Es war einmal... Das Märchen vom Jahrtausendwinter

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STARSAILOR001

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Viele Zeitungen und Radiosender berichteten in der letzten Zeit vom drohenden Jahrtausendwinter.
Dabei haben alle, wie immer, schön von einander abgeschrieben und weiter vervielfältigt, bis eine Massenmeldung daraus wurde.
Auch ZDF,ARD und RTL usw. berichteten von diesem Ereignis, welches uns bevorstehen soll nach berechnungen polnischer udn russischer Wissenschaftler.

Die ist ein Meisterstück der Medienlehre, wie ein einfaches Interview mit einem polnischen Wissenschaftler durch Verfälschung und Vergrößerung ungeahnte Dimensionen erhält....
Und keine Sau prüft es nach und man schreibt und meldet munter weiter.

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Hier die Story über den "Jahrtausendwinter".Da Frage ich mich, sind wir nicht alle ein bisschen Lemming ?

LINK:

www.wissenslogs.de/wblogs/blog/klimalounge/medien-check/2010-12-03/die-jahrtausendwinter-ente
 
AW: Es war einmal... Das Märchen vom Jahrtausendwinter

Auch passend dazu:
Angst macht Auflage

Bei Terrorwarnungen wird der Ballast Recherche abgeworfen

Die Reichstagskuppel menschenleer, Polizisten mit MG und Schlagzeilen, die Angst machen. Nun ist Terrorgefahr keine Fiktion, doch die Bereitschaft vieler Medien, vage Formulierungen des Bundesinnenministers ungeprüft zu übernehmen, ist groß. Und auch die Tatsache, dass im Angstumfeld politische Weichen - etwa zur Vorratsdatenspeicherung - neu gestellt werden, wird nur vereinzelt kritisch gewürdigt. Herwig Katzer mit Beispielen und den Reaktionen von Hörerinnen und Hörern der WDR 5 Sendung "Funkhaus Wallrafplatz".

Redaktion:

Willi Schlichting
lief als Beitrag (leider wohl nicht nachhörbar?) in
Töne, Texte, Bilder
Sendung vom 27.11.2010, 15:05 bis 15:35 Uhr.
http://www.wdr5.de/sendungen/toene-texte-bilder/s/d/27.11.2010-15.05/b/angst-macht-auflage.html
 
AW: Es war einmal... Das Märchen vom Jahrtausendwinter

Bei mir öffnet der Link nicht.:(

Vielleicht gibt es ja auch wirklich einen. Dann ist es doch eh wurscht. Warten wir einfach mal ab, aber die Zeiten der milden Winter in Mitteleuropa scheinen wohl erstmal vorbei. Grundsätzlich muss man aber sagen, dass es sich hier um ein Phänomen der Auflagensteigerung handelt. Es wird überall masslos übertreiben. Jahrhundertwinter, Hitze-Sommer, 11. September der Diplomatie (Wikileaks-Affäre), Killer-Seuche (Schweinegrippe) usw. Mit Superlativen ist man schnell bei der Hand und ein "normaler Winter" interessiert keine Sau. Ob's stimmt leider auch nicht.
 
AW: Es war einmal... Das Märchen vom Jahrtausendwinter

Normale Winter. Ich bin 1955 geboren und kenne die Winter aus meiner Kindheit mit Eis und viel Schnee.
Die Medien sind ja nur Landkarten der Welt, unsere Lebenswelt erleben wir ja unmittelbar.

Ich kenne die 4 Jahreszeiten und erlebe sie. Heute heißt es Klimawandel.

Niemand kann seriös das Wetter länger als eine Woche vorhersagen, schon gar nicht langfristig.
 
AW: Es war einmal... Das Märchen vom Jahrtausendwinter

Na, dann wollen wir mal.

Viele Zeitungen und Radiosender berichteten in der letzten Zeit vom drohenden Jahrtausendwinter.

NEIN! Das schreiben und schwafeln nur ein paar Doofsender und Doofzeitungen, die von ein paar übergewichtigen Weibern genutzt werden. Nicht relavant.


Dabei haben alle, wie immer, schön von einander abgeschrieben und weiter vervielfältigt, bis eine Massenmeldung daraus wurde.

wenn ich Durchfall habe, dann bekommen alle den Kackreiz ?


Auch ZDF,ARD und RTL usw. berichteten von diesem Ereignis, welches uns bevorstehen soll nach berechnungen polnischer udn russischer Wissenschaftler.

welche polnischen und russischen Wissentschaftler ? Die Wissenschaft interessiert niemanden mit etwas Grips im Hirn.
Nenne mir

DIE FAKTEN !!!!
Kommt da nix bis 6 Uhr am Samstag, dann ist das Thema für den A.
Nur mal so nebenbei für die fette Wachtel von Nebenan, die immer so dämlich grinst, wenn man sie darauf hinweist, das ihr Müll soeben NEBEN der Mülltonne gelandet ist : Der Jahrtausendwinter ist gar nicht neu, und des weiteren gibt es keine guten Aufzeichnungen aus dieser Zeit.
Gott sie Dank muss ich weder den Schwachsinn einer vermutlichen hamburgischen Zeitung, noch deren Lobbysender ertragen .
 
AW: Es war einmal... Das Märchen vom Jahrtausendwinter

Das schreiben und schwafeln nur ein paar Doofsender und Doofzeitungen, die von ein paar übergewichtigen Weibern genutzt werden. Nicht relavant.
Doch, denn die sind leider in der Überzahl!
 
AW: Es war einmal... Das Märchen vom Jahrtausendwinter

Jahrtausendwinter, wirklich ein Märchen - in den 60er-Jahren waren strenge Winter üblich. Z.B im Hochschwarzwald lagen 1965 die Temperaturen bei fast 30 Grad minus und über 4 m Schnee war angesagt. Selbst 1970 hatte es hier in unserer Region am Frühlingsanfang auf dem Feldberg noch 4,35 m Schnee. Das kümmerte die Badische Zeitung gerade mal einen winzigen Artikel (er liegt vor mir) mit den Schneehöhen und einem Hinweis auf Verkehrsbehinderungen in den unteren und mittleren Lagen.
 
AW: Es war einmal... Das Märchen vom Jahrtausendwinter

@Kult : Doch. Diese Doofzeitungen sind seit Jahren im Sturzflug ( bewiesen ), und die Wabbelweiber sind nur gewichtsmäßig stark vertreten . Alles in allem eine Zielgruppe für Sender, die oh Wunder um jeden Euro ringen.
 
AW: Es war einmal... Das Märchen vom Jahrtausendwinter

Naja, der Gegenbeweis funktioniert aber auch nicht. Ich wüßte auch einige (Privat-)Sender die mit großem Anspruch angetreten sind und dann (leider) kläglich scheiterten. Von der immer weiter voranschreitenden Verflachung der ÖR fange ich gar nicht erst an. Dort ist das laut MA in der Regel ja auch von Erfolg gekrönt.

Hyperlative sind in. Die Politik machts vor und die Medien machen es nach, völlig gleich ob es ums Wetter geht oder irgendwas anderes. Das nächste Jahrhundert-Hochwasser kommt nach diesen Jahrhundert-Schneemassen garantiert. Die, die das kritisch betrachten sind doch hierzulande eher die Dummen. Man schaue sich nur die parallel dazu verlaufende mediale "Schlachtung" von Wikileaks und die teils völlig sinnbefreiten Diskussionen diesbezüglich an.
 
AW: Es war einmal... Das Märchen vom Jahrtausendwinter

Ich weiß gar nicht, was ihr wollt. Dieses Jahrtausend ist gerade mal zehn Jahre alt, der jetzt beginnenende Winter gehörtsicher zu den zehn bisher härtesten Wintern dieses Jahrtausends, und somit ist es ein Jahrtausendwinter - und ein Jahrhundertwinter sowieso.
 
AW: Es war einmal... Das Märchen vom Jahrtausendwinter

Hehe, das stimmt natürlich :)
Ansonsten aber ein sehr interessantes Thema. Sicherlich wurde früher schon aufgebauscht und übertrieben, aber der Hang zu Superlativen und absurden Übertreibungen hat meines Erachtens in den letzten Jahren eine neue Dimension erreicht. Irreparabler Kollaps der Wirtschaftssysteme; Genozid durch Schweinegrippe; Eiszeit... jeden Monat wird eine neue Sau durchs mediale Dorf getrieben. Die Aufklärung bzw. "Entwarnung" findet dann leider oft nur in Nischen statt. Von der Schweinegrippe z.b. hörte man nach der ganzen Panik einfach gar nichts mehr und erst das gezielte Recherchieren führt zu - ebenfalls sehr interessanten - Hintergründen dieser konstruierten Massenpanik.
 
AW: Es war einmal... Das Märchen vom Jahrtausendwinter

Man sollte sich weiterhin merken: Winter bedeutet Kälte, Eis und Schneefall, Sommer bedeutet gelegentlich Hitze. In Schwedisch Lappland lacht man über -15 Grad und in Marokko über +33 Grad.

Ich sehe es dennoch positiv: solange die Medien über das (scheinbar) unnormale Wetter reden, ist alles soweit in Ordnung in der Welt...
 
AW: Es war einmal... Das Märchen vom Jahrtausendwinter

Und außerdem - laut hr-Fernsehen - sind die deutschen Winter inzwischen so mild, dass hier sogar 'neue' Zugvoegel ueberwintern.
So seit einigen Jahren im Rhein-Main-Gebiet Moewen aus skandinavischen Laendern.
Auch heimische Voegel fliegen nicht mehr gen Sueden, da das Klima wohl allgemein freundlicher wurde.

Nicht wahr? - Doch! Zuletzt heute auf der Gassi-geh-Runde mit Hund. ;)
 
AW: Es war einmal... Das Märchen vom Jahrtausendwinter

Was ich so erstaunlich finde, dass die Menschen Jahr für Jahr auf die hysterische Wetterberichterstattung der Medien hereinfallen und den ganzen Unsinn über Rekordtemperaturen und Wetterwarnungen in ihrem persönlichen Umfeld multiplizieren. Im Sommer ist es heiß, im Winter ist es kalt. Und dennoch scheint es die Menschen jedesmal wieder aufs Neue zu überraschen, wenn die Medien darüber berichten. Sobald dann mal ein paar Flocken vom Himmel fallen, bricht gleich alles Leben zusammen und alle Vorkommnisse des Tages können auf das gerade vorherrschende Wetter geschoben werden. Bravo!
 
AW: Es war einmal... Das Märchen vom Jahrtausendwinter

Ja, ich werde es auch nie verstehen, wie Menschen in unseren Breiten im Winter von Schnee und Eis überrascht werden können. Im Kongo oder in Ägypten vielleicht, aber nicht bei uns!
 
AW: Es war einmal... Das Märchen vom Jahrtausendwinter

WAZmann schrieb:
Auch ZDF,ARD und RTL usw. berichteten von diesem Ereignis, welches uns bevorstehen soll nach berechnungen polnischer udn russischer Wissenschaftler.
welche polnischen und russischen Wissentschaftler ? Die Wissenschaft interessiert niemanden mit etwas Grips im Hirn.
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Der Grips scheint dir in den letzten Tagen auch ein wenig gefroren zu sein... Kein Wunder bei den Temperaturen.

Die wirklichen Fakten finden sich in einem eher unscheinbaren Blog namens Wissenslogs:

wissenslog.de schrieb:
zahlreiche Internetartikel sowie die Welt nennen den polnischen Wissenschaftler Michał Kowalewski, wenn auch oft in der russischen Umschrift Mikhail Kovalevski. Schnell hat man dann auch den Link zum ursprünglichen Artikel mit den Kowalewski-Zitaten (Google-Übersetzung). Nur: Kowalewski sagt dort überhaupt keinen Jahrtausendwinter vorher - das Wort findet sich nur in der Überschrift des Artikels. Und wer den Artikel genau liest stellt fest: die Zitate waren Antworten auf Fragen zur Rolle des Golfstroms für das Klima Europas. Die eisige Kälte ist keine Prognose für diesen Winter, sondern eine Aussage über die hypothetische Auswirkung eines Versiegens des Golfstroms. Wozu Kowalewski sagt, dass dieses so gut wie ausgeschlossen ist.

Wir haben bei Kowalewski nachgefragt, was er zu den Medienberichten sagt. Kowalewski antwortete prompt per Mail aus Warschau:

Die Berichte in einigen Medien sind absolut unglaublich. Ein Journalist hatte mich für ein Radiointerview nach den theoretischen Auswirkungen eines Abreißens des Golfstroms gefragt. Ich antwortete, dass dieses rein hypothetische Szenario zu viel kälteren Wintern in Polen führen würde. Einige Tage später fand ich im Internet den Artikel eines Journalisten, der so geschickt seine Worte mit einigen meiner Sätze ohne ihren Kontext vermischte, dass eine ganz neue Bedeutung entstand. Eine absolut absurde These.
Quelle

So und nun kannst du weiter genau so unreflektierten Schwachfug von dir geben, wie du ihn den "Blödsendern" vorwirfst. Viel Freude beim Vermehren der gewonnenen Einsichten. :p
 
AW: Es war einmal... Das Märchen vom Jahrtausendwinter

Das Gerücht vom Jahrhundertwinter wird gerade mit dem Schmelzwasser Richtung Nordsee gespült. Gab der Dezember noch berechtigte Hoffnung auf einen aussergewöhnlichen Winter, ist davon im Jahr 2011 nicht mehr viel zu spüren. Auch für die nächsten Wochen ist kein Winterwetter in Sicht. Stattdessen sogar zweistellige Plusgrade und damit eher frühlingshaft als winterlich.
Damit hat sich das Thema dann am Ende wohl doch als Ente herausgestellt.
 
AW: Es war einmal... Das Märchen vom Jahrtausendwinter

Ausgerechnet Prof. Stefan Rahmstorf, der 2002 auf einer Bahnfahrt nach Dresden noch ganz andere Schreckensszenarien an die Wand malte. Deutschland 2050:

„Das Stichwort Hochwasser lässt mich an Dresden denken. Gerne hätte ich noch einmal den Zwinger und die Semperoper besucht, solange ich noch rüstig genug für die Reise bin, doch deren Wiederaufbau ist schon seit Jahren in kleinlichem politischem Streit und Finanzierungsproblemen erstarrt. Nachdem die dritte Jahrtausendflut innerhalb von fünfzig Jahren die Fundamente schwer beschädigt hatte und eine erneute Restaurierung sinnlos erscheinen ließ, hatte man sich für Abriss, Aufschüttung der Elbuferzone um mehrere Meter und Wiederaufbau entschieden. Doch die Geldmittel sind durch die vielen Klimaschäden erschöpft. Auch von der EU ist keine Hilfe zu erwarten; seit die durch ein Jahrzehnt andauernder Dürre und die Halbierung der Tourismuseinnahmen gebeutelten Mittelmeerländer die Euro-Stabilitätskriterien aufgegeben hatten, war der Euro abgestürzt und die EU durch Dauerstreit gelähmt und kurz vor dem Zerbrechen.“

Ausgerechnet Prof. Stefan Rahmstorf, der die massiven Fehler im IPCC-Bericht als unbedeutend abtut und mit seiner eigenen Dramatisierung (an der wiederum wirtschaftliche Interessen wie z.B. mit der Münchner Rück hängen) maßgeblich zur Glaubwürdigkeitskrise (Stichwort Hockeystick, Verweigerung der Herausgabe von Temperaturdaten und ClimateGate-Skandal) der Klimaforschung beigetragen hat.

Eine kritische Auseinandersetzung mit dem PIK und Rahmstorf findet sich (wie immer) nur auf der Diskussionsseite der jeweiligen Wikipedia-Artikel. Mache sich jeder sein eigenes Bild.
 
AW: Es war einmal... Das Märchen vom Jahrtausendwinter

Ich bin gerade erst auf diesen Thread gestoßen. Der Deutschlandfunk hat übrigens auch bereits Anfang Dezember klargestellt, dass die Vorhersage eines angeblich bevorstehenden Jahrhundertwinters völliger Humbug ist: Forschung Aktuell vom 3.12.2010

An der Ausbreitung solcher Enten kann man aber wenigstens schön sehen, welche vermeintlich seriöse Medien mittlerweile auch nur noch ungeprüft von anderen abschreiben.
 
AW: Es war einmal... Das Märchen vom Jahrtausendwinter

Das Stichwort Hochwasser lässt mich an Dresden denken. Gerne hätte ich noch einmal den Zwinger und die Semperoper besucht, solange ich noch rüstig genug für die Reise bin, doch deren Wiederaufbau ist schon seit Jahren in kleinlichem politischem Streit und Finanzierungsproblemen erstarrt. Nachdem die dritte Jahrtausendflut innerhalb von fünfzig Jahren die Fundamente schwer beschädigt hatte und eine erneute Restaurierung sinnlos erscheinen ließ, hatte man sich für Abriss, Aufschüttung der Elbuferzone um mehrere Meter und Wiederaufbau entschieden. Doch die Geldmittel sind durch die vielen Klimaschäden erschöpft. Auch von der EU ist keine Hilfe zu erwarten; seit die durch ein Jahrzehnt andauernder Dürre und die Halbierung der Tourismuseinnahmen gebeutelten Mittelmeerländer die Euro-Stabilitätskriterien aufgegeben hatten, war der Euro abgestürzt und die EU durch Dauerstreit gelähmt und kurz vor dem Zerbrechen.“

Der Mann muss 2002 hellseherische Fähigkeiten gehabt haben. Zumindest was den Euro und die EU angeht. Allerdings kam das Ganze dann doch deutlich früher als 2050. :D
 
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