Entscheidung über Bundestagsauflösung (Auftritt Köhler)

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Nabend!
Mal wieder unsere beliebte Frage: "Wie gehen denn die Sender mit...

... der Stellungnahme des Bundespräsidenten über die mögliche Auflösung des Bundestages...

... um?"

Welche Stationen übernehmen den TV-Ton ab 20.15 Uhr, wo gibt es weitere Sondersendungen? Mit welchen Elementen, Gesprächspartnern und Analysen?

Wie beurteilt ihr diese Sendungen?

Präsidiale Grüße,
FC
 
AW: Auftritt Köhler (Entscheidung über Bundestagsauflösung)

Radio Köln wird nachdem sie bei den Anschlägen von London vor 2 Wochen leider ihre Sehr komische Sendung Kölsch und Jut hatten. Heute aus Berlin übertragen, das kann mann auch erwarten. Eigentlisch kann mann sogar erwarten das das viel bessere NRW Programm übernohmen wird.
Aber vielicht machen die anschlissend ja noch interivs.
 
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So gings los:
NDR1 SH: TV-Ton (nach Köhlers Ansprache: Musik)
NDR1 MV: TV-Ton (weiter ARD-TV-Ton)
NDR2: Musik
N-joy: Musik
NDR-Info: TV-Ton (Korri-Gespräch)
WDR2: TV-Ton (Musik)

Gruß,
FC
 
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radio 91,2 (dortmund) radio 95,5 (bochum) spulen den bürgerfunk ab und nutzen ihre lokale nicht aus. das ist grob fahrlässig.
 
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RadioEins spiele nach der Ansprache und einer (sehr kurzen) Zusammenfassung von Frauke Oppenberg Musik

88acht übernahm den ARD-Ton, das merkte man, dass nach der Ansprache versehentlich noch Thomas Roth zu hören war, nach paar Sekunden wurde aber der Jingle zur (aufgezeichneten) Sendung "Country Music Circus" eingespielt, Larry Schuba sprach nur von irgendeinem Sommerprogramm :)
 
AW: Auftritt Köhler (Entscheidung über Bundestagsauflösung)

Deutschlandfunk seit 20:10 Sondersendung, noch andauernd.
 
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Svennie schrieb:
88acht übernahm den ARD-Ton
In dem ein hartes Gate drin war, richtig? Wenn ja, haben es u.a. auch der DLF und MDR 1 - Radio Sachsen so praktiziert. Beim DLF war da auch ein recht starkes Schwirbeln drauf, MDR Sachsen hatte sogar ein klassisches Intercarriersummen.

Aus einer anderen Quelle (ohne das Brachialgating) kam es zumindest bei Radio Eins und Deutschlandradio Kultur.
 
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Ich habe die Entscheidung hören können bei: WDR 2, HR 1, DLF und DLR Kultur (habe während ich das Ganze im TV verfogt habe im Radio rumgezappt :wow: )
 
AW: Auftritt Köhler (Entscheidung über Bundestagsauflösung)

WDR2 Spezial geht soeben zu Ende. Meinung eines Verfassungsrichters zu Köhlers Rede war noch hören. Na, das bleibt spannend, das Thema.

Gruß in die Runde
 
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NDR1 Radio NDS hat sein Programm nicht unterbrochen.
 
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bei den meisten wird eh nie übertragen oder eine meldung während des programms gemacht. schon gar nicht live ! ich finde es echt eine sauerei, dass man dann doch lieber die mega-knaller-super-duuuper-schrott hits spielt, anstatt eine politisch wichtige entscheidung des bundespräsidenten nicht mal kurz in einem ton "on air" lässt. peinlich, peinlich, liebe "radiomacher"...
 
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Jedenfalls sollte unser lieber Bundespräsident es in Zukunft vermeiden vom Teleprompter abzulesen. Stellenweise sah das etwas, na sagen wir mal ungewollt komisch aus. Die etwas unglücklich gewählte Bildaufteilung tat ihr übriges dazu.
Dann doch lieber im Radio zuhören!
 
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... er hatte ja auch genug Zeit, das alles auswendig zu lernen :rolleyes:
Bundesköhler schrieb:
"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ich habe heute den 15. Deutschen Bundestag aufgelöst und Neuwahlen für den 18. September angesetzt. Unser Land steht vor gewaltigen Aufgaben. Unsere Zukunft und die unserer Kinder steht auf dem Spiel. Millionen von Menschen sind arbeitslos, viele seit Jahren. Die Haushalte des Bundes und der Länder sind in einer nie da gewesenen, kritischen Lage. Die bestehende föderale Ordnung ist überholt. Wir haben zu wenig Kinder, und wir werden immer älter. Und wir müssen uns im weltweiten, scharfen Wettbewerb behaupten. In dieser ernsten Situation braucht unser Land eine Regierung, die ihre Ziele mit Stetigkeit und mit Nachdruck verfolgen kann. Dabei ist die Bundesregierung auf die Unterstützung durch eine verlässliche, handlungsfähige Mehrheit im Bundestag angewiesen.

Der Bundeskanzler hat am 1. Juli vor dem Bundestag deutlich gemacht, dass er mit Blick auf die knappen Mehrheitsverhältnisse keine stetige und verlässliche Basis für seine Politik mehr sieht. Ihm werde mit abweichendem Abstimmungsverhalten und Austritten gedroht.

Loyalitätsbekundungen aus den Reihen der Koalition hält der Bundeskanzler vor dem Hintergrund der zu lösenden Probleme nicht für dauerhaft tragfähig. Die Lagebeurteilung des Bundeskanzlers hat mir auch der Vorsitzende der SPD-Fraktion aus seiner Sicht bestätigt.

Ich weiß: Viele Menschen haben in den vergangenen Wochen Unbehagen wegen des Verfahrens empfunden, das eingeschlagen worden ist. Sie zeigen damit, wie wichtig ihnen das Grundgesetz ist. Darüber freue ich mich. In der Tat hat sich unsere Verfassung in über 50 Jahren bewährt. Sie sieht aus guten Gründen nur ausnahmsweise vorgezogene Wahlen vor. Das Grundgesetz ermöglicht es aber dem Bundeskanzler, eine parlamentarische Vertrauensfrage mit dem Ziel zu stellen, vorgezogene Wahlen herbeizuführen. In der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland war dies zweimal der Fall: 1972 und 1983. Eine Niederlage des Bundeskanzlers bei dieser Abstimmung allein reicht jedoch nicht aus, um den Bundestag aufzulösen. Die politischen Kräfteverhältnisse im Bundestag müssen seine Handlungsfähigkeit so beeinträchtigen oder lähmen, dass er eine von stetiger Zustimmung der Mehrheit getragene Politik nicht sinnvoll verfolgen kann. So gibt es das Bundesverfassungsgericht vor. Und so sieht der Bundeskanzler seine Lage.

Ich habe die Beurteilung des Bundeskanzlers eingehend geprüft. Dazu habe ich viele Gespräche mit den verantwortlichen Politikern und mit Rechtsexperten geführt. Ich bin den Bürgerinnen und Bürgern dankbar, die mir in Gesprächen, Briefen und E-Mails ihre Meinung mitgeteilt haben. Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 1983 hat der Bundespräsident die Einschätzung des Bundeskanzlers zu beachten, es sei denn, eine andere Einschätzung ist eindeutig vorzuziehen. Ich habe Respekt vor allen, die gezweifelt haben, und ich habe ihre Argumente gehört und ernsthaft gewogen. Doch ich sehe keine andere Lagebeurteilung, die der Einschätzung des Bundeskanzlers eindeutig vorzuziehen ist. Ich bin davon überzeugt, dass damit die verfassungsrechtlichen Voraussetzungen für die Auflösung des Bundestages gegeben sind.

Damit ist es nach dem Grundgesetz meine Pflicht als Bundespräsident, zu entscheiden, ob ich Neuwahlen ansetze oder nicht. In meiner Gesamtabwägung komme ich zu dem Ergebnis, dass dem Wohl unseres Volkes mit einer Neuwahl jetzt am besten gedient ist.

Es ist richtig, dass in der heutigen Situation der demokratische Souverän - das Volk - über die künftige Politik unseres Landes entscheiden kann. Die Parteien fordere ich auf, den Bürgerinnen und Bürgern ihre Vorstellungen über die Lösung der Probleme sachlich und wahrhaftig zu vermitteln. Ich bin ganz sicher: Wir haben die Begabung und die Fähigkeit, unsere Freiheit zu sichern und einen modernen Sozialstaat zu gestalten.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

jetzt haben Sie es in der Hand. Schauen Sie bitte genau hin. Demokratie heißt, die Wahl zu haben zwischen politischen Alternativen. Machen Sie von Ihrem Wahlrecht sorgsam Gebrauch."
 
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War die Ansprache von Herrn Köhler eigentlich live oder kurz vorher aufgezeichnet ?

Fley
 
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Da ein Fast-Patzer drin war, würde ich sagen sie war live.

@Format C
Am Schreibtisch, nach dem Schema Neujahrsansprache wäre besser gekommen.
 
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Aktiv schrieb:
Radio Köln wird nachdem sie bei den Anschlägen von London vor 2 Wochen leider ihre Sehr komische Sendung Kölsch und Jut hatten. Heute aus Berlin übertragen, das kann mann auch erwarten. Eigentlisch kann mann sogar erwarten das das viel bessere NRW Programm übernohmen wird.
Aber vielicht machen die anschlissend ja noch interivs.

Sieht so ein Opfer vom Dudelfunk aus?
 
AW: Auftritt Köhler (Entscheidung über Bundestagsauflösung)

;)
Fley schrieb:
War die Ansprache von Herrn Köhler eigentlich live oder kurz vorher aufgezeichnet ?
Sie war kurz zuvor aufgezeichnet. Die ARD hat dies federführend in Berlin erledigt und allen anderen interessierten Sendern zur Verfügung gestellt.
Warum sollte der Bundespräsident live können, was selbst den meisten unserer Kolleginnen und Kollegen so unheimlich schwer fällt?
 
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Dandyshore schrieb:
Sie war kurz zuvor aufgezeichnet.
Sicher? Ich würde eher auf live tippen, da sowohl das ZDF, als auch die Übertragung auf radioeins absolut synchron mit der ARD liefen.
 
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Im Radio (könnte das RBB-Inforadio gewesen sein) hieß es tatsächlich, das sei live und niemand wisse vorab, was er sagen werde.

Kann es sein, daß nicht eher das BPA die Übertragung realisiert hat? Sonst hätte doch der Redetext vorab rausgegeben werden müssen, und das war ja offensichtlich nicht erwünscht.

Wie schon oben bemerkt: Tonseitig gab es offenbar zwei getrennte Übertragungen.
 
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Makeitso schrieb:
Sicher? Ich würde eher auf live tippen, da sowohl das ZDF, als auch die Übertragung auf radioeins absolut synchron mit der ARD liefen.

Nun, das stimmt zwar, doch es gibt ja täglich "Leitungsübernahmen" - die Rede wurde zuvor aufgezeichnet, da bin ich mir sicher.
 
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Die "Live"-Einblendungen und der Patzer sprechen dafür, dass es live war.

Auf XXP kam mindestens eine Minute vor der Rede ein Standbild mit Deutschlandflagge. Kann es sein, dass einfach nur alle Programme den Parlamentskanal des Bundestages übernommen haben?

Und noch eine Meinung zur Sache: Ich wäre dafür, das Volk aufzulösen. Das hat uns schließlich die ganze Sache eingebrockt.
K 6 schrieb:
Im Radio (könnte das RBB-Inforadio gewesen sein) hieß es tatsächlich, das sei live und niemand wisse vorab, was er sagen werde.
Doch! Der Nochbundesgerd wusste es ein paar Minütchen vorher.
 
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NDR Info hatte nach den 21 Uhr News noch n Aktuell (übrigens mit Panne), die Jazzsendung fing später an
 
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Mir kam es auch "live" vor: Herr Köhler schaute bevor er mit der Rede begann etwas unsicher und dachte wohl "Bin ich jetzt auf Sendung?"
 
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