ESC 2018

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Platz drei international. Ok, geschenkt, war eine andere Zeit.
Ja, aber es ist immer noch ein Autoren-Wettbewerb. Der Song steht im Vordergrund.
Ach ja? Die Autoren wurden weder genannt, noch konnte man bei der Einblendung des Titels unter 1 Sekunde die Namen derer lesen. Das nur mal dazu.


Ach noch etwas: Beim Verkünden des Votings für die zehn und zwölf Punkte wurde die Tabelle nicht mehr eingeblendet. Erst nachdem (!) der Sieger verkündet wurde, wurde sie sehr sehr kurz gezeigt. Hat jemand mal mit- oder nachgerechnet? :D
 
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Platz drei international. Ok, geschenkt, war eine andere Zeit.

Ach ja? Die Autoren wurden weder genannt, noch konnte man bei der Einblendung des Titels unter 1 Sekunde die Namen derer lesen. Das nur mal dazu.


Ach noch etwas: Beim Verkünden des Votings für die zehn und zwölf Punkte wurde die Tabelle nicht mehr eingeblendet. Erst nachdem (!) der Sieger verkündet wurde, wurde sie sehr sehr kurz gezeigt. Hat jemand mal mit- oder nachgerechnet? :D


Okay stimmt , ob das wohl gewollt war , oder später als Liveshowpanne abgestempelt wird wissen wir nicht. nur soviel um die Spannung zu halten hätt ichs auch ausgeblendet. Und ein Künstler der nach der 8 Punkte - Vergabe immer noch bei 0 steht , ist halt automatisch ein führender Künstler auf den Gesamtsieg.

@Skywise :

Du hast Recht mit dem Beispiel von Künstlern deren Karriere nicht vorbei war nach einer erfolglosen Teilnahme eines ESC .
Verdeutlichen möchte ich nur mal die Jahreszeit.
In der heutigen Zeit ist es halt schwieriger sich zu etablieren , wenn Joy Flemming damals eine CD veröffentlichte oder gar beim Glücksrad auftrat , so wurde es dank der Einschaltquote oder TV Werbung halt gesehen.
Ich denke gerade für Künstler einer Castingshow ist es halt schwieriger nach einer Niederlage z.b. im Jahre 2018 wieder neu durchzustarten. Weil die meisten Produzenten oder Plattenlabels jemanden fallen lassen wie eine heiße Kartoffel - leider. denn selbst Gracia Bauer z.B. hat ein Talent.
 
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Und ein Künstler der nach der 8 Punkte - Vergabe immer noch bei 0 steht , ist halt automatisch ein führender Künstler auf den Gesamtsieg.
Genau. Deshalb fand ich die Abfragung nach Punkten (x Punkte gab es von welcher Jury?) nebulöser als hätte man die Jurys nacheinander mit allen Punkten abgefragt. Egal. Die Tatsache, dass zwei Jurys mit Zweidrittelmehrheit das Publikum eh überstimmen konnte und überstimmt hat, stört mich mehr.
 
Genau. Deshalb fand ich die Abfragung nach Punkten (x Punkte gab es von welcher Jury?) nebulöser als hätte man die Jurys nacheinander mit allen Punkten abgefragt. Egal. Die Tatsache, dass zwei Jurys mit Zweidrittelmehrheit das Publikum eh überstimmen konnte und überstimmt hat, stört mich mehr.

Ok, überstimmt ja aber nur in Bezug zu platz 2-6. Denn Schulte bekam ja von allen 3 Jurys 12 Punkte. Und wer im Vorentscheid 2-6. wird is ja nun mal völlig belanglos. Mit Verlaub weis ich auch nicht ob die 10 Punkte Vergabe vom Publikum an Voxclub Protest oder Geschmack war. Letzteres wird man leider niemals rausfinden.
 
Platz drei international. Ok, geschenkt, war eine andere Zeit.
Und ein 13. Platz zwölf Jahre später für "Aufrecht geh'n", Edinburgh 1984.

Ach ja? Die Autoren wurden weder genannt, noch konnte man bei der Einblendung des Titels unter 1 Sekunde die Namen derer lesen. Das nur mal dazu.
Heißt es SONG Contest oder nicht? Erhalten die Interpreten die Punkte oder nicht vielleicht doch eher die Teams der Länder, die gemeinsam an der Entstehung dieses LIEDS beteiligt waren? Sind die Urheber in aller Regel bei diesem Wettbewerb vor Ort oder nicht? Natürlich sind sie vor Ort. Wenn sie nicht zufälligerweise als Interpreten auf der Bühne standen, leiteten sie früher das Orchester, in Zeiten des Halbplaybacks sitzen sie meistens heutzutage mit in ihren nationalen Sofamuscheln und werden oft genug auch mit eingeblendet, wenn der Gewinner verkündet wird, nämlich das Land, für das sie angetreten sind.

christian s. schrieb:
In der heutigen Zeit ist es halt schwieriger sich zu etablieren , wenn Joy Flemming damals eine CD veröffentlichte oder gar beim Glücksrad auftrat , so wurde es dank der Einschaltquote oder TV Werbung halt gesehen.
Ja, aber das allein sicherte niemandem eine Karriere. Alle genannten Musiker haben nach ihrem ESC-Flop noch fleißig Konzerte gegeben - und diese waren gut besucht und ihre nachfolgenden Alben wurden ebenfalls gut gekauft. Ihnen haftete von keiner Seite der Makel an, ordentlich am Sieg vorbeigeschrammt zu sein, Joy Fleming wurde sogar mal als "Grand-Prix-Legende" bezeichnet, was ich bemerkenswert finde angesichts ihrer Plazierung in Nähe des Schlußlichts.

Ich denke gerade für Künstler einer Castingshow ist es halt schwieriger nach einer Niederlage z.b. im Jahre 2018 wieder neu durchzustarten. Weil die meisten Produzenten oder Plattenlabels jemanden fallen lassen wie eine heiße Kartoffel - leider. denn selbst Gracia Bauer z.B. hat ein Talent.
Na ja, es ist halt leichter, neue Sternschnuppen in die Umlaufbahn zu schießen, als darüber nachzudenken, wie man eine Sternschnuppe länger in der Atmosphäre hält. Viele halten es für besser, einen schnellen Hype auszunutzen, um die Brötchen samt Aufstrich zu verdienen, anstatt den härteren Weg zu gehen und sich Stück für Stück ein treues Publikum zu erobern und in diesem Zusammenhang erst mal kleinere Brötchen zu backen. Gilt vor allem für den populären Sektor, im Jazz und Klassik läuft das z. B. noch etwas anders.
Also - daß Gracia Baur Talent hat, will ich nicht bestreiten, aber ich gestehe, daß mir die Dutzendware gründlich gegen den Strich geht, die sie im Laufe der Jahre veröffentlicht hat. Und ich erinnere mich, daß ich auch schon Ähnliches über Mark Medlock gesagt habe: gute Stimme, stellenweise sogar tolle Stimme. Aber schickt doch mal diese ganzen kreativen Nullnummern wie Dieter Bohlen oder David Brandes einfach da hinten zur Türe hinaus, damit sie Geld zählen können, holt eine eingespielte Band in die Kabinen, gebt den Sängern mal was Uriges, Bodenständiges auf die Ohren - Medlock einen Soul-Rocker mit Bläsersatz, Baur eine Kuschelrock-Ballade mit ein bißchen musikalischer Substanz (und unter Androhung von Schlägen auf den nackten Hintern, sobald sie am Mikro das Schluchzen anfängt), und die beiden werden jeder für sich nicht nur die Sau rauslassen, sondern sie am Ende des Tages auch wieder einfangen. Medlock hat sich wahrscheinlich inzwischen erledigt, wenn ich mir das letzte, gar schauerliche Album anhöre, und Baur verliert sich in Ansätzen, die in den späten 90ern schon nicht mehr aktuell waren (bei "Magic Moments" mußte ich vor zwei? drei? Jahren aufpassen, nicht in die Boxen zu treten - so eine Verschwendung von Talent, Zeit und Geld ist nie angenehm zu hören).

Gruß
Skywise
 
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Wenn ich mir die Gewinner der letzten Jahre ansehe dann fällt auf, dass es oft Charaktere sind, die aus der Rolle tanzen. Beste Beispiele wären Lordi, die russischen "Omas aus Buranowo" (immerhin 2. Platz) und Conchita Wurst. Anders und das extrem, das ist scheinar schonmal erfolgreich. Oder nehmen wir "unsere" Lena: gesanglich keine Leuchte, ihr Englisch sehr eigenartig bis mies. Sie wurde aber im Vorfeld des Finales von den europäischen Medien gehyped und hat deswegen vermutlich auch gewonnen. Ihr Lolita-Image tat den Rest.

Und wenn ich mir die deutschen Beiträge der letzten Jahre ansehe, die allesamt im unteren Drittel des Finales landeten, sehe ich nur farblose Gestalten mit ebenso lauen Liedchen. Wenn man sich die Vorauswahl der deutschen ESC-Gesellschaft ansieht fällt auf, wie krampfhaft der Versuch ist, wieder ganz oben zu landen. Leider ist dieses Vorhaben emotionslos und der Musikgeschmack der Deutschen trifft eher selten den der anderen abstimmenden Teilnehmer Europas.

Der Spaß kommt da leider immer kürzer, alles viel zu krampfhaft mit hohem Erwartungsdruck. Erfolgleiche deutsche Künstler wollen sich nicht die Finger am ESC verbrennen, wenn sie am Ende vielleicht ganz hinten landen. Unser diesjährige Beitrag passt in die aktuelle Radio-Musiklandschaft: deutsche Jammerliedchen ala Giesinger, Forster, Bendzko, etc die weder eingängig noch emotional sind, sondern nur zum Wegschalten. Die (ARD) Radiosender werden sich jetzt wieder genötigt fühlen, dieses "You Let Me Walk Alone" in Dauerschleife spielen zu müssen. Da sehnt man sich ja beinahe den 13. Mai herbei, wenn dieses Trauerspiel vorüber ist und wir uns wieder die Wunden des ESC lecken können :p

Sollte Deutschland wieder ganz unten landen, wäre eine ESC-Pause von 1 oder 2 Jahren evtl. mal sinnvoll, um wieder frischen Wind in das verstaubte System zu bekommen. Das würde auch Kosten sparen...
 
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Sollte Deutschland wieder ganz unten landen, wäre eine ESC-Pause von 1 oder 2 Jahren evtl. mal sinnvoll, um wieder frischen Wind in das verstaubte System zu bekommen. Das würde auch Kosten sparen...
Wo genau spart man denn was? Okay, Teilnahmegebühren und das Abziehen eines nationalen Vorentscheids. Aber mit dem eingesparten Geld muß man trotzdem irgendein alternatives Programm zu bieten haben ... ich glaub', so immens werden die Einsparungen nicht sein. Im Gegenteil glaube ich sogar, daß man es gar nicht merken wird, wenn man nicht mehr am ESC teilnähme, denn das Geld wandert aus diesem Topf halt eben in andere Richtungen. Ist doch alles budgetiert ...

Gruß
Skywise
 
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Da bin ich mir nicht so sicher, ein Lovesong hat sehr viel Power. Mir gefällt das Lied auch nicht und die Stimme klingt eunuchenhaft, aber vielleicht gerade deshalb wird er beim Publikum in Erinnerung bleiben.

Geschmäcker sind verschieden , stimmt , aber eunuchenhaft ????? Müssen es denn immer 0815Stimmen sein?
Ich mag Künstler die auch mal an die höheren Töne kommen , die in diesem Lied gar nicht so hoch sind wie in anderen. (Stichwort Morten Harket, A-Ha)

Leider ist dieses Vorhaben emotionslos und der Musikgeschmack der Deutschen trifft eher selten den der anderen abstimmenden Teilnehmer Europas.

Denn brauchen wir ja gar keine Abstimmung per Telefon mehr. Also nur noch eine seid Jahren umstrittene Expertenjury. Und vorallem wie soll man das dem Publikum beibringen ? - Ihr braucht nicht mehr mit abzustimmen , Euer Musikgeschmack in Deutschland ist eher merkwürdig , Ihr lasst euch auch zu sehr von der Presse beeinflussen , wir bekommen das nur noch ohne Euch hin. Und dann wird mal wieder ein Künstler nur drittletzter , und die Aufregung ist noch größer.
 
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Wenn also einer ein Lied über seinen verstorbenen Vater schreibt, ja sogar selbst an der Musik und dem Text beteiligt ist, ist das also immer gleich ein Jammerlied und Eunuchengesang?
Michael Schulte ist überhaupt nicht mit den vorherigen drei Nullnummern aus Deutschland zu vergleichen, weil er erstens ein gestandener Musiker ist, der in den letzten Jahren unter dem Radar des Formatradios geflogen ist (mehrere Alben, Youtube-Präsenz) und zweitens ein Lied mitbringt, das zu ihm passt, und drittens auch nach dem ESC weiter Alben und Songs herausbringen wird. Aus der ersten und zweiten Reihe der deutschen Musiklandschaft wird man keine Verteter finden, die sich dem ESC stellen werden, weil sie es einfach nicht nötig haben und das journalistische Feuilleton und die (a)sozialen Medien in Deutschland beim Thema ESC immer gerne draufhauen.
Es gibt wahrscheinlich kein anderes Land, das im Vorfeld den eigenen Beitrag schon so niederschreibt und niederschreit wie hier.

Zum Thema "Aussetzen und Geld einsparen": Welche Sendungen gibt es denn überhaupt noch im deutschen ÖR-TV, in der Popmusik in der Primetime stattfindet? Außer "Ina Müller" und "Morgenmagazin" fällt mir nichts mehr ein (und das ist ja gerade nicht Primetime).
Es gibt viel an der deutschen Auswahl der letzten Jahre zu kritisieren. Mir ist das auch alles zu leidenschaftslos und klinisch rein! Die ARD nutzt überhaupt nicht ihre Synergieeffekte, die sie mit ihren neun Sendeanstalten haben könnte.
Aber "You let me walk alone" hat mich am Donnerstag berührt und nicht kalt gelassen, weil es eine Geschichte erzählt. Ich kenne nun viele Kommentare von Leuten, die ähnliches gespürt haben.
 
Sagt was ihr wollt, aber ich bin der Ansicht, Nicole sollte für Deutschland erneut antreten. Alternativ Milli Vanilli. Oder Nicole singt als Milli Vanilli.
Hach, da wären Möglichkeiten über Möglichkeiten.
 
@HeavyRotation25 : Dir ist aber schon bewusst, dass in den letzten (beiden) Jahren gerade diese "Jammer"-Lieder, also Lieder mit einem sehr persönlichen Inhalt, gewonnen haben? Das muss man nicht gut finden, ganz besonders mit dem Sieger von 2016 habe ich meine Probleme, aber es ist nun mal so. Das internationale Publikum erkennt Gefühl an, wenn es denn ehrlich gemeint ist. Die beiden Vorgängersiegern haben aber auch gemeinsam, dass der Vortrag des Songs besonders intensiv war. Das fehlt dem deutschen Beitrag nun völlig, weil er so la-di-da wie alles daher kommt, was von Deutschen produziert wird.
 
Ja, es ist Jammern, nichts anderes
Das ist ein Phänomen der heutigen Popmusik. In Zeiten größerer Sorglosigkeit war Popmusik unbeschwerter. Kunst als Spiegel der Gesellschaft reflektiert zu Zeiten dann auch zwangsläufig Bedrückung, Trauer, Sorge, Hoffnung, Protest bis Wut.

Genau hier erhebt sich die Frage nach dem Sinn von Popmusik. Identifikation von und mit ähnlich Betroffenen? Spaß und Unterhaltung? Vielleicht ein Thema für eine neue Diskussion, die aber im Zusammenhang mit dem ESC eher zweitrangig ist.
 
Das ist ein Phänomen der heutigen Popmusik. In Zeiten größerer Sorglosigkeit war Popmusik unbeschwerter. Kunst als Spiegel der Gesellschaft reflektiert zu Zeiten dann auch zwangsläufig Bedrückung, Trauer, Sorge, Hoffnung, Protest bis Wut.
Ist das so?

"Wir zahlen keine Miete mehr"
Melodie: R. W. Heymann, Orig. Text: R. Gilbert
Nach "Wir haben keine Miete mehr" aus dem Film "Ein blonder Traum", 1932.
Als der Film lief, konnten sich aber nur wenige Leute Eintrittskarten leisten, da die große Depression Anfang der 30er Jahre immer weiter um sich griff. Trotzdem wurde das sorglose Liedchen zu einem Gassenhauer.

Und kurze Zeit später sogar an anderer Stelle wiederverwendet.
Wir haben unsre Bleibe
dort draußen, wo die letzten Häuser stehn,
dort, wo die Straßenbahnen nicht mehr gehn.
Man fährt dort hin per Rad.
Im Fenster fehlt die Scheibe,
doch sonst fehlt nicht das Allerkleinste da,
zwei helle Zimmer, Küche, Loggia,
mit Korridor und Bad.

Wir zahlen keine Miete mehr,
wir sind auf der Lichte zu Haus,
und ist die Zelle noch so klein,
wir machen uns gar nichts daraus.
Ein Meter fünfzig im Quadrat,
wir haben ja wenig Gepäck,
und wenn die Zelle nur 'nen Strohsack hat,
und wir werden halbwegs satt,
dann ziehn wir nie wieder weg.

Doch kommt einmal der Morgen,
da bleibt ein gutes Frühstück unberührt.
Noch gestern Abend hast du nichts gespürt,
am Stammtisch im Verein.
Vorbei sind jetzt die Sorgen.
Zwei Schaufeln heben frische Erde aus,
zwei Rappen führen dich im Trab hinaus,
zurück fahrn sie allein.

Dann zahlst du keine Miete mehr
und bist im Grünen zu Haus.
Nur hin und wieder kommt mal wer
mit einem Erikastrauß.
Dein Häuschen ist nicht allzu groß,
du hast ja wenig Gepäck.
Und dann schläfst du wie in Muttern Schoß
mühelos und sorgenlos,
da ziehst du nie wieder weg."
Textfassung aus dem KZ Lichtenburg

Galgenhumor ist doch was Schönes.

Gruß
Skywise
 
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Bei den Zuschauern bekamen VOXXCLUB 10 Punkte, bei beiden "Jurys für Arme" nur 6 und 5, so kann man gute Musiker auch aus dem Rennen mobben. Wäre es eine gescheite Jury und Zuschauervoting im Verhältnis 50:50 dann hätten vielleicht VOXXCLUB gewonnen
In Anbetracht der Tatsache, daß Michael Schulte bei allen drei "Jurys" incl. der Zuschauer vorn lag, ist das, mit Verlaub, grandioser Blödsinn.
(VOXXCLUB) mit richtig guter Musik in Muttersprache und einer bombastischen Show, denn die waren die besten des gestrigen Abends
Und das erst recht.
 
Scheint doch so. Die Sehnsüchte, Sorgen und Hoffnungen der Gesellschaft der damaligen Zeit drückte sich doch vielfach aus: "Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern", "Davon geht die Welt nicht unter" oder "Ich weiß, es wird einmal ein wunder geschehn". Wie gesagt, wäre eine extra Diskussion.
Wäre es eine gescheite Jury und Zuschauervoting im Verhältnis 50:50 dann hätten vielleicht VOXXCLUB gewonnen
Ob gescheit oder nicht, ist nicht der Punkt. Wir stellen objektiv fest, bei Voxxclub waren die Votings gegensätzlich, bei Schulte nicht. Die Frage, warum das so war und ob das bei den betreffenden Genres bei solchen Abstimmungen zwischen "Experten" und Publikum nicht vielleicht typisch sein könnte, ist wiederum eine extra Diskussion.
 
Hier muss ich dann doch mal meinen Senf dazu geben...


Aber neee :censored: dann hat dieser "Sam Sheeran für Arme" gewonnen und warum???? weil man das Interesse von irgendeiner Jury mit fragwürdigen Personen drin (ich sag nur mal Ferris MC - was hat der eigentlich für Ahnung von guter Musik mit seinem Ghetto-Kinder-Gerappe???) über das eigentliche Interesse der Zuschauer stellt und warum waren das zwei Jurys contra Zuschauervoting? Die Zuschauer hatten also nur eine 33,333 Prozentige Chance ihre Favoriten ins Ziel zu bringen.

Bei den Zuschauern bekamen VOXXCLUB 10 Punkte, bei beiden "Jurys für Arme" nur 6 und 5, so kann man gute Musiker auch aus dem Rennen mobben. Wäre es eine gescheite Jury und Zuschauervoting im Verhältnis 50:50 dann hätten vielleicht VOXXCLUB gewonnen und wir hätten Europa mal gezeigt, dass es Deutschland noch kann, mit richtig guter Musik in Muttersprache und einer bombastischen Show, denn die waren die besten des gestrigen Abends.

diesen Michael Smith Sheeran.....pffff, also ich schäme mich als Deutscher in Grund und Boden dass der gewonnen hat und uns noch vertritt am 12. Mai - HILFE. Würde es noch schlechter als auf den letzten Platz gehen, würde der es schaffen. VOXXCLUB hätten vielleicht nicht gewonnen, aber einen respektablen Platz in den Top 10 gemacht, davon ist der weit entfernt.
Und damit dürfte ganz gut erklärt sein, warum es eine Fachjury und eine Publikumsjury gab....

Es hätte uns dieses Jahr nun wirklich schlimmer treffen können. Michael Schulte ist ein akzeptabler Sieger. Und ich denke mal das es für ein gutes Mittelfeld und mit ein wenig Glück vielleicht sogar für die Top10 reichen könnte. Das "Gesamtpaket" ist glaubwürdig, was einer der wichtigsten Punkte überhaupt sein dürfte. Übrigens ganz im Gegensatz zu Voxxclub. Dieses aufgesetzte, volkstümelnde Tralala, dass ausserhalb des deutschsprachigen Raumes niemand mag und erst Recht nicht versteht, wäre geradezu prädestiniert gewesen für Germany 1 (Trost)Point from Austria. Es geht hier um einen internationalen Musikwettbewerb und nicht darum, in welchem Bierzelt zuerst alle Tische und Bänke zu Bruch gehen. Davon abgesehen wüßte ich jetzt nicht, dass überhaupt jemals beim Grand Prix ein Mundart-Titel mit speziellen landestypischen Volksweisen gewonnen hätte. Alle Siegertitel hatten bisher immer einen Hauch von internationalem Flair. Und das war und ist gut so.
 
Mal launisch:
Was die Volksmusikmucke angeht: man weiß es nicht, ob derlei nicht doch und vornehmlich in den osteuropäischen Teilnehmerländern punkten könnte...
Und denkt dran: Conchitas Phoenix-Nummer war neben der exotischen Darbietung stimmlich und vor allem kompositorisch eine glatte Eins.

Strahlen wir doch nacheinander alle 32 nationalen Vorentscheidungen in allen 32 Ländern aus und lassen ganz Europa plus Israel und Australien voten und schon haben wir nach der 32. Eurovisions-Sendung den Sieger.

Naja.
 
@count down : Dir ist schon bewusst, dass einige Länder (allen voran Schweden) durch mehrere Runden eines Auswahlverfahrens gehen, das sich über Wochen hinwegziehen. Im Gegensatz dazu wurde die Komponistin des Siegerlieds vom vergangenen Jahr einfach vom Sender mit der Komposition eines Stücks beauftragt und die hat es ihren Bruder singen lassen.
 
Scheint doch so. Die Sehnsüchte, Sorgen und Hoffnungen der Gesellschaft der damaligen Zeit drückte sich doch vielfach aus: [...] Davon geht die Welt nicht unter" oder "Ich weiß, es wird einmal ein wunder geschehn".
Hm, da wär' ich vorsichtig. Kennst Du die Geschichte der beiden letztgenannten Lieder?
Texter Bruno Balz lebte damals offen homosexuell, was der Gestapo irgendwie nicht so richtig gefallen hat. Es gab damals einige freundliche und sehr viele weniger freundliche Unterredungen, teilweise in Tateinheit mit Gefängnisaufenthalt und Folter. Balz drohte nach einigem Hin und Her damals schlicht das Konzentrationslager. Komponist Michael Jary war derjenige, der all seinen Einfluß geltend machte und darauf bestand, mit Bruno Balz weiterhin zusammenzuarbeiten, ohne ihn (Balz) sei eine Fertigstellung der bereits begonnenen Lieder für den nächsten Tonfilm, "Die große Liebe", der von Joseph Goebbels gefordert war, nicht möglich. Am Tag nach seiner Freilassung schrieb Bruno Balz die beiden Texte "Davon geht die Welt nicht unter" und "Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh'n", die von Michael Jary entsprechend vertont wurden. Gehen wir mal davon aus, daß die Sehnsüchte, Sorgen und Hoffnungen der Urheber zu diesem Zeitpunkt vielleicht nicht völlig, aber doch andere waren als die der Bevölkerung.

Radiokult schrieb:
Davon abgesehen wüßte ich jetzt nicht, dass überhaupt jemals beim Grand Prix ein Mundart-Titel mit speziellen landestypischen Volksweisen gewonnen hätte. Alle Siegertitel hatten bisher immer einen Hauch von internationalem Flair. Und das war und ist gut so.
Na, Volksweisen wohl eher weniger, würde wahrscheinlich auch dem Regelwerk widersprechen ;) Aber mir fällt auch nur ein einziger Siegertitel ein, der sich zumindest musikalisch stark an die traditionelle Musik seines Landes anlehnt: "The Voice" von Eimear Quinn wies '96 keltische Elemente auf.

Gruß
Skywise
 
@count down : Dir ist schon bewusst, dass einige Länder (allen voran Schweden) durch mehrere Runden eines Auswahlverfahrens gehen, das sich über Wochen hinwegziehen. Im Gegensatz dazu wurde die Komponistin des Siegerlieds vom vergangenen Jahr einfach vom Sender mit der Komposition eines Stücks beauftragt und die hat es ihren Bruder singen lassen.
Ja, ist mir. Kann man machen. Man kann aber auch versuchen, alle möglichen Unwägbarkeiten auszuschließen. Das hat zumindest 2010 geklappt.

Ich bin nur verwundert, dass unter viertausend eingereichten Titeln die diesjährigen sechs nicht nur die engere, sondern engste Wahl für die deutsche Vorentscheidung zum ESC waren.

Ziemlich OT:
Gehen wir mal davon aus, daß die Sehnsüchte, Sorgen und Hoffnungen der Urheber zu diesem Zeitpunkt vielleicht nicht völlig, aber doch andere waren als die der Bevölkerung.
Zustimmung. Aber Jary/Balz haben das geschrieben, was der Bevölkerung damals aus dem Herzen sprach. Popularkunst im Spiegel der Gesellschaft.
 
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@count down : Dir ist schon bewusst, dass einige Länder (allen voran Schweden) durch mehrere Runden eines Auswahlverfahrens gehen, das sich über Wochen hinwegziehen. Im Gegensatz dazu wurde die Komponistin des Siegerlieds vom vergangenen Jahr einfach vom Sender mit der Komposition eines Stücks beauftragt und die hat es ihren Bruder singen lassen.
Falsch, Luisa Sobral hat zwar ihrem Bruder das Lied geschrieben, aber dieser musste sich in einer Vorrunde und im Festival da Canção auch erst einmal seiner Konkurrenz von insgesamt 16 Teilnehmern stellen, wo er bereits die Herzen der portugiesischen Fernsehzuschauer gewann.
 
@HeavyRotation25 auch ich bin kein Fan von Max Giesinger, aber seine Konzerte sind ausverkauft. Ich glaube nicht, dass die deutschen Popwellen freiwillig einen "Jammerlappen" spielen, der angeblich bei keinem akzeptiert wird. Offenbar haben die Leute in Deutschland aktuell einfach kein Bock auf Krawall-Musik wie noch in den 90ern. Das kann man gut oder schlecht finden. Aber man muss es akzeptieren. Vielleicht ändert sich in den nächsten Jahren auch wieder der Musikgeschmack der Leute.

Außerdem weiß ich aus deinen Beiträgen, dass du Lena toll findest, die aber auch mehrere Balladen geschrieben hat. Ist sie dadurch für dich auf einmal ein "Jammerlappen"...? o_O
 
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