends kann man da Musik hören, die durchaus auf radioeins laufen könnte. Klar spielen die auch Dudel-Hits - aber spannend finde ich, das es -auch im Tagesprogramm- nicht nur dudelt. Sie sind nicht umsonst Marktführer im härtesten Markt.
 
Das laufende Nachmittagsprogramm von Antenne Brandenburg (15.50-16.50 Uhr): Fleetwwood Mac, Chris Rea, The Hollies, Harpo, The Beatles, Marit Larsen, Middle of the Road...

Ein Dudelinterpret jagt den anderen! Das ist Beraterradio der schlimmsten Sorte! Erzählt mir keine Märchen.

Eigentlich ist es egal wie groß der Pool ist solange niemand darauf zurückgreift, und was nach acht gespielt wird geht an der Masse vorbei. Aber auch das Abendprogramm darf nicht zu stark vom Berater-Formatkorsett abweichen, weil sonst der "Markenkern", die "Corporate Identity" dieses fremdbetreuten Senders leiden würde. Und das geht schon mal gar nicht.
 
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