ESC 2012

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FOCUS-online schrieb:
22.59 Uhr: Wenn Pasha Parfeny „die Balkantrompeten sattelt und die Mädchen mit seinem Instrument anlockt“, dann will doch keiner wissen, wie dieser Satz von Peter Urban aufhört…

Meine Güte, was für eine wichtige Veranstaltung, dass selbst Nachrichtenportale wie Spiegel und FOCUS live tickern.
 
Meine Güte, was für eine wichtige Veranstaltung, dass selbst Nachrichtenportale wie Spiegel und FOCUS live tickern.
ist doch bei Fußball noch viel schlimmer und der verändert die Welt genau so viel wie der ESC! Jedenfalls ein toller 8. Platz für D und auch das Siegertreppchen für Schweden ist verdient! Glückwunsch!
 
Ach, dieser komische Typ, der die ganze Zeit Mist im Hintergrund gelabert hat, heißt Peter Urban. Was ist er denn von Beruf? Fleischereifachverkäufer?
 
Ich schließe mich der Kritik an der Musik an: Fürs Radio taugt doch fast alles nicht, was da gestern Abend beim ESC zu sehen war. Aber in dem Wettbewerb geht es ja schon lange nicht mehr um Musik, sondern eher um die Show. Mich persönlich hat der schwedische Gewinnertitel nicht vom Hocker gerissen, mir ist schleierhaft, warum der mit solch großem Abstand gewonnen hat. Und warum z.B. Irland mit einer ganz ordentlichen Nummer so weit hinten gelandet ist. Aber rational ist dieser Wettbewerb ohnehin nicht zu erklären.
 
Reh schrieb:
Meine Güte, was für eine wichtige Veranstaltung, dass selbst Nachrichtenportale wie Spiegel und FOCUS live tickern.
Mit geschätzten 120 Millionen Zuschauern immerhin das größte jährlich stattfindende TV-Ereignis und nach Olympia und Fußball-WM das drittgrößte überhaupt. Wichtig genug also.
 
Alte Weisheit: Die Geschmäcker sind verschieden udn am Schluss setzt sich der niedrigste gemeinsame Nenner durch - das war diesmal der schwedische Titel.
Ich persönlich hätte den italienischen Beitrag vorne gesehen. Die Russen-Omas hätten nach musikalischer Qualität sicher auf den letzten Platz gehört.
 
Inzwischen habe ich auch eine Übersetzung der Sätze gefunden, mit denen Anke Engelke ihre Punktvergabe einleitete:
"Heuteabend konnte niemand für sein eigenes Land abstimmen. Aber es ist gut, abstimmen zu können und gut, eine Wahl zu haben. Viel Glück auf dem weiteren Weg, Aserbaidschan. Europa wird dich dabei beobachten."

Das war doch raffiniert! Spiegel online kommentierte prompt: "Danke, Anke!"
 
Der Contest wurde wohl von vielen jungen Zuschauern verfolgt, oder wie könnte man sonst das schlechte Abschneiden von Engelbert erklären? Es war eben eine typische Engelbert Schmalznummer, aber gut vorgetragen wie ich finde.
Vielleicht sind die Zeiten von Mettigel und Käsehäppchen endgültig vorbei.
 
Mal eine ganz andere Frage: Welchen der ersten zehn Titel wird der geneigte Hörer neben der Nummer 8 in der nächsten Zeit öfter im Radio der BRD zu hören bekommen, und an welchen Titel wird man sich noch in einigen Jahren erinnern?

Ach, und ich stimme alqaszar zu, wenn er Urbans Moderation mehr oder weniger "grottig" fand. Seine Kommentare während der Punkteverteilung erweckten den Eindruck, dass ein Teil der Europäer Herrn Lob doch Böses wollen, weil sie ihm zu wenig Punkte gaben. Die Zeit in der es hieß "Am deutschen Wesen..." sollte doch endlich vorbei sein.
 
Fürs Radio taugt doch fast alles nicht, was da gestern Abend beim ESC zu sehen war.

Warum taugt da das meiste nicht für's Radio? Wer bestimmt das für die Hörer? ---> Die Hörer für sich nun mal ganz bestimmt nicht!

Dein Text müsste viel mehr lauten: "Fürs Radio taugt doch fast alles nicht für "Dauerrotation", was da gestern Abend beim ESC zu hören war."

So stimme ich Dir da auch vollkommen zu, mit einer Ausnahme: Der "Schreihals" aus Albanien, deren Show hier den 5. Platz gewonnen hat. Mit was für einer Dramatik sie da dieses "Etwas" rauspresste! So was muss man ja auch erst mal so genial zeigen! Im Radio wäre das freilich so nicht zu transportieren ...
 
Ach, und ich stimme alqaszar zu, wenn er Urbans Moderation mehr oder weniger "grottig" fand. Seine Kommentare während der Punkteverteilung erweckten den Eindruck, dass ein Teil der Europäer Herrn Lob doch Böses wollen, weil sie ihm zu wenig Punkte gaben. Die Zeit in der es hieß "Am deutschen Wesen..." sollte doch endlich vorbei sein.

Urban hat hier ironisiert.
Tatsächlich meinte er:
"Was? Die geben Roman Lob so wenig Punkte? Hat er überhaupt welche verdient?"
 
Der schwedische Beitrag wird auf jeden Fall eine Weile rotieren. Wenn er den Sprung unter die obersten zehn Platzierungen der mediacontrol schafft, dann sowieso. Schweden ist bereits zum fünften Mal Eurovision-Sieger, bei dem staatlich geförderten Musiknachwuchs wundert mich das nicht.
 
Der ESC 2012 hatte überraschend viele Titel, die absolut massen-kompatibel sind.

Der Siegertitel... natürlich! Aber auch "Waterline" von Jedward, "This is the night" von Kurt Calleja, "Should've know better" von Soluna Samay oder "Stay" von Tooji.

Engelbert war kalter Kaffee.
 
Der Contest wurde wohl von vielen jungen Zuschauern verfolgt, oder wie könnte man sonst das schlechte Abschneiden von Engelbert erklären? Es war eben eine typische Engelbert Schmalznummer, aber gut vorgetragen wie ich finde.
Vielleicht sind die Zeiten von Mettigel und Käsehäppchen endgültig vorbei.

Ich fand Engelbert auch nicht schlecht - eine geradezu klassische Nummer für BBC Radio 2.

Zuerst habe ich auch gedacht, das schlechte Abschneiden Engelberts könnte am niedrigen Altersdurchschnitt der Zuschauer liegen. Aber wie will man dann den 2. Platz der russischen Omas erklären? Und wie das relativ schlechte Abschneiden des (schon wegen der Mütze :)) ultracoolen Roman Lob, für den doch zumindest alle Mädels hätten anrufen müssen?
 
Zuerst habe ich auch gedacht, das schlechte Abschneiden Engelberts könnte am niedrigen Altersdurchschnitt der Zuschauer liegen. Aber wie will man dann den 2. Platz der russischen Omas erklären?
Die Omas waren doch rein musikalisch auf absolut jung getrimmt. Von alleine hätten die doch nie die englische Textzeile in den Mund genommen. (Funfact des BBC-Kommentators: "Die Jüngste ist 44.")

Und beim Auftritt von Engelbert hab ich die ganze Zeit darauf gewartet, daß sich jeden Moment ein Disney-Character auf die Bühne schleppt um dort theatralisch zu sterben. Der Vortrag war natürlich einwandfrei, paßt aber einfach nicht in die heutige Zeit und das derzeitige Publikum des ESC.
 
Ich konnte mich mit Mühe bis zum letzten Titel wachhalten, weil kein wirklich mitreißender Titel dabei war. Musikalisch alles irgendwie 2. und 3. Wahl. Den Siegertitel hätte ich eher im unteren Drittel angesiedelt. Die Abstimmung habe ich verschlafen und das war glaube ich auch gut so. Von den diesjährigen ESC Titeln wird meines Erachtens auch keiner länger als 3 Monate im Radio überleben.
Wahrscheinlich gehöre ich inzwischen mit Mitte 40 nicht mehr zur heutigen ESC-Zielgruppe, aber zum Glück werden hin und wieder die einen oder anderen ESC-Ohrwürmer, insbesondere aus den 60er und 70er und frühen 80er Jahren, noch im Radio gespielt. Und zwar nicht nur die Siegertitel.
 
Übrigens, nur einmal so ganz nebenbei:
Mit diesem Titel (den ich so unübel gar nicht finde, weil er "unaufgeregt" ist) aus der Feder, na von wem wohl, wollte Lys Assia ihren Erfolg von 1956 wiederholen:

 
Den letztjährigen Siegertitel aus Aserbaidschan fand ich ganz o.k., dieses Jahr dagegen alles langweilig. Selbst wenn man hätte gratis abstimmen könnten, hätte ich mich trotzdem der Stimmabgabe enthalten, weil für mich niemand dabei war, dem ich den Sieg aus vollem Herzen gegönnt hätte.
 
Der Titel der Babuschkas war entsetzlich und damit schon wieder gut.
Weiss übrigens jemand, dass da Deutschland dick die Finger mit drin hatte?
Für den gewaltigen englischen Text zeichnet eine gewisse Mary Susan Applegate verantwortlich. Diese Dame lieferte Musik und Text u.a. für Bonnie Bianco, Matthias Reim, den Bad Boys Blue und Jennifer Rush "The Power of love". Anfang der 90er Jahre war sie Bestandteil des Frankfurter Technoprojektes Air Liquide, heute lebt sie in Frankfurt-Sachsenhausen und hat ein eigenes Tonstudio.
 
ich hatte den Eindruck, das es in diesem Jahr wieder etwas mehr um die Musik ging. Auch die osteuropäischen Beiträge waren etwas angenehmer. Persönlich finde ich, das "Euphoria" von Loreen absolut berechtigt gewonnen hat. Bin mal gespannt, ob der Song im deutschen Radio gespielt wird, ich habe da meine Zweifel.
 
Schweden ist bereits zum fünften Mal Eurovision-Sieger, bei dem staatlich geförderten Musiknachwuchs wundert mich das nicht.
Dieser Zusammenhang ist stark vereinfacht und bei genauerer Betrachtung nicht haltbar. Musik- und Nachwuchsförderung ist gut, egal wer sie finanziert, aber sie generiert nicht automatisch ESC-Talente. Ich habe eher den Eindruck, dass Talente, die auf Nachhaltigkeit setzen, sich eben nicht beim ESC verheizen lassen wollen. Die Zeiten, wo ein ESC-Sieg einen Karrierestart oder -anschub bedeutete, sind so gut wie vorbei.

Danko Handrick vom mdr, als ARD-Korrespondent in Prag, berichtet in seinem Videoblog darüber: Wir haben gute Sänger, aber was sollen die beim ESC? Wir scheiden früh aus, aber was sagt das schon aus - und wer schaut das?

tagesschau.de schrieb:
Auch Gott weigert sich.
Ich hoffe, dass Danko hier ein sehr deutliches Augenzwinkern beim Text zum Dreh im Hinterkopf hatte.
 
Der Kommentar meiner Frau, als gestern in der ESC-Nachbetrachtung der Siegertitel "Euphoria" im Radio lief war "Was, DAS hat gewonnen, das klingt doch genauso wie alles andere im Radio auch". Dem habe ich nichts hinzuzufügen :cool:

Also mich hat auch keiner der Titel wirklich vom Hocker gerissen, die Russenomas waren aber wenigstens noch witzig, auch wenn der Titel nichts außergewöhnliches war. Glückwunsch jedenfalls für den 2. Platz.
 
Der ESC kann schon vom Konzept nichts sensationelles als Sieger hervorbringen. Immerhin muss sich ein kulturell doch sehr heterogenes Europa auf einen gemeinsamen Nenner einigen. Und dabei kommt in besten Fall ein radiotauglicher Song heraus, der dann eben auch klingt, wie vieles, was im Radio läuft. Im ungünstigen Fall hat man einen Hit für einen Abend, über den am Tag danach keiner mehr spricht oder eben einen Siegertitel, bei dem die Bühnenshow die Musik in den Hintergrund drängt, wie z.B. bei Ruslana. Selbst Lordi waren ja sehr melodisch für 'ne Hardrock-Nummer.

Insgesamt war der ESC 2012 selbst für Song-Contest-Verhältnisse eher unterdurchschnittlich, was auch den sehr eindeutigen Sieg Schwedens erklärt (ebenso wie bei Norwegen vor drei Jahren). Lena hatte sich vor 2 Jahren gegen ein qualitativ deutlich höherwertiges Feld durchzusetzen!
 
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