EU will Digitalfunk ab 2012 verpflichten

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AW: EU will Digitalfunk ab 2012 verpflichten

Die darf mir vorschreiben, welches radiogerät ich kaufen muss?
Nö! Das kanns ja wohl nicht sein!
Was ist mit unserer Freiheit, selbst zu entscheiden, was wir uns kaufen.
Oder schreibt mir die EU bald vor, aus welchem Land die Äpfel sein müssen, die ich kaufe(n darf)?!
 
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genau das macht sie, wenn zum beispiel bananenzölle erhoben werden, das freie angebot mit subventionierter ware unterminiert wird, steuern auf bestimmte produkte erhoben werden......dann greifst du automatisch zu günstigen angeboten, die künstlich in diese positon gehoben worden sind.

das ist dann deine freiheit.
 
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Ausgerechnet der Adel kriegt jetzt einen Schreck! Jahrehundertlang den Dicken machen und auf Kosten der Bauern leben. Kauf Dir mal einen Fernseher, wenn der keinen Digitaldecoder hat, dann kannste in den Ballungsräumen kein terrestischen Fernsehen mehr sehen.

Mister MM, ob DAB sich durchsetzt, da habe nicht nur ich meine schweren Zweifel. DRM ist eine sehr kostengünstige und einfache Alternative, nicht nur auf dem AM-Band. Auf einer UKW-Frequenz kann man locker mindestens 3 Programme unterbringen.
 
AW: EU will Digitalfunk ab 2012 verpflichten

Graf schrieb:
Die darf mir vorschreiben, welches radiogerät ich kaufen muss?


Kannst dir dann gerne auch weiter nen UKW Empfänger zulegen, empfängst halt irgendwann nur noch rauschen.
 
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Liebe Mitleser und Mitschreiber,

Herbert F. schrieb:
Oh Gott, es gibt nur noch privates Radio und Fernsehen, wie schrecklich!
...

Nein, die Vorstellung, dass es vielleicht keinen ö/r Rundfunk mehr gibt hat nichts abschreckendes, ausser für Gremienhanseln, Politbürokraten, den ö/r-Medienbonzen und den senderinternen Apparatschicks.

...

musicology schrieb:
...

3.
Für die Nutzung von Rundfunk kann vom Hörer direkt Geld verlangt werden (wer nicht zahlt, kann nichts mehr empfangen).

... Zu Google: Du hast recht! Google führt m.E. dazu, daß Mehrheitsmeinungen verstärkt werden (Ranking-System) und Minderheitenmeinungen weiter zurückgedrängt werden. Der Journalist sucht sich unter Zeitdruck dann die ersten Treffer aus; kritischer Umgang mit Themen wird erschwert.
...

MarleyMarl schrieb:
...
und in fünf - 7 jahren wirst du den dab receiverchip für 23 cent kriegen
und kugelschreiber mit eingebauten digitalradio beim türkenbasar nebenan kaufen können..aber soviel imaginationsvermögen ist ja nicht pflicht..schon gar nicht wenn man beim formatradio tätig ist 8)

Herbert F. schrieb:
Mister MM, ob DAB sich durchsetzt, da habe nicht nur ich meine schweren Zweifel. DRM ist eine sehr kostengünstige und einfache Alternative, nicht nur auf dem AM-Band. Auf einer UKW-Frequenz kann man locker mindestens 3 Programme unterbringen.

@Herbrt F.
Radio ohne öffentlichen Rundfunk kann ich mir im Prinzip auch vorstellen.
@musicology
Die Maßnahme, dass vom Hörer direkt Geld verlangt wird, ist doch aber nur eine Übertragung des GEZ-Prinzips zu höheren Kosten auf den privaten Bereich. Im Zeitalter des iPods und des Internets halte ich das für ein wenig aussichtsreiche Alternative. Ich denke nur an das Projekt Premiere.
Aber letztendlich muss irgendwie mit dem Einschluss und Ausschluss von Hörern Geld verdient werden.
@MarleyMarl
Dein Hinweis ist interessant. Wenn man ihn weiterspinnt, dann könnte das digitale Radio als Schlüsselanhänger oder als Kugelschreiber bald das ideale Werbegeschenk werden. ...
Da ein Kugelschreiber aber zu klein für überflüssige Knöpfe ist, wäre auf dem Kugelschreiber nur eine Frquenz eingestellt - nämlich die Frequenz des Senders, der die Produkte der Firma lobt. Mit der Einführung des digitalen Rundfunks hat dann bald jeder große Konzern seinen Firmensender. Damit wird eine unabhängige Berichterstattung schwieriger als heute.
@Herbert F.
Drei Sender auf einer Frequenz. Dies ist vielleicht einer der Hauptgründe. Der Druck in der EU, mehr Vielfalt zuzulassen, steigt. Wahrscheinlich streben die Kirchen bundesweite eigene Sender an. Vielleicht gibt dann auch bald einen Sender der Friedrich-Ebert-Stiftung, der Konrad Adenauer-Stiftung und der New Scientologie.

Mit der Digitalisierung wird eine Vervielfältigung der Medien angestrebt. Es wird zu einer stärkeren Bindung der Sender an bestimmte Unternehmen und deren Interessen kommen. Die Gängelung der Journalisten wird mit der Digitalisierung und der Abhängigkeit von wenigen Geldgebern noch stärker werden; Aufklärungsjournalismus stört nur das Geschäft.

Ich bin sicher kein Freund der behördlichen Strukturen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern, aber derzeit setzt der öffentlich-rechtlich Rundfunk mit seinem gesamten Programm und trotz seiner behördlichen Strukturen die Standards für qualitativ guten Rundfunk. Ich hoffe, dass der unabhängige, öffentlich-rechtliche Rundfunk auch nach der Digitlisierung diese Position halten kann. Ich sehe bisher keine echte Alternative zum öffentlich rechtlichen Rundfunk, denn welcher private Sender hat in den letzten Jahren einen echten Skandal aufgedeckt. Die Skandale kamen bisher immer noch von den öffentlich rechtlichen Sendern.

Dies sind nur Ideen. Aber viele Prozesse laufen schleichend. Wie kritisch darf heute ein Journalist noch sein? (siehe Newsweek) Wann entwickelt sich der kritische private Radiojournalismus?

Mit besten Grüßen
Dieter Porth

P.S.
@musicology
Die Marktmacht von Google beruht auf dem Patent für das PageRank Verfahren, dass im Idealfall immer gegen einen Grenzwert konvergiert. Das PageRank-Verfahren erzeugt Beliebtheitslisten. (Suchmaschinenoptimierer geben deshalb bestimmten Websiten bestimmte Linkstrukturen, da sie sich günstig auf das Ranking auswirken. )
Das PageRank-Verfahren beruht auf dem Paradigma, dass jeder Link eine Empfehlung darstellt. Wenn ich einen Artikel über Rechtsradikalismus oder Dialerseiten verlinke, dann benutze ich beim Verlinken das Attribut 'rel="nofollow"'. Der Suchrobot von google und anderen Suchmaschinen ignoriert diese Information, denn sie passt nicht in das PageRank-Prinzip. Wenn Google die Information nutzen vwollen würde, würde der Pagerank-Algorithmus seine Konvergenz gegen den Grenzwert verlieren.
:eek: Es gibt schon aber auch Seiten, die sich gegen das "rel=nofollow" aussprechen
no Nofollow oder ein verärgerter Blogger.
 
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Mit der Digitalisierung wird eine Vervielfältigung der Medien angestrebt. Es wird zu einer stärkeren Bindung der Sender an bestimmte Unternehmen und deren Interessen kommen. Die Gängelung der Journalisten wird mit der Digitalisierung und der Abhängigkeit von wenigen Geldgebern noch stärker werden; Aufklärungsjournalismus stört nur das Geschäft.

Ich bin sicher kein Freund der behördlichen Strukturen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern, aber derzeit setzt der öffentlich-rechtlich Rundfunk mit seinem gesamten Programm und trotz seiner behördlichen Strukturen die Standards für qualitativ guten Rundfunk.

Alles klar, Privatfunk ist vom Prinzip her böse, weil von gierigen Geldgebern mit immer finsteren Interessen abhängig.

Dagegen hütet der Behördenfunk den Gral der Objektivität. Dazu empfehle ich im Sputnik-Thread mal meinen Link zum mdr-Rundfunkrat.

Gerade die Digitalisierung und Vervielfältigung der Angebote birgt die Chance auf mehr Meinungsvielfalt. Natürlich impliziert das auch die Verantwortung für den Zuschauer/Hörer, die Angebote zu werten und auszuwählen. Die Zeiten, in denen die Tagesschau die einzige Wahrheit in Deutschland verkündet, sind lange vorbei, auch ohne Digitalisierung.

Aber das wird man nicht verstehen, wenn man selbst den Google Mechanismus als 'böse' interpretiert. Was soll Google denn machen? Verschrobene Websites von Sekten, Weltverschwörern und Einzelpersonen an erster Stelle listen?
 
AW: EU will Digitalfunk ab 2012 verpflichten

@Grenzwelle,
Grenzwelle schrieb:
Alles klar, Privatfunk ist vom Prinzip her böse, weil von gierigen Geldgebern mit immer finsteren Interessen abhängig.
Mit dieser Aussage vereinfachst du meine Meinung zu sehr.

Grenzwelle schrieb:
Dagegen hütet der Behördenfunk den Gral der Objektivität. Dazu empfehle ich im Sputnik-Thread mal meinen Link zum mdr-Rundfunkrat.

Gerade die Digitalisierung und Vervielfältigung der Angebote birgt die Chance auf mehr Meinungsvielfalt. Natürlich impliziert das auch die Verantwortung für den Zuschauer/Hörer, die Angebote zu werten und auszuwählen. Die Zeiten, in denen die Tagesschau die einzige Wahrheit in Deutschland verkündet, sind lange vorbei, auch ohne Digitalisierung.
Ich glaube nicht an den Gral der Objektivität bei einem Sender, nur weil der Sender zu den öffentlich rechtlichen Sendeanstalten gehört. Ich wünsche mir nur, dass die Medienlandschaft durch verschiedene Interessen (Gewinnmaximierung, offentlich-rechtlicher Auftrag, religiöses Sendungsbewußtsein, ...) geprägt wird. Erst wenn viele verschiedene Interessen echt miteinander konkurrieren können, dann ist für mich mit vielen Sendern auch eine echte Meinungsvielfalt erreicht.

Mit der Digitalisierung werden mehr Sender auf den Markt stürzen. Gleichzeitig verliert das Radio mit der Digitalisierung seinen prinzipiell öffentlichen Charakter. Ich frage mich, mit welchen Bedingungen in dieser strukturellen Änderung die Meinungsvielfalt bewahrt werden kann, so dass der Bürger echt und selbstständig zwischen verschiedenen Meinungen auswählen kann und so dass der Journalist echt seiner Rolle als unabhängier Berichterstatter gerecht werden kann.


Grenzwelle schrieb:
Aber das wird man nicht verstehen, wenn man selbst den Google Mechanismus als 'böse' interpretiert. Was soll Google denn machen? Verschrobene Websites von Sekten, Weltverschwörern und Einzelpersonen an erster Stelle listen?
Ich halte google nicht für böse. Das PageRank-Verfahren war und ist trotz einiger Eigenheiten ein geniales Verfahren, mit dem sich algorithmisch die Wichtigkeit der Websiten bewerten lässt. Es nutzt sehr geschickt das schwache Gesetz der großen Zahl aus. Mich ängstigt nur die Monopolstellung, mit der Google den Indexierungsmarkt und damit die Meinungsbildung beherrscht.
Mir ist Meinungsvielfalt auch im Bereich des Internets wichtig. Dort bestimmt derzeit leider nur der Monopolist google mit seiner Indexierung die Meinungsbildung. Bislang macht Google noch gute Arbeit, aber wie lange noch? Wie lange kann sich das Monopol-Unternehmen noch den Interessen der Wirtschaft und der Politik entziehen?

Für Verkäufer heißt es: Wer fragt, der führt.
Für Suchmaschinen heißt es: Wer indexiert, der führt

Man sollte sich auch immer klar machen, dass Google immer nur einen minimalen Ausschnitt des Webs indexiert / indexieren kann. Schon deshalb ist eine echte Vielfalt auch im Suchmaschinenmarkt unbedingt wünschenswert.

Mit besten Grüßen
Padina
 
AW: EU will Digitalfunk ab 2012 verpflichten

Padina,

du machst Dir offenbar Gedanken, die über meine Verkürzungen hinausgehen. :)

Mit der Digitalisierung werden mehr Sender auf den Markt stürzen. Gleichzeitig verliert das Radio mit der Digitalisierung seinen prinzipiell öffentlichen Charakter. Ich frage mich, mit welchen Bedingungen in dieser strukturellen Änderung die Meinungsvielfalt bewahrt werden kann, so dass der Bürger echt und selbstständig zwischen verschiedenen Meinungen auswählen kann und so dass der Journalist echt seiner Rolle als unabhängier Berichterstatter gerecht werden kann.

Nur kurz ein paar Anmerkungen dazu.

Angesichts der inzwischen weitgehend unterirdischen journalistischen Standards beim deutschen werbefinanzierten Formatradio kann eine strukturelle Änderung nur positiv sein. Du vergisst aber, dass die Öffentlich-Rechtlichen in Deutschland Verschlüsselungstendenzen bis zum Letzten verhindern wollen und müssen, um ihre Existenzberechtigung nicht einzubüßen. Allein aus diesem Grund ist es noch ein langer Weg bis zum Pay-Radio auf breiter Front.

Ich glaube auch nicht daran, dass sich 200 Radioprogramme wie wir sie heute kennen, als Pay-Kanäle durchsetzen werden, sondern eher an individualisierte Angebote für jeden einzelnen.
 
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