Energy und die Weigerung des UVEK, Frequenzen zu vergeben

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Der Radiotor

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Also man muss nicht unbedingt Freund von Radio Energy sein, aber was da gerade in der Schweiz abgeht grenzt an einen Skandal. Da publiziert die Regierung per PM den Inhalt einer Studie, die angeblich besagt dass es keine freien Frequenzen mehr gibt. Die ganze Fachpresse übernimmt das ganze fast 1:1 (siehe auch Link auf der Radioszene-Homepage). Nur wenige Journalisten machen sich die Arbeit und lesen den Inhalt der Studie einmal aufmerksam durch. Und stellen verdutzt fest, dass die Studie zu einem ganz anderen Ergebnis komme als von der Regierung publiziert. Alles ist unter http://www.news-service.admin.ch/NSBSubscriber/message/attachments/15035.pdf nachzulesen. Gut, dass wenigstens die Sonntagszeitung verstanden hat, welches fiese Spiel hier gespielt wird:


Artikel aus Sonntagszeitung zum Thema - SoZ vom 1. März 2009, Seite 9:


Radiofrequenzen - So blamierte sich Leuenberger

Unabhängige Studie widerspricht Uvek-Chef

BERN Journalistenanfragen zu einer unveröffentlichten Studie führten am Freitag zu einer «Krise» im Kommunikationsdepartement (Uvek) von Bundesrat Moritz, Leuenberger, wie ein hochrangiger Mitarbeiter berichtet: Kurz vor Feierabend, gegen sechs Uhr abends, verschickte Leuenbergers Sprecher unverhofft eine Medienmitteilung: «Keine sofort verfügbaren UKW-Frequenzen im Grossraum Zürich».
Die Mitteilung grenzt an Irreführung, denn die eigentliche Botschaft ist eine andere: Zusätzliche Privatradiofrequenzen im Raum Zürich könnten mit geringem technischen Aufwand eingerichtet werden.
Dies geht aus einer Studie hervor, die sechs Experten verfasst haben - darunter drei aus dem Bundesamt. für Kommunikation (Bakom), das Leuenberger untersteht. «Ich bin sehr erstaunt, dass das Uvek unsere Studie dermassen einseitig interpretiert»,.sagt der Rundfunkexperte Peter Matter, einer der Studienverfasser.

Peinlich für Leuenberger: Eine vierte Frequenz ist möglich

Das Problem für Leuenberger: Die Studie ist für ihn eine Blamage, In einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» hatte er im November behauptet, es gebe «keine vierte Frequenz für einen weiteren Privatsender im Raum Zürich- Glarus», er habe dies von Fachleuten noch einmal seriös abklären lassen~, Der Sender Energy, dem er die Konzession entzogen hatte, werde seinen Betrieb wohl definitiv einstellen müssen,
Doch in der neuen Studie kommt Leuenbergers Personal zu einem anderen Schluss: «Eine. vierte UKW-Bedeckung in Zürich sei grundsätzlich technisch machbar», schreiben die Experten - neben den Bakom-Mitarbeitern zwei unabhängige Techniker und Energy-Chef Dani Büchi.
Das Dokument schlägt drei konkrete Varianten vor, so etwa eine Neuorganisation der Zürcher DRS-2-Frcquenzcn, Bereits in sechs Monaten könnten einem zusätzlichen Zürcher Sender Frequenzen zur Verfügung stehen, Bakom Chef Martin Dumermuth erklärt, man habe Knowhow mit Radio Energy teilen wollen: «Es ist nicht unsere Art, Wissen unter dem Deckel zu halten». Doch die Veröffentlichung der Studie war zunächst offenbar nicht geplant: 24 Stunden vor der Uvek-Medienmitteilung teilte Bakom-Vize Matthias Ramsauer der Arbeitsgruppe mit, man werde «nicht aktiv in besagter Angelegenheit kommunizieren». Tatsächlich kommunizierte dann das Uvek - ohne dies mit den Experten abzusprechen.
Der Medienkonzen Ringier, dem Energy gehört, «ist äusserst irritiert, dass das Uvek einen Expertenbericht derart tendenziös wiedergibt», sagt Ringier Schweiz- Chef Marc Walder. Offenbar gehe es Leuenberger darum, seine «unkorrekte Aussage im ,Tages-Anzeiger zu stützen».
Auch unter Politikern aller Couleur erntet Leuenberger Kopfschütteln. Initiiert wurde die Studie von den drei Zürcher Nationalräten Philippo Leutenegger (PDP) , Mario Fehr {SP} und Natalie Rickli (SVP).
Das Vorgeben des Uvek sei bedauerlich, sagt Leutenegger: «Wir wissen jetzt, dass eine UKW-Frequenz für ein viertes Zürcher Privatradio möglich ist.» Seine Forderung: Eine solche Frequenz solle Energy den Betrieb so lange ermöglichen, «bis der neue Digitalstandard DAB eingeführt ist». Dann würde Energy gar keinen UKW-Platz mehr benötigen.

SEBASTIAN RAMSPECK
 
AW: Energy und die Weigerung des UVEK, Frequenzen zu vergeben

Haben wir was versäumt oder überlesen?
Ist die Sache damit "gegessen"?

Energy Zürich hat einen weiteren Füllsender in Betrieb genommen:

91,7 Zürich-Oerlikon Swissôtel Schulsstrasse, effektive Koordinaten 47 24 39 N 8 32 38,6 E - Seehöhe 438m, Antennenhöhe 91m, 150 W ERP vertikal, 60-120° 250-320°
(Aus einem Nachbarforum-Meldung von Christian Brülhart)
 
AW: Energy und die Weigerung des UVEK, Frequenzen zu vergeben

Wie es mit Energy Zürich weitergeht, ist immer noch offen. Energy muss nach aktueller Lage (theroretisch) den Sendebetrieb per Ende 2009 einstellen, gegen diesen Entscheid des UVEK hat aber Energy Rekurs eingelegt. Durch diesen Rekurs ist nun die weitere Entwicklung bzw. Abwicklung blockiert. Jetzt liegt der Ball beim Verwaltungsgericht, welches dieses Jahr noch Stellung beziehen muss/sollte.
Neuerdings erhält Energy nun aber sogar Sukkurs von der SRG; die Studie, die Radiator angesprochen hat, zieht nun doch weitere Kreise; die Chance für Energy, doch noch eine zusätzliche (kleine) Lizenz zu bekommen, sind jedenfalls durch diese neuen Entwicklungen wieder deutlich gestiegen. Siehe auch Nachbarforum.
 
AW: Energy und die Weigerung des UVEK, Frequenzen zu vergeben

Wie gehts nun Weiter mit Energy Zürich?

Is schon ein Skandal sowas....
Ich hör auch als Deutscher Engery Zürich am liebsten weils um längen besser ist als das Deutsche Energy.. Und die Sprache is so lustig :)

Aber mal ernst wie gehts weiter?
Der Rekurs wurde abgelehnt aber man will sich politisch bemühen ne Übergangsfrequenz zu bekommen..
Gibts da schon Resultate???

Wie ist das dann wenn Energy Zürich auf DAB geht... Dann kann man als Hörer nur noch mit entsprechend ausgerüstetem Radio/Autoradio Energy hören oder?
 
AW: Energy und die Weigerung des UVEK, Frequenzen zu vergeben

Ja, das bleibt immer noch spannend. Die ganze Sache ist nach wie vor nicht ausgeschwitzt. Momentan gibt es mehrere Optionen: DRS macht eine Frequenz frei für Energy (DRS ist dazu schon bereit, es ist nur die Frage, ob die Mitbewerber das akzeptieren), Scaglione verkauft seine RMC-Lizenz an Energy oder Energy macht als reiner DAB-Sender weiter.
 
AW: Energy und die Weigerung des UVEK, Frequenzen zu vergeben

Seit kurzem sendet man nun auch auf DAB+ und dies nicht nur in Zürich, sondern auch in Basel und Bern. Im eigentlichen Programm wird dieser Verbreitungsweg jedoch noch vollkommen totgeschwiegen. Man will sich um jeden Preis auf UKW halten, auch wenn die Aussichten derzeit nicht wirklich rosig aussehen.
 
AW: Energy und die Weigerung des UVEK, Frequenzen zu vergeben

Diese Strategie ist nachvollziehbar. Hinsichtlich Frequenzen: Was ist eigentlich mit der 96,9 wird die für nichtkommerzielle Projekte freigehalten und ist deswegen nicht verfügbar oder wurde sie bei der Planerei einfach übersehen?
 
AW: Energy und die Weigerung des UVEK, Frequenzen zu vergeben

Energy-Nachrichten für Radio 105; Jugendsender kauft News ein

Radio 105 sendet stündliche Nachrichten, die von Radio Energy Zürich produziert werden. Laut dem Bundesamt für Kommunikation (Bakom) ist dieses Vorgehen in der Branche durchaus üblich und verstösst nicht gegen die erteilte Konzession. Radio 105 habe schon im Konzessionsgesuch vermerkt, dass der Sender seine Nachrichten nicht selbst produziere, sagte Bettina Nyffeler, Medienspezialistin beim Bakom, am Dienstag zu einem Artikel der Pendlerzeitung «20 Minuten». Giuseppe Scaglione, Geschäftsführer von Radio 105, hatte im November 2009 seine Konzession für ein weiteres Zürcher Radio an Energy Zürich verkauft und damit dessen Überleben gesichert.

Quelle: http://www.nzz.ch/
 
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